Carthago Chic C-Line I (2024): Alles zum Vollintegrierten C-Liner
Ein schicker Einstiegs-Liner aus Aulendorf
Zum Modelljahr 2025 bekommt der Carthago Chic C-Line I (2024) ein neues Gesicht – oder vielmehr ein größeres C auf dem Kühlergrill. Der kompakte Liner darf aber weiterhin als Einstiegsmodell der "Chic"-Modelle mit Luxus auf vergleichsweise kleinem Raum punkten. Alles zu Preis und Ausstattung des Vollintegrierten.
Preis: Carthago Chic C-Line I (2024) ab 135.620 Euro
Wo endet ein Vollintegrierter und wo beginnt der Liner? Die Grenzen zwischen den zwei Bauarten verschmelzen am jeweils oberen Rand der volkstümlichen Reisemobile und unteren Rand der Straßenyachten vom Schlage eines Morelo oder Concorde. Irgendwo dazwischen platziert sich der Carthago Chic C-Line I (2024), der sich mit einem Basispreis von 135.620 Euro (Stand: Oktober 2024) am unteren Ende der "Chic"-Reihe der Aulendorfer:innen platziert – und damit auch in deren "Liner-Klasse". Zum Modelljahr 2025 wurde an der Baureihe Hand angelegt. Zumindest im kleinen Stile, denn äußerlich unterscheidet im Wesentlichen nur das angewachsene "C" im Kühlergrill das neue Modell vom Vorgänger.
Das unscheinbare "i" im Namen des Vollintegrierten ist übrigens für Kaufinteressent:innen von Bedeutung. Denn der Baureihe Carthago Chic C-Line hat man in Oberschwaben ein "t" beiseitegestellt, den teilintegrierten Chic C-Line T. Die Basis: ungeachtet der Bauart identisch. Denn sowohl der Vollintegrierte als auch der Teilintegrierte bauen wahlweise auf Fiat-Ducato- oder Mercedes-Sprinter-Basis auf. Und auch die Ausstattung ist recht ähnlich, mit dem klaren Raumvorteil für die Integrierten ohne störende T-Haube im Wohnraum. Die sind zudem auch die Paradedisziplin von Carthago – und das aus gutem Grund. Wer einen kompakten Liner sucht, kauft vollintegriertes Fahrgut. Und das gibt es mit sechs Grundrissen. Vier davon (4.9 LE, 4.9 LE L, 5.0 QB, 5.0 QB L) kommen mit zwei Achsen, die XL-Grundrisse (5.9 XL LE, 6.2 XL QB) sogar mit drei. Interessent:innen sollte hier klar sein: Klasse-B-Führerschein reicht nicht. Mit bis zu 3,5 t zulässiger Gesamtmasse kommt man hier nicht weit. Los geht es nämlich mit 4,2 t – und selbst die sind mit Sonderausstattung bei den Luxus-Integrierten schnell erreicht.
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Innenraum: Gewohnt gediegen
Massive Holzschränke, Chromeinlagen am Mobiliar und Lederpolster: Willkommen in der Reisemobil-Oberklasse. Der Carthago Chic C-Line I (2024) zeigt bereits beim Einstieg, warum sein Preis gerechtfertigt ist. Die klassisch gestalteten Möbel stahlen Eleganz aus und verzichten auf Effekthascherei und folgen auch keinen Trends. Wozu auch? Die Klientel eines vollintegrierten Einstiegs-Liners erwartet wohl kaum Filzbezüge an den Wänden, noch eine innovative Raumaufteilung. Hier sind sich auch alle sechs Grundrisse einig – sie unterscheidet ohnehin eher das Platzangebot sowie das Heckbett, nicht aber Aufteilung und Ausstattung.
Denn beim Chic C-Line bleibt alles wie gehabt: Vorne darf sich eine Sitzgruppe breit machen, die diesen Namen auch verdient. Dank L-förmiger Sitzbank, drehbaren Fahrersesseln und einem Zusatz-Bänkchen auf der Beifahrerseite können hier auch Gäste auf dem Campingplatz empfangen werden. Eingetragen sind übrigens serienmäßig vier Sitzplätze. Gegen Aufpreis darf eine fünfte Person auf der Zusatzbank mitfahren. Genauso viele Personen schlafen auch optional an Bord.
Wie es sich für die Klasse gehört, befindet sich im Heck des Reisemobils ein großzügiges und vor allem durch Türen separierbares Schlafzimmer mit wahlweise Einzelbetten (200/190 x 85 cm) oder einem Queensbett (195 x 145 cm). Dem Aufbau sei Dank bleibt über der Sitzgruppe genügend Platz für ein unter die Decke gespanntes Hubbett (195 x 160 cm) für zwei weitere Camper:innen. Dieses fährt sich bei Nacht auf Knopfdruck elektrisch herunter. Sollte hin und wieder eine fünfte Person mitreisen, lässt sich die Sitzgruppe gegen Aufpreis zu einem weiteren Bett (192 x 112-67 cm) umbauen – sollte aber nur als Notbett (Unsere Empfehlungen für Auto-Luftmatratzen) verstanden werden.
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Zwischen Schlafgemach im Heck und Sitzgruppe in der Front bleibt genug Platz für eine "Komfort-Winkelküche", wie sie Carthago nennt sowie ein Raumbad. Die Küche kommt stets mit einem Dreiflammen-Gasherd mit Glasdeckel sowie einer Rundspüle mit separater Abdeckung. Die L-Form der Zeile bietet zwar wenig Arbeitsfläche sobald Herd und Spüle in Betrieb sind, dafür aber reichlich Stauraum in sechs Auszügen, einem Dachschrank und mehreren Regalböden. Ein Apothekerauszug versteckt sich in der gegenüberliegenden Badrundwand neben dem 153 l großen Kompressor-Kühlschrank mit beidseitiger Türöffnung und einem separat zugänglichen Gefrierfach.
Die Badezimmer der Chic C-Line I-Modelle sind stets als Raumbad mit separater Duschkabine und beidseitiger Schließmöglichkeit als Raumbad mit Umkleidezimmer konzipiert. Hier unterscheidet sich nur die Größe. Während 4.9 LE und 5.0 QB im Umkleidezimmer-Umbau nur Toilette, Waschtisch und Dusche beinhalten, bekommen die etwas längeren 4.9 LE L und 5.0 QB L Zugang zum Kleiderschrank. Vorteil der Dreiachser: Platz. Denn das Badezimmer der XL-Grundrisse darf größer ausfallen und ebenfalls den Kleiderschrank unterbringen – mit dem Unterschied, dass sich Reisende hier noch uneingeschränkter bewegen können.
Wer noch exklusiver Hausen mag, bekommt die Zweiachser-Grundrisse 4.9 LE, 4.9 LE L, 5.0 QB und 5.0 QB L auch als "Superior" mit einer eigenständigen Wohnwelt im "Yachtstil" für knappe 5000 Euro Aufpreis. Dazu gibt es ein Thetford C 260 Keramik-WC, die bei den "normalen" Modellen einen Aufpreis von 230 Euro bedeutet.
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Basisfahrzeug: Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter
Wie üblich beim Aulendorfer Hersteller gehobener Reisemobile haben Kund:innen beim Carthago Chic C-Line I (2024) die Wahl: Fiat oder Mercedes. Der relativ kompakte Liner ist für jeden der sechs Grundrisse sowohl mit einem AL-KO-Tiefrahmenchassis auf Fiat-Ducato- (40 heavy) als auch auf Mercedes-Sprinter-Basis (415 CDI) lieferbar. Der Fiat übertrumpft den Sprinter serienmäßig mit besseren Leistungsdaten: 180 PS (132 kW) leistet sein 2,2-l-Vierzylinder, ab Werk ist ein Achtgang-Automatikgetriebe angeflanscht. Dagegen geizt die Mercedes-Basis und bietet ab Werk nur 150 PS (110 kW) aus einem 2,0-l-Turbodiesel. Auch beim Getriebe haben Käufer:innen des Schwaben das Nachsehen: Automatik kostet Aufpreis, serienmäßig dient ein Sechsgang-Schaltgetriebe der Kraftübertragung.
Dafür kostet der vollintegrierte Chic C-Line mit Stern in der Basis pro Grundriss knappe 2600 Euro weniger. Wer jedoch vergleichbar viel Leistung wünscht und das Getriebe selbstständig schalten lassen möchte, muss diese als Option wählen – oder das "Chassis-Plus-Paket" hinzu ordern. Dieses schlägt mit 8260 Euro für den Einachser und 9100 Euro für den Doppelachser zu Buche, enthält dafür jedoch den 170 PS (125 kW) starken Vierzylinder und eine Neunstufen-Automatik sowie Alufelgen und eine Klimaautomatik im Fahrerhaus.
Letztere ist auch beim Ducato nur als Option verfügbar. Dafür kommt das Fiat-Cockpit ab Werk bereits mit einer manuellen Klimaanlage – selbst hierfür wird man bei Mercedes zur Kasse geboten. Im Fiat gibt es zudem einen Tempomaten frei Haus. Fahrassistenzsysteme und Multimediasysteme sind dagegen bei beiden Basisfahrzeugen aufpreispflichtig und oft nur in Paketen erhältlich.
Beim technisch zulässigen Gesamtgewicht sind die zwei Chassis-Typen dagegen wieder auf Augenhöhe. Beide starten serienmäßig bei 4200 (Mercedes), beziehungsweise 4250 kg (Fiat). Eine Auflastung auf 4500 kg ohne technische Änderungen bieten ebenfalls beide Modelle an. Die Tandemachser-Grundrisse I 5.9 XL LE und I 6.2 XL QB starten bei 5000 kg und lassen sich jeweils auf 5500 kg auflasten – benötigen dann jedoch beim Fiat Ducato die sonst optionale Luftfederung. Während Carthago diese beim Mercedes nur für die Hinterachse(n) anbietet, gibt es für den Ducato eine Vollluftfederung – die dann aber mit bis zu 14.990 Euro (Tandemachser) bereits so viel kostet wie ein neuer Dacia Sandero Stepway.