McLaren 570S und McLaren P1 sind beide extrem rasant. Unser Vergleich zeigt den Unterschied: Nur einer von beiden sucht wirklich nach den letzten Sekundenbruchteilen. Der andere ist im Alltag perfekt.
Für sich betrachtet gehört der McLaren 570S zu den begehrenswertesten Autos, die man derzeit für Geld kaufen kann. Blickt man jedoch auf die Modellpalette seiner Erbauer, befindet sich der 570 PS starke Supersportler aus Woking plötzlich auf den untersten Stufen der Performance-Nahrungskette. Am anderen Ende thront der 916 PS starke McLaren P1, der allerdings auch im globalen Vergleich keinen Gegner scheuen muss und zu den stärksten und schnellsten Serien-Automobilen der Welt gehört. Noch weiter als bei der Leistung liegen die schnellen Brüder beim Preis auseinander, denn für einen P1 könnte man auch fünf gut ausgestattete 570S (ab 181.750 Euro) kaufen. Doch was rechtfertigt den enormen Preis-Unterschied zwischen den beiden auf den ersten Blick recht ähnlichen Sportwagen, die von den gleichen Ingenieuren entwickelt wurden und sich sogar den gleichen Grundmotor teilen? Sowohl das "Basismodell" 570S als auch der alles überragende P1 werden von einen 3,8 Liter großen V8-Biturbo angetrieben, der hinter den beiden Insassen platziert ist und mit einem phänomenalen Ansprechverhalten beeindruckt.
McLaren 570S oder McLaren P1? Eine Frage der Würze!
Doch trotz identischen Hubraums unterscheiden sich die beiden Achtzylinder im Detail deutlich, was auch beim Blick auf die Leistungsdaten deutlich wird: 570 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment im 570S sind schön und gut, werden von den 737 PS und 720 Newtonmeter des P1 aber klar in den Schatten gestellt. Und dann hat das Topmodell noch einen weiteren Trumpf im Ärmel – in Form eines 179 PS starken Elektromotors, der jederzeit 260 Newtonmeter Drehmoment beisteuern und so für extrem spontane Beschleunigung sorgen kann. Weil der P1 trotz Hybrid-Antriebsstrang kaum schwerer als der 570S ist, fallen auch die Fahrleistungen erheblich besser aus: Bis 100 trennen die beiden Supersportler vier Zehntelsekunden, bis 200 sind es bereits 2,7 Sekunden – und das, obwohl auch die 3,2 und 9,5 Sekunden des Basis-McLaren verdammt rasant sind. Die Sternstunde des P1 schlägt allerdings nicht auf Dragstrip oder Autobahn, sondern auf der Rennstrecke: Dank aktiver Aerodynamik und einem Fahrwerk mit aktuellstem Formel 1-Know how gehört der auf 375 Stück limitierte und längst ausverkaufte Supersportwagen auf diesem Terrain zu den schnellsten straßenzugelassenen Rennwagen aller Zeiten! Der 570S hält mit deutlich besserer Alltagstauglichkeit dagegen und könnte sich so für manchen P1-Fahrer zum komfortablen Alltagsauto qualifizieren.