Morelo Palace (2024): Preis, Ausstattung & Bilder vom Luxusliner
Dieser Morelo-Liner lässt keine Wünsche offen
Majestätisch Hausen geht natürlich in einem Palast. Beim fränkischen Reisemobilhersteller ist der Morelo Palace (2024) dagegen "nur" der Mittelweg zwischen Einstiegs- und Topmodell. Das sind Preis und Ausstattung des Luxusliners!
Preis: Morelo Palace (2024) ab 279.900 Euro
Oberhalb des schicken Apartments, aber noch unterhalb des kompletten eigenen Reichs bleibt noch Platz für einen Palast. So auch im Portfolio von Morelo. Der kleinere Vollintegrierte im Portfolio der Schlüsselfelder:innen nennt sich Loft, der größte ist der Empire, dazwischen liegt der Morelo Palace (2024). Dieser liegt sowohl in puncto Ausstattung als auch Länge zwischen den Extremen. Und auch der Preis mit 279.900 Euro (Stand: Oktober 2024) liegt knapp 60.000 Euro über dem Loft, aber ganze 190.000 Euro unterhalb des "günstigsten" Empire-Grundrisses.
Der Palace hat also eine ganz schön große Lücke zu füllen. Hierfür stehen nicht nur zwölf Grundrisse des "Standardmodells" auf Basis des Iveco Daily zur Wahl, sondern auf Wunsch auch Reisemobile oberhalb der 7,5-t-Grenze, die sich dann "Palace Liner" nennen und auf einem Mercedes Atego, dem kleinen Lkw für den Verteilerverkehr von Daimler Trucks, basieren. Doch genügt der "günstige" Palace nicht auch schon? Wer weniger als 3,5 t Zuladung erwartet und einen etwas handlicheren Gefährten sucht, wird auch ohne "Liner"-Namenszusatz mit dem Vollintegrierten glücklich. Die Ausstattung lässt nämlich kaum Wünsche offen. Und ein Liner ist auch der Morelo Palace, auch wenn es nicht explizit Teil der Modellbezeichnung ist.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Zehn Tipps zum Wohnmobilkauf im Video:
Innenraum: Alles gewöhnlich – mit einer Ausnahme
Wer sich Palast nennt, muss auch entsprechend eingerichtet sein. So sehen es natürlich auch die Entwickler:innen bei Morelo und kleiden den Palace mit gehobenem Mobiliar aus Holz mit schickem Klavierlack und Glaselementen an den Dachschränken. Haptik und Optik dürften auf alle Fälle überzeugen, dafür bleibt das Design sehr konservativ, Trendmaterialien wie Kork oder Filz bleiben dem Innenraum fern. Dazu ist ein Reisemobile nahe der 300.000-Euro-Marke auch eher selten offen für Experimente beim Grundriss. So ist es auch beim Morelo Palace (2024) zu beobachten – mit der Ausnahme eines einzigen Grundrisses.
Denn als Palace 88 DL krempelt der große Franke den üblichen Aufbau auf Links und setzt das Bad direkt hinter die Fahrerkabine, die auch gleichzeitig das Hauptschlafzimmer samt geteiltem Hubbett (1900 x 985/2000 x 985 mm) im Camper ist. Als logische Schlussfolgerung wandert die Aufbautüre weiter in Richtung Fahrzeugheck, wo sich nun die großzügige halbrunde Sitzgruppe ausbreiten darf. Hier dürfen auch Gäste nächtigen, denn die Sitzbank bietet zwei Schlafplätze à 2000 x 1060 mm. Einziger Nachteil der Sitzgruppe im Heck ist die Garage darunter. Durch den im Vergleich zum Bett tiefer reichenden Doppelboden kommt hier maximal ein Fahrrad unter. Je nach Grundriss bleibt unter dem Heckbett der übrigen Grundrisse Platz für eine Roller- oder gar Kleinwagengarage (88 GQ und 92 G) für Fahrzeuge bis 2,75 m Länge – und damit entweder für einen Smart Fortwo oder für Leichtfahrzeuge à la Citroën Ami oder den baugleichen Opel Rocks-e.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Die Aufteilung der elf verbleibenden Grundrisse folgt stets demselben Muster. Unterschiede sind im Detail zu suchen und manifestieren sich entweder durch großzügigere Platzverhältnisse, eine minimal abgeänderte Möbelausrichtung einen anderen Typus Heckbett. Hier stehen bei den Morelo Palace-Grundrissen 85 L, 88 LB, 88 LK, 91 LBK, 90 LS oder 93 LSB zwei Einzelbetten à 2000 x 1060 mm zur Verfügung – die sich zur Liegewiese zusammenfügen lassen. Wer dagegen das Schlafen in einem Doppelbett in Queen-Größe (2080 x 1630 mm) bevorzugt, muss zu den mindestens 9,19 m langen Reisemobil-Grundrissen 90 M, 93 MB, 96 MBK, 88 GQ und 92 G greifen. Einige Versionen bieten gegen Aufpreis auch ein Doppel-Hubbett (2000 x 1300 mm) über der Sitzgruppe.
Arbeitet man sich im Grundriss vom Schlafbereich weiter nach vorne durch, landet man im Raumbad – stets durch zwei Türen komplett als Ankleidezimmer separierbar sowie mit einer Keramiktoilette und einem integrierten Kleiderschrank ausgestattet. Die Toilette an Bord verfügt stets über einen separaten 250-l-Festtank, für sonstige Grauwasser an Bord steht ein weiterer 250-l-Tank zur Verfügung. Frischwasser (Unsere Empfehlungen für Wohnmobil-Wasserfilter) wird in einem 360-l-Reservoir gespeichert.
Stufen sind an Bord überflüssig, da der Fußboden vom Bett bis in die Fahrerkabine eben ist. Wir verlassen also das Bad ohne Schwelle und finden und in der Küche wieder. Hier findet sich an der Beifahrerseite ein 172-l-Kühlschrank mit einem zusätzlichen 15-l-Gefrierfach – das entspricht Haushaltsgröße. Gekocht wird auf der gegenüberliegenden Seite. Hier befindet sich die zwar etwas knapp geschnittene, dafür voll ausgestattete Küchenzeile. Sie beinhaltet einen Dreiflammen-Gaskocher (Ausnahme 88 GQ: Zweiflammen-Gaskocher) sowie gleich zwei Spülbecken. Auch eine Kapselkaffeemaschine samt Kapselhalter ist bereits standardmäßig in der Küche des mittelgroßen Liners zu finden. Durch eine Halbwand abgetrennt folgt der Sitzbereich, der stets aus zwei gegenüberliegenden Bänken samt Drehsesseln im Fahrerhaus besteht. Für mehr Bewegungsfreiheit lässt sich das Lenkrad im Fahrerhaus im Stand abnehmen.
Bei einer Gesamtlänge zwischen 8,69 und 9,79 m genügt natürlich nicht die Standard-Warmluftheizung eines herkömmlichen Wohnmobils. Daher baut Morelo ab Werk eine Warmwasser-Zentralheizung ein, die jedoch ebenfalls auf Gas als Brennstoff setzt. Zwei Gasflaschen zu je elf Kilogramm sind daher bei Fahrten in kältere Regionen mitzuführen, zumal auch in der Küche Gas zum Kochen benötigt wird. Dafür bietet das Warmwasser-Heizsystem Annehmlichkeiten wie eine Fußbodenheizung, einen Handtuchtrockner im Bad oder eine separate Wärmeregelung im Schlafbereich. Einen Motorwärmetauscher, der die Wärme des Dieselmotors nach der Anfahrt direkt zum Heizen nutzen kann, ist ebenfalls serienmäßig an Bord.
Ähnliche Wohnmobile:
Basisfahrzeug: Iveco Daily
Wer den Morelo Palace (2024) ohne den Namenszusatz "Liner" ordert, erhält den Vollintegrierten stets auf Basis des Iveco Daily. Serienmäßig gibt es den 175 PS (129 kW) starken 3,0-l-Turbodiesel mit vier Zylindern. Geschaltet wird standardmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe, die Achtstufen-Wandlerautomatik von ZF ist genauso wie der 207 PS (152 kW) starke Antrieb aufpreispflichtig.
Unabhängig vom Grundriss bleibt das Reisemobil auf der Transporter-Basis stets bei unter 7500 kg technisch zulässige Gesamtmasse. Die Zuladung liegt je nach Grundriss bei 1670 bis 2390 kg – was insbesondere bei den zwei Grundrissen 88 GQ (1850 kg) und 92 G (1670 kg) mit Kleinstwagen-Heckgarage bei einem eingeladenen Kleinstwagen schnell erreicht ist, wenn man bedenkt, dass die letzte Generation des Smart Fortwo – und damit dem einzigen Auto mit einer Höchstgeschwindigkeit jenseits der 45 km/h, das hier Platz findet – bereits 900 kg Leergewicht auf die Waage bringt.
Im Cockpit bringt der Iveco einiges mit, aber lässt dennoch viele Haken auf der Aufpreisliste offen. Standard sind unter anderem eine Fahrerhaus-Klimaanlage oder eine vollständige Lederverkleidung des Cockpits. Auch ein kleiner Barschrank unterhalb der Cupholder ist stets an Bord. Aufpreis kostet dagegen das Infotainmentsystem mit Navigation, die digitalen Außenspiegel oder die Assistenzsysteme. Da die Front nicht von Iveco geliefert wird, sondern vor Ort bei Morelo in Schlüsselfeld bei Bamberg produziert wird, sind LED-Scheinwerfer standardmäßig an Bord.