Stützlast beim Auto: Das ist zu beachten
So Anhängerkupplung richtig belasten
Wer die Anhängerkupplung zum Lastenziehen oder für einen Fahrradträger nutzt, muss einiges beachten – auch die zulässige Stützlast. Alle Infos!
Stützlast: Erklärung und Faustformel
Die Urlaubsreise ist für Familienautos oft eine besondere Herausforderung. Manch ein Fahrzeug mutiert sogar zum "Schwerlasttransporter". Vollbesetzt, gut bepackt und mit Fahrrädern behängt, nehmen viele auch noch den Camper mit. Neben der erlaubten Anhängelast, also der eigentlichen Masse des Anhängers (Zuggewicht), muss man beim Gespannbetrieb auch auf die Stützlast achten. Das ist jenes maximale Gewicht, das von oben auf die Anhängerkupplung des Autos wirken darf. Dieses sollte unter keinen Umständen überschritten, denn genau das hilft, das Gespann zu stabilisieren.
Faustformel: Die zulässige Stützlast sollte mindestens vier Prozent des tatsächlichen Gesamtgewichts des Anhängers betragen. Beim kleinen Lastenanhänger mit 500 kg sind das 20 kg, beim Wohnwagen mit 1,8 t sind es 72 kg Stützlast. Wichtig: Der Fahrzeughersteller schreibt die maximale Stützlast für jedes Modell vor. Diese findet man zum Beispiel im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) unter Punkt 13 und darf keinesfalls überschritten werden.
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Stützlast lieber messen statt schätzen
Schätzwerte sind hier wenig zielführend, da sich im Ernstfall sowohl eine viel zu große Stützlast als auch eine negative Stützlast rächen kann. Denn drückt eine zu schwere Deichsel das Heck des Zugfahrzeugs nach unten oder hebelt dieses nach oben aus, dann entstehen große Nachteile bei der Traktion, beim Bremsverhalten sowie bei der Fahrzeugstabilität. Gut beraten ist, wer schon bei der Beladung die Stützlast kontrolliert. Dazu gibt es spezielle Deichselwaagen. Aber auch eine herkömmliche Personenwaage (aus dem Badezimmer) kann nützliche Dienste leisten. Dazu muss lediglich ein passendes Holzbrett in Höhe des Kugelkopfs zwischen Deichselklaue und Waage geklemmt werden. So lässt sich die Stützkraft akkurat messen. Achtung: Wer die Waage unter das Rangierrad stellt, erhält einen falschen Wert (Hebelgesetz).
Besonders beliebt ist die Anhängezugvorrichtung (AHZV), wie die Kupplung korrekterweise heißt, als Basis für Fahrradträger und immer häufiger auch für eine Transportbox. Auch hier darf man die Stützlast keinesfalls überschreiten. Schon bei der Wahl des Fahrradträgers lohnt es, auf das Eigengewicht zu achten. Je nach Material, Ausstattung, Größe und Klapp- oder Faltmechanismus liegt dieses zwischen 9 und 20 kg – eine enorm große Spanne. Auch bei den Fahrrädern sind die Differenzen groß: Während ein Rennrad nur sieben bis neun Kilo auf die Waage bringt, wiegen die immer beliebter werdenden Pedelecs (E-Bikes) 20 bis durchaus auch über 30 kg. Die reale Stützlast setzt sich hier also aus der Summe des Trägers plus der Fahrräder zusammen. Unser Tipp: Packtaschen, schwere Akkus und Kindersitze vor der Reise abmontieren und lieber im Fahrzeug transportieren. Das reduziert die wirkende Stützlast und hilft zudem beim Kraftstoffsparen.
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Warum sollte man auf die Stützlast achten?
Die Relevanz der Stützlast wird häufig unterschätzt. Die meisten Autofahrenden fokussieren sich eher auf die Anhängelast. Aber auch die vertikale Druck- oder Zuglast spielt eine wesentliche Rolle für die Fahrsicherheit und sollte nicht missachtet werden.
Welche Bußgelder drohen?
Neben den Schäden am Zugfahrzeug die man riskiert, wenn man die maximal zulässige Stützlast nicht einhält, können auch noch Bußgelder drohen. Bei Überschreitung der zulässigen Stützlast um 50 Prozent, drohen bei einer Kontrolle 60 Euro Strafe sowie ein Punkt in Flensburg (Stand: Juli 2024).