Wallbox-Vergleich: Für wen lohnen sich 11- oder 22-kW-Geräte?
Lohnt sich der Aufpreis für die 22-kW-Wallbox?
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Wer ein E-Auto besitzt und die Voraussetzungen für eine eigene Wallbox erfüllt, kann die Vorzüge der E-Mobilität komplett ausschöpfen. Welche 11-kW- und 22-kW-Wallboxen es gibt und was eine Wallbox können soll, erklärt die AUTO ZEITUNG.
Einer der größten Vorteile von E-Autos: Sie können zu Hause "getankt" werden. Alles, was man hierzu benötigt, ist ein geeigneter Stromanschluss in Form einer Wallbox. Die einzelnen Wallbox-Modelle unterscheiden sich allerdings stark voneinander. Neben der Ladeleistung muss zudem auch an einen passenden Ladestecker-Typ gedacht werden, wenn die Box bereits mit einem festen Kabel geliefert wird.
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Wallbox-Vergleich: Worauf sollte man beim Kauf achten?
Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, auf die man beim Kauf einer Wallbox achten sollte:
Ladeleistung
11 kW sind meist ausreichend für nächtliches Laden und kleinere E-Autos oder Plug-in-Hybride (alle Modelle in der Übersicht). Einfache Anmeldung beim Stromversorger nötig.
22 kW laden schneller, besonders geeignet für Fahrzeuge mit großen Batterien. Genehmigung des Netzbetreibers erforderlich.
Ladekabeltyp
Typ-2-Anschlüsse sind am weitesten verbreitet und kompatibel mit CCS-Anschlüssen.
Steuerung und Zugriff
Möglichkeit einer App-Verbindung für Steuerung per Smartphone.
RFID-Karten für die Nutzung durch mehrere Personen.
Integration von erneuerbaren Energien
Kompatibilität mit Photovoltaik-Anlagen, um Solarstrom zu nutzen.
Sicherheit
DC-Fehlerstromschutz zum Schutz vor Schäden an Stromanschluss, Wallbox oder Auto.
Kabelmanagement
Integrierte Steckergarage, idealerweise abschließbar, zum Schutz vor Kabeldiebstahl.
Wallboxen mit 11 kW Ladeleistung: Unsere Empfehlungen
Für die meisten Ladevorgänge zu Hause genügt eine Box mit 11 kW Ladeleistung (hier mehr Informationen und Empfehlungen) aus – insbesondere, wenn über Nacht geladen wird. Schließlich ist hier die Schnellladefunktion des Elektroautos nicht so wichtig, wie etwa auf Reisen. Auch kleine E-Autos, wie etwa ein Dacia Spring oder ein Opel Corsa Electric mit kleineren Akkupaketen, lassen sich mit 11-kW-Wallboxen vergleichsweise zügig laden. Weiterer Vorteil der 11-kW-Wallboxen: Sie sind oft günstiger als 22-kW-Lader, bieten aber oft denselben Funktionsumfang. Entsprechend langsamer laden an einer Wallbox mit maximal 11 kW aber Elektroautos, die auch höhere Ladeleistungen problemlos schaffen. Unsere Empfehlungen:
Vor- und Nachteile
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22-kW-Wallboxen im Vergleich: Unsere Empfehlungen
Die meisten modernen E-Autos – selbst aus dem Kleinwagen-Segment – können – zumindest gegen Aufpreis – die vollen 22 kW Ladeleistung der leistungsstärkeren Wallboxen (hier unsere Empfehlungen und Tipps) ausnutzen. Die Kosten für eine solche Wallbox (Übersicht über Einbau-, Betriebs- und Anschaffungskosten, hier) dürfen aber nicht unterschätzt werden, denn sie fallen oft etwas höher aus. Dazu kommt der Aufwand bei der Installation: Der Netzbetreiber muss nach einem Netz-Check – mit eventuell anfallenden Instandsetzungskosten für den Stromanschluss – eine Genehmigung ausstellen. Das kann dauern und teuer werden. Der Vorteil der 22-kW-Wallboxen: Selbst große E-Auto-Batterien sind in wenigen Stunden vollgeladen. Soll das E-Auto auch zu Hause möglichst schnell aufgeladen werden, ist eine 22-kW-Box unverzichtbar. Diese Ladegeräte sind empfehlenswert:
Vor- und Nachteile
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Was muss beim Anschluss der Wallbox beachtet werden?
Hier sind die wichtigen Punkte zum Anschluss einer Wallbox zusammengefasst:
Installation durch Fachpersonal
Wallboxen müssen von qualifizierten Elektrofachkräften installiert werden, da sie an Starkstrom angeschlossen werden.
Fachgerechte Installation ist auch aus versicherungstechnischen Gründen wichtig.
Anmeldepflicht
Wallboxen ab einer Ladeleistung von 3,7 kW müssen seit dem 21. März 2019 gemäß § 19 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) beim Netzbetreiber angemeldet werden.
Zertifizierte Installateur:innen bieten oft an, die Anmeldung kostenfrei durchzuführen.
Genehmigungspflicht
Ab 12 kW Ladeleistung ist eine Genehmigung durch den Stromanbieter erforderlich, um zu prüfen, ob das Hausstromnetz geeignet ist.
Umgang mit Schwachstellen
Vor der Installation müssen eventuelle Schwachstellen im Stromnetz des Hauses behoben werden.
Besonderheiten mobiler Wallboxen
Mobile Wallboxen (hier unsere Empfehlungen) mit regelmäßiger Nutzung über 3,7 kW Ladeleistung müssen ebenfalls angemeldet werden.
Mobile Lösungen mit bis zu 22 kW, wie z.B. der Juice Booster 2, können genehmigungspflichtig sein, da sie denselben gesetzlichen Vorgaben wie fest installierten Wallboxen folgen muss.
Werden Wallboxen noch bezuschusst?
Aktuell gibt es für Privatpersonen keine KfW-Zuschüsse (hier alle Informationen zu Wallbox-Fördermöglichkeiten) mehr für die Installation von Wallboxen. Die Mittel für das Programm "Zuschuss Ladestationen für Elektroautos – Wohngebäude" (KfW 440) sind erschöpft und Neuanträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Allerdings bietet das neue Programm KfW 442, das am 26. September 2023 eingeführt wurde, Zuschüsse für die Installation von Wallboxen in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarspeicher.
Außerdem lohnt auch die Nachfrage auf lokaler Ebene: Hier gibt es weiterhin regionale Förderprogramme für die Installation von Wallboxen – teils auch ohne Photovoltaikanlage. Bundesländer wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein bieten eigene Förderungsprogramme an. Zudem unterstützen Städte wie Düsseldorf, München, Frankfurt/Oder und Heidelberg den Kauf von Wallboxen.
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Wallbox mit Stromzähler: Sinnvoll oder unnötig?
Einige Wallboxen werden mit einem integrierten Stromzähler ausgestattet oder können mit einem separaten Zähler am Anschluss ausgestattet werden. So lässt sich der genaue Verbrauch der Wallbox bestimmen. Ein Zähler ist jedoch nicht immer sinnvoll – insbesondere wenn nur der eigene Haushalt Zugriff auf die Wallbox hat. In folgenden Szenarien ergibt ein Stromzähler Sinn:
Wallbox wird geteilt: Wer die eigene Wallbox per Zugang via App-Freigabe oder RFID-Karte mit anderen E-Auto-Fahrer:innen teilt, behält einen Überblick über die Kosten.
Vermieter: Wird die Wallbox für ein Mehrparteienhaus betrieben und von den Bewohner:innen benutzt, kann über einen Stromzähler korrekt abgerechnet werden.
Halböffentliche Wallboxen: Wenn nur eine bestimmte Personengruppe, etwa Arbeitnehmer:innen oder Hotelgäste, Zugriff auf eine Wallbox haben, ist diese halböffentlich. Hier ist ein Stromzähler sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Dienstwagen: Auch Fahrer:innen eines elektrischen Dienstwagens (hier alles zu den Steuervorteilen) benötigen einen Stromzähler – auch an der heimischen Wallbox. Nur so lassen sich die Kosten abrechnen, sollte das Fahrzeug zu Hause geladen werden. Alternative: Ohne Lademöglichkeit beim Arbeitgeber gibt es eine steuerfreie Pauschale von 70 Euro monatlich für Elektroautos und 35 Euro monatlich für Plug-in-Hybride. Stellen Arbeitgeber:innen dagegen eine kostenlose oder verbilligte Lademöglichkeit oder eine Ladekarte zur Verfügung, sinkt die Pauschale auf 30, bzw. 15 Euro pro Monat für E-Autos und Plug-in-Hybride.