Carthago Liner-for-Two (2024): Alle Infos zum Vollintegrierten
Dieser Vollintegrierte ist speziell für Pärchen
Mit dezenten Überarbeitungen startet der Carthago Liner-for-Two (2024) ins Modelljahr 2025. Der Name ist weiterhin Programm: Das Luxus-Wohnmobil ist standardmäßig für zwei Personen ausgelegt. Das ist die Ausstattung des kleinen Liners.
Preis: Carthago Liner-for-Two (2024) ab 182.580 Euro
Buchstabe, Bindestrich, eventuell das Wort "Chic" angehangen. So kennt man die Vollintegrierten aus dem oberschwäbischen Aulendorf normalerweise. Der Carthago Liner-for-Two (2024) tanzt mit seinem sehr bildlichen Namen aus der Reihe der nüchtern benannten Vollintegrierten. Dabei versteht man bei kaum einem anderen Modell auf Anhieb so genau, was sich hinter der Verkaufsbezeichnung verbirgt. Wie vom Namen suggeriert: ein Liner für zwei. Für mindestens 182.580 Euro (Alle Preise: Stand August 2024) darf also an Bord der mit 7,83 bis 8,54 m erstaunlich kurzen Liners also entsprechend hoher Wohnkomfort für zwei Camper:innen erwartet werden.
Zum Modelljahr 2025 putzt sich der Liner-for-Two nur in nicht nennenswerten Detail heraus, doch die Raumaufteilung des entweder auf dem Fiat Ducato oder Iveco Daily basierenden Vollintegrierten mit den zwei Grundrissen I 53 und I 53 L bleibt auch ohne große Änderungen erfrischend anders.
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Innenraum: Untypischer Liner-Aufbau
Im Innenraum des Carthago Liner-for-Two (2024) haben die Aulendorfer:innen das typische Layout kurzerhand auf den Kopf gestellt. Zwar bleibt es beim Vier-Raum-Prinzip mit abtrennbarem Schlafzimmer, Bad sowie optisch getrennter Küche vom Wohnbereich, aber das Schlafzimmer wandert aus der Liner-typischen Position im Heck in die Fahrerkabine.
Hier erwartet Camper:innen über den Kabinensesseln ein elektrisches Hubbett. Anstatt einem Doppelbett – wie für diese Bettart typisch – senken sich per Knopfdruck zwei Längs-Einzelbetten mit durchgängiger Liegefläche (200/1950x2100 mm) von der Decke herab. Zur Abschottung gegen Kälte aus der Fahrerkabine befinden sich in den Schränken unterhalb des Betts Schiebetüren, die das Cockpit komplett abschotten. Optional dient das "Schlafzimmer" in der Front am Tag auf als Fernseh- oder Arbeitszimmer mit drehbaren Sesseln, einem Sideboard sowie einem Smart-TV und zusätzlichen USB-Ports und Steckdosen.
Wo nun normalerweise Sitzecke, Küche und Wohnraumtüre folgen würden, befindet sich im Liner-for-Two das Raumbad. Zwei Türen lassen den Waschraum mit WC und Waschbecken, die separate Duschkabine (mit Wellness-Regendusche) und der Kleiderschrank komplett abschotten und zu einem Umkleidezimmer zwischen Front-Schlafzimmer und Heck-Wohnbereich umbauen.
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Erst hinter dem Bad folgt der eigentliche Wohnbereich samt fahrzeugmittig eingebauter Eingangstüre. Der Vorteil dieser Aufteilung: Es bleibt Platz für eine großzügige Rundsitzgruppe im Fahrzeugheck. Die hinteren Fahrzeugecken bieten beim Grundriss I 53 Platz für Eckregale, die längeren I 53 L-Modelle kommen sogar mit einem Barschrank samt Weinflaschenauszug auf der Heckablage hinter der Sitzbank. Platz für einen ausfahrbaren Flachbildfernseher bleibt auf der rechten Fahrzeugseite ebenfalls. Der Carthago Liner-for-Two (2024) dient optional auch als "Liner-for-Four", denn gegen Aufpreis kann die Sitzgruppe zum Doppelbett (200x1470/1310 mm) umgebaut werden.
Zwischen Bad und Sitzecke bleibt genug Platz für eine L-förmige Küchenzeile mit Dreiflammen-Gasherd, Rundspüle und reichlich Stauraum für Lebensmittel, Besteck und Kochutensilien. Gegenüber der Küche auf der linken Fahrzeugseite befindet sich ein 153-l-Kühlschrank (davon 29 l Frostfach). Mehr Stauraum ist durch von außen und innen zugängliche Fächer im Doppelboden gegeben. Unter der Sitzgruppe befindet sich zudem eine Heckgarage, die für Pedelecs (I 53) oder gar einen Motorroller (I 53 L) genügt und bis zu 450 kg Nutzlast bietet.
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Auch die Bordtechnik wird dem gehobenen Anspruch gerecht. Ab Werk sorgt eine Alde-Warmwasserheizung mit Fußbodenheizung im Wohnbereich für wohlige Wärme. Für die Frischwasserversorgung an Bord sorgt ein 210-l-Tank (Fahrbefüllung: 50 l), Abwasser wird in einem 155-l-Tank aufgefangen. Ab Werk sind zudem zwei 80-Ah-Batterien, insgesamt also 160 Ah, für die autarke Stromversorgung des Wohnbereichs mit dabei. Wer den Liner häufiger ohne Landstrom bewohnen möchte, kann auf eine optionale Solaranlage auf dem Dach sowie insgesamt bis zu 300 Ah Batteriekapazität mit zwei Lithium-Ionen-Batterien zur Stromversorgung setzen.
Basisfahrzeug: Fiat Ducato oder Iveco Daily
Ein Liner, wie es der Carthago Liner-for-Two (2024) ist, benötigt oft ein potentes Basisfahrzeug. Schließlich wiegt die in der Klasse übliche Luxusausstattung nicht gerade wenig. Der recht kompakte Liner-for-Two ist hier eine Ausnahme und kann daher auch auf Basis des Fiat Ducato geordert werden. Dieser kommt ab Werk mit der 180 PS (132 kW) starken Ausführung des 2,2-l-Turbodiesels. Gegen Aufpreis lässt sich das Sechsgang-Schaltgetriebe durch eine Wandlerautomatik mit neun Gängen austauschen. Der vollintegrierte Aufbau fußt auf einem AL-KO-Tiefrahmenchassis auf Basis des Fiat-Heavy-40. Dieser ist beim Fiat-Grundriss I 53 auf maximal 4500 bis 4800 kg zulässige Gesamtmasse beschränkt, der Grundriss I 53 L erhält durch die Doppel-Hinterachse eine Auflastung von bis zu 5500 kg.
Mehr zulässige Gesamtmasse ist mit der Wahl des Iveco Daily-Chassis möglich. Hier kommt der 3,0-l-Dieselmotor zwar mit mehr Hubraum und mit bis zu 400 Nm auch mehr Drehmoment zum Einsatz, der aber mit 156 PS (115 kW) etwas schwächer ist als der Vierzylinder von Fiat. Optional wird auch die Leistungsstufe mit 207 PS (152 kW) nachgereicht, diese bietet serienmäßig die sonst optionale Achtgang-ZF-Wandlerautomatik. Die Iveco-Basis hat in der Serie ein zulässiges Gesamtgewicht von 5600 kg (I 53) beziehungsweise 6700 kg (I 53 L). Eine Auflastung ist nur beim I 53 möglich, dann auf maximal 5800 kg und nur in Verbindung mit dem Luftfahrwerk.
Apropos: Beide Liner-Rahmen werden optional auch mit einem Luftfahrwerk angeboten. Bei den Fiat-Grundrissen stammt das System – wie der Tiefrahmen selbst – von AL-KO, während die beiden Daily-Chassis das "Air Pro"-Dämpfersystem von Iveco erhalten. Mit je etwa 12.990 bis 14.990 Euro (grundriss- und basisabhängig) ist dieses System bei weitem kein Schnäppchen, bei Auflastungen jedoch immer erforderlich – und bei einem Einstiegspreis von knapp unter 200.000 Euro verkraftbar.