Knaus Boxlife Pro Facelift (2024): Preise, Grundrisse & Bilder
Preis: Knaus Boxlife Pro Facelift (2024) ab 59.540 Euro
Am Gesicht des Knaus Boxlife ProFacelift (2024) erkennt man es sofort: Der ist neu! Anstelle eines schwarz gehaltenen Kühlergrills mit mittig platziertem Logo ziert nun eine elegantere Frontmaske den Campervan (Alle Wohnmobil-Aufbauarten erklärt) mit kleinerem Grill und feineren Details, etwa die Lufteinlässen neben dem Logo auf einem Hintergrund in Wagenfarbe. Klar, hier kommt das Fiat Ducato Facelift als Basis zum Einsatz, doch der Boxlife Pro ist nicht nur von außen aktualisiert worden, sondern bekommt auch im Interieur einige Neuerungen.
Überraschung dagegen bei den Preisen: Diese sinken trotz erweiterter Ausstattung. Los geht es mit dem Boxstar Pro 540 Road (hier im Fahrbericht) ab 59.540 Euro (Alle Preise: Stand März 2025). Mit einem Basispreis von 68.900 Euro ist der 600 Lifetime XL der teuerste Grundriss im Bunde. Es bleibt bei den drei Längen 540 (5,41 m Länge), 600 (5,99 m Länge) und 630 (6,36 m Längen), wovon einzig der Boxlife Pro 600 mit verschiedenen Grundrissen angeboten wird. Der 600 bekommt zudem die zwei "XL"-Modelle zur Seite gestellt, die sich durch ein höheres Dach mit Schlafmöglichkeiten vom herkömmlichen 600 unterscheidet
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Innenraum: Neue Dieselheizung spart Gasflaschen ein
Das Knaus Boxlife Pro Facelift (2024) bringt auf den ersten Blick vor allem neue Oberflächen für das Interieur mit sich. Doch in den überarbeiteten Grundrissen verstecken sich gleich zwei Highlights: Die Dieselheizung (So Standheizung nachrüsten) Truma Combi 4 D ersetzt die bisherige Gasheizung (Tipps zum effektiven Wohnmobilheizen) und die neue Cleanflex-Toilette sorgt für ein größeres Bad und hygienisches Entsorgen der biologischen Abfälle. Beides schafft Platz, denn dank der Umstellung auf eine Dieselheizung genügt eine 2,7-kg-Gasflasche zum Kochen. Wer etwa auf einem Campingplatz (die besten in der Übersicht) mit Landstrom nicht mit Dieselkraftstoff heizen möchte, kann optional auch einen Elektroheizstab hinzubestellen.

Hightech-Toilette macht Kassettenziehen überflüssig
Eine nicht minder wichtige Neuheit ist die Cleanflex-Toilette (die besten Camping-Toiletten in der Übresicht), die ab dem Modelljahr 2025 bei vielen Fahrzeugen von Knaus Tabbert optional – bei einigen Modellen serienmäßig – an Bord ist. Der Clou: Das WC verzichtet sowohl auf Wasser als auch Chemie und setzt auf Folienschlauch. Dieser wird nach dem "Besuch" auf der Toilette von einem Heizdraht verschweißt und fällt als geruchsfreier und hygienischer Beutel in ein Sammelfach unter der Schüssel. Das erleichtert die Entsorgung und macht das Kassettenziehen überflüssig. Ein weiterer Vorteil: Das WC kann so mobil ausgeführt werden und lässt sich beim Boxlife Pro (grundrissabhängig) in ein Fach im Gepäckraum unter dem Heckbett schieben – so vergrößert sich, etwa zum bequemeren Duschen (Camping-Außendusche nachrüsten: So gehts!), die Grundfläche des Raumbads.
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Grundrisse von 540, 600 & 630 unverändert
Der Aufbau der Grundrisse bleibt allerdings weitestgehend bestehen und folgt dem klassenüblichen Aufbau: Dinette aus Drehsesseln und gegenüberliegender Sitzbank vorne, Küche mittig und hinten das Bett (Luftmatratzen fürs Auto kaufen). Die Küche besteht stets aus einem Zweiflammen-Gaskocher in einer Koch-Spül-Einheit mit separaten Glasabdeckungen für Herd und Spülbecken, etwas Arbeitsfläche inklusive einer Erweiterung sowie einem Kompressor-Kühlschrank (Kompressor-Kühlboxen im Test) (70 bis 90 l Volumen, grundrissabhängig).
Im Heck des Campervans gibt es je nach Modell ein Quer-Doppelbett (540 Road, 600 Street, 600 Solution, 600 Street XL) oder zwei Längs-Einzelbetten (600 Lifetime, 630 Freeway, 600 Lifetime XL). Jedes Fahrzeug kommt mit einem "Notbett" (135-160 x 60 cm), das aus umgebauten Elementen der Sitzgruppe und des Fahrersitzes besteht. Dieses lässt sich jedoch auch zum vollwertigen Gästebett aufrüsten (180 x 70 cm). Sollte auch das nicht genügen, stehen bei den Grundrissen 600 Solution und 630 Freeway Hubbetten im Bug zur Verfügung. Die XL-Modelle kommen dagegen serienmäßig mit einem Hochdach-Doppelbett (207-190 x 130 cm) und damit bis zu fünf Schlafplätzen.
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Ungeachtet des Grundrisses fasst der Frischwassertank stets 102 l (Fahrbefüllung: 20 l), für Abwasser steht ein 90-l-Tank bereit. Auf Wunsch lässt sich auch ein "Bluuwater"-Frischwasserfilter im Wohnmobil einbauen. Auch die AGM-Wohnraumbatterie ist mit 95 Ah stets gleich dimensioniert. Gegen Aufpreis liefert Knaus den Boxlife Pro aber auch mit einer Zweitbatterie oder einer – im Vergleich zum Basis-Stromspeicher – zwölf Kilogramm leichteren Lithium-Eisenphosphat-Batterie aus.
Basisfahrzeug: Fiat Ducato Facelift (2024)
Der Knaus Boxlife Pro (2024) setzt auch mit dem Modelljahr 2025 auf den Fiat Ducato als technische Basis. Das Grundfahrzeug begleitet den Campervan aus Jandelsbrunn bereits seit der Zeit, als der Einstiegs-Kastenwagen im Portfolio noch Boxstar hieß. Mit dem neuen Modelljahr und dem umfangreichen Fiat Ducato Facelift ändert sich einiges an der Ausstattung im Cockpit.
Zum Serienumfang zählt neben einer manuellen Klimaanlage (den Unterschied zur Klimaautomatik erklären wir hier) auch ein Tempomat (so beim älteren Modell nachrüsten), ein Seitenwindassistent oder ein Anhänger-Stabilisierungssystem. Hinter Paketen verstecken sich in der Aufpreisliste etwa die Traktionshilfe "Traction Plus" mit Bergabfahrassistent (Fiat-Paket), Voll-LED-Scheinwerfer (So beim Auto mit Halogen-Scheinwerfer nachrüsten) (Styling Paket 2), Navigationssystem mit Touchscreen, Rückfahrkamera (so beim Wohnmobil nachrüsten) oder Head-up-Display (so nachrüsten) (Media-Paket). Wer hohen Wert auf Fahrsicherheitssysteme legt, bekommt für den überarbeiteten Fiat Ducato unter anderem einen aktiven Spurhalteassistenten, einen adaptiven Tempomaten oder einen Notbremsassistenten – womit der Van autonomes Fahren der Stufe 2 beherrscht.
Als Antrieb steht Fiats 2,2-l-Turbodiesel in verschiedenen Leistungsstufen (Unterschied zwischen PS und Nm erklärt) zur Wahl. Serienmäßig ist bei den meisten Grundrissen der Vierzylinder mit 120 PS (88 kW). Nur 540 Road, 600 Solution und 630 Freeway erhalten den 140 PS (103 kW) starken Motor, der für die übrigen Boxlife Pro-Modelle optional erhältlich ist. Bei beiden Motorisierungen ist in der Basis an ein Sechsgang-Schaltgetriebe angeflanscht, auf Wunsch ist auch die neue Achtstufen-Automatik erhältlich, die mit dem Facelift das Neunstufen-Getriebe von ZF ersetzt. Der 180-PS-Diesel (132 kW) ist gegen Aufpreis für die meisten Grundrisse ebenfalls verfügbar. Die Motoren sind auch in der "Heavy Duty"-Version verfügbar.
Serienmäßig steht der Van auf dem 35-Light-Chassis von Fiat, gegen Aufpreis ist allerdings auch das Maxi-Chassis (ausgenommen: Boxlife Pro 540) mit ebenfalls 3500 kg zulässige Gesamtmasse lieferbar. Sollten 3500 kg nicht genügen, gibt es auf Wunsch auch das 40-heavy-Fahrwerk von Fiat mit 4000 kg zulässigem Gesamtgewicht.
Fahreindruck: Knaus zaubert im Bad des Boxlife Pro
Der neue Knaus Boxlife Pro 600 Street bekommt eine neue Innenausstattung mit griffsympathischeren Oberflächen und hochwertigeren Materialien, wird aber rund 2000 Euro günstiger als bisher. Am typischen Kastenwagen-Layout mit vorderer Dinette, mittlerer Küche und hinterem Querbett ändert sich nichts, allerdings gibt es etwas mehr Stauraum, weil der Boxlife jetzt prinzipiell mit Diesel heizt und nur 2,7 kg Gas zum Kochen dabei hat.
Neu ist dagegen das Bad: Das Räumchen ist zwar auch nur 90 cm lang und 55 cm tief, es enthält aber eine Toilette, die sich mit zwei Handgriffen in den hinteren Gepäckraum schieben lässt. Das ist nicht weniger als eine kleine Camping-Revolution, denn das WC braucht weder Chemie noch Wasser zum Spülen – und hat damit auch keinen Plastikbehälter, den man auf seinen kleinen Rädern zur hoffentlich gepflegten Entsorgungsstation ziehen muss.
von Christian Steiger