Nissan Caravan MyRoom (2024): Alles zum japanischen Urban Camper
Flexibler Nissan-Camper für Japan
Laptop zuklappen und raus in die Natur. Ein Urban Camper macht die schnelle Alltagsflucht möglich, Vanlife ist immerhin im Trend! Und auch im Land der aufgehenden Sonne ist der Freiheitsdrang groß. Der Nissan Caravan MyRoom (2024) stillt den japanischen Abenteuer-Durst – bleibt aber Kund:innen des ostasiatischen Inselstaats vorbehalten. Das sind Preis und Ausstattung!
Preis: Nissan Caravan MyRoom (2024) ab 5.692.500 Yen
Schnell mal dem Alltag entfliehen, raus in die Natur, gerne ohne viel Luxus. Kleine, wendige Camper sind nicht nur hierzulande beliebt. Auch in Japan erfreut sich Vanlife großer Beliebtheit. Neben vielen kleinen Ausrüster-Werkstätten stößt nun Nissan auf dem Heimatmarkt mit dem Nissan Caravan MyRoom (2024) in die Sparte der kompakten Urban Camper vor. Der Nissan bringt nur das Nötigste für den Trip mit – ein Bett, einen Tisch und Bänke. Als Basis setzen die Japaner:innen auf den Nissan Caravan, einen auf dem japanischen Markt beliebten Kleintransporter mit maximal 3230 kg zulässiger Gesamtmasse – und damit in einer vergleichbaren Klasse zu Mercedes Vito, VW Bus und Co. Einen kleinen Unterschied gibt es aber doch: die Frontlenker-Bauform. Sie gab es in Europa zuletzt in den 1990ern mit dem VW T3 oder diversen japanischen Importen und wich dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis im Straßenverkehr. Doch in Japan erfreut sie sich in engen Städten nach wie vor großer Beliebtheit. Grund dafür sind die kompakten Maße, denn ohne Haube bleibt der japanische Van bei parkplatzfreundlichen 4,69 m Länge. Auch die Breite von 1,69 m ohne Außenspiegeln und die Höhe von 1,99 m machen den Nissan perfekt für den Großstadtdschungel.
Nissan verkauft den Urban Camper ausschließlich auf dem japanischen Markt, und zwar für mindestens 5.692.500 Yen (rund 36.000 Euro, Stand: September 2024) als Ausstattungsvariante des Transporters. Und dabei wird es wohl auch bleiben. Den Caravan werden wir in Europa auch zukünftig nicht als Neuwagen zu Gesicht bekommen, da er europäische Vorschriften für Neufahrzeuge schlichtweg nicht erfüllen dürfte. In Europa füllt ohnehin der Nissan Primastar, baugleich mit dem Renault Trafic, die Lücke im Nfz-Portfolio. Mit dem Nissan Primastar Seaside bieten die Japaner:innen sogar einen speziell auf europäische Bedürfnisse zugeschnittenen Camper mit Aufstelldach an.
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Innenraum: Flexibel klappbarer Urban Camper
Zurück zum Nissan Caravan MyRoom (2024): Diesen unterscheiden äußerlich nur die Dekorfolien – und die exklusive Zweifarblackierung – vom Van für Handwerker:innen, Kurierdienste und Gewerbetreibende. Auf ein Aufstelldach verzichtet Nissan. Dafür kommt der Laderaum komplett mit Holz verkleidet daher. Wände, Boden und selbst die Decke des Nissan sind vertäfelt. Das warme Holz schafft im Zusammenspiel mit den hellgrauen Polstern und der indirekten LED-Beleuchtung einen sehr hochwertig anmutenden und einladenden Wohnraum im braven Lieferwagen.
Doch die Vertäfelung ist nicht nur Dekoration, sondern fester Bestandteil der Möblierung. In den Seitenteilen verbergen sich etwa Schienen für die verschiebbaren Tischplatten sowie Staufächer für Kleinkram. Sperriges Gepäck findet auf Reisen unter dem Doppelbett im Heck Platz. Auch die optionale "Portable Battery from Leaf", eine tragbare Powerstation mit Lithium-Zellen aus wiederverwerteten Nissan-Leaf-Akkus, kann hier unterkommen. Sie übernimmt zugleich auch die Funktion der Aufbaubatterie und kann über einen speziellen Anschluss mit der Bordelektronik verbunden werden. Einen Landstromanschluss bietet der Nissan-Camper ebenfalls.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Das Bett ist gleichzeitig auch die hintere der zwei Sitzbänke an der herausnehmbaren Tischplatte im MyRoom. Die zweite Sitzbank ist dabei besonders flexibel ausgelegt und erfüllt gleich drei Funktionen. Erstens ist sie die zweite Sitzreihe des Vans und bietet maximal drei Sitzplätze mit Sicherheitsgurt. Kopfstützen raus und sie wird zweitens durch Umsetzen der Klapplehne zur Wohnraumbank entgegen der Fahrrichtung. Wird es draußen dunkel verwandelt sie sich in eine Erweiterung der Bettfläche, die dann den gesamten Laderaum des Vans ausfüllt.
Was im Nissan Caravan MyRoom fehlt? Küche und Bad. Diese bieten allerdings die meisten Urban Camper ohnehin nicht, daher muss auf einen Campingkocher, Kühlbox und eine portable Campingtoilette, die unter dem Bett des Campers sicherlich genug Platz findet, zurückgegriffen werden. Wird die Wohnraumausstattung nicht gebraucht, klappt sich das Bett zu den Fahrzeugseiten weg. So kann, ob für einen Großeinkauf oder einen Umzug, bis auf wenige Zentimeter wegen der Seitenschränke fast der gesamte Laderaum des Nissan genutzt werden – sofern man beim Einladen wegen des Holzbodens Vorsicht walten lässt.
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Basisfahrzeug: Nissan Caravan
Der Nissan Caravan MyRoom (2024) ist mehr eine Ausstattungsoption des Vans als ein eigenständiges Modell, daher gleichen sich die technischen Daten auch komplett mit dem hierzulande unbekannten Kleintransporter. Der Nissan Caravan ist auf dem japanischen Markt mit zwei Antrieben verfügbar: einem 2,0-l-Vierzylinder-Benziner ohne Aufladung mit 130 PS (96 kW) und einem Turbodiesel mit 2,4-l-Hubraum und 132 PS (97 kW). Der Selbstzünder – von Kooperationspartner Mitsubishi bezogen – ist optional auch mit Allradantrieb erhältlich, kostet dann aber mindestens 6.662.700 Yen (rund 42.250 Euro). Ungeachtet der Motorisierung ist ganz nach japanischem Geschmack ausschließlich ein Siebengang-Automatikgetriebe angeflanscht.
Der MyRoom basiert auf der Top-Ausstattungslinie "GX" des Nissan Caravan. Damit sind unter anderem LED-Scheinwerfer (so LED-Scheinwerfer nachrüsten), beheizte Außenspiegel, isolierte Fenster und Keyless-Go inklusive. Auch eine Klimaautomatik und eine Standheizung gehören zur Standardausstattung des Kompaktcampers. Fahrer:innen werden zudem serienmäßig durch diverse Fahrassistenten, darunter ein Notbremsassistent, ein Spurverlassenswarner oder Verkehrszeichenerkennung, unterstützt, das Einparken erleichtern Parksensoren an Front und Heck sowie eine serienmäßige Rückfahrkamera.