Wohnmobil-Hubstützen: So werden sie nachgerüstet
Diese Hubstützen-Arten fürs Wohnmobil gibt es
Wenn sich der Camper auf dem Stellplatz neigt und heftig schwankt, helfen Hubstützen für einen stabilen Stand. Je nach Budget und Bedürfnis eignen sich verschiedene Typen zum Nachrüsten. Wir erklären den Einbau und nennen die Kosten!
Irgendwas ist schräg. Ist des Rätsels Lösung weder ein defektes Fahrwerk noch zu wenig Luftdruck in den Reifen, ist wohl der Untergrund auf dem Stellplatz schuld. Denn auch ein augenscheinlich komplett ebener Stellplatz kann durch ein leichtes Gefälle oder ungleiche Erhebungen das Wohnmobil oder den Wohnwagen in Schieflage bringen. Insbesondere Gras-, Kies- oder sogar Sandstellplätze bieten oft keine Fläche zum waagerechten Campen. Eine einfache Lösung bietet der Nachrüst-Markt: Am Fahrzeugchassis angebrachten Hubstützen nivellieren das Reisemobil im Nu. Bei einem weichen Fahrwerk oder Untergrund bieten die Stützen zudem mehr Stabilität, damit auch beim Gang durch den Camper nichts wankt. Wir erklären, welche Hubstützen-Typen es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist.
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Hubstützen: Diese Typen gibt es
Auf dem Markt haben sich drei Hubstützen-Typen für Wohnmobile wie Wohnwagen etabliert. Folgende Arten gibt es:
Manuelle Hubstützen: Oft auch als Kurbelstützen bezeichnet. Sie werden, wie der Name bereits verrät, von Hand ausgefahren. Das geschieht mithilfe einer abnehmbaren Kurbel. Mühsam, aber günstig und schnell nachgerüstet. Sie eignen sich jedoch weniger zum Nivellieren und haben oft eine geringere Tragkraft.
Elektrische Hubstützen: Deutlich angenehmer ist dagegen die elektrische Hubstütze. Hier genügt es, einen Schalter umzulegen, damit die kleinen Stützen das Reisemobil auf die gewünschte Höhe anheben. In puncto Preis und Zusatzgewicht müssen sie sich jedoch den manuellen Stützen geschlagen geben.
Hydraulische Hubstützen: Auch sie funktionieren per Knopfdruck. Der Unterschied zur elektrischen Hubstütze: Sie funktionieren vollautomatisch. Sobald das System erkennt, dass das Fahrzeug waagerecht ausgerichtet ist, stoppen die Zylinder. Als Nachrüstlösung sind sie aufgrund des hohen Preises und des großen Einbauaufwands jedoch weniger geeignet.
Unabhängig vom Typ sollte der Einbau von Hubstützen fachkundigen Personen überlassen werden. Obwohl hier Kosten anfallen, sind Camper:innen so auf der sicheren Seite – insbesondere da Hubstützen und Wohnmobile oder Wohnwagen in der Regel recht teuer sind.
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Worauf ist beim Kauf von Hubstützen zu achten?
Der Kauf einer passenden Hubstütze ist nicht schwierig, sofern Camper:innen wissen, wonach sie suchen müssen. Diese Kriterien müssen daher zuvor betrachtet werden:
Anzahl: Je nach Fahrzeug, Stützentyp und Einsatzzweck genügen zwei bis vier Hubstützen. Längere und schwerere Fahrzeuge benötigen oft mehr oder stärkere Stützen.
Maximale Belastung: Diese muss eingehalten werden, schließlich sollen die Stützen im besten Fall die gesamte Fahrzeugseite tragen. Besser: Puffer einplanen.
Fahrzeug: Die Hubstütze muss zum Fahrzeug passen. Bei Wohnmobilen mit Standard-Chassis oder Al-Ko-Rahmen ist dies in der Regel kein Problem. Auch die Länge der Stütze muss bedacht sein, damit sie tatsächlich bis zum Boden reicht.
Gewicht: Ebenfalls nicht zu vergessen ist das Gesamtgewicht der Anlage. Hier kommen schnell einige Kilogramm zusammen, insbesondere bei hydraulischen Hubstützen. Bei der Zuladung des Campers muss das Gewicht beachtet werden, um das Fahrzeug nicht zu überladen.
Hubstützen online kaufen: Empfehlungen
Al-Ko Hubstütze
- Typ: manuelle Kurbelstütze
- Traglast: bis 500 kg je Stütze
- Länge: 410-590 mm
- Gewicht: k.A.
Sawiko Fawo MoCa Hubmatic Hubstütze
- Typ: manuelle Kurbelstütze
- Traglast: bis 500 kg je Stütze
- Länge: 290-490 mm
- Gewicht: 2,3 kg je Stütze
Fiat elektrische Hubstütze
- Typ: elektrische Hubstütze
- Traglast: bis 2000 kg je Stütze
- Länge: 300-420 mm
- Gewicht: 11 kg je Stütze
Fiat hydraulische Hubstütze
- Typ: hydraulische Hubstütze
- Traglast: bis 2000 kg je Stütze
- Länge: bis 480 mm
- Gewicht: 60 kg insgesamt
So werden Wohnmobil-Hubstützen nachgerüstet
Je nach Hubstützen-Typ erfordert der Einbau der Stützen mehr oder weniger Aufwand. Am einfachsten ist die Nachrüstung von manuellen Kurbelstützen. Hier genügt es oft, die Stütze an einer passenden Stelle an der Fahrzeugunterseite zu befestigen. Hierfür stehen Bohrungen im Chassis zur Verfügung. Somit ist der Einbau für Personen mit etwas handwerklichen Geschick möglich.
Schwieriger wird dagegen der Einbau eines professionellen Hubstützensystems mit Elektrik oder Hydraulik. Bei beiden müssen zunächst die Stützen ebenfalls am Rahmen des Fahrzeugs befestigt werden. Beim Aufwand unterscheiden sich die Typen. Während bei einem elektrischen Hubsystem nur ein Stromanschluss des Steuergeräts an das Bordnetz und zu den Stützen genügt, braucht ein hydraulisches System noch weitere Komponenten, um zu funktionieren. Neben einem Hydrauliktank müssen auch eine Pumpe sowie Schläuche zu den Stützen verlegt werden. Einige Systeme arbeiten auch mit einer Pumpe pro Zylinder, was sich positiv auf die Gewichtsverteilung auswirkt.
Bedient werden elektrische wie hydraulische Systemen per externem Bedienteil oder Smartphone-App. Manuelle Stützen kommen dagegen mit einer Handkurbel aus.
Was kosten Hubstützen fürs Wohnmobil?
Der Preis von Hubstützen für Wohnmobile reicht von etwa 50 Euro für mobile Stützböcke bis hin zu 6000 Euro für professionell installierte Hydraulikstützen inklusive Einbau. Welche Lösung für die eigenen Ansprüche und den eigenen Geldbeutel am besten passt, ist Camper:innen selbst überlassen. Für Vielcamper:innen kann sich jedoch der Kauf von automatischen Systemen durch den Komfortgewinn lohnen. Ebenso kann ein höherer Fahrzeugwert eine teure elektrische oder hydraulische Anlage rechtfertigen. Wartungskosten, die mit hydraulischen Hubstützen anfallen, sollten jedoch ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Zwar benötigen die wenigsten Systeme einen Hydrauliköl-Wechsel, Dichtigkeit und Funktion sollten dennoch regelmäßig geprüft werden. Reparaturen sind ebenfalls deutlich kostspieliger als bei den einfacher aufgebauten elektrischen oder manuellen Hubstützen.
Gibt es Alternativen zu Hubstützen?
Wer dagegen eine schnelle Lösung ohne Schrauben oder körperliche Betätigung sucht, wird bei Auffahrkeilen fündig. Die Kunststoffkeile sorgen jedoch nur für einen geraden Stand, stabilisieren können sie allein nicht. Die Anwendung ist denkbar einfach: Die Keile mit dem Böschungsverlauf legen, das Wohnmobil vorsichtig hinauffahren, fertig. Dazu sind die Keile recht günstig und leichter als Hubstützen aus Metall.