Pössl Roadcamp R (2024): Preis & Ausstattung des Campervans
Preis: Pössl Roadcamp R (2024) ab 56.599 Euro
Den Camper auch im Alltag nutzen? Sobald Nasszelle, Küchenzeile und festes Bett ohne Umbau dabei sein sollen, wird das oft schwer. Während Campingbusse in der Größe eines VW California auch im Alltag eine passable Figur machen, haben es die gut ausgestatteten Kastenwagen (die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) mit oft sechs Metern Länge schwer. Doch es gibt auch Ausnahmen wie den Pössl Roadcamp R (2024). Er bringt auf nur 5,4 m – und damit der kürzesten Option für die Basisfahrzeug-Zwillinge Citroën Jumper und Fiat Ducato mit Dachhöhe H2 – alles unter, was die meisten Camper:innen in einem Campervan erwarten.
Mit mindestens 56.599 Euro (Stand: April 2025) ist der Kastenwagen zwar nicht unter den günstigsten Angeboten – hier vier Campervans unter 50.000 Euro – im Segment, aber dennoch deutlich günstiger als enge Aufstelldach-Campingbusse im California-Format. Also warum nicht direkt zur nächsthöheren Klasse greifen, wenn man sich mit 2,58 m Höhe arrangieren kann?
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Innenraum: Großes Raumbad und Doppelbett ab Werk
Als Vertreter der D-Line ist der Pössl Roadcamp R (2024) zwar eher einfach eingerichtet, kostet dafür aber auch deutlich weniger als die feiner möblierte Konkurrenz. An Ausstattung mangelt es aber auch in Pössls kurzem Einstiegscamper nicht. Diese richtet sich an Paare mit wenig Platzbedarf. Im Bug steht die klassische Halbdinette, die aus einer Sitzbank und den drehbaren Fahrerhaus-Sesseln eine Vierer-Sitzgruppe bildet. Die Küchenzeile direkt gegenüber bringt eine Koch-Spül-Einheit aus Edelstahl mit einem Zweiflammen-Gaskocher (hier die besten Campingkocher im Test) mit, sowie einem an der Kopfseite der kleinen Zeile untergebrachten Kompressorkühlschrank (hier die besten Kühlboxen im Test) mit 100 l Stauvolumen. Eine Erweiterung der Arbeitsfläche gibt es zwar nicht, durch die kompakte Anordnung der Kochereinheit bleibt aber dennoch genug Platz.

Das Highlight des Kompaktcampers ist das Raumbad – eher unüblich in der Klasse. Natürlich darf hier bei 5,4 m Außenlänge kein Übermaß an Bewegungsfreiheit erwartet werden, ein Umkleidezimmer formt das variable Badezimmer ebenfalls nicht. Vielmehr bildet ein Rollo, und ein versteckter Ablauf im Gang zwischen Schlaf- und Wohnraum die vollständige Nasszelle. Neben der Dusche (unsere Tipps für Außenduschen) befinden sich auch ein klappbares Waschbecken an Bord, damit in der engen Nische genug Platz für den Toilettengang (unsere Tipps und Empfehlungen zu Campingtoiletten) bleibt.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Im Camperheck befindet sich das quer liegende Doppelbett (1960 x 1320 mm) mit Stauraum in einer durch die Hecktüren zugänglichen Garage. Für Kleiderschränke bleibt an Bord des vollausgestatteten Kastenwagen dagegen kein Platz. Dachschränke, ein Bodenstaufach und Schubladen in der Küche müssen zur Gepäckunterbringung genügen. Gegen Aufpreis bildet die Sitzgruppe durch Umklappen von Bank und Tisch eine dritte Schlafmöglichkeit (1800 x 700 mm).
Stets an Bord ist eine Truma Combi 4 Warmluftheizung mit Gasbetrieb, gegen Aufpreis auch die 4E mit Gas-Strom-Mischbetrieb oder die leistungsstärkere Combi 6/6E. Die Heizung umfasst serienmäßig einen Warmwasserboiler (10 l), der sich aus dem 100-l-Frischwassertank (so reinigen und desinfizieren) speist. Für Abwasser stehen bis zu 92 l zur Verfügung. Die Gasversorgung an Bord stellen zwei Gasflaschen (je 11 kg) sicher. Solange kein Landstrom angeschlossen ist, beziehen Camper:innen Strom über zwei 230-V-Steckdosen im Innenraum von einer 95 Ah-Batterie. Mehr Autarkie ist dank einer Zweitbatterie sowie der optionalen Solaranlagen-Vorbereitung (so eine Camper-Solaranlage nachrüsten) ebenfalls möglich – die Paneele müssten jedoch selbst oder von einer Fachwerkstatt installiert werden.
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Basisfahrzeug: Citroën Jumper oder Fiat Ducato
Die oberbayerische Camping-Marke setzt typischerweise auf die Transporter-Zwillinge Citroën Jumper und Fiat Ducato – und macht auch beim Pössl Roadcamp R (2024) keine Ausnahme. Kurzzeitig gab es den Campervan auch auf Peugeot Boxer, doch der Franzose flog mit dem Basisfahzeug-Facelift wieder aus dem Pössl-Programm. Da die Vans ohnehin baugleich sind, sind auch die technischen Daten der zwei angebotenen Transporter identisch. Ab Werk werden die Transporter auf 35 Light-Chassis mit dem 140 PS (103 kW) starken 2,2-l-Dieselmotor ausgeliefert. Mehr Power ist optional ebenfalls möglich, dann leistet der Van 180 PS (132 kW) und kommt stets mit dem ansonsten optionalen Achtstufen-Automatikgetriebe (hier Arten, Aufbau und Funktion). Beim Gesamtgewicht bleiben beide Basisfahrzeuge stets bei maximal 3500 kg.