Wohnmobil-Urlaub mit Hund: Tipps fürs Campen mit Haustier
Die besten Campingplätze für den Urlaub mit Hund
- Hund im Wohnmobil: Planung ist die halbe Miete
- Pflicht für jeden Hund im Ausland: EU-Heimtierausweis
- Was einpacken zum Campingurlaub mit Hund?
- Hund im Wohnmobil: So das Tier auf die Reise vorbereiten
- Das während der Reise mit Hund beachten
- So bleibt das Wohnmobil sauber
- Wo schläft der Hund im Wohnmobil oder Wohnwagen?
- Kein böses Wuff: Hundeknigge auf dem Campingplatz
- Der richtige Stellplatz beim Campen mit Hund
- Welche Campingplätze sind empfehlenswert für Urlaub mit Hund?
Camping mit Hund liegt voll im Trend. Logisch! Denn was gibt es Schöneres als mit dem geliebten Vierbeiner im Wohnwagen oder Wohnmobil auf Reisen zu gehen? Was dabei zu beachten ist, erklärt die AUTO ZEITUNG.
Hund im Wohnmobil: Planung ist die halbe Miete
Hundebesitzer:innen kennen das Problem: Wohin mit dem Hund, wenn es auf Reisen geht? Oder besser: Wohin in Urlaub, wenn der Hund mitkommen soll? Schließlich will man die schönste Zeit des Jahres ja in Gesellschaft seines besten Freundes auf vier Pfoten verbringen. In vielen Hotels ist das nicht oder nur gegen teils hohen Aufpreis möglich. Da liegt es nur nahe, den Urlaub mit dem Hund im Wohnmobil oder Wohnwagen auf dem Campingplatz oder gleich ganz in der freien Natur zu verbringen. Denn was gibt es Schöneres, als bei langen Strandspaziergängen oder Fahrradausflügen mit dem vierbeinigen Freund die nähere Umgebung von Wohnmobil, Zelt oder Wohnwagen zu erkunden? Allerdings erfordert das eine gründliche Vorbereitung. Was müssen Campingfans beim Urlaub mit dem Hund beachten und wie verhält man sich auf dem Campingplatz in Begleitung seines Vierbeiners korrekt, um nicht anzuecken? Damit alles rund läuft, hat die AUTO ZEITUNG alle Antworten, Tipps und passende Campingplätze zusammengetragen.
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Die besten Campingplätze Deutschlands im Video:
Pflicht für jeden Hund im Ausland: EU-Heimtierausweis
Das Wichtigste zuerst, wenn es ins Ausland geht: der blaue Impfausweis, auch bekannt als EU-Heimtierausweis. Ohne ihn ist der Campingurlaub schlimmstenfalls schon an der Grenze vorbei, denn diesen Reisepass für Tiere benötigen Hunde, um legal in andere europäische Länder einreisen zu dürfen. Daher sollte er stets dabei sein, wenn es mit dem Hund im Camper über die deutschen Grenzen geht. Außerdem müssen Hunde oder Katzen auf Reisen gechipt sein. Die Erstimpfung gegen Tollwut bei Hunden muss mindestens 21 Tage vor Abreise geschehen. Den Pass (Kosten: zehn bis 25 Euro), weitere Auskünfte zum Impfstatus und zu besonderen Bestimmungen im Reiseland gibt es beim Tierarzt.
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Was einpacken zum Campingurlaub mit Hund?
Beim Futter verstehen die meisten Vierbeiner keinen Spaß. Deswegen gilt hier die Devise: keine Experimente! Zwar wird auf den meisten Campingplätzen Futter zum Kauf angeboten. Auf Campingplätzen, die sich als besonders hundefreundlich verstehen (und vermarkten), gibt es sogar Hundeduschen und Kotbeutelspender an fast jeder Ecke. Dennoch empfiehlt es sich, ausreichend Vorräte von allem, was nötig ist, im Caravan oder Wohnmobil mitzuführen. Das gilt auch für die vertrauten Näpfe oder das Lieblingsspielzeug. Die Heckgarage oder der Stauraum im Doppelboden moderner Wohnmobile oder Wohnwagen bietet in der Regel ausreichend Platz hierfür. Das Gleiche gilt für Frischwasserreserven, wenn man an traumhaft abgelegenen Plätzen ein paar Tage länger autark in der freien Natur bleiben möchte. Natürlich braucht der Hund auch seinen Ruhe- und Schlafplatz, der am besten ebenfalls aus einer ihm vertrauten Unterlage besteht (sieh Kapitel "Wo schläft der Hund" unten).
Hund im Wohnmobil: So das Tier auf die Reise vorbereiten
Nicht vergessen: Hunde sind Gewohnheitstiere. Daher empfiehlt es sich, das Mitfahren im Wohnmobil oder Wohnwagen mit dem Vierbeiner vorm eigentlichen Campingurlaub vorab zu üben. So kann man sie am besten an ungewohnte Schaukelbewegungen und die neue Umgebung des Wohnmobils gewöhnen. Schlimmstenfalls wird ihnen sonst anfangs schlecht und der im Idealfall mitgeführte Nasssauger hat schon vor dem ersten planmäßigen Pausenstopp seinen ersten Einsatz. Das muss nicht sein! Daher empfiehlt es sich, mit der Fütterung zu warten, bis man am Ziel angekommen ist oder die Morgenration zumindest in kleine Portionen aufzuteilen.
Tipp: Die Trainingsfahrten im Vorfeld am besten mit etwas verbinden, das für den Vierbeiner angenehm ist: der Fahrt zum nahegelegenen Baggersee beispielsweise oder dem Treffen im Hundeauslauf. Belohnt wird die Geduld des Hundes beim Mitfahren dann mit Streicheleinheiten oder Leckerlis (in gesunden Maßen). Mit etwas Übung wird der eigentliche Campingtrip dann fast zur Spazierfahrt. Sollte man einen Wohnwagen sein Eigen nennen und sich entschließen, den Hund an Bord des Zugfahrzeugs mitzunehmen, kann es hilfreich sein, das Gepäck im Rahmen der zulässigen Beladung im Caravan zu verstauen. Den Hund lässt man dann gut gesichert und wie gewohnt im Pkw mitfahren.
Das während der Reise mit Hund beachten
An oberster Stelle bei der Mitfahrt eines Hundes im Camper ist die Sicherheit an Bord. Traurig, aber wahr: Jedes Jahr sterben zahlreiche Hunde bei Unfällen im Straßenverkehr, die nicht oder falsch im Fahrzeug fixiert waren. Selbst kleine Hunde wie Chihuahua, Pinscher, Zwergpudel und Co. gehören nicht auf den Schoss von Frauchen oder Herrchen auf dem Beifahrersitz, sondern müssen professionell gesichert werden. Das hat den Zweck, dass sie bei einem Unfall nicht unkontrolliert durch den Innenraum geschleudert werden und so sich oder andere Mitreisende verletzen. Bei längeren Fahrten in den Campingurlaub mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen-Gespann sollte der Hund zudem vor hoher Sonneneinstrahlung geschützt und auch unterwegs mit genügend Wasser versorgt werden. Bei wärmeren Außentemperaturen ist der Hund mit einer Klimaanlage für den Innenraum bestens aufgehoben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hunde während der Fahrt so zu unterzubringen, dass sie auch bei einem Unfall mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen bestmöglich geschützt werden. Diese sind:
eine Hunde-Transportbox (Flightbox), wie sie auch auf Flügen zum Einsatz kommen, ein spezieller Gitterkäfig oder eine Auto-Transportbox.
im Kofferraum des Zugfahrzeugs, der durch ein Hundegitter oder stabiles Transportnetz vom restlichen Fahrgastraum abgetrennt wird. Wichtig ist speziell bei Kombis, dass der Hund hier nicht zu viel "Auslauf" hat, sonst muss er noch mal gesondert fixiert werden.
durch einen Gurt, der am Mehrpunkt-Geschirr des Hundes befestigt wird und im Gurtschloss einrastet. Wichtig: den Hund immer an der Rückenöse des Geschirrs, aber nie direkt am Halsband befestigen, da er sich sonst bei Gefahrenbremsungen leicht strangulieren kann.
So bleibt das Wohnmobil sauber
Am Urlaubsziel angekommen, schützt eine Kofferraumschutzmatte vor Verschmutzungen durch Matschpfoten, den vom Strand eingeschleppten Sand und andere unliebsame Mitbringsel vom Campingurlaub. Um die Einrichtung des Wohnmobils oder Wohnwagens zu schonen, wenn der erlebnishungrige Hund nass und matschig, aber glücklich vom Ausflug zurückkommt, sind Wickelunterlagen für Babys eine Empfehlung. Diese Unterlagen sind wasserdicht, und zugleich waschbar und wiederverwendbar. Mit ihnen einfach die Sitzbank des Wohnmobils auslegen. Anschließend am besten noch eine Decke über das Ganze breiten und in der Ritze befestigen. Und schon ist die Sitzbank und ihr oft heller und somit empfindlicher Polsterbezug gut geschützt.
Wo schläft der Hund im Wohnmobil oder Wohnwagen?
Für die Nacht empfiehlt es sich, die Hundedecke, das Hundebett oder das Körbchen, das der Hund von zu Hause kennt, auch im Campingurlaub dabei zu haben. Im Wohnmobil, Camper oder Wohnwagen wird es schnell kuschelig. Denn hier lebt und schläft es sich naturgemäß auf engerem Raum als im festen Zuhause. Dennoch findet der Hund etwa unter dem Tisch der Dinette einen Schlafplatz im Aufbau des Reisemobils, an dem er sich geborgen fühlt. Ebenso bietet der mit einer Decke vor Hundehaaren geschützten Fahrersitz oder das Heckschlafzimmer des Wohnmobils eine gute Übernachtungsmöglichkeit für den Campingfan auf vier Pfoten.
Tagsüber kann man dem Hund auch einen festen Platz im Vorzelt einrichten. Die meisten Vierbeiner, speziell solche der Abteilung "Hütehund" wie Schäferhund, Border Collie oder Australian Shepherd, lieben es, auch auf Reisen "ihr" Rudel immer im Blick zu haben und beschützen zu können. So fühlt sich der Hund auch beim Campen wie zu Hause und kann den Outdoorurlaub genauso genießen wie der menschliche Teil des Rudels.
Ebenfalls praktisch: Neben der üblichen Gassigeh-Leine eine Schleppleine von fünf bis zehn Meter Länge mitzunehmen. Sie dient unter anderem zum Festmachen des Hundes an einer der vielen Verzurrösen, die moderne Campingfahrzeuge heutzutage in großer Zahl innen und außen bieten. Derart vor dem Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt "vertäut", kann sich der Hund in Ruhe mit der neuen Umgebung des Stellplatzes vertraut machen und die Platznachbarn beschnuppern, ohne diese zu stören oder auf dumme Gedanken zu kommen.
Eine beliebte variable Schleppleine mit Sicherheitskarabiner ist zum Beispiel diese hier:
Die extralange Schleppleine lässt sich auch per Spezialhering mit Schraubhalterung in der Erde befestigen. Das ist besonders praktisch, wenn man mit Auto und Zelt, also ohne festen Aufbau unterwegs ist. Der Hering ist mit einem speziellen Stoßdämpfer gesichert, der verhindern soll, dass sich der Hund verheddert oder sich schlimmstenfalls selbst verletzt, wenn er einmal unruhig wird oder in Panik gerät.
So oder so gilt auch im Campingurlaub, was an sich selbstverständlich ist: Den Hund niemals unbeaufsichtigt zurücklassen, erst recht nicht auf einem belebten Campingplatz!
Kein böses Wuff: Hundeknigge auf dem Campingplatz
Generell sind Hunde, anders als in den meisten Hotels und Pension, auf den meisten Campingplätzen gerne gesehene Gäste. Allerdings gibt es ein paar einfache Regeln zu beachten, damit das Zusammenleben von Mensch und Tier gut funktioniert und sich keine anderen Wohnmobilist:innen oder Caravanreisenden belästigt fühlen. Auf fast allen Campingplätzen, auch den hundefreundlichen, gilt Leinenzwang. Damit es gar nicht erst zu Konflikten mit Platznachbar:innen kommt, empfiehlt es sich, diesen strikt zu einzuhalten. Allerdings gibt es mittlerweile auch Campingplätze, die gegen geringen Aufpreis eigens eingezäunten Parzellen zum Campen mit Hund anbieten, in denen die vierbeinigen Mitreisenden nach Herzenslust und ohne Leine ums Wohnmobil oder um den Wohnwagen tollen können.
In manchen Reiseländern herrscht auf dem Campingplatz zudem eine generelle Maulkorbpflicht für Hunde. Daher ist es ratsam, sich im Vorfeld genau zu erkundigen und sich mit der Hausordnung vertraut zu machen. Im Zweifel ist es besser, einen anderen Campingplatz in der Nähe anzusteuern. Moderne Navis und Apps für Smartphone helfen bei der Reiseplanung. Auf manchen Plätzen sind Hunde in der Hauptsaison generell nicht erlaubt. Auch hier ist es ratsam, vor der Buchung nach Erfahrungsberichten im Internet zu schauen, welche Bewertung andere Campingfans mit einem Herz für Tiere, die bereits mit ihrem Hund vor Ort waren, hinterlassen haben.
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Der richtige Stellplatz beim Campen mit Hund
Stichwort Hinterlassenschaften: Auf keinem Fall sollte auf dem Campingplatz ein Stellplatz gewählt werden, der mitten im Zentrum des Geschehens liegt. Ein Stellplatz nach der Devise "mittendrin statt nur dabei", mag zwar gut sein, um schnell Anschluss an die örtliche Campinggemeinde zu finden. Praktisch ist er für Campingfans in Hundebegleitung allerdings nicht. Viel wichtiger ist, dass der Hund schnell und problemlos sein Geschäft erledigen kann - und zwar nicht gerade am Vorzelt der Platznachbar:innen. Daher bietet es sich an, das Wohnmobil oder den Wohnwagen auf einer Parzelle in der Nähe des Ausgangs oder eher in Randlage abzustellen. So ist sichergestellt, dass das Gassigehen klappt, auch wenn es mal schnell gehen muss.
Wichtig ist es auch, das Wohnmobil nicht in der prallen Sonne zu parken. Stellplätze im Schatten eignen sich zum Camping mit Hund besser. Für die Urlaubsanimation und das passende Spiel- und Sportangebot sorgen am besten die Besitzer:innen selbst: Regelmäßige Spaziergänge in der Umgebung oder das Spielen und Toben am Strand powern den Hund aus. Das macht allen Beteiligten eine Menge Spaß. Zugleich trägt es dazu bei, für Mensch und Tier das Beste aus der gemeinsamen Zeit im Urlaub mit dem Wohnmobil herauszuholen.
Welche Campingplätze sind empfehlenswert für Urlaub mit Hund?
Als Inspiration für mögliche Urlaubsregionen, in denen Camping mit Hund gut möglich ist, haben wir beispielhaft fünf Campingplätze aus dem In- und Ausland herausgesucht, die von Hundebesitzer:innen gut bewertet werden:
Ostsee-Campingplatz Familie Heide (Ostsee)
In Kleinwaabs, nur ein Stöckchenwurf vom Ostseestrand entfernt, finden Mensch und Hund auf dem familiengeführten Campingplatz alles vor, was es braucht zum Campingglück. Für Vierbeiner stehen hier unter anderem extra Hundeduschen und ein eingezäunter Hundeplatz mit Agility-Parcours zur Verfügung.
Adresse: Strandweg 31, 24369 Waabs
Nordseecamping “Zum Seehund“ (Deutsche Nordsee)
Muss man mehr sagen? Hunde sind willkommen an der See. Der Platz im nordfriesischen Garding punktet unter anderem mit speziellen Hundeparzellen. Näpfe und Hundedecken werden auf Wunsch bereitgestellt. Am zentralen Sanitärhaus gibt es eine Hundedusche.
Campingplatz Seeweide Naturcamping Penzlin (Mecklenburg-Vorpommern)
Natur pur, der Name ist Programm: Auf einer Halbinsel der Mecklenburgischen Seenplatte gelegen, bietet dieser Campingplatz Weite, Wasser und Erholung in weitgehend unberührter Natur. Auf dem Platz gibt es einen großen Hundeauslauf und eine Hundebadestelle.
Adresse: Halbinsel Werder 33, 17217 Penzlin
Molecaten Park Hoogduin (niederländische Nordsee)
Auf dem ruhigen Campingplatz in der Nähe des niederländischen Badeort Renesse sind Haustiere ausdrücklich willkommen. Am nächstgelegenen Strand des Dünen-Campingplatzes sind Hunde zu jeder Tages- und Jahreszeit erlaubt, nur nicht in den Dünen.
Adresse: Zwartepolderweg 1, 4506 HT Cadzand, Niederlande
Campingplatz Rosental Rož (Österreich)
Der Platz klingt wie das Paradies für Wasserratten unter den Hunden und das ausgerechnet in der Alpenrepublik! Er liegt zwischen Klagenfurt und der slowenischen Grenze. Neben einer Hundespielwiese gibt es eine spezielle Hunderunde durch den Wald sowie ein Hundefreibad in unmittelbarer Nähe. Der Campingplatz selbst verfügt zusätzlich über einen Hundebadeteich sowie eigene Hundeduschen.
Adresse: Gotschuchen 34, 9173 Gotschuchen, Österreich