Nissan Leaf (2025): Reichweite & Preis der dritten Generation
Aus dem Leaf wird ein Crossover-Coupé
Lange war nicht ganz klar, welche Art von Serienmodell auf die 2021 vorgestellte Studie Chill-Out folgen würde. Ende 2023 löst Nissan das Rätsel und stößt damit die dritte Generation des Nissan Leaf (2025) an. Jetzt folgen die ersten Erlkönig-Schnappschüsse des Elektroautos.
Preis: Nissan Leaf weiterhin unter 40.000 Euro?
Mit dem Nissan Leaf (2025) darf der japanische Elektropionier in die dritte Runde gehen. Allerdings nicht mehr als organisch gestylte Kompaktklasse, sondern als Crossover mit fließender Dachlinie à la SUV-Coupé. Die Vorlage hierfür bildet die 2021 präsentierte Studie Chill-Out. Wie die Marke Ende 2023 bekanntgab, soll der Leaf künftig gemeinsam mit den vollelektrischen Nachfolgern des aktuellen Juke und Qashqai im britischen Sunderland gefertigt werden. Hierzu hat die Marke rund 3,45 Mrd. Euro in den auf Elektroautos spezialisierten Standort investiert. Der Produktionsstart soll laut Insiderberichten bereits auf März 2025 datiert sein – die Präsentation dürfte also in Kürze folgen.
Trotz der hohen Ausgaben könnte die dritte Generation des Leaf den Preis der im Dezember 2024 eingestellten zweiten Generation Nissan Leaf von zuletzt 35.900 Euro (Stand: November 2024) halten. Schließlich dürfte er auch in Zukunft als Kompakter zwischen dem kommenden vollelektrischen Nissan Micra und dem Flaggschiff Ariya platziert werden. Letzterer beginnt bei 43.490 Euro (Stand: Januar 2025).
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Antrieb: Weiterhin ausschließlich elektrisch
Auch wenn sich die Faktenlage zum Nissan Leaf (2025) noch äußerst dünn gibt, dürfen wir sehr stark davon ausgehen, dass sich der Stromer zumindest beim Antrieb treu bleibt und ausschließlich vollelektrisch vorfährt. Die vorangegangene Studie Chill-Out fußte auf der CMF-EV-Plattform, die jüngst in AmpR Medium-Platform umbenannt wurde. Auch Nissan Ariya, Renault Scenic E-Tech und der künftige Crossover Alpine A390 setzen auf den Konzern-Baukasten, der aktuell Batteriegrößen von 40 bis 87 kWh umfasst und damit Reichweiten von bis zu 620 km. Die aktuelle Leistungsspitze markiert der Nissan Ariya Nismo e-4orce mit 320 kW (435 PS) und Allradantrieb. Solche Daten wären auch beim Leaf höchstens in Verbindung mit dem Nismo-Schriftzug zu erwarten.
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Exterieur: Crossover mit Coupé-Anleihen
Noch müssen wir uns in Sachen Design des Nissan Leaf (2025) mit dem stark getarnten Erlkönig sowie den Fotos der Chill-Out-Studie begnügen. An dieser scheint sich die dritte Generation des Leaf tatsächlich stark zu orientieren. Die Front der Studie geizt mit Konturen und lässt sich beinahe schon als rundgelutscht bezeichnen. Und auch am Erlkönig fallen unter der dicken Tarnfolie nur wenige Sicken und Kanten auf. Die durchgehende LED-Tagfahrlichtleiste dürfte der Leaf ebenfalls von der Studie übernehmen. Ob es auch die auffälligen LED-Streifen in Dreiecksform unter den Scheinwerfern in Serie schaffen, verrät der Erlkönig nicht.
Markanter fällt das sportliche Heck des Chill-Out aus, das an die Neuauflage des Nissan Z erinnert. Der Erlkönig wirkt hier jedoch ebenfalls etwas zahmer als die Studie mit den großen LED-Rückleuchten. Eine durchgehende Leuchtleiste à la Ariya ist dagegen deutlich realistischer. Und auch die gegenläufig öffnende Türen bleiben dem Chill-Out vorbehalten. Am Erlkönig entdecken wir herkömmlich an der B-Säule angeschlagene Türen – so lässt es zumindest die Mulde der versteckten Türgriffe in der C-Säule vermuten. Auch dieses Designelement ist bei Nissan nicht neu – Juke und Micra kaschieren die Türen im Fond ebenfalls mit diesem Trick. Das kommt jedoch dem dynamischen Auftritt der dritten Leaf-Generation zugute. Denn so dynamisch durfte der brave Kompakt-Stromer bisher nicht auftreten.
Interieur: Ariya als Vorbild?
Im Innenraum der Studie Chill-Out erklärt sich erst, wie es zu dem ungewöhnlichen Namen kam: Die Türen geben den Blick auf eine futuristisch wie komfortabel ausschauende Lounge frei, die allerdings nur wenig mit dem künftigen Serien-Leaf gemein haben dürfte. Als realistischeres Vorbild dürfte dagegen einst mehr der Ariya (im Bild oben) dienen. Dessen aufgeräumtes Cockpit bringt zwei miteinander verbundene 12,3-Zoll-Bildschirme unter. Darunter erfolgt die Steuerung nicht per physischer Knöpfe, sondern kapazitiven Touchflächen im Dekor des Armaturenbretts. Ob der voraussichtlich günstigere Leaf auch diese hochwertig anmutende Steuerung bekommt oder à la Qashqai Facelift weiterhin auf klassische Tasten setzt, bleibt abzuwarten.
Immerhin schreibt Nissan dem Stromer fortschrittliche Sicherheitstechnologie (diese Assistenzsysteme sind bei Neuwagen Pflicht) ins Lastenheft. So dürfte etwa der "ProPilot" aus dem Nissan Ariya übernommen werden, der auf der Autobahn automatisch Spur, Geschwindigkeit und Abstand hält. Mit dem "Nissan Safety Shield" halten auch andere Assistenten, wie ein Notbremssystem, eine 360°-Kamera oder ein Querverkehrswarner Einzug. In Japan hatte Nissan bereits Anfang 2024 einen Leaf der zweiten Generation mit vollautonomen Fahrsysteme getestet. Ob diese Technologie zumindest im Rahmen des gesetzlich erlaubten in den neuen Nissan Leaf kommt, bleibt abzuwarten.
Nissan muss Gas, beziehungsweise Strom geben: Nach dem Leaf herrschte lange Zeit Elektroflaute bei der Marke. Die Studie Nissan Chill-Out wirkt vielversprechend. Bleibt zu hoffen, dass das Serienmodell der Karriere des Leaf neuen Schwung geben kann.