Carryboy Toyota Hilux Champ (2024): Preis & Ausstattung
So sieht ein thailändischer Alkoven aus
Wer sich schon immer gefragt hat, wie ein Wohnmobil in Thailand typischerweise aussieht, bekommt mit dem Carryboy Toyota Hilux Champ (2024) die Antwort. Alles zu Preis und Ausstattung des exotischen Alkoven-Campers.
Preis: Carryboy Toyota Hilux Champ (2024) ab 59.299 Euro
Andere Länder, andere Camper: In Europa würden nur wenige Hersteller auf die Idee kommen, einen Pick-up (alle in Deutschland verfügbaren Pick-up-Modelle in der Übersicht) als Basisfahrzeug für ein Alkoven-Wohnmobil zu nutzen. Anders sieht das ganze dagegen in Thailand aus. Hier sind kompakte Pritschenwagen-Modelle – wie in nahezu gesamt Südostasien – das Nutzfahrzeug der Wahl. Denn die einfachen Lieferwagen sind dank Leiterrahmen von Natur aus sehr modular und in der Regel auch wartungsfreundlicher. In Thailand folgen daher auch Wohnmobile auf Basis der leichten Nutzfahrzeuge.
Ein Beispiel ist der Carryboy Toyota Hilux Champ (2024). Der lokale Campingfahrzeughersteller baute seine Modelle bisher auf Basis des Mitsubishi Triton – hierzulande als Mitsubishi L200 bekannt – sowie dem Toyota Hilux. Neu hinzu kam zum Modelljahr 2024 auch ein günstigeres Wohnmobil auf Basis des Einstiegs-Modells Toyota Hilux Champ. Der "Champ" ist der stark individualisierbare kleine Bruder der herkömmlichen Hilux. Anders als dieser richtet sich der Champ nahezu ausschließlich an gewerbliche Kund:innen, basiert aber auf derselben IMV-Plattform (Innovative International Multi-purpose Vehicle) und nutzt auch dessen Antriebe. Aber: Der Preis des deutlich robuster gezeichneten Champs fällt!
Das kommt auch dem Carryboy Toyota Hilux Champ Motorhome (2024) zugute. Dieser startet bei 1.997.000 thailändischen Baht, was in etwa 56.159 Euro (Stand: Dezember 2024) entspricht. Günstig ist der Alkoven (alle gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) auf Pick-up-Basis damit zwar auch nicht, insbesondere, wenn man bedenkt, dass das Basisfahrzeug Hilux Champ bereits für umgerechnet 12.909 Euro erhältlich ist. Dafür packt Carryboy bereits ab Werk einiges an Zubehör serienmäßig rein, für das andere Hersteller happige Options-Pakete schnüren. Einen Haken hat das ganze dann doch: Interessent:innen aus Deutschland gehen leer aus. Die thailändische Campermarke exportiert ihre Fahrzeuge nicht nach Europa – hierzulande bieten die Südostasiat:innen nur Hardtops für Pick-ups sowie Dachzelte (Unsere Empfehlungen für Autozelte) an.
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Innenraum: Kompakt, aber vollausgestattet
Selbst auf dem langen Chassis mit 3,08 m Radstand, auf dem der Carryboy Toyota Hilux Champ (2024) basiert, bleibt im Alkoven-Aufbau nicht wirklich viel Platz. Denn ohne die Schlafkoje misst der Aufbau gerade einmal 270 cm in der Länge und 200 cm in der Breite. Dennoch bekommen die Thailänder:innen hier einen Wohnraum und eine Nasszelle unter. Wie das geht? Zum einen, indem eine Küche im Innenraum fehlt. Hier gibt es nur eine Mikrowelle zum schnellen Aufwärmen von Speisen sowie einen 80-l-Kühlschrank darunter. Wer auch im Urlaub richtig kochen möchte, muss die optionale Auszieh-Outdoor-Küche samt Gaskocher (die besten Campingkocher im Test) und integrierter Spüle mitbestellen.
Zum anderen passt das Bad in den Camper, weil es in einer kleinen Ecke des Camperaufbaus Platz einnimmt. Das Kompaktbad vereint Duschraum und WC (unsere Empfehlungen für Campingtoiletten). Das Waschbecken wandert heraus und steht an der Rückwand im Wohnraum. Direkt neben der Aufbautüre (übrigens serienmäßig mit einer elektrisch ausklappbaren Trittstufe) befindet sich zu guter Letzt noch ein Kleiderschrank. Wer mit weniger Stauraum leben kann, bekommt auch nur einen halbhohen Schrank mit einer praktischen Ablagefläche an seinen Platz gestellt.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Worauf im tropischen Monsunklima Thailands dagegen nicht verzichtet werden kann, ist die Klimaanlage. Sie ist bereits serienmäßig an Bord, kann aber gegen Aufpreis gegen ein leistungsstärkeres Gerät getauscht werden. Und auch für Unterhaltung wird bereits serienmäßig gesorgt. Ein 32-Zoll-Smart-TV ist bereits im Kaufpreis inkludiert. Damit es mit der Stromversorgung klappt, stehen für europäische Camper:innen unvorstellbar große Stromreserven zur Verfügung. Ab Werk befindet sich bereits ein 12-V-Akku mit 800 Ah im Camper. Wer noch mehr Stromdurst hat, kann für 2670 Euro eine LiFePO4-Batterie mit1600 Ah oder für 5344 Euro gar mit 2400 Ah bestellen. Sollte auch das nicht genügen: Ein Benzin-Stromgenerator (diese Notstromaggregat-Typen gibt es) gehört ebenfalls zum Serienumfang dazu.
Schlafen sollen laut Hersteller übrigens bis zu sechs Personen im Camper. Untergebracht werden diese neben dem Festbett in der Alkove auch auf der serienmäßig umfunktionierbaren Sitzgruppe. Diese besteht aus der Dinette mit zwei sich gegenüberliegenden Bänken samt Tisch sowie einer dritten Sitzbank an der rechten Außenwand des Aufbaus. Hier sollen die übrigen drei Camper:innen Platz finden.
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Basisfahrzeug: Toyota Hilux Champ
Die Fahrerkabine des Carryboy-Wohnmobils dürfte hierzulande nicht einmal Toyota-Markenkundigen besonders bekannt sein. Die Thailänder:innen setzen hier nämlich auf den Toyota Hilux Champ. Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich beim "Champ" um eine Einstiegsversion des Hilux für Gewerbetreibende. Das Modell wird ausschließlich in Südostasien verkauft, Toyotas Subdivision in Thailand war zudem maßgeblich an der Entwicklung beteiligt und produziert das kompakte Nutzfahrzeug auch.
Unter der Haube des Wohnmobils arbeitet ein 2,4-l-Turbodiesel. Dieser leistet im Champ 150 PS (110 kW) und wird im Camper serienmäßig an ein Sechsgang-Automatikgetriebe gekoppelt. Angetrieben wird nur die Hinterachse, denn im Gegensatz zu deutschen Kund:innen steht in Thailand beim Hilux Champ weniger die Offroad-Tauglichkeit als die Robustheit von Fahrwerk und Antrieb im Fokus. Sowie der Preis. Daher ist die Hinterachse auch blattgefedert während vorne eine Doppelquerlenkerachse zum Einsatz kommt. Die Nutzfahrzeug-Herkunft lässt sich auch an den Trommelbremsen hinten erkennen. Aufgrund fehlender Sicherheitsvorschriften auf vielen südostasiatischen Märkten – insbesondere für leichte Nutzfahrzeuge – verfügt der Champ auch über genau drei Sicherheitsfeatures: ABS, zwei Airbags und Sicherheitsgurte.