Mobile Solaranlage: Die besten Solargeneratoren für Unterwegs
So einfach lässt sich beim Camping Strom erzeugen
![Mobile Solaranlage - iStock/amriphoto Mobile Solaranlage](https://www.autozeitung.de/assets/styles/article_image/public/field/image/mobile-solaranlage.jpg?itok=xolcYK0-)
Strom kann beim Camping wahrer Luxus sein. Eine mobile Solaranlage samt dazugehörigem Speicher versorgt Smartphone-Akkus, Kühlboxen & Co. jedoch auch autark. Die AUTO ZEITUNG zeigt die besten Solargeneratoren für unterwegs im Vergleich!
Camping ist Natur pur. Rausgehen, bewegen, entspannen und bewusst auf den Komfort der eigenen vier Wände verzichten. Ganz ohne modernen Komfort geht es in den meisten Fällen dann aber doch nicht: Strom muss her! Doch hier stehen vor allem diejenigen, die mit (Dach-)Zelt (so sicher mit Zelt campen) oder einem kleinen Campingbus (die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) verreisen, vor einem Problem. Denn selbst erzeugen geht doch ohne riesiges Wohnmobil-Dach mit fester PV-Anlage nicht. Oder doch? Mobile Solaranlagen, bestehend aus tragbaren Solarmodulen sowie einer handlichen Powerstation als Energiespeicher, versorgen Camper:innen auch auf abgelegenen Zeltplätzen oder auf Festivalgeländen mit ausreichend Strom für Smartphone, Kühlbox & Co. – vorausgesetzt, die Sonne scheint. Wir haben uns beliebte Mini-Solaranlagen genauer angeschaut.
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Was ist eine mobile Solaranlage?
Eine mobile Solaranlage – oder Photovoltaikanlage (PV-Anlage) – ist ein winziges Kraftwerk für unterwegs. Die Sets bestehen in der Regel aus einem oder mehreren Solarkollektoren und einer Powerstation, die sowohl Stromspeicher, Spannungswandler und Laderegler in einem ist. Der große Vorteil: Hier muss weder gebohrt noch viel angeschlossen werden. Im Set sind Solarpanels und Powerstation immer kompatibel und werden oft per Plug-and-Play-Prinzip angeschlossen. Im Vergleich zu fest installierten PV-Anlagen auf Wohnmobilen (so nachrüsten) wird von den oft faltbaren Solarmodule oft weniger Strom erzeugt. Dafür lassen sie sich auch abseits des Campingplatzes vielfältig einsetzen.
Die besten mobilen Solaranlagen im Vergleich
Jackery Solargenerator 2000
Unter den Herstellern mobiler Solargeneratoren genießt Jackery einen recht guten Ruf. Mit dem Solargenerator 2000 Plus bietet der Hersteller eine mobile PV-Anlage bestehend aus der Explorer Powerstation und dem Solarmodul SolarSaga 200 (200 W) an. Die mobile Solaranlage ist schnell aufgebaut und lädt – bei Sonnenschein – vollautomatisch. Bis zu sechs Solarpanels lassen sich an der Powerstation anschließen. Der vollgeladene Lithium-Ionen-Akku soll laut Hersteller für fast alle Elektrogeräte bis zu einer Peakleistung von 3000 W mit Strom versorgen können. Angezapft wird dieser übrigens über 10 Anschlüsse. Um einiges günstiger ist der Solargenerator 500 von Jackery – bietet dafür aber auch nur 502-Wh-Akkukapazität und deutlich weniger Anschlüsse.
Technische Daten:
- Powerbank: 2042,8 Wh Lithium-Ionen-Akku, MPPT-Laderegler, LCD-Display
- Max. Abgabeleistung: 3000 W
- Gewicht: ca. 27,9 kg
- Ladezeit: Solar 120 min (Optimalbedingungen mit 6x Jackery SolarSaga 200 W), Steckdose 102 min
- Solarpanel: 200 W
- Anschlüsse: 8; 2x USB-C, 2x USB-A, 3x 230-V-AC-Ausgang, 1x 12-V-Autosteckdose
Alternative: Der Jackery Solargenerator 500, bestehend aus einer 518-Wh-Powerstation und einem 100-W-Panel. Ein eingebauter MPPT-Laderegler schöpft das Maximum aus dem Solarmodul. Wer nur mit Sonnenenergie lädt, bekommt den Lithium-Ionen-Akku der Explorer 500-Box in 9,5 h vollgeladen. Anschlüsse: eine 12V-Autosteckdose, zwei 12V-DC-Anschlüsse, ein AC-Anschluss (normale Steckdose), drei USB-A-Ausgänge.
DJI Power 1000 Solargenerator
Mit 1024 Wh bietet der Solargenerator Power 1000 von DJI etwas weniger Speicherkapazität als die Jackery-Solaranlage. Bei den Solarpanels sind beide dann wieder gleichauf. Denn auch der für Drohnen bekannte Hersteller DJI gibt ein 200 W starkes Faltpanel der Powerstation bei. Wer die Maximalanzahl von vier Sonnenkollektoren anschließt, lädt die Powerstation unter Idealbedingungen in 1,35 Stunden mit Sonnenstrom auf. Bei einem einzigen Panel dauert das um ein Vielfaches länger. An einer 230-V-Steckdose kann die Batterie in nur 50 min von null auf 80 Prozent aufgeladen werden, 100 Prozent Ladestand lassen sich in 70 min erreichen. Zwölf Anschlüsse stehen zur Verfügung, ein LCD-Display informiert über Batteriestand und Spannung.
Hier geht es zu unserem ausführlichen Einzeltest der DJI 1000 Powerstation.
Technische Daten:
- Powerbank: 1024 Wh LiFePO4 Akku, LCD-Display
- Max. Abgabeleistung: 2200 W
- Gewicht: 19,91 kg
- Ladezeit: Solar 90 min (Optimalbedingungen mit 220-W-Solarpanel), Steckdose 60 min
- Solarpanel: 200 W
- Anschlüsse: 8; 2x USB-A, 2x USB-C, 2x 230-V-AC-Ausgang, 2x SDC-Ausgang
Ecoflow River 2 Max PowerStation
Etwas weniger Batteriekapazität bietet die River 2 Max Powerstation von Ecoflow zum Speichern von autark erzeugtem Strom. Im Bundle mit einem mobilen Solarmodul (160 W) kann so autark Strom erzeugt werden. So soll die 512 Wh fassende LiFePO4-Batterie laut Hersteller in nur drei Stunden mit Solarstrom geladen werden können. Das mitgelieferte Solarpanel hat einen Wirkungsgrad von 21 bis 22 Prozent. An der Steckdose soll die volle Aufladung in nur einer Stunde erfolgen – die schnellste Ladung in unserem Vergleich.
Technische Daten:
- Powerbank: 512 Wh LiFePO4 Lithium-Ionen-Akku, LCD-Display
- Max. Abgabeleistung: 1000 W
- Gewicht: Keine Angaben
- Ladezeit: Solar 240 min (Optimalbedingungen mit 160-W-Solarpanel), Steckdose 60 min, Autosteckdose 360 min
- Solarpanel: 160 W
- Anschlüsse: 9; 3x USB-A, 1x USB-C, 1x 12-V-Steckdose, 2x 230-V-AC-Ausgang, 2x DC-Ausgang
Allpowers R600 Powerstation mit Solarpanel
Weniger Strombedarf wird das Solaranlagen-Set von Allpowers mit der R600-Powerstation gerecht. Mit 299 Wh hält sich die Autarkie in Grenzen – zumindest wenn größere Stromverbraucher betrieben werden sollen. Dafür ist sie mit 5,8 kg eines der Leichtgewichte im Vergleich. Besonderes Extra: Mit der Induktions-Ladefunktion lassen sich Smartphones auch kabellos aufladen. Mit einem Spitzenstrom von 1200 W und einer Dauerleistung von 600 W sollten sich die meisten typischen Verbraucher auf dem Campingplatz, wie Kühlboxen (die besten im Test), betreiben lassen.
Technische Daten:
- Powerbank: 299 Wh LiFePO4-Akku, LCD-Display
- Max. Abgabeleistung: 1200 W
- Gewicht: 5,8 kg
- Ladezeit: Solar ca. 80 min (Optimalbedingungen mit 4x 200-W-Solarpanel), Steckdose 70 min, Autosteckdose 660 min
- Solarpanel: 100 W
- Anschlüsse: 8; 2x USB-A, 2x USB-C, 1x 12-V-Steckdose, 2x 230-V-AC-Ausgang, 1x Ladeschale für Smartphones
Wie sinnvoll sind mobile Solaranlagen?
Wer häufig auf Campingplätzen ohne oder mit nur eingeschränktem Zugang zu Stromanschlüssen übernachtet, dürfte sich sehr über die Möglichkeit der autarken Stromerzeugung freuen. Die kleinen Solargeneratoren verursachen dabei keine Abgase, sondern sind in der Nutzung mit Solarstrom äußerst umweltfreundlich. Die meisten Powerstations bieten ausreichend Energiespeicher, um auch mehrere Geräte oder sogar E-Bike-Akkus zu laden. Bei der Kaufentscheidung sind folgende Eigenschaften wichtig:
Gewicht und Größe: Wer etwa mit einem kleinen Campervan oder einem Auto mit Dachzelt verreist, hat oft wenig Platz für große Module und sperrige Powerstations.
Anschlüsse: Dieser Punkt ist bei aufeinander abgestimmten Solar-Sets mit Modulen eines Herstellers oft obsolet. Wer jedoch bereits eine tragbare Powerstation hat und diese mit Solarstrom speisen möchte, muss zwingend auf passende Anschlüsse an Panel und Station achten!
Stromspeicher: Müssen mehrere E-Bike-, Laptop- und Smartphone-Akkus geladen und eventuell noch eine Kompressor-Kühlbox mit Strom versorgt werden? Dann muss auch die Powerstation genug Strom speichern können. Gleichzeitig müssen dann auch größere oder mehrere Solarpanels für genügend Energie sorgen. Am besten führt man eine Liste mit allen Verbrauchern um besser planen zu können.
Leistung: Einige Verbraucher – etwa Wasserkocher oder ein Haarfön – benötigen viel Energie. Ist ein solches Gerät Teil der Campingausrüstung (unsere Tipps zur Wohnmobil-Erstausstattung), sollte beim Kauf der mobilen Solaranlage besonders auf die Spitzenleistung der Powerstation geachtet werden. Diese wird in Watt angegeben. Je höher der Wert, desto mehr leistungsstärker dürfen auch die angeschlossenen Elektrogeräte sein.
Lademöglichkeiten: Die meisten mobilen Solaranlagen mit Powerstation lassen sich auch per 230-V-Steckdose zu Hause oder über den 12-V-Anschluss im Auto laden, was besonders bei bewölktem Himmel für volle Speicher sorgt.
Für welches Modell man sich entscheidet, ist daher eine sehr individuelle Angelegenheit und setzt sich aus Anspruch, Platz und Budget zusammen. Die perfekte Solaranlage erzeugt und speichert ausreichend Strom für alle Elektrogeräte beim Camping und wiegt nicht mehr, als notwendig, um das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs samt Gepäck, Gadgets für Outdoor-Aktivitäten, Zelten, Geschirr, Mitreisenden & Co. nicht zu übersteigen. Eine Camping-Packliste (unsere Tipps zum Erstellen) kann beim Planen des Trips helfen, um Pkw oder Wohnmobil nicht zu überladen.
Natürlich muss man mit einem Solargenerator auch immer darauf eingestellt sein, dass an einem bewölkten Tag weniger bis kein Strom über die Solarpanels erzeugt werden kann. Tipp: Den Stromspeicher vor Abreise zu Hause voll laden. So hat man bereits einen guten Puffer bei schlechtem Wetter.
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Sind mobile Solaranlagen auch als Balkonkraftwerk erlaubt?
Als klassisches Balkonkraftwerk eignen sich wenige mobile Solaranlagen. Hier lohnt sich auf lange Sicht die Investition in oftmals effizientere – aber auch teurere – feste Solarmodule. Weiterer Unterschied: Hier wird der gewonnene Strom direkt durch die Steckdose ins öffentliche Netz eingespeist. Zu beachten sind folgende Dinge: Ist der Stromzähler für ein Balkonkraftwerk geeignet? Wie viele Module dürfen installiert werden? Ist die Anlage beim Netzbetreiber angemeldet? Dazu gibt es in vielen Kommunen auch Zuschüsse vom Landkreis oder Bundesland für ein Balkonkraftwerk.
Mit einer mobilen Solaranlage lässt sich jedoch auch eine kleine Insel-Solaranlage ohne Anschluss an die Steckdose realisieren. Tragbare Solarmodule samt Powerstation können selbstverständlich auch auf dem Balkon autark Energie erzeugen, die dann direkt über die Powerstation für das Laden von Kleingeräten oder anderen Einsatzgebieten in Haus, Garten oder Unterwegs einsetzen lässt.
Sind mobile Solaranlagen meldepflichtig?
In der Regel lautet die Antwort: Nein, mobile Solaranlagen sind nicht meldepflichtig. Bei den meisten mobilen Solaranlagen handelt es sich um sogenannte Photovoltaik-Inselanlagen. Das bedeutet, dass der gewonnene Strom in einen externen Speicher – in den meisten Fällen einer tragbaren Powerstation – und nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden. Wer die Solarmodule jedoch für die Stromgewinnung auf dem Balkon nutzen möchte und diese per Steckdose mit dem Niederspannungsnetz des Gebäudes verbindet, muss die Anlage anmelden. Der Hintergrund: So möchten die Netzbetreiber eine Überspannung des Netzes verhindern.