Weinsberg X-Cursion Van (2024): Alles zum Bulli-Camper
Der Mini-Teilintegrierte auf Bulli-Basis
Eine Alternative zum Campervan bietet der Teilintegrierte Weinsberg X-Cursion Van (2024) auf kurzen 5,88 m. Dabei verzichtet der Camper für vier weder auf Funktionalität noch Komfort. Das kostet der gut ausgestattete Kompakte!
Weinsberg X-Cursion Van (2024) ab 72.370 Euro
Teilintegrierte können kurz sein. "Kurz" bedeutet in dieser Klasse jedoch bereits weniger als sieben Meter. Der Weinsberg X-Cursion Van (2024), der in zwei Grundrissen ab je 72.370 Euro (Stand: August 2024) angeboten wird, beschränkt sich selbst nahezu auf Pkw-Dimensionen. Mit nur 5,88 m Außenlänge ist der kompakte Teilintegrierte knappe 40 cm länger als die Langversion des VW T6.1 – der das ungewöhnliche Basisfahrzeug des Mini-Weinsbergs stellt. Viele Vertreter der Teilintegrierten-Klasse auf Bulli-Basis gibt es auf dem Massenmarkt mit Ausnahme des Knaus Tourer Van nicht, der übrigens weitestgehend baugleich mit dem Weinsberger – Teil der Knaus Tabbert-Gruppe – ist, wenngleich etwas teurer.
Trotz einer Länge, die selbst mit den kürzeren Campervans konkurriert, wohnen und schlafen im X-Cursion bis zu vier Camper:innen – mit vollwertiger Küche, viel Stauraum und einer Nasszelle ohne große Kompromisse. Im Preis spiegeln sich die kompakten Maße dafür nicht, denn ein Schnäppchen ist der X-Cursion Van nicht unbedingt, was wohl unter anderem auch dem teuren Basisfahrzeug und dem aufwändigen Aufbau geschuldet ist.
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Innenraum: Intelligente Lösungen erweitern den knappen Raum
Auf gerade einmal 5,88 m Außenlänge bietet der kompakte Weinsberg X-Cursion Van (2024) natürlich keine üppigen Platzverhältnisse. Eng fühlt es sich im Teilintegrierten auf VW-Bus-Basis dennoch nicht an. Dafür sorgen intelligente Detaillösungen, die sich bei den beiden angebotenen Grundrissen 500 MQ und 500 LT erheblich unterscheiden.
Der X-Cursion Van 500 MQ setzt etwa auf die klassische Türe im mittleren Fahrzeugbereich hinter der Fahrerkabine. Hier befindet sich die Halbdinette bestehend aus den zwei Drehsesseln und einer in Fahrrichtung stehenden Sitzbank. Auf der Beifahrerseite steht der kompakte Küchenblock mit Zweiflammen-Gasherd sowie kopfseitig angebrachtem 90-l-Kompressor-Kühlschrank. Geschlafen wird sowohl im klassischen Heckbett für zwei (135 x 200 cm), als auch im optional erhältlichen "Easy Move"-Bett, einem klappbaren Hubbett über der Sitzgruppe für ebenfalls bis zu zwei Personen. Mit dieser Option entfallen zwar die Dachschränke, machen den Kompaktcamper allerdings fit für den Urlaub zu viert.
Im 500 MQ kann das Hubbett auch in einer schmaleren Ausführung für eine Person geordert werden – mit Vorteilen für die Stehhöhe. Der eigentliche Clou ist jedoch das Flexbad des Grundrisses: In der Tagstellung verwandelt sich ein Viertel des Heckbetts in die Dusche. Wie das funktioniert? Durch einen ausgetüftelten Klapp-Mechanismus. Die Matratze samt Lattenrost lässt sich hierfür wegklappen, damit die Duschkabine durch einfaches Hochziehen der Trennwand im Bad dort ihren Platz findet. Somit entsteht eine vollständige Nasszelle samt WC und verschiebbarem Waschbecken.
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Anders löst der Weinsberg X-Cursion Van 500 LT (2024) die Platzprobleme an Bord. Hier wandert die Eingangstüre zum Wohnbereich hinter die Hinterachse. Ein Heckbett gibt es zwar nicht, dafür stets eine zum Doppelbett (194 x 140/130 cm) umbaubare Sitzgruppe, bestehend aus zwei längs angeordneten, gegenüberliegenden Sitzbänken. Doch auch im LT sollen vier Camper:innen schlafen können. Zu diesem Zweck bietet Weinsberg auch hier ein Doppel-Hubbett anstelle der Dachschränke über der Fahrerkabine als Schlafplatzerweiterung an. Während die im Vergleich zum 500 MQ spiegelverkehrt angeordnete Küchenzeile mit identischem Kocher, aber größerem 98-l-Kühlschrank im Heck untergebrachte ist, unterscheidet sich das Bad zum Schwester-Grundriss deutlich: Der 500 LT kommt mit einem Kompaktbad, das WC, Waschbecken und Duschkabine in einer Nasszelle ohne Umbau vereint.
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Unterschiede gibt es auch beim Stauraum im Heckbereich. Während der Weinsberg X-Cursion 500 MQ (2024) eine klassische, flache Heckgarage unter dem Heckbett mit (optional) beidseitigem Zugang erhält, muss im 500 LT mit einem von außen zugänglichen Kleiderschrank mit Türe auf der linken Fahrzeugseite vorliebgenommen werden. Dafür bietet der 500 LT einen zweiten dachhohen Schrank im Innenraum.
Da im Unterbau des X-Cursion nur Platz für eine Gasflasche à fünf Kilogramm bleibt, wird das Kompaktcamper-Interieur mit einer Dieselheizung erwärmt. Ab Werk arbeitet eine Truma Combi 4 D im Verborgenen. Auf Wunsch lässt sich für 394 Euro Aufpreis auch die leistungsstärkere Truma Combi 6 D einbauen. Wer auf dem Campingplatz keinen Diesel fürs Heizen verwenden möchte, bekommt optionale E-Heizstäbe für den Elektrobetrieb des Heizsystems. Die Wasserversorgung an Bord sichert ein üppiger 65-l-Frischwassertank, Abwasser wird in einem 58-l-Tank aufgefangen. Eine 80-Ah-Wohnraumbatterie versorgt den Camper mit Strom, wenn noch kein Landstrom angeschlossen wurde. Übrigens verteilt Weinsberg im 5,88-m-Wohnmobil ganze sechs 230-V-Steckdosen (500 MQ; im 500 LT fünf) und bis zu drei USB-Anschlüsse zum Laden von Kleingeräten – überdurchschnittlich viele für die kleine Grundfläche.
Basisfahrzeug: VW T6.1
Es muss nicht immer die Transporter-Klasse rund um Fiat Ducato, Ford Transit & Co. sein: Der Weinsberg X-Cursion Van (2024) setzt auf einen seltenen Vertreter unter den Teilintegrierten, den VW T6.1. Wie Klassenüblich bleibt vom "Bulli" nur die Fahrerkabine samt Antrieb und Cockpit stehen. Als alleinige Motorisierung dient der 2,0-l-TDI mit 150 PS (110 kW). Geschaltet wird ab Werk per Hand über ein Sechsgang-Schaltgetriebe, auf Wunsch ist gegen 2750 Euro Aufpreis auch eine Automatik in Form des Siebengang-DSG von VW erhältlich. Gespeist wird der Dieselmotor aus einem 70 l Tank, der sich auf Wunsch auch auf 80 l erweitern lässt. Zum Kraftstoffsparen ist stets ein Start-Stopp-System mit Bremsenergie-Rückgewinnung an Bord.
Wie es sich für ein Kompaktwohnmobil gehört, ist auch die technisch zulässige Gesamtmasse unter denen der größeren Basisfahrzeug-Klassen. Der X-Cursion Van ist auf 3200 kg ausgelegt, lässt sich jedoch auch auf Wunsch für 2290 Euro dank verstärkter Schraubfedern an Vorder- und Hinterachse auf bis zu 3500 kg auflasten. Somit darf der X-Cursion stets mit einem Klasse-B-Führerschein gelenkt werden.
Die Ausstattung des Basisfahrzeugs fällt karg aus – selbst die manuelle Klimaanlage ist aufpreispflichtig. Dafür lässt sich das Fahrerhaus des kompakten Teilintegrierten reichhaltig mit Optionen bestücken. Unter anderem werden ein Touchscreen-Multimediasystem, ein Multifunktionslenkrad oder eine Sitzheizung als Komfortfeatures angeboten. Bei den Assistenzsystemen wird ab Werk nur das gesetzliche Mindestmaß erfüllt, also eine Multikollisionsbremse, die den Camper nach einem Unfall zum Stillstand bringt. Auch hier bietet die VW-Basis gegen Aufpreis einiges mehr, etwa einen Tempomaten mit Abstandsregelung sowie einen Notbremsassistenten, einen Fernlichtassistenten oder Licht- und Regensensoren. LED-Scheinwerfer runden auch den optischen Auftritt optional ab – standardmäßig verlässt der Mini-Teilintegrierte von Weinsberg die Produktionshalle mit Halogenscheinwerfern.