Autowaschen in der SB-Waschanlage: Tipps fürs perfekte Ergebnis
- Autowäsche in der SB-Waschanlage: Anweisungen und Sicherheitsregeln beachten
- Produkttipps für die SB-Waschanlage
- Zwei Wascheimer: eines für Frisch- und das andere für Grauwasser
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: Autowäsche in der Waschbox
- Das kostet Reinigung in der SB-Waschanlage
- SB-Waschbox: Diese Fahrzeuge sind erlaubt
Ob für die gründliche Autowäsche nach eigenen Vorlieben oder die schnelle und günstige Autoreinigung zwischendurch: Eine SB-Waschanlage bietet gegenüber einer herkömmlichen Waschanlage oder Waschstraße einige Vorteile. Die Wäsche ist in der SB-Waschanlage genauso gründlich und dauert auch nur genauso lange, wie sie sich Fahrzeughalter:innen das wünschen. Sie können sich hier frei durch die Programme wählen, eine feste Reihenfolge gibt es nicht – eine Empfehlung jedoch schon. Wir geben Tipps, wie das Auto auch in Eigenregie richtig sauber wird.
Cabriopflege – unsere besten Tipps im Video:
Autowäsche in der SB-Waschanlage: Anweisungen und Sicherheitsregeln beachten
Wer sich dazu entscheidet, die Autowäsche in einer SB-Waschbox durchzuführen, sollte die Grundregeln der jeweiligen Waschanlage beachten. In erster Linie betrifft das die Anweisungen und Sicherheitsregeln des Betreibers. Diese beziehen sich vor allem darauf, dass die Reinigungsinstrumente (Schaumdüsen im Check) richtig eingesetzt werden, um Verletzungen bei sich selbst und anderen sowie Beschädigungen am Fahrzeug zu verhindern. Kommt beispielsweise ein Hochdruckreiniger (hier im Test) zum Einsatz, sollte dieser stets mit einem Abstand von mindestens 30 cm zum Wagen benutzt werden, um Beschädigungen am Lack zu verhindern. Selbstverständlich sollte der Hochdruck-Wasserstrahl nicht in Richtung eines Menschen gehalten werden.
Putzhilfsmittel wie Mikrofasertücher oder Waschhandschuhe sind selbst mitzubringen. Die Nutzung eigener Reinigungsmittel ist dagegen nicht immer gestattet, in einigen Waschboxen die Benutzung mitgebrachter Reiniger oder die ausgiebige Handwäsche (insbesondere zu Stoßzeiten) untersagt. Hierzu sich am besten im Voraus über die Regeln der örtlichen SB-Autowaschanlage informieren. Sonntags und nach 22 Uhr sind in der Regel die meisten Waschboxen geschlossen.
Produkttipps für die SB-Waschanlage
Wie bereits erwähnt, darf nicht in jeder SB-Waschbox von Hand oder mit eigenen Reinigungsmitteln gearbeitet werden. Wo es jedoch erlaubt ist, sollte davon auch Gebrauch gemacht werden. Denn im Gegensatz zur Wäsche in der eigenen Einfahrt ist die Nutzung vieler Reinigungsmittel durch die vorhandenen Ölabscheider hier bedenkenlos möglich. Folgende Hilfsmittel empfehlen wir:
Spezialreiniger für die Vorwäsche
Selbst das Autoshampoo in der SB-Waschanlage ist gegen manche Verschmutzungen machtlos. Besonders Insekten, Vogelkot, Baumharz und Teer haften hartnäckig am Lack. Spezialreiniger lösen diese sanft und ohne Beschädigungen ab. Tipp: Möglichst schon vor der Einfahrt in die Waschbox auftragen, damit für andere keine langen Wartezeiten entstehen.
Felgenreiniger
Auch die Felgen benötigen eine Wäsche. Ideal hierfür ist ein spezieller Felgenreiniger – hier haben wir Felgenreiniger im Test. Diese greifen das Material nicht an und lösen selbst festgebrannten Schmutz nach kurzer Einwirkzeit zuverlässig. Empfehlung: Eine gute Felgenbürste entfernt auch die hartnäckigsten Verschmutzungen von Stahl- oder Leichtmetallrädern. Dank Ölabscheider landen die giftigen Mittel samt gelöstem Bremsstaub auf dem Waschplatz nicht ungefiltert in der Umwelt oder Kanalisation.
Schwamm oder Handschuh
Nicht immer ist die Bürste an der SB-Box die beste Lösung für die Autowäsche. Besonders bei empfindlichen Lacken oder Folierungen können kleine Schmutzpartikel in den Bürsten schnell für teure Schäden sorgen. Ein eigener Putzschwamm oder Waschhandschuh fürs Auto ist daher eine einfache Möglichkeit, mit voller Kontrolle und schonendem Material Schmutz von der Karosserie zu entfernen.
Zwei Wascheimer: eines für Frisch- und das andere für Grauwasser
Bei der Handwäsche verhindert die Nutzung von zwei Eimern – einer mit klarem Wasser und einer mit Shampoo – dass Schmutzpartikel beim Ausspülen des Waschhandschuhs ins saubere Wasser gelangen. Dadurch wird das Risiko von Kratzern im Lack deutlich reduziert. Spezielle Wascheimer verfügen außerdem über ein Schmutzsieb, das das Aufwirbeln von gelösten Schmutzpartikeln im Wasser verhindern soll.
Mikrofasertuch
Damit das Auto nach der Wäsche streifen- und fleckenfrei sauber wird, lohnt sich der Kauf eines ausreichend großen Mikrofasertuchs fürs Auto. Wichtige Kriterien hierbei sind die Saugkraft und die Faserbeschaffenheit. Je weicher, desto besser für alle Oberflächen am Fahrzeug. Große Tücher nehmen zudem mehr Feuchtigkeit auf und vereinfachen so das Abtrocknen des Wagens. Für schwer erreichbare Ecken, etwa im Türausschnitt oder am Kofferraum, eignet sich dagegen ein kleines Tuch, das auch gerne dreckig werden darf, da auch ein Hochdruckreiniger diese Bereiche nie komplett reinigt.
Wer noch keine Grundausstattung besitzt, kann auch ein fertig zusammengestelltes Set auf Amazon kaufen. Das Sonax-Autowäsche-Set bietet eine umfassende Ausstattung für die manuelle Fahrzeugpflege. Enthalten sind ein Glanzshampoo-Konzentrat zur schonenden Reinigung ohne Wachsschichtabtrag, der säurefreie Felgenreiniger Felgenbeast mit Farbindikator, der Xtreme Brilliant Shine Detailer für Lackglanz und Glätte sowie ein robuster Wascheimer mit Deckel, Metallgriff und Schmutzfalle. Ergänzt wird das Set durch einen 3-in-1-Mikrofaser-Waschhandschuh mit verschiedenen Reinigungszonen sowie je ein Trockentuch und ein Poliertuch für die Nachbearbeitung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Autowäsche in der Waschbox
In der SB-Waschbox kann das Auto sogar sauberer werden als in einer Waschanlage oder Waschstraße. Dafür muss man zwar selbst zu Hochdruckreiniger und Bürste greifen, hat aber mehr Kontrolle über die Wäsche. Mit diesen Tipps geht es noch einfacher:
Auto vorbereiten: Besonders im Frühjahr und Sommer sollte das Auto mit Spezialreinigern oder Hausmitteln gegen Insektenreste (hier den Insektenentferner-Test nachlesen), Vogelkot (so am besten entfernen), Harz (Tipps zum Entfernen) oder Teer (So am besten reinigen) vorbereitet werden. Nur so gehen die hartnäckigen Verschmutzungen in der SB-Wäsche vom Lack. Genug Einwirkzeit einplanen!
Vorwäsche: Nachdem die Spezialreiniger volle Arbeit geleistet haben, sollte das Auto vor dem Erstkontakt mit der Bürste mit einer sanften Hochdruck-Vorwäsche (Tipps und Produkte) von grobem Schmutz oder feinen Verunreinigungen (etwa Sand – so am besten entfernen) befreit werden. Das Waschprogramm enthält oft bereits Reiniger, daher sollte es nicht auf dem Auto antrocknen, um Wölkchenbildung zu verhindern. Bietet die Waschanlage kein spezielles Vorwäsche-Programm, kann mit dem Hochdruckreiniger und ausreichend Abstand selbst vorgewaschen werden.
Bürste oder Schwamm: In einer SB-Waschbox steht für die Autoreinigung eine Bürste bereit. Aus ihr kommt Autoshampoo gesprüht, das direkt verteilt werden kann. Empfehlung: Die Bürste zuvor mit klarem Wasser aus dem Hochdruckreiniger abspülen, um Dreck von den Vorgänger:innen aus den Borsten zu spülen. Alternativ kann – wenn erlaubt – auch mit einem eigenen Schwamm oder Waschhandschuh (inklusive Eimer voll klarem Wasser) gewaschen werden.
Klarspülen: Nach einer ausgiebigen Wäsche, die jeden Winkel der Karosserie von Dreck befreit hat, kann das Auto klargespült werden. Hierzu wählt man das entsprechende Waschprogramm und arbeitet sich mit dem Hochdruckreiniger von oben nach unten über das gesamte Fahrzeug. Ist der Schaum passé, ist das Auto sauber.
Spezialpflege: Wer mag, kann dem Auto nun noch den finalen Touch geben. SB-Waschboxen bieten oft ein Wachs-Programm an, das den sauberen Lack mit einer schützenden Wachsversiegelung gegen Umwelteinflüsse schützt. Das Programm ist optional, wer den Wagen anschließend ohnehin polieren und den Lack selbst versiegeln möchte, kann es sich daher sparen.
Entmineralisiertes Wasser: Damit keine Wasserflecken auf dem Lack zurückbleiben, bieten viele Anlagen ein "Glanzspülen"-Programm mit entmineralisiertem Wasser an.
Von Hand trocknen: Für ein bestmögliches Ergebnis sorgt ein abschließendes Abledern des Wagens mit einem weichen, sauberen und saugstarken Mikrofasertuch. Wer besonders gründlich arbeitet, trocknet auch die versteckten Ecken im Tür- und Kofferraumbereich. Auch am Tankdeckel oder an der Motorhaube kann sich nach der Wäsche Wasser sammeln.
Ein weiterer Tipp: Im Sommer sollte das Auto vor der Wäsche abgekühlt werden, wenn es zuvor lange in der prallen Sonne stand. Ansonsten verdampft das Wasser zu schnell, Reinigungsmittel bleiben als hartnäckige und teils aggressive Rückstände zurück.
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Das kostet Reinigung in der SB-Waschanlage
Das Gute an der Waschbox: Die Wäsche kostet nur so viel, wie man dem Auto an Pflege gönnen möchte. Wer etwa nur kurz Matsch oder Blütenstaub herunterwaschen möchte, kann dies bereits für kleines Geld erledigen. Etwas teurer wird es, wenn mehr getan werden muss. Wer schnell arbeitet und ein kleines Fahrzeug wäscht, kann auch mit der Nutzung jedes einzelnen Waschprogramms sechs Euro für eine Komplettwäsche zahlen. Je größer das Fahrzeug, desto länger dauert natürlich die Wäsche und desto häufiger muss Geld nachgeworfen werden.
Bei den meisten SB-Waschanlagen ist es ratsam, immer genügend Kleingeld – 50-Cent-, 1-Euro- und 2-Euro-Stücke – dabeizuhaben. Einige SB-Waschboxen funktionieren auch mit Jetons oder Wertkarten, die vor Ort mit Bargeld – in modernen Anlagen auch per Kartenzahlung – eingetauscht oder aufgeladen werden können. Personal zum Umtauschen ist bei den Waschplätzen mit Selbstbedienung dagegen nur in seltenen Fällen anzutreffen.
SB-Waschbox: Diese Fahrzeuge sind erlaubt
Ein weiterer Vorteil der SB-Waschanlage ist die Vielseitigkeit: Jedes Fahrzeug, das unter das Dach passt, darf hier auch gewaschen werden. Heißt: Pkw, Geländewagen, Transporter, Wohnmobil (unser Ratgeber zum Waschen des Campers oder Wohnwagen) oder auch Motorrad (Tipps zum Reinigen des Bikes) und Fahrrad sind erlaubt. Das ist besonders für Fahrzeuge praktisch, die wegen Aufbauten, Abmessungen oder Bauform nicht in einer herkömmlichen Waschanlage oder Waschstraße gereinigt werden dürfen.
Für hohe Fahrzeuge wie Wohnmobile bieten einige SB-Waschplätze einen Spezialwaschplatz ohne Überdachung an, dafür aber mit einer Erhöhung, auf der sich auch das Dach leichter erreichen lässt. Nicht erlaubt, oder vielmehr auf den meist engen Plätzen schlichtweg nicht rangierbar, sind Lkw und Busse, aber auch Baumaschinen oder Traktoren. Mit wenigen Ausnahmen müssen Spezialbetriebe für die Reinigung großer Fahrzeuge angesteuert werden.