Knaus Yaseo (2024): Alles zu Grundrissen und Ausstattung
Wohnwagen-Leichtgewicht für E- und Kompaktauto
Der Bedarf nach kleinen und insbesondere leichten Wohnwagen ist da. Die Jandelsbrunner:innen liefern. Mit dem Knaus Yaseo (2024) bietet die Traditionsmarke einen Mini-Caravan – ideal für E-Autos und Kompaktfahrzeuge!
Preis: Knaus Yaseo (2024) ab 22.490 Euro
Kleine Wohnwagen erleben eine Renaissance. Waren sie am Anfang der Caravan-Geschichte aufgrund schwachbrüstiger Zugfahrzeuge Pflicht, sind es nun die E-Autos, welche die Entwicklung zum kompakten Leichtbau-Caravan vorantreiben. Kraft haben die Stromer genug, dafür stehen heutzutage insbesondere Gewicht und Aerodynamik auf dem Prüfstand der Wohnwagen-Bauer:innen, um die Reichweite der batterieelektrischen Triebwagen so geringfügig wie nur möglich zu beeinträchtigen. So auch im niederbayerischen Jandelsbrunn. Mit dem Knaus Yaseo (2024) kommt nun ein geistiger Nachfolger des "Schwalbennests" – nur eben vollgepackt mit Technik und cleveren Kniffen.
Angeboten wird der E-Auto-Caravan in zwei Grundrissen. Der 22.490 Euro teure Yaseo 340 PX richtet sich mit maximal zwei Schlafplätzen an Paare. Der insgesamt 7,29 m lange 500 DK für mindestens 28.990 Euro (Alle Preise: Stand November 2024) bietet dagegen auch einer fünfköpfigen Familie ausreichend Platz. Schwer sind beide nicht: Mit 1100 respektive 1400 kg Gesamtmasse lassen sich beide Wohnwagen auch mit einem Klasse-B-Führerschein problemlos noch im Tandem mit einem E-Auto bewegen.
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Innenraum: Feine Oberflächen und clevere Details
Bis auf die Größe deutet im Innenraum des Knaus Yaseo (2024) erst einmal recht wenig auf Verzicht im Zuge der Gewichtsersparnis hin. Helle Möbel, Polster in modernem Grau und eine schön anzusehende Wandvertäfelung mit Echtholz-Streben werten den Innenraum optisch auf. Soweit also alles wie gehabt. Die wahren Kniffe folgen unterhalb der Hülle. Der Yaseo ist etwa komplett gasfrei. Das spart nicht nur beim fehlenden Gaskasten samt -flasche an Gewicht, sondern auch in der Küche. Hier kommt bei beiden Modellen ein Induktionsherd anstelle des herkömmlichen Gaskochers zum Einsatz und auch das Heizen erfolgt ab Werk elektrisch. Netter Nebeneffekt: Die Dometic Freshwell 3000 kommt inklusive einer Klimaanlagen-Funktion – ein Nachrüsten dieser für heiße Sommertage ist daher nicht mehr notwendig.
Soweit bedeutet Leichtbau also keineswegs Verzicht. Doch besonders im kleinen Yaseo 340 PX fehlt es dagegen an Platz. Bei 4,3 m Aufbaulänge ist dies aber naturgemäß so. Daher bedienen sich die Entwickler:innen einiger Tricks, um den Mini-Caravan dennoch mit Küche, Bad, Schlafzimmer und Wohnraum auszufüllen. Im 340er wird im Heck gewohnt und geschlafen. Am Tag finden Camper:innen hier die Dinette mit zwei gegenüberliegenden Sofas und einem Klapp-Esstisch in der Mitte.
Hinter der ansprechend gestalteten Rückwand verbirgt sich das großzügige Doppelbett (200 x 156 cm). Mehr als das: Es ist die Wand – genauer gesagt schaut man auf den Boden des herunterklappbaren Wandklappbetts. Ist der Tisch aus dem Weg geräumt, kann das Bett heruntergelassen werden und füllt den Wohnraum komplett aus. Zusätzlich kommt bei heruntergeklapptem Bett ein Heckfenster zum Vorschein. Praktisch: Die Bettwäsche lässt sich mit Gurten befestigen. Die Küche findet sich dafür in der Caravan-Front und ist mit Induktionsherd und 92-l-Kompressor-Kühlschrank gut ausgerüstet. Das kleine Bad quetscht sich neben die Küche an der linken Fahrzeugseite in die Front.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Der größere Knaus Yaseo 540 DK (2024) erweitert nicht nur den Wohnraum auf 6,1 m Aufbaulänge, sondern auch die Zahl der Mitreisenden. Wer alle Häkchen korrekt setzt, bekommt einen familientauglichen Leichtbau-Caravan mit bis zu fünf Schlafplätzen geliefert. Auch hier hat die Dinette die Doppelaufgabe als Schlafgemach zu erfüllen. Daher kommt das identische Wandklappbett (200 x 156 cm) zum Einsatz – diesmal eben an der Vorderseite des Caravans. Im Heck bleibt längs an der linken Fahrzeugseite Platz für die sogenannte "Cozy-Lounge". Und diese ist ein Paradebeispiel für Flexibilität. Am Tag ist sie ein gemütliches Sofa im Fahrzeugheck. Bei Nacht funktioniert sie sich mit wenigen Handgriffen zum Doppelbett (99 x 108-122 cm) um. Und über ihr bleibt noch Platz für ein anklappbares Etagenbett.
Zudem weicht der Sofa-Bett-Hybrid bei Bedarf dem wachsenden Heckbad. Ein Slide-out schiebt sich in Richtung der Lounge und erweitert so den Duschraum der kompakten Nasszelle. Die Badausstattung ist mit dem kleinen 340er identisch: Kassettentoilette, Waschbecken und Wäschestange füllen den kleinen Raum vollständig aus, Ablagen und Schränke sorgen für Mehrwert. Die Küche, hier mit 150 l Kühlschrankvolumen, ist gegenüber der Aufbautüre zwischen Hecklounge und Frontdinette an der linken Fahrzeugseite untergebracht. Der Stauraum ist an Bord beider Caravan-Grundrisse eher knapp bemessen. Neben den üblichen Dachstauschränken und Fächern unterhalb der Sitzbänke gibt jedoch es auch die Möglichkeit, optionale Garagentüren zum Wohnraum einbauen zu lassen. Durch sie lässt sich etwa auch ein Fahrrad in den Innenraum schieben. Die Gepäckzugänge sind im Transport-Paket enthalten und kommt zusammen mit einer variabel verschiebbaren Sitzbank für den Fahrradtransport sowie Verzurrösen und -Schienen im Wohnraum.
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Bordtechnik & Fahrgestell: Elektroauto sorgt für Autarkie
Trotz elektrischer Ausstattung wird der Knaus Yaseo (2024) serienmäßig ohne Aufbaubatterie ausgeliefert. Die Entwickler:innen haben sich dennoch Gedanken rund um das Thema Autarkie gemacht. Als Caravan speziell für Camper:innen mit E-Auto kann der Wohnwagen auch direkt über das Auto – vorausgesetzt es beherrscht bidirektionales Laden – mit Strom für Heizung, Herd, Kühlschrank, Beleuchtung (die besten Campinglampen im Test) oder die Tauchpumpe versorgt werden. Gegen Aufpreis kann jedoch auch der Camper selbst mit einem kompakten Lithium-Eisenphosphat-Akku ausgestattet werden – das kostet jedoch im Paket mit der 12-V-Mobilanlage 2090 Euro Aufpreis. Etwas günstiger, dafür aber deutlich schwerer, ist die AGM-Batterie.
Doch auch ohne Strom kann optional für Autarkie gesorgt werden – mit dem Gaspaket (355 Euro). Damit ziehen Gaskasten, Zweiflammen-Gaskochen und eine Truma Combi 4-Gasheizung in den serienmäßig gasfreien Caravan. Die Gasheizung lässt sich mit dem Winterpaket (1690 Euro) jedoch wieder durch einen zusätzlichen Elektroheizstab elektrifizieren. Hinzu kommen Fußbodenheizung, Gaskastenabdeckung und ein digitales Bedienpanel.
Als Grundlage für beide Caravan-Grundrisse dient ein Al-Ko-Fahrwerk mit Schräglenkerachse. Dieses kommt auch bereits mit der AAA-Premiumbremse des Fahrgestell-Herstellers sowie einer Rückfahrautomatik. Auf Wunsch lässt sich das "Trailer-Control" genannte Anti-Schleuder-System für 1061 Euro nachrüsten – eine sinnvolle Ergänzung für erhöhte Fahrsicherheit. Ab Werk ist der Yaseo 340 PX auf 1100 kg ausgelegt, der 500 DK auf 1400 kg. Auflastungen werden optional ebenfalls angeboten. Beim kleineren Caravan sind maximal 1500 kg möglich, der familienfreundliche 500er kann auf bis zu 1800 kg aufgelastet werden.
Fahreindruck: Einige Extras dürfen nicht fehlen
Man muss kein E-Auto fahren, um den neuen Knaus Yaseo (2024) gut zu finden. Auch für Sommercamper:innen, die keine Lust auf Gasflaschentausch und Adaptergefummel haben, ist er der richtige Partner. Für ein Mindestmaß an Autarkie gibt es optional einen kleinen Lithium-Ionen-Akku mit eigener Ladestation, damit beim kurzen Zwischenstopp im Nirgendwo wenigstens der Herd, der Kühlschrank, die Wasserpumpe und das Innenlicht funktionieren. Und wer will, bekommt den Yaseo gegen Mehrpreis auch mit Gasflaschen im Bugkasten, Truma-Combi-Heizung sowie Winterpaket, zu dem unter anderem eine Fußbodenheizung gehört.
Auch sonst empfiehlt es sich, hier und da ein paar Kreuzchen zu setzen – für die Antischlingerkupplung etwa oder das schicke Designpaket mit Alurädern und glatten Außenwänden, sodass am Ende leicht 30.000 Euro auf dem Zettel stehen. Leichtbau muss nicht billig sein, auch das gehört zu den Camping-Weisheiten, die mindestens so alt sind wie das Schwalbennest des Herrn Knaus.