Kaum eine andere italienische Automarke steht so für bezahlbaren Luxus wie Lancia. Lange Zeit waren die Turiner:innen für schöne Coupés wie dem Flaminia bekannt. Fiat übernahm Lancia in den späten 1960er-Jahren und trimmte die Marke auf Sportlichkeit. In dieser Zeit entstanden auch die legendären Rallye-Boliden Stratos und 037. Der Lancia Stratos fuhr in den 1970ern einen Rallye-Weltmeistertitel nach dem nächsten ein. 1986, mit dem Erwerb von Alfa Romeo, änderte der Mutterkonzern Fiat die Auslegung der Marke Lancia. Trotzdem blieb Lancia weiter bei der Rallye-Weltmeisterschaft aktiv. Mit dem Lancia Delta HF Integrale gelang es den Italiener:innen, von 1987 bis 1992 sechsmal in Folge den Markentitel der Gruppe A (heutige WRC) zu gewinnen. Ab Mitte der 1980er-Jahre begann Fiat, Lancias Modellpalette massiv zu erweitern. Auf Fiat-Kleinst- bis Mittelklassewagen-Basis entstanden praktische und zugleich besser ausgestattete Modelle für die Marke Lancia. Darunter zum Beispiel Modelle wie Dedra, Zeta oder Y. Der oberen Mittelklasselimousine Thema spendierten die Italiener:innen 1984 ein besonderes Top-Modell mit Ferrari-Motor.
Lancia kehrt 2025 nach Deutschland zurück
Anfang der 2000er-Jahre konzentrierte man sich zunehmend auf gehobene Stadtflitzer. Große Limousinen wie der Thesis wurden aus dem Programm genommen. Der Minivan Musa und die neue Generation Kleinwagens Ypsilon dominierten die Verkäufe der Italiener:innen. Mit der Verschmelzung von Fiat und Chrysler wurde das Modellprogramm bei Lancia erneut überworfen. Es kamen wieder größere Modelle in das Portfolio. Auf Basis von Chrysler 200 Cabriolet, 300 und Voyager entstanden die leicht abgeänderten Lancia Flavia, Thema und Voyager. Die Kundschaft reagierte verhalten auf die Italo-Amerikaner, sodass die Kleinwagen die beliebtesten Modelle blieben. Anfang 2015 verkündete Lancia, dass man sich auf den italienischen Heimatmarkt zurückziehe. 2016 verabschiedete sich die Fiat-Tochter vom deutschen Markt, um 2025 mit einer Neuauflage des Lancia Ypsilon zurückzukehren.