Tempomat nachrüsten: Kosten/Produkte
Tempomat nachrüsten leicht gemacht
Bei gleichbleibender Geschwindigkeit lässig über die Autobahn cruisen? Dabei nur lenken? Das klappt mit einer Geschwindigkeitsregelanlage (GRA), auch Tempomat genannt. Einmal aktiviert und eingestellt hält er die vorgegebene Geschwindigkeit. Hat das Auto kein solches System ab Werk an Bord, lässt es sich unter Umständen nachrüsten.
Die Erfindung der Regelanlage ist schon alt. 1945 erfand der blinde Ingenieur Ralph Teetor die Fahrhilfe, weil ihm sein Anwalt zu ruppig fuhr. Das erste kommerzielle Auto mit der Regelanlage war ein Chrysler Imperial von 1958. Seitdem hat sich die Technik ständig weiterentwickelt. Konnten frühere Systeme nur die eingestellte Geschwindigkeit halten, regulieren moderne Systeme elektronisch das Drehmoment und dazu aktiv den Abstand zum vorderen Fahrzeug.
Aktive Systeme erkennen vorausfahrende Autos und halten einen Mindestabstand, bremsen vor dem Fahrzeug selbständig ab und beschleunigen anschließend wieder auf die voreingestellte Geschwindigkeit. Der Begriff Tempomat ist zwar gebräuchlich, aber ein Markenname von Mercedes-Benz.
Beim Fahren mit dem Tempomaten GRA sind einige Dinge zu achten. Die Fahrer:innen sind für das Tempo zuständig und müssem auf das vorgeschriebene Tempo achten. In Bereichen mit häufig wechselnden Geschwindigkeitsbereichen wie vor, in oder nach Baustellen, fahren Pilot:innen besser manuell. Für Tempoverstöße sind ausschließlich die Fahrzeugführer:innen verantwortlich und nicht ein Komfortsystem wie der Tempomat.
Für den VW Golf IV, Golf IV Variant, Bora und Bora Variant bietet Volkswagen einen Nachrüstsatz inklusive Lenkradhebel für rund 140 Euro an.
Kann man einen Tempomaten nachrüsten?
Nicht bei allen Fahrzeugen funktioniert der Einbau des elektronischen Helferleins. Je nach Marke und Modell ist der Einbau entweder nicht möglich oder nur unter erheblichem technischen Aufwand realisierbar. Das ist unabhängig von Marken wie VW, Fiat, Mazda, Mercedes-Benz, BMW, Audi oder Toyota. Auch die Karosseriewahl wie Limousine, Coupé, Cabrio, Van oder Transporter wie Crafter ist nicht ausschlaggebend. Es kommt viel mehr genau auf den Typ, den Motor und das Getriebe an, ob ein System zur Regulierung des Tempos funktioniert. Meist funktioniert das bei eher jüngeren Autos mit einem elektronischen Gaspedal. Denn bei Fahrzeugen mit Gaszug müssten für die automatische Regulierung Stellmotoren am Fahrpedal oder Vergaser/Einspritzung nachgerüstet werden. Das Wechseln ist zwar technisch möglich, aber aufwändig und teuer.
Auch eignen sich bei nachgerüsteten Regelanlagen Autos mit Automatikgetriebe oder Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Denn das erleichtert dem System das Zurückschalten, beispielsweise vor Steigungen und Bergen. Kleinwagen und Kompakte wie Polo, Fabia, Fiesta, Corsa und A-Klasse haben seltener eine Automatik verbaut. Bei älteren Fahrzeugen, ganz gleich, ob VW Passat, Sharan, BMW 3er gibt es viele Modelle ohne Automatik, bei denen ein Tempomat-Nachrüstsatz sehr aufwendig zu installieren wäre. Eine Nachrüstung wird einfacher, wenn es das Modell schon ab Werk mit dem System gibt. Einige Hersteller bieten über ihren Handel oder im Netz passende Einbau-Kits an.
Tempomat-Nachrüstungen im Check
Damit eine Nachrüstung bei einem Auto überhaupt funktioniert, sollten Interessierte fünf Punkte beachten:
1. Informieren, ob es für das gewünschte Auto ab Werk einen Tempomaten gab
2. Auf Motorisierung, Leistung, Getriebe und Baujahr achten
3. Informationen bei Werkstätten einholen, wie viel der Einbau kostet
4. Bei komplexer Arbeit, alles über Plug-and-Play, Fachwerkstatt bevorzugen
5. Andernfalls Nachrüstsatz beim Händler oder im Netz bestellen und selbst montieren
VW Geschwindigkeitsregelanlage Nachrüstsatz
Einen kompletten Satz zum Nachrüsten des Systems bietet Volkswagen an. Der Satz beinhaltet den Wählhebel am Lenkrad, den kompletten Kabelsatz mit Stecker und die Einbauanleitung. Das Kit funktioniert unter anderem beim VW Golf IV, Bora, Seat Leon, Seat Toledo und Skoda Octavia. Vor dem Bestellen unbedingt genaues Modell, Motor und Baujahr kontrollieren. Preis: rund 140 Euro.
Fiat Ducato 230 Nachrüstkit
Für den Transporter Fiat Ducato mit e-Gaspedal der Baujahre 1998 bis 2002 bietet ein Zulieferer einen Nachrüstsatz inklusive Kabel, Wählhebel fürs Lenkrad und Bauanleitung an, für alle Kastenwagen, Kombis und Wohnmobile auf Ducato-Basis geeignet. Das System bietet einen Speedlimiter und freiwillig-veränderbaren Limiter, welcher per Bluetooth-Modul programmiert, diagnostiziert und bedient werden kann. Preis: rund 440 Euro.
VW T5 Bulli TDI GRA-Nachrüstsatz
VW hält für den Bulli T5 TDI einen Nachrüstsatz bereit, passend für T5 Transporter und T5 Multivan. Das Set für das System zum Einbauen beinhaltet den kompletten Lenkstockschalter, der gewechselt werden muss sowie die passende Verkabelung. Preis: rund 150 Euro.
VW Nachrüstsatz
Bei Fahrzeugen aus dem Wolfsburger Konzern mit elektrischer Gasbetätigung passt der originale Nachrüstsatz mit der Teilenummer 1J0998527A für Golf IV und Bora. Preis: rund 170 Euro.
VW Nachrüstsatz Golf 6, Scirocco, Tiguan
Mit dem VW Nachrüstsatz inklusive passendem Lenkstockhebel und Einbauleitung lassen sich Golf VI, Golf Plus VI, Scirocoo III und nachrüsten. Preis: rund 105 Euro.
VW GRA-Nachrüstsatz
Viele Modelle aus dem Konzern, wie Caddy III, EOS, Golf Plus, Golf VI, Golf VI Cabriolet, Golf VI Variant, Jetta IV und Scirocco können mit dem originalen GRA-Nachrüstsatz ausgestattet werden. Preis: rund 225 Euro.
Mercedes Sprinter 906 Tempomat
Beim Mercedes Sprinter 906 mit Automatik lässt sich ebenfalls ein System zur Regelung der Geschwindigkeit nachrüsten. Zum Kufatec-Komplettset zählen Regler mit Limiter Code MS1 für Mercedes Sprinter 906 und der Codierdongle. Preis: rund 250 Euro.
Wie viel kostet es, einen Tempomaten nachzurüsten?
Je nach Marke und Modell kostet die Nachrüstung für eine Geschwindigkeitsregelanlage zwischen 150 und 600 Euro – wenn es überhaupt möglich ist. Die Preisdifferenz hängt mit der verbauten Elektronik zusammen. Ist noch keine Elektronik für einen Tempomaten vorhanden, muss eine spezielle integriert werden. Bei Fahrzeugen mit einer Vorrüstmöglichkeit ab Werk fehlt häufig nur der passende Lenkhebel oder Bedieneinheit.
Dazu kommt noch der Einbau der Komponenten und eventuell ein Wechseln der Kabel. Manche Systeme lassen sich auch nur mit Standheizungen kombinieren, manchen wiederrum nicht. Daher sollten sich Interessierte vor dem Einbau unbedingt umfassend informieren, welches System überhaupt im speziellen Auto einwandfrei funktioniert.
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Kann man einen Tempomaten selbst nachrüsten?
Für die Nachrüstung ist technisches Verständnis und handwerkliches Geschick erforderlich. Für Hobbybastler ist eine Nachrüstung durchaus möglich. Wer keine Zeit, Lust und das passende Fachwissen für den Umbau hat, sollte sich bei seiner Fachwerkstatt informieren. Vorsicht: Bei manchen Fahrzeugen wird für die Erweiterung das Lenkrad entfernt, indem ein Airbag sitzt. Wird der versehentlich ausgelöst, kann es zu gefährlichen Verletzungen kommen. Außerdem zählt zum Nachrüsten des Schalters auch das korrekte Verkabeln des Nachrüst-Satzes mit dem Kabelbaum oder den Steuergeräten. Bei falscher Belegung kann die Elektronik und damit auch der Airbag oder die Rückfahrkamera beschädigt werden. Zum Schluss folgt eventuell das Anlernen des Tempomat-Wählhebels mit der Fahrzeugelektronik.
Welche Vorteile hat ein Tempomat?
Der Vorteil der Geschwindigkeitsregelanlage liegt darin, dass das System das voreingestellte Tempo hält und die Fahrer:innen nicht darauf achten müssen. Man kann sich während der Fahrt auf die reine Lenkarbeit konzentrieren, was zur Enstpannung beiträgt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass bei gleichbleibendem Tempo das Fahrzeug kaum beschleunigt und seine Drehzahl behält. Das minimiert den Kraftstoffverbrauch.