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Kompressor-Kühlboxen: Die besten 12-V-Boxen im Test

Die teuerste Kühlbox im Test enttäuscht

Lena Trautermann
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Inhalt
  1. Sechs Kühlboxen im Test, Beste holt gleich zwei Siege
  2. Die besten Kompressor-Kühlboxen: Ergebnisse für Platz 1-3 (Tabelle)
  3. Ergebnisse für Platz 4-6 (Tabelle)
  4. So haben wir getestet
  5. So funktionieren thermoelektrische Kühlboxen fürs Auto
  6. Tipps zur Nutzung der 12-V-Kühlbox

Für die Fahrt in den Urlaub, an den Strand oder für den Familienausflug ist man mit kühlen Getränken aus der 12-V-Kühlbox immer gegen die Hitze gewappnet. Die AUTO ZEITUNG hat sechs Modelle im Test!

Thermoelektrische Kühlboxen, auch 12-V-Kühlboxen genannt, sind im Sommer ein praktischer Begleiter. Sie halten Getränke und Lebensmittel unterwegs frisch und kühl, während sie ganz einfach über den 12-V-Stecker des Autos betrieben werden. Doch welche Kühlboxen erfüllen diesen Job wirklich gut? Dem ist AUTO ZEITUNG in einem Test auf den Grund gegangen. Sechs Modelle in der Preisklasse zwischen 60 und 100 Euro wurden auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis: viermal die Note "gut", zweimal "ausreichend".

 

Sechs Kühlboxen im Test, Beste holt gleich zwei Siege

Die gute Nachricht: Keine der sechs thermoelektrischen Kühlboxen ist ein Totalausfall. Den größten Patzer leistet sich die Box von Severin – mit einem Preis von rund 100 Euro ausgerechnet das teuerste Modell im Test. Der 12-V-Stecker klemmt nicht gut im Anschluss. Obwohl wir es in mehreren Autos probiert haben, wird der Stromfluss immer wieder unterbrochen und kann teilweise gar nicht hergestellt werden. Ihren Zweck, Getränke & Co. unterwegs zu kühlen, erfüllt die Kühlbox damit nicht. Daher entscheiden wir, diesen groben Patzer mit einer Abwertung um 50 Prozent in der Testkategorie "Funktionalität" zu quittieren. So rutscht die Severin-Box von einem noch ganz knappen "gut" auf die Note "ausreichend". Die übrigen Testkandidaten machen ihren Job zuverlässig. Übrigens: Bis auf eine (Mobicool) bieten alle neben der Kühlungs- auch eine Wärmefunktion. Hierbei wird der Kühlungseffekt umgekehrt und Speisen im Inneren der Box warmgehalten.

Große Unterschiede in Sachen Kühlleistung

Kühlboxen-Test (2023)
Foto: Alexander Koch

Die größten Unterschiede stellen wir im Kühlboxen-Test bei der Kühlleistung fest: Die meisten Boxen haben bereits nach zwei Stunden Laufzeit ihre höchste Leistung beziehungsweise niedrigste Temperatur erreicht. Signifikant kälter wird es danach nicht mehr. Keine Box hat die Marke von 0°C erreicht – das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn diese Art Kühlbox ist nicht darauf ausgelegt, derart niedrige Temperaturen zu erreichen. Solche Boxen, wie wir sie im Test hatten, sind in der Regel dafür ausgelegt, das Innere der Box etwa 20°C kälter zu machen, als die Umgebungstemperatur. Sind draußen 30°C, können in der Box etwa 10°C erreicht werden. Minusgrade hingegen nicht.

Zusätzlich sind die Boxen isoliert, um möglichst wenig Wärme eindringen zu lassen. Die Isolierung – so hat sich im Test gezeigt – ist aber leider nur wenig effektiv. So herrschte in allen Boxen nach dem Ausschalten schon etwa zwei Stunden nach Abschalten wieder annähernd Umgebungstemperatur. Öffnet man den Deckel, ist es ohnehin vorbei mit der Kühlung.

Beste Kühlbox ist auch die günstigste

Thermoelektrische Kühlboxen sind also darauf ausgelegt, eine Differenz von rund 20°C zur Außentemperatur zu erzielen. Doch auch das hat keiner der Testkandidaten geschafft. Die beste Leistung zeigt die Mobicool ME27 mit einer maximalen Temperaturdifferenz von 18,7°C. Kein Wunder, dass sie mit der Note "gut" den Testsieg erzielt. Erfreulich: Mit einem Preis von 60 Euro ist sie auch die günstigste Box im Test und sichert sich so ebenfalls das Prädikat "Preis-Leistungs-Empfehlung". Kabelfach und qualitative Anmutung sind allerdings nicht so hochwertig wie bei den anderen Testkandidaten. Auch eine Wärmefunktion gibt es nicht.

Wer darauf nicht verzichten will oder sich eine stylischere Box wünscht, muss ein paar Euro mehr für die Zweitplatzierte von TSZ First Austria in die Hand nehmen. Interessant: Auch wenn einige Boxen baugleich wirken (z.B. Arebos, Jago und Severin), sind sie es bei genauem Hinsehen nicht immer. So unterscheiden sich teilweise die Anschlüsse und auch in der Kühlleistung zeigen sich signifikante Unterschiede. So erreicht die Box von Arebos beispielsweise nach zehn Minuten bereits eine hohe Temperaturdifferenz (rund 8°C), während die Box von Jago nur vergleichsweise langsam in die Gänge kommt (rund 4°C). Das deutet darauf hin, dass unterschiedliche Elektronikkomponenten zum Einsatz kommen und sich ein Vergleich vor dem Kauf einer Kühlbox durchaus lohnt.

Durchgehend gute Qualität

In Sachen Qualität und Verarbeitung sind alle Testkandidaten nah beieinander. Es gibt keine Ausfälle wie scharfe Kanten oder lockere Bauteile. Durch die Elektronik im Deckel haben alle einen relativ instabilen Stand bei geöffnetem Deckel. Sobald sie aber befüllt sind, droht kein Umkippen mehr.

 

Die besten Kompressor-Kühlboxen: Ergebnisse für Platz 1-3 (Tabelle)

Modell (Punkte max.)Mobicool ME 27TSZ First AustriaArebos 25 l
Funktionalität (50)414139
Qualität (20)202020
Sicherheit (20)201818
Nachhaltigkeit (10)334
Gesamtpunkte (100)848281
BewertungGutGutGut

Mobicool ME 27 – Gut (84 Punkte)

Die Mobicool-Box schafft im Test die beste Kühlleistung: 18,7°C Temperaturdifferenz sind drin. Damit herrschen bei 26°C Außentemperatur echte Kühlschrank-Temperaturen (7,3°C). Der Wert ist bereits nach zwei Stunden erreicht. Wermutstropfen: Es gibt ein Kabelfach, das lässt sich aber im Vergleich zu den anderen Boxen nicht schließen. Es ist ein geöffneter Einschub im Deckel – das ginge eleganter. Der Deckel bleibt im Stand nicht offen, man muss ihn etwas "überbiegen". Anders als die anderen Modelle bietet die Mobicool-Kühlbox (hier im Einzeltest) keine Wärmefunktion. Die kleinen Macken kosten letztlich Punkte, sodass trotz bester Kühlleistung die Bestnote verwehrt bleibt und sie die Note "gut" mit 84 Punkten erhält.

TSZ First Austria elektrische Kühlbox – Gut (82 Punkte)

Die Kühlbox von First Austria ist ähnlich aufgebaut wie das Modell von Kesser. Sie gefällt vor allem wegen ihrer hohen Kühlleistung. Zwar ist sie in den ersten Minuten nicht die schnellste, holt dann aber fix auf und schafft eine maximale Temperaturdifferenz von 18,3°C. Das ist die zweitbeste Leistung im Test, die sogar bereits nach 120 min erreicht ist. Durch das hohe Format ist der Stand bei geöffnetem Deckel wenig stabil. Das Kabelfach ist etwas klein geraten, entsprechend fummelig, das Kabel einzulegen – das ist aber Gemecker auf hohem Niveau. Netter Pluspunkt: Das Unternehmen hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben und grüne Transportwege mit direkten Lieferketten etabliert. Da dies aber nicht von offizieller Stelle zertifiziert ist, gibt es an dieser Stelle keine Extra-Punkte. So kommt die Kühlbox mit 82 Punkten auf die Note "gut".

Arebos 25 l Kühlbox – Gut (81 Punkte)

Die Box von Arebos ist äußerlich zwar nahezu baugleich mit Severin und Jago, schaffte in den ersten Minuten aber von allen Kandidaten die stärkste Kühlung: Schon 8,1°C Differenz zur Außentemperatur stehen nach zehn Minuten im Messprotokoll. Insgesamt gefallen der Aufbau und die qualitative Anmutung. Außerdem fällt auf, dass sie während des Betriebs angenehm leise ist. Für Innen ist ein Trenngitter dabei. Die Box bekommt insgesamt 81 von 100 möglichen Punkten und sichert sich die Gesamtnote "gut".

 

Ergebnisse für Platz 4-6 (Tabelle)

Modell (Punkte max.)Kesser 24 lJago KühlboxSeverin Kühlbox
Funktionalität (50)341419
Qualität (20)202015
Sicherheit (20)181818
Nachhaltigkeit (10)333
Gesamtpunkte (100)755555
BewertungGutAusreichendAusreichend

Kesser 24 l Kühlbox – Gut (75 Punkte)

Auch wenn sie nahezu baugleich mit dem Modell von First Austria ist, schafft die Box von Kesser eine etwas schlechtere Kühlleistung – insgesamt sind 17,1°C Temperaturdifferenz drin. Immerhin schon nach 120 min. Andere Boxen schaffen mehr, daher die Gesamtnote "gut" mit 75 von 100 Punkten. Die übrigen Kritikpunkte der Kesser-Kühlbox (hier im Einzeltest) decken sich mit dem Modell von First Austria: das fummelige Kabelfach und der instabile Stand bei geöffnetem Deckel. Dafür profitieren beide Boxen vom geringen Gewicht.

Jago Kühlbox – Ausreichend (55 Punkte)

Die Jago-Kühlbox ist nahezu baugleich mit den Modellen von Arebos und Severin. Aber: Sie zeigt eine deutlich schlechtere Kühlleistung, die schlechteste im Test. Nach den ersten zehn Minuten hat sie gerade mal 4,2°C Differenz zur Außentemperatur erreicht, nach drei Stunden sind es knapp 15°C. Zudem ist sie mit 4,6 kg Gewicht das schwerste Exemplar im Test. Das machen auch die gute Verarbeitung und das Trenngitter als kleines Extra nicht wett. So erreicht das Modell lediglich 55 Punkte und bekommt die Note "ausreichend".

Severin elektrische Kühlbox – Ausreichend (55 Punkte)

Die Severin-Box ist die teuerste im Test. Sie kostet knapp 100 Euro, bringt dafür aber praktische Extras mit: Sie verfügt über einen USB-Anschluss, sodass sie auch mithilfe einer Powerbank betrieben werden kann. Dazu gibt es außerdem ein Anti-Rutsch-Pad, sodass die Powerbank in Position bleibt. In der Kühlleistung spiegelt sich der hohe Preis allerdings nicht wider, sie ist eher mittelprächtig. Zwar schafft die Box insgesamt eine Differenz von 17,6°C, doch gerade am Anfang benötigt sie etwas Zeit, um in die Gänge zu kommen. Nach den ersten zehn Minuten hat die Severin-Kühlbox (hier im Einzeltest) noch keine 5°C heruntergekühlt – das können andere Testkandidaten besser. Ärgerlich: Der 12-V-Stecker hält nicht richtig im Anschluss, er rutscht an den Kontakten immer ein Stückchen zurück, sodass hier kein Strom fließt. Daher entscheidet die Testredakteurin, das Kapitel "Funktionalität" um 50 Prozent abzuwerten. Trotz guter Verarbeitung und hoher Qualität gibt es also nur 55 Punkte und die Note "ausreichend".

 

So haben wir getestet

Wichtigstes Kriterium: die Kühlleistung. Die Boxen sollen möglichst schnell eine signifikante Differenz zur Außentemperatur schaffen, um Getränke und Lebensmittel fix zu kühlen. Hier sind wir streng – wer auch nur ein bisschen langsamer ist, bekommt Punkte abgezogen. Gemessen wurde engmaschig im Juni 2023 in einem Raum ohne direkte Sonneneinstrahlung bei einer Temperatur von 26°C. Weitere Aspekte wie eine Wärmefunktion, Eco-Modus, Verstaumöglichkeiten für den Kabelsalat oder andere Extras gaben ebenfalls Punkte. Zur Beurteilung der Qualität werden die Boxen genau untersucht: Gibt es scharfe Kanten? Verletzungsgefahr? Steht die Box stabil? Auch wichtig: das Gewicht. Immerhin kommen noch schwere Getränke hinzu. Sicherheits- und Umweltaspekte (z.B. Hinweis auf Brandgefahr bei Fehlbedienung, Energieverbrauch) fließen ebenfalls in die Wertung ein.

Erklärung Produkttest: So testet die AUTO ZEITUNG
Produkttests der AUTO ZEITUNG So testen und benoten wir!

 

So funktionieren thermoelektrische Kühlboxen fürs Auto

Im Gegensatz zu einem Kühlschrank verfügen thermoelektrische Kühlboxen nicht über einen Kompressor. Die Kühlung erfolgt über zwei Halbleiter, wo der Stromfluss für den Wärmetransport sorgt. Dabei gibt ein Halbleiter Energie an den anderen ab und kühlt sich dadurch ab. Durch einen Ventilator wird die Luft im Inneren der Box heruntergekühlt. Dadurch ist die Kühlleistung immer abhängig von der Außentemperatur.

 

Tipps zur Nutzung der 12-V-Kühlbox

Um möglichst gut von der 12-V-Kühlbox zu profitieren, kann man bei der Nutzung einiges beachten. So ist es ratsam, Getränke und Snacks bereits zuvor im Kühlschrank herunterzukühlen, sodass die Box weniger leisten muss. Die Box kann bereits zuvor an der Haushalts-Steckdose angeschlossen und auf Temperatur gebracht werden. Wie der Test zeigt, brauchen die Modelle etwa zwei Stunden, um die maximale Kühlung zu erreichen. Zusätzliche Kühlpacks oder -akkus verstärken die Kühlung und helfen ebenfalls, den Inhalt möglichst lange frischzuhalten. Wichtig: Die Kühlbox im Auto möglichst nur bei laufendem Motor betreiben. Wer sie zu lange bei ausgeschaltetem Motor laufen lässt, riskiert eine leere Starterbatterie.

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