Bugatti Chiron/Koenigsegg Regera: Vergleich Regera versus Chiron im Check
Die Superlative in einem Ring! Wir bitten die PS-Schwergewichte Bugatti Chiron und Koenigsegg Regera zum Duell. Kann der Regera am Selbstverständnis des Chiron rütteln?
Der Koenigsegg Regera fordert den PS-Giganten Bugatti Chiron zum Duell um den Titel des stärksten und schnellsten Seriensportlers der Welt. Worum auch sonst? Kofferraum, Alltagstauglichkeit und Übersichtlichkeit interessieren bei Kaufpreisen von zwei Millionen Euro (Regera) und mehr (Chiron) nun wirklich keinen. Viel mehr schon, was sich unter den Edelkarossen aus Schweden und Frankreich verbirgt. Im Falle des Koenigsegg Regera ist es eine Technikarmada, die ihresgleichen sucht. Und auch etwas verwirrend sein kann. Denn die Kombination aus Fünfliter-V8-Biturbo sowie drei Elektromotoren müssten auf dem Paper deutlich mehr als die von Koenigsegg angegebenen 1500 PS leisten. Doch der Reihe nach. Hauptverantwortlich für den Vortrieb ist ein exakt 1312 PS leistender V8. Der wird von insgesamt drei Elektromotoren unterstützt; je ein 180 kW leistender E-Motor pro Hinterrad und ein 160-kW-Motor an der Kurbelwelle, der etwaige Drehmomenttiefen des V8 füllt. Ist die Energie der Elektromotoren aufgebraucht, dient der V8 des Regera als Range-Extender. Alternativ wandert der Schwede an die Steckdose. Die von Koenigsegg angegebenen, vermutlich viel zu tief gestapelten 1500 PS und über 2000 Newtonmeter Drehmoment Systemleistung leitet ein hydraulischer Drehmomentwandler in Zusammenarbeit mit einem einstufigen Getriebe an die Hinterachse. Macht – für einen Hybridsportler erstaunlich leichte – 1628 Kilogramm Leergewicht beim Regera.
Chiron schneller auf Tempo 100 als Regera
Dem Hybridsportler stellt sich der Bugatti Chiron mit einem klassischen Verbrenner entgegen. Wobei ein W16-Motor alles andere als "klassisch" ist. Gleichfalls 1500 PS, aber "nur" – dass wir den Begriff in diesem Zusammenhang einmal schreiben würden! – 1600 Newtonmeter Drehmoment holt der Koloss aus seinen acht Litern Hubraum. Vier (!) Turbolader wuchten die nötige Luft für den Sprit aus 32 Einspritzventilen in die Brennkammern des Bugatti Chiron. Von welchen (Un-) Mengen an Sprit und schließlich auch Abgasen wir sprechen, machen die Dimensionen der zwei Kalysatoren klar: Sie sind sechsmal so groß wie der Kat eines Mittelklasseautos. Ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe überträgt schließlich die Kraft an den Allradantrieb des Chiron. Der ist sicherlich mit ein Grund, wieso der Bugatti mit 1995 Kilogramm Leergewicht gut 300 Kilo mehr mit sich herumschleppt als der Regera. Doch genug des Technikgefasels, das einen Drehmoment- und Gewichtsvorteil für den Regera hervorbrachte, und raus auf die Strecke! Die Frage aller Fragen: Kann der Koenigsegg Regera den Status des Bugatti Chiron als schnellstes Auto der Welt erschüttern? Nein, erstaunlicherweise nicht! Weder das Drehmoment-Plus, noch das leichtere Gewicht können den Nachteil des fehlenden Allradantriebs auffangen. In 2,8 Sekunden prescht der Regera auf Tempo 100, satte 0,3 Sekunden langsamer als der Chiron. Auch den Spurt auf 200 erledigt der Koenigsegg mit 6,6 Sekunden noch 0,1 Sekunden langsamer als sein Kontrahent. Doch hat der Regera den Chiron bei zwischen 200 und 300 km/h nicht nur ein-, sondern auch überholt: 10,9 Sekunden stehen im Vergleich zu 13,6 Sekunden für den Sprint auf 300 Sachen. Regera wie Chiron knacken spielend die 400-km/h-Marke. Ob der Regera aber auch die (wenn auch abgeregelten) 420 km/h Top-Speed des Chiron erreicht, lässt Koenigsegg in seinem Datenblatt offen.
Luxus satt in Regera und Chiron
Auch wenn im Rennsport Hundertstelsekunden Welten bedeuten, sind Spitzentempo und Beschleunigungswerte im Straßenverkehr letzlich doch nur theoretischer Natur. So gesehen bewegen sich Regera und Chiron auf Augenhöhe. Konzentrieren wir uns also auf das, was auch im Stand Freude bereitet: Der unverschämte Luxus im Interieur des Koenigsegg Regera und des Bugatti Chiron. Der Schwede verwöhnt mit elektrisch einstellbaren Sitzen aus Memoryschaum, einem Neun-Zoll-Infotainmentsystem sowie WLAN-Anschluss. Die mangelnde Rundumsicht machen Front-, Innen- und Heckkameras wieder wett. Als hätte der Regera die große Show überhaupt noch nötig, lassen sich über Fernbedienung oder Smartphone sämtliche Hauben und Türen im Transformer-Style öffnen und wieder schließen. Mit 80 Exemplaren ist der Koenigsegg Regera übrigens noch seltener als der Bugatti Chiron, der nur 500 Mal gebaut werden soll. Der Chiron begeistert Technik-Freaks mit einem Monocoque aus Carbon, einem adaptiven Fahrwerk und Voll-LED-Projektionsscheinwerfer. Im Innern gibt's natürlich Leder satt und ein adaptives Kombi-Instrument aus drei kompakten Displays, die den analogen Tacho einrahmen. Dazu erhält der betuchte Chiron-Fahrer eine luxuriöse High-End-Soundanlage und ebenfalls WLAN. Alles in allem endet das Duell der PS-Giganten Koenigsegg Regera und Bugatti Chiron in einem Unentschieden nach Punkten.
Technische Daten: Chiron & Regera
Technische Daten | Bugatti Chiron | Koenigsegg Regera |
Zylinder/Vent. pro Zylin. | W16 | V8 plus drei Elektromotoren |
Hubraum | 7993 cm³ | 4999 cm³ |
Leistung bei | 1103 kW/1500 PS bei 6700 U/min | 1103 kW/1500 PS bei -/min |
Max. Drehmoment | 1600 Nm bei 2 - 6000 /min | 2000 Nm bei -/min |
Getriebe | 7-Gang-Schaltgetriebe | Drehmomentwandler + einstufiges Getriebe |
Antrieb | Allrad | Hinterrad |
0 - 100 km/h | 2,5 s | 2,8 |
Höchstgeschwindigkeit | 420 km/h | über 400 km/h |
Leergewicht/ Zuladung | 1995 kg | 1628 kg |
Preis | 2,35 Mio. Euro | ~ 2 Mio. Euro |
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