Chausson X550 ElectriX (2025): Alle Infos zum Plug-in-Hybrid-Camper
Doppelherz-Camper aus dem Trigano-Konzern
Elektrisch in der Stadt, mit Diesel über die Autobahn: Mit dem Chausson X550 ElectriX (2025) bringt der Trigano-Konzern einen Teilintegrierten mit Plug-in-Hybridantrieb auf die Straße. Die Ausstattung ist dabei weitestgehend identisch zur X-Serie mit Verbrenner. So funktioniert der Antrieb und das ist sein Preis!
Preis: Chausson X550 ElectriX (2025) ab 99.990 Euro
Mobilität wird elektrisch. Das gilt zumindest für das Auto: E-Autos, Vollhybride und Plug-in-Hybride nehmen stetig mehr Platz in der Zulassungsstatistik (das sind die aktuellen KBA-Zulassungszahlen) ein. Wohnmobile? Hier war der gasfreie Camper mit Lithium-Ionen-Aufbaubatterie bisher eine der größten Neuerungen für eine nachhaltigere Zukunft. Doch nach einigen Studien – etwa dem Thor-Hybrid-Wohnmobil – folgt nun aus dem Trigano-Konzern ein erster Plug-in-Hybrid für Kund:innen. Die französischen Marken Challenger und Chausson bringen ihre Teilintegrierten-Baureihe (die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) "X" jeweils auch als "ElectriX" – zumindest erst einmal in Frankreich – auf den Markt. Der Teilzeitstromer verfügt ebenfalls über beide Grundrisse und rollt daher als Chausson X550 ElectriX (2025) oder X650 ElectriX daher – beziehungsweise Challenger X150 und X250. Die Maße bleiben mit 5,99, beziehungsweise 6,36 m auch beim Hybrid identisch zu den Verbrennern.
Genauso bleibt die Basis, der Fiat Ducato, erhalten. Streng genommen ist "Hybrid" die falsche Bezeichnung für die Neuschöpfung. Denn der Ducato lässt sich entweder mit dem Dieselmotor im Bug – und damit mit Frontantrieb – fahren oder mit dem Elektromotor an der Hinterachse. Ein Zusammenspiel der beiden Antriebe gibt es nicht, weshalb die Trigano-Marken auch von einer "Dual-Mode-Lösung" anstatt explizit eines Hybrids sprechen. Dennoch sollen dank 37-kWh-Akkupaket vor der Hinterachse über 100 km rein elektrische Reichweite sowie insgesamt über 900 km Aktionsradius gegeben sein. Und auch den Vorteil des emissionsfreien und leisen Fahrens in der Stadt ermöglicht diese Lösung, wie es bei einem leistungsverzweigten Plug-in-Hybriden der Fall wäre.
Der Zusatzantrieb kommt jedoch mit einem ordentlichen Aufpreis. Bislang nennt Chausson nur den Preis für den französischen Markt. Hier soll der Teilzeitstromer ElectriX mit 99.990 Euro (Stand: Januar 2025) zu Buche schlagen – ein Aufpreis von 28.000 Euro im Vergleich zum reinen französischen Basispreis des Verbrenners der X-Serie. Sollte dieser Preisunterschied auch auf dem deutschen Markt beibehalten werden, rutscht der Chausson X550 ElectriX (2025) hierzulande über die 100.000-Euro-Marke. Ihre Deutschland-Premiere feiern die ElectriX-Schwestermodelle von Chausson und Challenger auf der CMT 2025 (18. bis 26.01) in Stuttgart.
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Innenraum: Aufbau identisch zum Verbrenner
Im Innenraum gibt es gegenüber den Verbrennern der X-Serie keine Änderungen im Chausson X550 ElectriX (2025). Denn auch der kurze Teilintegrierte mit Plug-in-Hybridantrieb setzt auf den eher ungewöhnlichen Aufbau mit geteiltem Wohn- und Schlafraum ohne jegliches Festbett. Dennoch sollen vier Personen an Bord einen bequemen Schlafplatz finden. Hierzu lässt sich die ungewöhnliche Sitzgruppe bestehend aus zwei sich gegenüberstehenden Sitzbänken mit Mitteltisch zu einem Doppelbett mit den Maßen 190 x 140 cm umbauen. Damit auch Person drei und vier im Camper übernachten können, lässt sich ein identisch großes Hubbett von der Wohnraumdecke absenken.
Hinter der Sitzgruppe folgt die kompakte Küchenzeile mit Zweiflammen-Gaskocher (die besten Campingkocher im Test) sowie eine getrennt abdeckbare Edelstahl-Spüle – gasfrei ist der ElectriX nämlich trotz 37-kWh-Akku am Unterboden nicht. Eine kleine Arbeitsflächen-Erweiterung schafft über der Sitzbank ein wenig mehr Nutzwert. Der Kühlschrank mit beachtlichen 134 l Volumen für ein 5,99 m langes Reisemobil kann mit Gas oder Strom betrieben werden. Herd und Kühlschrank greifen im französischen Campingmobil jedoch auf eine 13-kg-Gasflasche zurück, eine gängige Größe im gallischen Nachbarland. Bei der Heizung setzt Chausson dagegen auf Diesel (so eine Standheizung nachrüsten).
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Neben dem Antrieb ist jedoch das großzügige Heckbad das schlagende Argument des Chausson X550 ElectriX (2025). Auf 5,99 m bringt der französische Teilintegrierte mit Doppelherz ein ebenso hybrides Bad unter. Denn während die eigentliche Nasszelle sowohl Dusch- als auch WC-Raum samt Klappwaschbecken und Kassettentoilette (unsere Empfehlungen für Campingtoiletten) ist, lässt sich das gesamte Heck des Campers inklusive der davor eingebauten Kleiderschränke auf beiden Fahrzeugseiten vom übrigen Wohnraum separieren. Damit entsteht vor der Nasszelle ein wasser- und blickgeschütztes Umkleidezimmer.
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Basisfahrzeug: Fiat Ducato mit Bedeo-Elektromotor
Beim Basisfahrzeug bleibt der Chausson X550 ElectriX (2025) wie sein Verbrenner-Pendant dem Fiat Ducato treu. Und auch unter der Fronthaube bleibt alles beim Alten. Denn den Fiat bietet der französische Hersteller entweder mit einem 140 PS (103 kW) starken 2,2-l-Turbodiesel (die Geschichte des Dieselmotors, hier) oder gegen Aufpreis der 180-PS-Leistungsstufe (132 kW) des Vierzylinders an. Die Kraft reicht der Antrieb serienmäßig über ein Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder weiter, gegen Aufpreis ist auch die Achtstufen-Wandlerautomatik (Funktion, Aufbau und Arten von Automatikgetrieben) des Fiat Ducato lieferbar.
Beim Elektroantrieb an der Hinterachse vertraut Chausson auf das Know-how des britischen Elektroumbau-Spezialisten und Zulieferers Bedeo. Die Hinterachse wird von einem 90 kW (122 PS) starken Elektromotor mit 1400 Nm Drehmoment angetrieben. Als Energiespeicher dient ein Akkupaket mit 37 kWh Kapazität. Wie bereits erwähnt, arbeiten die beiden Herzen des ElectriX nicht zusammen. Bedeutet auch: Der Benziner – selbst wenn Chausson in Werbevideos von einem "Range Extender" spricht – lädt die Batterie nicht. Stattdessen holt sich der Akku bei Bremsvorgängen über den auch als Generator fungierenden Elektromotor an der Hinterachse etwas Energie zurück.
Geladen wird die Fahrbatterie an einer Steckdose. Hierfür gibt es an der rechten Fahrzeugseite einen Typ-2-Anschluss. Somit wäre auch das Laden an einer öffentlichen Ladestation möglich. Ladezeiten nennen die Trigano-Marken bislang allerdings nicht. Bei vollgeladenem Akku soll allein der Elektroantrieb für bis zu 117 km emissionsfreie Fahrt sorgen.