Standheizung nachrüsten: Alles zu Kosten & Vorteilen im Winter
Darum lohnt sich eine Standheizung
- Standheizung: Es gibt Auswahl
- Einbau: Standheizung lässt sich einfach nachrüsten
- Übersicht: Darum eine Standheizung nachrüsten
- Standheizung: Kosten und Einbau
- So viel Sprit verbraucht die nachgerüstete Standheizung
- Bedienung der nachgerüsteten Standheizung
- Das ist bei der Nutzung der Standheizung zu beachten
Die Standheizung wärmt nicht nur den Innenraum, sondern auch den Motor vor. Welche Vorteile hat die Standheizung noch, wie hoch ist ihr Kraftstoffverbrauch und welche Kosten verursacht die Nachrüstung? Die AUTO ZEITUNG gibt Rat!
Wenn draußen winterliche Temperaturen herrschen, folgt damit unweigerlich auch das allmorgendliche Eiskratzen. Glücklich ist in diesem Fall, wer eine Standheizung im Auto hat. Dann lässt sich der Wagen bequem per Knopfdruck via Fernbedienung aufheizen, die Eisschicht schmilzt und der Kratzer hat ausgedient. Trotzdem haben viele Autofahrer:innen noch Vorbehalte gegen das praktische Gadget: Kosten für die Nachrüstung und Mehrverbrauch sind Punkte, die kritisch angeführt werden. Dabei heizt die Standheizung nicht nur den Innenraum auf eine angenehme Temperatur, sondern wärmt auch den Motor auf. Die schädliche Kaltlaufphase wird dadurch deutlich verkürzt, wodurch letzten Endes auch Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß verringert werden.
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Standheizung: Es gibt Auswahl
Es gibt dabei verschiedene Typen von Standheizungen. Sie alle eint, dass sie das Auto beheizen, ohne dass der Motor eingeschaltet ist. Die Wärme entsteht über die Verbrennung von Kraftstoff, mit dem die Standheizung direkt über den Fahrzeugtank mit einer separaten Kraftstoffpumpe versorgt wird. Dabei wird das Kühlwasser durch die Verbrennung aufgeheizt und mithilfe einer Pumpe umgewälzt. Über das Gebläse strömt die erwärmte Luft in den Innenraum, gleichzeitig wird der Motor aufgewärmt. Übrigens: Um das E-Auto im Winter vor Fahrtantritt auf Temperatur zu bringen, kann man bei vielen Modellen einen Timer einschalten, der die Bordheizung anwirft und das Auto vorwärmt, solange es noch an der Ladestation steht. Moderne Elektro- und Hybridfahrzeuge verfügen zudem über eine integrierte Wärmepumpe, die effizienter ist als eine klassische Standheizung arbeitet. Wenn es in erster Linie um das Wärmeempfinden der Mitfahrenden geht, helfen Sitzheizungen zum Nachrüsten.
Einbau: Standheizung lässt sich einfach nachrüsten
Neben der Standheizung ist auch die Autobatterie am Aufwärmen des Autos beteiligt, da sie das Gebläse und die Wasserpumpe betreibt. Deswegen ist es wichtig, nach dem Betrieb der Standheizung auch zu fahren, um die Batterie wieder nachzuladen. Andernfalls droht das Risiko einer Entladung, besonders bei älteren Akkus. Die klassische Standheizung wärmt dabei nicht nur den Wagen vor und befreit ihn vom Eis, sie ist natürlich auch für Camper und Outdoor-Fans besonders lohnenswert, die sich nach einem Tag in der Kälte im geparkten Wagen schnell aufwärmen wollen. Dabei muss die Standheizung nicht unbedingt ab Werk im Wagen eingebaut sein. Sie lässt sich auch ganz einfach in nahezu jedem Fahrzeug nachrüsten.
Übersicht: Darum eine Standheizung nachrüsten
Der wichtigste Faktor, der für das Nachrüsten einer Standheizung spricht, ist natürlich der Komfort, denn das Vorheizen erspart lästiges Eiskratzen. Der Gesetzgeber verbietet es außerdem, den Motor des Autos warmlaufen zu lassen und währenddessen zu kratzen. Zusätzlich tut der Kaltstart dem Motor nicht gut. Doch darüber hinaus sprechen noch weitere Vorteile für eine Standheizung:
Motor ist vorgewärmt, die Kaltlaufphase wird verkürzt
Verbrauch und Schadstoffausstoß werden reduziert
Mehr Sicherheit durch freie Sicht (viele kratzen nur ein Guckloch frei)
Wohlfühltemperatur im Innenraum erhöht die Sicherheit, da die Person am Steuer konzentrierter ist
Standheizung: Kosten und Einbau
Bei nahezu jedem Pkw-Modell lässt sich eine Standheizung nachrüsten. Für den Einbau sollte aber ein Profi herangezogen werden, da die Standheizung korrekt an Kraftstoffleitung, Kühlwasserkreislauf und Batterie angeschlossen werden muss. Achtung: Hier wird auch an empfindlicher Bordelektronik gearbeitet. Deswegen ist es unbedingt ratsam, sich die Standheizung in einer Fachwerkstatt nachrüsten zu lassen.
Die Kosten für den Einbau einer Standheizung sind natürlich von verschiedenen Faktoren abhängig: Vom Preis für die Heizung selbst, von den Tarifen der Fachwerkstatt, aber auch vom Auto. Für einen Kompaktwagen schätzt der TÜV Süd die Kosten für eine Standheizung zum Nachrüsten auf rund 1200 Euro. Der Preis für den Einbau kommt dann noch hinzu, sodass am Ende zwischen 1600 und 2000 Euro kalkuliert werden sollten (Stand: Dezember 2024). Den Expert:innen des TÜV Süd zufolge lockt der Handel gerade vor dem Winter mit entsprechenden Angeboten, die Autobesitzende in Ruhe vergleichen können. Wer auch ohne aufwändige und mit hohen Kosten verbundene Installation eine Standheizung in seinem Auto haben möchte, kann auch auf Alternativen umsteigen.
So viel Sprit verbraucht die nachgerüstete Standheizung
Der Kraftstoffverbrauch der Standheizung variiert je nach Fahrzeug und Standheizung. Pro Stunde verbraucht sie im Schnitt zwischen 0,5 und 0,8 l Kraftstoff. Meist benötigen Standheizungen etwa 30 min, um das Auto vorzuwärmen und die Eisschichten zu schmelzen. Moderne Standheizungen schaffen das auch schneller. Natürlich hängt die benötigte Heizzeit auch von der Umgebungstemperatur ab. Bei extrem niedrigen Temperaturen (z. B. unter -15 °C) benötigt eine Standheizung in der Regel länger. Der Kraftstoffverbrauch ist aber nicht gleich ein Mehrverbrauch, denn durch den vorgewärmten Motor und dem Wegfall des Kaltstarts kann der Verbrauch der Standheizung fast vollständig ausgeglichen werden.
Bedienung der nachgerüsteten Standheizung
Zur Bedienung der Standheizung – egal ob nachgerüstet oder ab Werk – gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die gängigste ist wohl die Fernbedienung, über die sich die Standheizung entweder direkt einschalten lässt oder eine Zeit für den Start des Vorheizens eingestellt werden kann. Auch im Auto selbst lässt sich die Standheizung meist direkt oder über eine Zeitschaltuhr einstellen. Moderne Standheizungen lassen sich zudem mit dem Internet verbinden und ganz bequem per App steuern. Dabei wird kein extra Endgerät wie eine Fernbedienung benötigt. Smartphone, Smartwatch oder Tablet sind ohnehin fast immer am Körper und ermöglichen das Aktivieren der Standheizung von überall. Selbst am PC lässt sich die Standheizung von jedem beliebigen Browser starten. So kann das Auto schon vorheizen, während man sich selbst noch auf dem Weg zum Parkplatz befindet.
Das ist bei der Nutzung der Standheizung zu beachten
Beim Betrieb der (nachgerüsteten) Standheizung ist die Batterie involviert und versorgt das Lüftungssystem mit Energie. Deswegen ist es wichtig, den Wagen nach Nutzung der Standheizung über eine längere Strecke zu fahren, damit sich die Batterie wieder aufladen kann. Hier kann die Heizzeit als Anhaltspunkt dienen: Die Fahrzeit sollte in etwa der Zeit des Betriebs der Standheizung entsprechen. Damit sich die Batterie beim Heizen nicht entlädt, verfügen die meisten Standheizungen über einen sogenannten Unterspannungsschutz, der das System abschaltet, sobald sich die Batterie zu weit entlädt.
Die Standheizung selbst ist dabei wartungsfrei. Unabhängig davon, ob sie nachgerüstet ist oder schon ab Werk mitgeliefert wurde, ist sie so konzipiert, dass sie das ganze Autoleben lang funktioniert – und darüber hinaus. Eine nachgerüstete Standheizung auszubauen und in ein anderes Auto einzubauen, lohnt sich jedoch nicht. Da der Umbau recht aufwändig ist, ist es kostengünstiger, eine neue Heizung einzubauen.