Handwäsche: Tipps für ein sauberes Auto
So gelingt die Handwäsche
Autofans schwören auf die Handwäsche. Richtig ausgeführt, schont sie Lack und Geldbeutel und ist am Ende auch noch gründlicher als die Fahrt durch die Waschstraße. Wir geben eine Anleitung und zeigen die wichtigsten Produkte für ein sauberes Auto.
Die beste Autowäsche ist die Handwäsche. Dieser Meinung sind zumindest viele Autofans und Profi-Aufbereiter:innen. Führt man sie richtig durch, wird das Auto per Hand schonender und oft viel gründlicher gereinigt, als in einer Waschanlage oder Waschstraße. Die Maschinen haben zudem einen schlechten Ruf, da die Bürsten winzige Kratzer im Lack zurücklassen können – auf Dauer verstumpft der Lack.
Auch wenn moderne Lacke widerstandsfähig sind und die meisten Waschanlagen in der Zwischenzeit harte Kunststoffborsten gegen Textil oder Schaumstoff getauscht haben, hat man bei einer Handwäsche mehr Kontrolle über Reinigungsmittel, Ergebnis und auch den Wasserverbrauch. Man muss nur ausreichend Zeit mitbringen. Und auch der Geldbeutel wird geschont: Sobald Reinigungsmittel und -utensilien zusammengetragen sind, kostet ein Waschgang nur wenige Euro. Zum Vergleich: Viele Maschinenwäschen kosten mindestens zehn Euro. Wir geben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und zeigen die besten Produkte für ein sauberes Auto.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Tipps für die Cabrio-Pflege im Video:
Anleitung: So geht die Handwäsche
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung vereinfacht die Planung und Durchführung der Handwäsche. Unsere Tipps für ein sauberes Auto:
Groben Schmutz von Hand entfernen
Wer zum Beispiel unter einem Baum geparkt hat, sollte so gut wie möglich kleine Äste, Blätter und Co. von Motorhaube, Dach und aus Kanten und Ecken unter der Windschutzscheibe oder am Kofferraum entfernen. Auch Vogelkot, Insekten oder Harz sollten besser umgehend entfernt werden, anstatt bis zum nächsten Waschtag zu warten. So werden Lackschäden vermieden. Wichtig: Diese Flecken dürfen nur mit äußerster Vorsicht weggewischt werden. Die Einwirkzeit der Spezialreiniger ist für ein gutes Ergebnis zwingend zu beachten.
Vorwäsche
Bevor man mit Textilien und Reinigungsmitteln an den Lack geht, sollte das gesamte Fahrzeug zudem auch von feinerem Schmutz befreit werden. Steinchen, Sand, Staub und Co. können anderenfalls Kratzer im Lack hinterlassen. Hierfür eignet sich ein Hochdruckreiniger auf einer sanften Stufe. Beim Reinigen sollte man die Düse nicht näher als 40 cm an den Lack heranführen. Und: Wer die Räder später mit einem Felgenreiniger säubern möchte, schenkt ihnen bei der Vorwäsche bereits Aufmerksamkeit. Wichtig: Die lokalen Regeln zur Fahrzeugwäsche zuhause müssen zwingend beachtet werden! Ist es nicht erlaubt, das Auto zuhause zu waschen, hilft die Fahrt zur SB-Waschbox.
Waschen mit Reinigungsmitteln
Zeit für Reinigungsmittel: Schonend und schnell geht die Handwäsche etwa mit einem Autoshampoo, einem Eimer mit warmem Wasser und einem Schwamm, einer Autowaschbürste oder Waschhandschuh. So verteilt sich der Reiniger schonend auf dem Fahrzeug und Verunreinigungen, der die Vorwäsche überstanden hat, sind nun endgültig vom Lack gewaschen. Ist auch nach der gründlichen Wäsche noch besonders hartnäckiger Schmutz auf der Lackoberfläche, lohnt der Griff zu Lackreinigungsknete. Sie löst beim vorsichtigen Gleiten (mit ausreichend Gleitmittel!) letzte Verschmutzungen aus Lackporen. Je nach Produkt muss nach der Anwendung mit klarem Wasser nachgespült werden.
Abledern
Ist das Fahrzeug sauber, wird der Wagen mit einem weichen Tuch – etwa einem Mikrofasertuch oder Fensterleder – wieder trocken. Warum von Hand? Trocknet das Auto an der Luft oder in der Sonne, kann das verdampfende Wasser Flecken aus Kalk und anderen Mineralien auf der Karosserie hinterlassen. Abledern hilft, das zu vermeiden.
Polieren & Versiegeln
Ein gepflegter Lack sollte mindestens ein- bis zweimal jährlich poliert werden. Das ist erst nach einer gründlichen Fahrzeugwäsche möglich und funktioniert am besten auf einem trockenen Fahrzeug. Ist das Fahrzeug poliert, empfiehlt sich eine Versiegelung des Lacks mit einem Wachs oder einer Keramikversiegelung. Einige Polituren erhalten jedoch bereits Versiegelungszusätze. Dieser Schritt entfällt dann.
Innenreinigung
Ist das Auto von außen sauber, folgt die Reinigung des Innenraums. Auf vielen Waschplätzen stehen hierfür Staubsauger zur Verfügung. Alternativ: Ein kompakter Akku-Staubsauger ist auch zuhause gut einsetzbar. Anschließend können mit Armaturenbrett-Pflegemitteln Kunststoffe frisch gehalten werden. Polster- oder Lederreiniger lassen Sitze wieder wie neu aussehen und duften. Glasreiniger sorgen abschließend für Durchblick. Tipp: Für jedes Reinigungsmittel ein eigenes Tuch verwenden, um Schlieren zu vermeiden. >> Mehr Tipps zur Autoinnenreinigung haben wir hier zusammengestellt
Wo kann man das Auto von Hand waschen?
Wer sein Auto von Hand waschen möchte, sollte sich vorher ausführlich erkundigen, wo das in der Umgebung möglich ist. In erster Linie eignen sich für eine ausgiebige Handwäsche Waschplätze oder SB-Waschboxen. Hier stehen nicht nur versiegelte Flächen mit umweltschonender Abwasseraufbereitung samt Ölabscheidern und Hochdruckreiniger zur Verfügung, vielerorts ist auch die Benutzung von mitgebrachten Reinigungsmitteln gestattet. Die genauen Regeln sind am örtlichen Waschplatz als Aushang zu finden.
Hat man eine eigene Einfahrt oder einen Stellplatz auf Privatgelände, wird das Fahrzeug auch hier sauber – vorausgesetzt, einige Dinge sind gegeben. Durch die Wäsche darf das Grundwasser nicht durch Chemikalien oder Schmierstoffe verunreinigt werden. Es muss gewährleistet sein, dass das Abwasser in die kommunale Kanalisation läuft. Eine Autowäsche ist auch auf unbefestigtem Boden, in dem das Wasser versickert, verboten. Mancherorts, etwa in Köln, ist die private Autowäsche komplett verboten. Die genauen Regeln sind lokal festgelegt und können bei der Gemeinde angefragt werden. Bei Verstößen können mehrere Tausend Euro Strafe drohen.
Warum sollte man das Auto regelmäßig waschen?
Ein sauberes Auto sieht nicht nur besser aus, die regelmäßige Pflege hält den Lack auch auf Dauer frisch und widerstandsfähig. Umwelteinflüsse, wie Staub, Teer, Ruß, Harz, Vogelkot oder – besonders im Winter – Salz, können sich in feinen Poren festsetzen oder in der prallen Sonne einbrennen und den Lack so schädigen. Das zeigt sich durch matte Stellen oder Ränder um die Verschmutzung, die Flecken bleiben dauerhaft. Passiert das häufiger, kann der Lack platzen oder reißen, Feuchtigkeit kommt dann bis zum Blech durch. Rost kann eine Folge der vernachlässigten Oberfläche sein. Tipp: Mit einer guten Lackversiegelung spart man sich bei der nächsten Fahrzeugwäsche Zeit und Aufwand. Eine Versiegelung kann verhindern, dass sich besonders hartnäckige Verschmutzungen festbacken. Sie lassen sich dann leichter vom Auto entfernen – was auch die Gefahr von Kratzern im Lack minimiert.
Wie oft sollte man ein Auto waschen?
Eine feste Regel, wie oft man das Auto waschen sollte, existiert nicht, denn jedes Auto wird unterschiedlich beansprucht. Ein Fahrzeug mit trockenem Garagenstellplatz und geringer Kilometerlaufleistung im Jahr ist weit weniger Umwelteinflüssen ausgesetzt als das Alltagsauto, das am Straßenrand steht. Eine Autowäsche alle ein bis zwei Monate genügt den meisten Autofahrer:innen jedoch. Wer aber entweder viel Wert auf eine makellose Optik legt oder das Fahrzeug regelmäßig durchs Gelände jagt, sollte es alle zwei Wochen sauber machen. Schmutz bedeutet bei vielen modernen Autos auch eingeschränkte Sicherheit: Staub und Matsch können Kameras und Sensoren verdrecken. Scheinwerfer und Kennzeichen müssen sogar umgehend gereinigt werden, wenn sie stark verschmutzt sind – anderenfalls begeht man ein Verstoß, die mit bis zu 35 Euro geahndet werden kann.