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Alle Infos zum Mercedes Sprinter

Weinsberg X-Pedition (2024): Alle Infos zum Offroader

Ein Weinsberg-Sprinter fürs Gelände

Christian Steiger Freier Mitarbeiter
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Inhalt
  1. Preis: Weinsberg X-Pedition 600 MQ (2024) ab 119.890 Euro
  2. Innenraum: Robuste Eleganz, aber nicht für Familien
  3. Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter
  4. Fazit

Die Einsteiger-Marke von Knaus Tabbert mischt jetzt bei den feinen Allradlern mit: Der Weinsberg X-Pedition 600 MQ (2024) soll gleichzeitig schick und hart im Nehmen sein. Nur ein Schnäppchen ist er nicht. Wir verraten den Preis.

 

Preis: Weinsberg X-Pedition 600 MQ (2024) ab 119.890 Euro

War es wirklich erst gestern, dass selbst anspruchsvolle Camper:innen mit zwei angetriebenen Rädern, manuellem Getriebe und karger Nutzfahrzeug-Ausstattung zufrieden waren? Die Welt hat sich auch auf dem Campingplatz verändert, das ist an den vielen luxuriösen Allrad-Wohnmobilen zu sehen, die uns auch jenseits der Wildnis begegnen. Vor gar nicht allzu langer Zeit handelte es sich noch um Manufaktur-Modelle aus der Kleinserie, doch heute haben auch die großen Marken wie Hymer oder Eura die lukrative Marktnische entdeckt. Und jetzt kommt mit Weinsberg ein klassisches Einsteiger-Label dazu.

Auch das zeigt, dass der Reisemobil-Markt keine Grenzen mehr kennt. Denn eigentlich würde ein Typ wie der neue Weinsberg X-Pedition 600 MQ (2024) auch ganz prima ins Sortiment der Muttermarke Knaus passen. Selbstbewusst walzt der Kastenwagen auf Mercedes Sprinter-Basis auf grobstolligen 18-Zoll-Reifen daher, reckt den mattschwarzen Frontschutzbügel in die Höhe und wirkt wuchtiger, als es die Breite von 2,06 m glauben lässt. Natürlich liegt das auch an den seitlichen Erkern im Schlafbereich: Die Weinsberg-Gestalter:innen erheben sie mit massiven Kunststoff-Rahmen und stämmigen Zierstreifen zu markanten Designelementen. Dazu kommt eine LED-Lichtleiste auf dem Dach, ein Heckträger mit Leiter und gegen Aufpreis auch eine schwenkbare Metallbox, die wie ein Außentresor am Heck sitzt. Das alles sieht auch auf dem Fünf-Sterne-Wellness-Platz nach Aufbruch und Abenteuer aus, weshalb es nicht mal so abwegig ist, dass es den X-Pedition auch mit Hinterradantrieb und zivilen 16-Zoll-Rädern gibt.

Natürlich rechnen sie bei Weinsberg damit, dass ihn die meisten Käufer:innen als Allradler mit Automatik und zehn Zentimeter höhergelegtem Fahrwerk haben wollen. Und dazu mit den Spurhalte-, Abbiege-, Fernlicht- und Einpark-Assistenten, die das Mercedes-Programm hergibt. Daneben bietet die Mehrpreis-Liste von der Watergel-Matratze mit Topper bis zur elektrischen Fußbodenheizung so ziemlich alle Gadgets, die den Geröllheimer zum Luxusdomizil für zwei machen. Aus dem Grundpreis von 119.890 Euro (Stand: September 2024) werden dann ganz schnell 150.000 oder mehr, ein Schnäppchen sieht anders aus. Doch als attraktives Angebot geht er im kleinen Kreis der Allrad-Kästen locker durch.
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Innenraum: Robuste Eleganz, aber nicht für Familien

Familien wird der neue Weinsberg X-Pedition 600 MQ (2024) aber vorerst nicht glücklich machen, denn das Aufstelldach fehlt in der Aufpreisliste. Sein Grundriss fällt mit vorderer Sitzgruppe, Querbett im Heck sowie Küche und Nasszelle in der Mitte zwar konservativ aus, der Einrichtungsstil jedoch soll auch jüngeren Camper:innen gefallen. "Robuste Eleganz und kräftige Natürlichkeit" soll der X-Pedition laut Knaus Tabbert ausstrahlen: Das äußert sich in den vertikalen Holzleisten an den Wänden des Essbereichs, viel gelochtem Edelstahlblech als durchgehendem Dekormotiv, mattschwarzen Armaturen und einem Beleuchtungskonzept, das Szenarien wie "Lagerfeuer" oder "Regenbogen" enthält. Gegen Aufpreis bietet Weinsberg nicht nur Lederpolster an, sondern auch ein veganes Alternativmaterial. Und natürlich ist schon der Innenraum des Prototyps so sorgfältig verarbeitet, wie es sich für die Zahl auf dem Preisschild gehört.

Weinsberg X-Pedition 600 MQ (2024); Innenansicht, Sitzgruppe
Foto: Gudrun Muschalla

Auch an der Bewegungsfreiheit muss die Zuneigung zum edlen Allradler nicht scheitern. Die Stehhöhe von 1,95 m fällt großzügig aus, der Raumeindruck profitiert außerdem vom freien Blick durchs Auto, den vor allem die Einbaulage des Kühlschranks im vorderen Teil des Küchenblocks möglich macht. Im Essbereich fallen vor allem die dreifach verstellbare Sitzbank und der Tisch auf, dessen Bein sich platzsparend gegen die Innenwand abstützt.

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Und das Bad wird ruckzuck zur großzügigen Duschkabine, weil sich die chemie- und wasserlose Cleanflex-Toilette mit zwei Handgriffen in den Gepäckraum schieben lässt. Das ist so einfach möglich, weil das neue Toilettensystem mit geruchsdicht verschweißten Folien funktioniert und auf eine von außen zugängliche Sanitärkassette verzichten kann. Ziemlich clever, die Idee. Vielleicht sogar revolutionär. Mal sehen, wie sich die patentierte Konstruktion in der Praxis bewährt – und ob das Duschen im X-Pedition wirklich ohne Vorhang funktioniert. Den haben die Weinsberg-Entwickler:innen einfach weggelassen, weil die Nasszelle angeblich perfekt abgedichtet sei.

An praktischem Talent fehlt es dem Weinsberg X-Pedition (2024) auch außerhalb des variablen Bads nicht. Seine Küchenzeile fällt zwar kastenwagentypisch kurz aus, hält aber trotz zweier Glasflammen und einem Induktions-Kochfeld noch eine ordentliche Arbeitsfläche bereit. Der Esstisch lässt sich auch draußen benutzen, dafür braucht es allerdings ein aufpreisiges Extra-Bein. Völlig serienmäßig ist dagegen die Klappfunktion, mit der das Querbett zum Sofa wird. Und im Gepäckraum ist auch deshalb viel Platz, weil der X-Pedition mit Diesel heizt – deshalb kommt er mit einer Gasflasche zum Kochen aus. Die Welt verändert sich auch auf dem Campingplatz, jetzt müssen sich die Käufer:innen nur noch daran gewöhnen, dass dieser Weinsberg kein Nice-Price-Modell ist. Doch ein guter Kauf scheint er in der wachsenden Allradklasse zu sein.

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Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter

Der Weinsberg X-Pedition 600 MQ (2024) setzt auf den Mercedes Sprinter mit 6,3 m Länge. Trotz der Offroad-Optik sind beide Motorisierungen in der Basis stets reine Hecktriebler. Zur Wahl steht der 315 CDI, ein 2,0-l-Vierzylinder mit 150 PS (110 kW), sowie der 319 CDI mit identischem Hubraum und 190 PS (140 kW). Das Standardchassis ist ab Werk auf 3500 kg Gesamtgewicht ausgelegt. Mehr Zuladung ist mit dem 3800-kg-Chassis 419 CDI, hier gekoppelt an den stärkeren Turbodiesel, möglich, dann aber nicht mehr für Fahrer:innen mit einem Führerschein der Klasse B geeignet. Das 419 CDI-Fahrwerk kann optional und ohne technische Änderungen auf den Papieren auf bis zu 4100 kg aufgelastet werden. Serienmäßig wird den Motoren ein Sechsgang-Schaltgetriebe angeflanscht, eine Neunstufen-Wandlerautomatik kann gegen Aufpreis das manuelle Getriebe ersetzen.

Für die Zielgruppe dürfte der optionale Allradantrieb (ab 5420 Euro Aufpreis) die interessanteste Spezifikation der technischen Daten des Kastenwagens sein. Hier handelt es sich beim aktuellen Sprinter nicht mehr um einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb, sondern ein permanentes System mit automatischer Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ("Torque-on-Demand"). Das geschieht über eine elektronisch geregelte Lamellenkupplung im Verteilergetriebe innerhalb von Millisekunden, verspricht Mercedes. Ein Vorteil: Das Allradsystem des neuen 4x4-Sprinter soll so deutlich leiser arbeiten als das des Vorgängers. Beim Weinsberg X-Pedition bedeutet Allradantrieb gleichzeitig auch eine Höherlegung um 100 mm gegenüber dem Hecktriebler – außerdem wächst der Dieseltank auf 92 l Volumen an.

 
Christian Steiger Christian Steiger
Unser Fazit

Mit Rundum-Glücklich-Typen wie dem Pepper ist die Marke Weinsberg groß geworden. An der Qualität hat es aber nie gefehlt. Beim neuen X-Pedition 600 MQ kommt auch noch ein Hauch Lifestyle dazu: Es wäre erstaunlich, wenn dieses Konzept nicht funktionieren würde.

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