Bürstner Campeo 4x4 (2024): Alles zum 4x4-Citroën
Allrad-Camping geht auch ohne Stern im Grill
Allrad-Camper sind Trend. Doch nur wenige Anbieter setzen dabei auf den Citroën Jumper. Anders verhält es sich beim Bürstner Campeo 4x4, der einen bedingt geländegängigen Campervan mit den Vorzügen des kurzen Jumper vereint. Einen Haken gibt es jedoch: Der Campervan ist aktuell nicht mehr verfügbar!
Preis: Bürstner Campeo 4x4 (2024) zuletzt 68.750 Euro
Nanu? Ein Allrad-Campervan ohne Stern oder Oval auf dem Kühlergrill? Stimmt, denn in einem Segment, in dem eigentlich der Ford Transit, der Mercedes Sprinter oder der VW Crafter das Sagen haben, ist ein Citroën Jumper eine seltene Erscheinung. Doch genau auf den setzt der Bürstner Campeo 4x4 (2024). Kenner:innen ahnen es bereits: Von der Stange gibt es den Transporter so nicht, dahinter stecken die französischen Allrad-Spezialist:innen von Dangel, die so manchem Stellantis-Van das Klettern lehren.
Einmal bei Strassbourg über den Rhein erhält der Dangel-Jumper in Kehl einen markentypischen Bürstner-Ausbau – jedoch begrenzt auf einen Grundriss. Der Bürstner Campeo C 40 4x4 beschränkt sich dabei auf handliche 5,4 m Außenlänge bei einer Höhe von 2,7 m und ist so auch für den ein oder anderen Ausflug in seichtes Gelände zu haben. Einen Haken hat der 4x4-Campeo dann doch: Der Campervan mit Allradantrieb, den es zuletzt für noch 68.750 Euro (Stand: Juli 2024) zu konfigurieren gab, wird aktuell nicht mehr angeboten. Damit bleibt der Campeo C 540 mit ähnlicher Ausstattung, aber Frontantrieb, oder 4x4-Lineo auf Basis des Ford Transit als Alternative übrig. Wer Glück hat, findet kürzlich erst eingestellten Allrad-Jumper noch auf den ein oder anderen Händlerhöfen als Bestandsfahrzeug stehen.
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Innenraum: Platz für bis zu fünf Personen
Der Bürstner Campeo 4x4 (2024) bietet im Innenraum keine großen Überraschungen. Der Aufbau folgt voll und ganz der Standardrezeptur eines Campervans mit einer vorderen Halbdinette, einer Küchenzeile im Bereich der Schiebetüre, einem Kompaktbad gegenüber sowie einem Querbett im Heck. Doch die knappen 5,4 m Außenlänge machen Experimente auch zu einem schwierigen Unterfangen. Daher sind auch die optionalen Zusatzschlafplätze keine Überraschung: Ein Schlafdach ist bei vielen Jumper mit kurzem Radstand die einzige Option, sollen mehr als zwei Personen im kompakten 3,5-Tonner übernachten können.
Die Sitzgruppe bietet alle Funktionen, die auch standardmäßig in einem Campervan erwartet werden: Platz für vier auf Sitzbank und Drehsesseln, einen schwenkbaren Auszug und etwas Stauraum in einem Dachschrank und unter der Bank. Aber: Auf der Rückbank können gleich zwei Sitzplätze mit Isofix-Haltebügeln befestigt werden – nach wie vor keine Selbstverständlichkeit in der Klasse. Optional klappt sich die Bank auch in ein Notbett (180 x 80 cm) um. Interessanter ist dagegen, was das Dach gegen Aufpreis bietet. Über eine Leiter lässt sich das Aufstelldach samt Doppelbett (200 x 135 cm) erklimmen, sofern denn der Haken an der passenden Stelle im Optionsmenü gesetzt wurde.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Im Heck kommt das übliche, quer eingebaute Doppelbett (Unsere Empfehlungen für Auto-Luftmatratzen) zum Einsatz. Mit 197 x 133 cm ist es zwar nicht üppig bemessen, dafür kommt der Jumper ohne Karosserieverbreiterungen à la Campervans auf Basis des Mercedes Sprinter aus und bietet dennoch fast zwei Meter Bettlänge. Darunter bleibt in der Heckgarage genug Platz für flache, sperrige Güter sowie den Gaskasten für zwei Flaschen zu je elf Kilogramm.
Auf diese greift auch der Zweiflammen-Gaskocher aus der schmalen Küchenzeile zu. Der Kocher ist in einer Einheit mit dem Spülbecken untergebracht, bekommt aber eine separate Glasabdeckung. Eine Küchenerweiterung gibt es optional, ist aber bei dem kurzen Block eine sinnvolle Ergänzung. Ein 62-l-Kompressor-Kühlschrank ist unter der Theke eingebaut.
Das Kompaktbad gegenüber des Kastenwagen-typisch schmalen Gangs kommt ab Werk stets mit einer Kassettentoilette. Da das Bad keine Umbaumöglichkeiten bietet, wird auch mitten im Raum geduscht – ein Duschvorhang hält Kleider und Wände trocken. Insgesamt stehen an Bord 100 l Frischwasser (Fahrbefüllung des Tanks: 20 l) zur Verfügung, Abwasser wird in einem 65-l-Tank aufgefangen.
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Basisfahrzeug: Citroën Jumper 4x4 Dangel
Damit der Bürstner Campeo 4x4 (2024) auch ein vollwertiger Allradler auf Basis eines Citroën Jumper sein kann, bedarf es einiger Umbauten. Diese übernehmen jedoch weder Bürstner noch Citroën, sondern die französische Spezialfirma Dangel aus dem elsässischen Sentheim bei Mulhouse – womit das Basisfahrzeug zum "Citroën Jumper 4x4 Dangel" wird. Am Motor ändert das wenig, denn auch hier arbeitet der altbekannte 2,2-l-Turbodiesel mit 140 PS (103 kW) unter der Haube. Geschaltet wird dagegen stets manuell, der Allrad-Umbau ist nur mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe möglich.
Spannender sind dagegen die Änderungen, die Dangel zugunsten besserer Offroad-Fähigkeiten im Jumper einbaut. Der brave Citroën-Transporter erhält ein mechanisches Verteilergetriebe samt Viscokupplung, um das Drehmoment auf allen vier Rädern zu verteilen. Per Knopf lässt sich zwischen dem 4x4-Modus und Zweiradantrieb umschalten. Optional bieten die Französ:innen auch eine Differenzialsperre für die Hinterachse an, womit der Jumper auch mehr als nur Schnee und Matsch bewältigen könnte. Passend dazu werden Motor, Getriebe und Tank durch Unterfahr-Schutzbleche vor Schäden durch Aufsetzen bewahrt.
Das alles sorgt natürlich für Mehrgewicht. Unter 3500 kg zulässiger Gesamtmasse gibt es den Bürstner Campeo 4x4 (2024), den es aktuell nicht mehr als konfigurierbaren Neuwagen gibt, daher nicht. Eine Auflastung wird jedoch im Gegensatz zu vielen anderen Allradlern ebenfalls nicht angeboten – womit er ein Führerschein-Klasse-B-freundlicher 4x4-Kastenwagen bleibt.