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Geht auch ganz einfach:

Aktuelle Auslaufmodelle: Diese Autos werden eingestellt

Audi Q8 e-tron vor dem Aus?

Alexander Koch Chefredakteur Digital
Inhalt
  1. Baldiges Produktionsende? Dem Audi Q8 e-tron droht das vorzeitige Aus
  2. Bestätigt: Das sind die Auslaufmodelle 2024
  3. 2023: Audi TT, Ford Fiesta, VW Up und weitere Modelle ausgelaufen
  4. 2022: VW Passat Limousine, Smart Forfour und viele mehr eingestellt
  5. Fazit

Gefühlt sägen Autobauer täglich Fahrzeuge ab, die teils über Jahrzehnte gelaufen sind. Zu den neuesten Auslaufmodellen könnte schon sehr bald der Audi Q8 e-tron gehören. Warum das so ist und eine Übersicht, welche Autos uns zuletzt verlassen haben oder werden, hier!

 

Baldiges Produktionsende? Dem Audi Q8 e-tron droht das vorzeitige Aus

Erst 2023 recht aufwändig überarbeitet, erwägt Audi im Juli 2024, den Luxusstromer Q8 e-tron vorzeitig einzustellen. Die Gründe für das mögliche Aus sind vielfältig: Zum einen ist die Q8 e-tron-Modellfamilie "von einem segmentspezifischen, verschärften Nachfragerückgang betroffen", wie Audi gegenüber der DPA erklärt, zum anderen gibt es mit dem Audi Q6 e-tron nun einen neuen, internen Herausforderer. Dieser basiert zudem auf einer dezidierten Elektroauto-Plattform, was ihm Vorteile gegenüber dem Q8 e-tron verschafft, der lediglich auf einer modifizierten Verbrennerbasis aufbaut. Nicht zuletzt gibt es am Standort Brüssel, an dem der Q8 e-tron gebaut wird, "strukturelle Herausforderungen", die zu vergleichsweise hohen Produktionskosten führten.

Auch der Citroën C5 X endet – nur wann, ist unklar

Der Citroën C5 X ist zwar erst seit 2022 auf dem Markt. Nach den Äußerungen des Chefs der Marke dürfte ihm allerdings kein allzu langes Leben beschieden sein. Thierry Koskas hat sich in einem Interview mit unseren britischen Kollegen von Autocar über das "inexistente" Segment ausgelassen, in dem der C5 X sich eingenistet hat. Klingt nicht nach einem Liebesbeweis. Und in der Tat, nicht nur auf deutschen Straßen ist die geräumige Mischung aus Kombi, Limousine und SUV sehr selten anzutreffen. Das Modell wird auch in der Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamts gar nicht erst gesondert ausgewiesen, sondern diskret mit dem wesentlich erfolgreicheren SUV C5 Aircross vermischt. Koskas hat bereits angekündigt, dass der C5 X keinen Nachfolger bekommen wird. Wann der Crossover aber eingestellt wird, hat der Citroën -Boss nicht präzisiert.
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Der VW US-Passat wurde eingestellt (Video):

 
 

Bestätigt: Das sind die Auslaufmodelle 2024

Neue EU-Regeln für die Cyber-Sicherheit

Eine Überraschung ist ihr Aus für gut informierte Autofans nicht: Aufgrund der im Juli 2024 in Kraft tretenden, strengeren EU-Regeln für die Cyber-Sicherheit ziehen verschiedene Autobauer das Produktionsende einiger Modelle vor. So sind bei Porsche sowohl der Verbrenner-Macan – beerbt vom elektrische Macan – als auch die 718-Baureihe mit den Varianten Boxster und Cayman nicht mehr bestellbar. Bei VW betrifft das den Up (siehe Absatz 2023) und den T6.1. Audi ließ schon Ende 2023 den TT auslaufen (siehe Absatz 2023) und schloss im Frühjahr 2024 die Bestellbücher für den R8Mercedes wiederum stellt, wie schon kommuniziert, Ende März 2024 die Produktion des Smart EQ Fortwo ein (siebe Absatz 2023). Außerdem verabschiedet sich Renault vom Elektro-Urgestein Zoe.

Dass es vor allem ältere Modelle trifft, liegt an dem hohen Aufwand, den die Hersteller betreiben müssten, um die Autos fit zu machen für die neuen Vorschriften. Die Kosten würden pro Fahrzeug in die Millionen gehen, sagt auch Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach.  Für neu entwickelte Modelle gelten die strengeren Regeln bereits seit Mitte 2022, für Alt-Modelle gab es zwei Jahre Schonfrist, die im Sommer 2024 endet.

Weitere Auslaufmodelle 2024

Der Automarkt bringt aber auch unabhängig von neuen EU-Regeln stets neue Modelle und opfert dafür andere – mitunter Klassiker oder altgediente Modellreihen. Nach langjährigen Gerüchten ist die Produktion des Chevrolet Camaro Ende Januar 2024 ohne unmittelbaren Nachfolger geendet. Grund könnte sein, dass die Verkaufszahlen für den Camaro, der stets hinter den Konkurrenten Ford Mustang und Dodge Challenger lag, trotz seiner Fangemeinde zu schlecht waren. Weil General Motors jedoch eine groß angelegte Elektrifizierung aller Marken bis 2025 plant, könnte 2025 ein Chevrolet e-Camaro die Lücke füllen.

Die Produktion des Mini Clubman wiederum endete zugunsten des neuen Elektro-Crossovers Mini Aceman bereits im Februar 2024. Mit dem Sondermodell Limited Edition des Cupra Formentor VZ5 hat auch der Fünfzylinder im Crossover ausgedient. Im Laufe des Jahres erfolgt ein umfangreiches Facelift, in Zuge dessen Cupra auf den Audi-Motor verzichtet. Apropos verzichten: Maserati hat angekündigt, die beiden Baureihen Ghibli und Quattroporte zu einer zu verschmelzen, die auch weiterhin Quattroporte heißen soll. Der Ghibli ist somit in absehbarer Zeit Geschichte. 

 

2023: Audi TT, Ford Fiesta, VW Up und weitere Modelle ausgelaufen

Im November 2023 ist das letzte Modell des Audi TT vom Band des ungarischen Produktionsstandorts Györ gelaufen. Zeitgleich fand auch der Porsche Panamera Sport Turismo sein Ende. Wie der Sportwagenbauer mit der Premiere der dritten Panamera-Generation bekannt gab, will man den Shooting Brake nicht fortsetzen. Auch die Produktion des VW Up ist im vierten Quartal 2023 endgültig ausgelaufen. Zwischenzeitlich war der Up schon einmal nicht bestellbar, das war aber den ausverkauften Kapazitäten geschuldet. Nun fordern neuen Regeln für die Cybersecurity (siehe Absatz oben) in Neuwagen ihren Tribut. Eine dafür nötige neue Elektronik-Architektur ist laut VW-Markenchef Thomas Schäfer zu teuer, wie er gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte.

Die Produktion des Mercedes CLS ist bereits Ende August 2023 eingestellt worden. Zuletzt als rein elektrisches EQ-Modell produziert, wurden im April 2023 die Bestellbücher für den Smart Fortwo geschlossen. Ein vergleichbares Modell von der Marke unter dem Namen #2 könnte 2026 starten. Ein weiterer – trotz seines hohen Kaufpreises beliebter – Kleinwagen streicht die Segel: der Honda e. Die Marke will die Fahrzeugklasse unbesetzt lassen. Auch der Renault Twizy, ein zweisitziges Leicht-Elektromobil, hat im September 2023 das Zeitliche gesegnet.

Der Ford Fiesta, ein seit 1976 gebauter Kleinwagen, wurde nach acht Generationen Ende Juni 2023 eingestellt. An seiner statt wird ein elektrischer Crossover treten. Bedeutend weniger überraschend war das Ende der beiden Vans Ford S-Max und Ford Galaxy, die im Frühjahr 2023 ausgelaufen sind. Der US-amerikanische Supersportler Ford GT ging nach sechs Jahren und 1350 Exemplaren mit der "LM Edition" aufs Altenteil. Apropos GT: Auch die Produktion des BMW 6er GT fand im Herbst 2023 ihr Ende. Die Oberklasse-Limousine mit Fließheck wurde als Nachfolger des 5er GT eingeführt und war – offensichtlich – nicht von großem Erfolg gekrönt.

 

2022: VW Passat Limousine, Smart Forfour und viele mehr eingestellt

Auch 2022 wurden einige Modelle ohne Nachfolger eingestellt. Darunter der Ford Mondeo, um im Werk Valencia (Spanien) Kapazitäten für die Produktion von Batterien und Hybrid-Motoren zu schaffen. Nicht die einzige klassische Limousine, die zu den Auslaufmodellen zählt: Der Renault Talisman lief zuvor im Februar 2022 aus. Auch Volkswagen hat die Passat-Limousine nicht mehr im Angebot. Der Nachfolger (B9) ist ausschließlich als Variant erhältlich. Der zuletzt ebenfalls ausschließlich als Elektroauto verkaufte Smart Forfour wurde Opfer der SUV-Welle und im Herbst 2022 durch einen elektrischen Crossover namens #1 ersetzt. Auch die zunehmende Elektrifizierung fordert ihren Preis: Der erste Hyundai mit dem Namen Ioniq ist seit Juli 2022 passé. Er war Vorreiter und Namensgeber der rein elektrischen Submarke von Hyundai.

Ebenfalls prominente Auslaufmodelle: die Vans. Gutes Beispiel dafür sind der Dacia Lodgy und der Dacia MCV, die 2022 durch den Crossover Dacia Jogger ersetzt wurden. Ist dieser immerhin ein annähernd gleichwertiger Ersatz, hinterlässt der nicht mehr angebotene Citroën C4 SpaceTourer offensichtlich eine Lücke. Die Kundschaft muss nun entweder zum Spacetourer oder zum Berlingo greifen – beide aber verströmen deutlich mehr den Nutzfahrzeugcharakter als der eingestellte C4 Van und sind ausschließlich elektrisch erhältlich. Weitere Opfer der SUV-Welle sind der Seat Alhambra und der Renault Espace. Letzterer darf aber immerhin als SUV weiterleben. Welche weiteren Autos auslaufen und keinen Nachfolger erhalten, zeigt die Bildergalerie!

 
Alexander Koch Alexander Koch
Unser Fazit

Schließt sich die eine Tür, öffnet sich eine andere – mit dieser Phrase lässt sich der stete Wandel in der Automobilindustrie gut umschreiben. Dass die mühsam aufgebaute Produktdifferenzierung zunehmend wegfällt, um mehr SUV anbieten und die Entwicklung von rein elektrischen Autos finanzieren zu können, missfällt dabei vielen Autofans. Doch schauen wir der nackten Tatsache ins Auge: Autohersteller bauen, was gekauft wird.

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