Mobile Solaranlage: Die besten Produkte fürs Camping
Endlich Strom beim Campen
Strom kann beim Camping wahrer Luxus sein. Eine mobile Solaranlage samt Speicher sorgt jedoch für ausreichend Energie für Akkus, Kühlboxen & Co. Die AUTO ZEITUNG zeigt die besten tragbaren Photovoltaikanlagen im Vergleich!
Campingtrips gehören für viele zum Sommer wie der Duft von Sonnencreme oder das schmelzende Eis in der Hand. Doch nicht alle haben (oder wollen) den Luxus eines großzügig geschnittenen Campers mit festen Solarpanels auf dem Wohnmobil-Dach. Vor allem wer mit (Dach-)Zelt oder einem kleinen Van mit Aufstelldach verreist, muss auf selbsterzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen verzichten. Oder doch nicht? Mobile Solaranlagen, bestehend aus tragbaren Solarmodulen und einer handlichen Powerstation als Energiespeicher, versorgen Camper:innen auch auf abgelegenen Zeltplätzen oder auf Festivalgeländen mit ausreichend Strom für Smartphone, Kühlbox & Co. – vorausgesetzt, die Sonne scheint. Um Haushaltsgeräte, die auf den Betrieb mit 230 V ausgelegt sind, mit Solarstrom zu versorgen, braucht man zudem meist noch einen Wechselrichter als Spannungswandler. Wir haben uns beliebte Mini-Solaranlagen genauer angeschaut.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Die besten elektronischen Parkscheiben im Test (Video):
Die besten mobilen Solaranlagen im Vergleich
In Onlineshops und bei Outdoor-Fachhändlern wächst die Auswahl an mobilen PV-Anlagen stetig – kein Wunder bei der anhaltenden Beliebtheit von Balkonkraftwerken, Notstromspeichern & Co. Unser Vergleich von mobilen Solaranlagen zeigt einige empfehlenswerte Sets und Einzelprodukte für die autarke Stromproduktion beim Camping.
Jackery Solargenerator 2000
Jackery ist einer der bekanntesten Vertretern im Business und bietet mit dem Solargenerator 2000 Plus eine Hochleistungs-PV-Anlage zum Mitnehmen. Das Set besteht aus der Explorer Powerstation und dem Solarmodul SolarSaga 200 (200 W). Die mobile Solaranlage soll in wenigen Sekunden aufgebaut sein und ohne weiteres Zutun funktionieren. Der vollgeladene Lithium-Ionen-Akku soll laut Hersteller für fast alle wichtigen Geräte bis 3000 W mit Strom ausreichen. Um einiges günstiger ist der Solargenerator 500 von Jackery – bietet dafür aber auch nur 502-Wh-Akkukapazität und deutlich weniger Anschlüsse.
Technische Daten:
- Powerbank: 2042,8 Wh Lithium-Ionen-Akku, MPPT-Laderegler, LCD-Display
- Gewicht: ca. 27,9 kg
- Ladezeit: Solar 2 h. (Optimalbedingungen mit 6x Jackery SolarSaga 200 W), Steckdose 1,7 h.
- Solarpanel: 200 W, 24 % Zelleffizienz
- Anschlüsse: 10; 2x USB-C, 2x USB-A, 3x 230V-AC-Ausgang, 1x 230V-AC-Eingang, 1x DC-Eingang, 1x 12V-Autosteckdose
Alternative: Der Jackery Solargenerator 500, bestehend aus einer 518-Wh-Powerstation und einem 100-W-Panel. Ein eingebauter MPPT-Laderegler schöpft das Maximum aus dem Solarmodul. Wer nur mit Sonnenenergie lädt, bekommt den Lithium-Ionen-Akku der Explorer 500-Box in 9,5 h vollgeladen. Anschlüsse: eine 12V-Autosteckdose, zwei 12V-DC-Anschlüsse, ein AC-Anschluss (normale Steckdose), drei USB-A-Ausgänge.
Vtoman Solargenerator
Der 828 Wh fassenden Solargenerator von Vtoman soll dafür sorgen, dass einem der Strom nicht so schnell ausgeht. Dank mitgeliefertem Solarpanel ist der Speicher in drei bis sechs Stunden mit Strom des Sonnenkollektors aufgeladen. An einer Standard-Steckdose kann die Batterie in nur einer Stunde auf 80 Prozent geladen werden. Zwölf Anschlüsse stehen zur Verfügung, ein LCD-Display informiert über Batteriestand, Spannung & Co.
Technische Daten:
- Powerbank: 828 Wh LiFePO4 Akku, LCD-Display
- Gewicht: 17 kg
- Ladezeit (0-80 %): Solar 3-6 h. (Optimalbedingungen), Steckdose 1 h, Autosteckdose 7-8 h
- Solarpanel: 110 W, 23 % Zelleffizienz
- Anschlüsse: 12; 4x USB-A, 2x USB-C, 1x Autosteckdose, 2x DC-Ausgang, 3x AC-Ausgang
Growatt Powerstation mit Solarpanel
Auch bei Growatt besteht die mobile PV-Anlage aus einer Powerbank Vita 550 mit über 500 Wh-Akku und einem faltbaren Solarmodul, hier jedoch mit 200 W Leistung. Bei der Powerbank macht jedoch der Akku den Unterschied: Growatt setzt auch Lithium-Eisenphosphat, auch unter seiner chemischen Formel LiFePO4 bekannt. Die Batterietechnik soll langlebiger (über 3000 Ladezyklen möglich) und noch weniger anfällig für Defekte sein, als die Lithium-Ionen-Batterien der Konkurrenz. Besonderes Extra: Mit der Induktivladefunktion lassen sich Smartphones auch kabellos aufladen. Dazu kann die Box auch während des Ladens benutzt werden und ist dank "Watt+"-Funktion in der Lage, kurzzeitig bis 1050 W Leistung abzugeben.
Technische Daten:
- Powerbank: 538 Wh LiFePO4-Akku, LCD-Display
- Gewicht: 8,16 kg
- Ladezeit: Solar 2,5 h. (Optimalbedingungen), Steckdose 1,6 h. (Schnellladefunktion)
- Solarpanel: 200 W, 23 % Zelleffizienz, MC4-Stecker
- Anschlüsse: 10; 1x USB-A 3.0, 2x USB-A 2.0, 1x USB-C, 1x Autosteckdose, 2x DC-Anschluss, 2x AC-Ausgänge, 1x induktives Laden
Ecoflow River 2 Max PowerStation
Ungefähr dieselbe Batteriekapazität stellt die River 2 Max Powerstation von Ecoflow zur Verfügung. Im Bundle mit einem mobilen Solarmodul (160 W) kann so autark Strom erzeugt werden. So soll die 512 Wh fassende LiFePO4-Batterie laut Hersteller in nur drei Stunden mit Solarstrom geladen werden können. Das mitgelieferte Solarpanel hat einen Wirkungsgrad von 21 bis 22 Prozent. An der Steckdose soll die volle Aufladung in nur einer Stunde erfolgen – die schnellste Ladung in unserem Vergleich.
Technische Daten:
- Powerbank: 512 Wh LiFePO4 Lithium-Ionen-Akku, LCD-Display
- Gewicht: Keine Angaben
- Ladezeit: Solar 3 h. (Optimalbedingungen), Steckdose 1 h.
- Solarpanel: 160 W, 21-22 % Zelleffizienz
- Anschlüsse: 9; 3x USB-A, 1x USB-C, 1x Autosteckdose, 2x DC-Ausgang, 2x AC-Ausgang
Was ist eine mobile Solaranlage?
Eine mobile Solaranlage – oder Photovoltaikanlage (PV-Anlage) – ist ein winziges Kraftwerk für unterwegs. Meistens bestehen die Solar-Sets aus einem oder mehreren Modulen und einer Powerstation, die sowohl Stromspeicher, Spannungswandler und Laderegler in einem ist. Der große Vorteil: Hier muss weder gebohrt noch viel angeschlossen werden. Im Set sind Solarpanels und Powerstation immer kompatibel und werden oft per Plug-and-Play-Prinzip angeschlossen. Nachteil: Im Vergleich zu klassischen PV-Anlagen auf Wohnmobilen wird von den oft faltbaren Solarmodule oft weniger Strom erzeugt.
Wie sinnvoll sind mobile Solaranlagen?
Wer häufig auf Campingplätzen ohne oder mit nur eingeschränktem Zugang zu Stromanschlüssen übernachtet, dürfte sich sehr über die Möglichkeit der autarken Stromerzeugung freuen. Die kleinen Solargeneratoren verursachen dabei keine Abgase, sondern sind in der Nutzung mit Solarstrom äußerst umweltfreundlich. Die meisten Powerstations bieten ausreichend Energiespeicher, um auch mehrere Geräte oder sogar E-Bike-Akkus zu laden. Bei der Kaufentscheidung sind folgende Eigenschaften wichtig:
Gewicht und Größe: Wer etwa mit einem kleinen Campervan oder einem Auto mit Dachzelt verreist, hat oft wenig Platz für große Module und sperrige Powerstations.
Anschlüsse: Dieser Punkt ist bei aufeinander abgestimmten Solar-Sets mit Modulen eines Herstellers oft obsolet. Wer jedoch bereits eine tragbare Powerstation hat und diese mit Solarstrom speisen möchte, muss zwingend auf passende Anschlüsse an Panel und Station achten!
Stromspeicher: Müssen mehrere E-Bikes, Laptops, Smartphones und eventuell noch eine Kompressor-Kühlbox geladen werden? Dann muss auch die Powerstation genug Strom speichern können. Gleichzeitig müssen dann auch größere oder mehrere Solarpanels für genügend Energie sorgen. Am besten führt man eine Liste mit allen Verbrauchern um besser planen zu können.
Lademöglichkeiten: Die meisten mobilen Solaranlagen mit Powerstation lassen sich auch per Schuko-Stecker zu Hause oder über die 12V-Steckdose im Auto laden, was besonders bei bewölktem Himmel für autarke Stromnutzung sorgt.
Für welches Modell man sich entscheidet, ist daher eine sehr individuelle Angelegenheit und setzt sich aus Anspruch, Platz und Budget zusammen. Die perfekte Solaranlage erzeugt und speichert ausreichend Strom für alle Elektrogeräte beim Camping und wiegt nicht mehr, als notwendig, um das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs samt Gepäck, Gadgets für Outdoor-Aktivitäten, Zelten, Geschirr, Mitreisenden & Co. nicht zu übersteigen. Eine Camping-Packliste kann beim Planen des Trips helfen, um Pkw oder Wohnmobil nicht zu überladen.
Natürlich muss man mit einem Solargenerator auch immer darauf eingestellt sein, dass an einem bewölkten Tag weniger bis kein Strom über die Solarpanels erzeugt werden kann. Tipp: Den Stromspeicher vor Abreise zu Hause voll laden. So hat man bereits einen guten Puffer bei schlechtem Wetter.
Auch interessant:
Die DJI Power 1000 im Test: Das kann die Powerstation des Drohnen-Profis
Campingzubehör: Unsere Empfehlungen für einen erfolgreichen Ausflug
Sind mobile Solaranlagen auch als Balkonkraftwerk erlaubt?
Als klassisches Balkonkraftwerk eignen sich wenige mobile Solaranlagen. Hier lohnt sich auf lange Sicht die Investition in oftmals effizientere – aber auch teurere – feste Solarmodule. Weiterer Unterschied: Hier wird der gewonnene Strom direkt durch die Steckdose ins öffentliche Netz eingespeist. Zu beachten sind folgende Dinge: Ist der Stromzähler für ein Balkonkraftwerk geeignet? Wie viele Module dürfen installiert werden? Ist die Anlage beim Netzbetreiber angemeldet? Dazu gibt es in vielen Kommunen auch Zuschüsse vom Landkreis oder Bundesland für ein Balkonkraftwerk.
Mit einer mobilen Solaranlage lässt sich jedoch auch eine kleine Insel-Solaranlage ohne Anschluss an die Steckdose realisieren. Tragbare Solarmodule samt Powerstation können selbstverständlich auch auf dem Balkon autark Energie erzeugen, die dann direkt über die Powerstation für das Laden von Kleingeräten oder anderen Einsatzgebieten in Haus, Garten oder Unterwegs einsetzen lässt.
Sind mobile Solaranlagen meldepflichtig?
In der Regel lautet die Antwort: Nein! Bei den meisten mobilen Solaranlagen handelt es sich um sogenannte Photovoltaik-Inselanlagen. Das bedeutet, dass der gewonnene Strom in einen externen Speicher – in den meisten Fällen einer tragbaren Powerstation – und nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden. Wer die Solarmodule jedoch für die Stromgewinnung auf dem Balkon nutzen möchte und diese per Steckdose mit dem Niederspannungsnetz des Gebäudes verbindet, muss die Anlage anmelden. Der Hintergrund: So möchten die Netzbetreiber eine Überspannung des Netzes verhindern.