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Geht auch ganz einfach:

Diebstahlschutz fürs Auto: Diese Systeme gibt es!

Produkte, die vor Autoklau schützen

Dominik Mothes Redakteur
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Diebstahlschutz fürs Auto
Autodiebstahl lässt sich nie ganz vermeiden – mit den richtigen Diebstahlsicherungen jedoch unwahrscheinlicher machen. Foto: iStock/vm
Inhalt
  1. Mechanischer Diebstahlschutz: Diese Produkte gibt es
  2. Elektronischer Diebstahlschutz: Technik gegen Diebstahl
  3. Lohnt sich Diebstahlschutz am Auto?
  4. Teileklau verhindern: Geht das?
  5. Eignet sich Auto-Diebstahlschutz auch fürs Wohnmobil?
  6. Welche Versicherung kommt bei Diebstahl auf?

Autodiebstahl ist auch in Zeiten von aufwendigen Wegfahrsperren und moderner Anti-Diebstahl-Technik in Fahrzeugen weiterhin ein Thema. Die AUTO ZEITUNG zeigt Diebstahlschutz fürs Auto und erklärt, welche mechanischen und elektronischen Systeme tatsächlich etwas bringen.

Jährlich stehen knapp über 10.000 Autobesitzer:innen in Deutschland vor einem leeren Parkplatz. Ursache ist nicht Falschparken, sondern Diebstahl. Während die Zahl der Autodiebstähle in der Corona-Pandemie leicht gesunken ist, steigt sie aktuell wieder leicht. Ins Beuteschema der Kriminellen passen meist hochpreisige Geländewagen und SUV, etwa von Jeep, Land Rover, Toyota oder Lexus. In Fachmärkten und Onlineshops werden viele Produkte angepriesen, die den Diebstahl verhindern oder zumindest erschweren sollen. Wir erklären, welcher Diebstahlschutz fürs Auto am effektivsten ist.
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Mechanischer Diebstahlschutz: Diese Produkte gibt es

Rund um die Diebstahlsicherung für Autos hat sich eine ganze Branche an Dienstleistern und Herstellern entwickelt. Verschiedenste Produkte sollen Kriminelle daran hindern, das Fahrzeug zu entwenden. Die einfachste Methode ist mechanischer Diebstahlschutz. Die Produkte sind schnell und einfach installiert, reversibel und trotzdem effektiv. Die beliebtesten Systeme:

Lenkradschloss

Ein Fahrzeug lässt sich am unauffälligsten entwenden, wenn es gefahren werden kann. Ein Lenkradschloss unterbindet das. Die massiven Schlösser hindern Langfinger daran, das Auto der Begierde zu lenken. Zudem sind sie oft in Signalfarben lackiert und dienen so schon als optisches Warnsignal an Autodieb:innen, sich lieber nicht an dem Auto zu schaffen zu machen.

Die Installation ist meist recht simpel, braucht aber trotzdem seine Zeit. Zudem besteht – trotz Schutzbeschichtung – bei unsachgemäßer Benutzung die Gefahr, das (Leder-)Lenkrad mit dem Schloss zu beschädigen.

Parkkralle

Dient nicht nur zur Abschreckung: Die Parkkralle in Signalfarbe fällt sofort ins Auge und macht das Fahrzeug immobil – zumindest, sofern man teure Schäden an Rad, Aufhängung und Karosserie scheut. Sie eignen sie sich besonders zur Sicherung von Fahrzeugen, die seltener bewegt werden, wie etwa Wohnmobile. Die Montage kann nämlich kompliziert sein und die großen Teile lassen sich auf Reisen oder im Alltag nur schwer im Auto verstauen.

Pedal- und Getriebesperren

Nach einem ähnlichen Prinzip, jedoch optisch deutlich unauffälliger, funktionieren Pedal- oder Getriebesperren. Während Pedalsperren für Kupplung oder Bremse das Betätigen dieser Pedale verhindern, bleibt mit einer aktivierten Getriebe- oder Schalthebelsperre bei einem manuellen Schaltgetriebe stets nur der Rückwärtsgang eingelegt – was die Flucht mit dem Diebesgut zumindest erschwert. Während Pedalsperren einfach selbst angebracht werden können, sollte das Fahrzeug für den Einbau einer Getriebesperre in eine Fachwerkstatt gefahren werden.

OBD2-Sicherung

Über die OBD2-Buchse können Autodieb:innen mit einem codierten Spezialgerät die elektronische Wegfahrsperre umgehen. Ein sogenannter OBD2-Saver ist ein anschraubbarer Aufsatz mit codiertem Steckschlüssel, der die Buchse verschließt.

Batterieschalter

Ohne Strom geht bei Autos nichts mehr. Ein Batterietrennschalter entkoppelt die 12 V-Starterbatterie vom Bordnetz. Betätigt wird die Anlage je nach System mechanisch oder elektrisch über einen Drehschalter an der Batterie, einen Kippschalter im Innenraum oder per Fernbedienung. Unmöglich ist der Diebstahl so natürlich nicht, denn Kriminelle können das System umgehen, verlieren so aber wertvolle Zeit.

Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Moderne Fahrzeuge mit einer Vielzahl an komplexen elektronischen Systemen an Bord können empfindlich auf das ständige Abklemmen der Batterie reagieren!

 

Elektronischer Diebstahlschutz: Technik gegen Diebstahl

Neben den meist einfach anwendbaren mechanischen Diebstahlsicherungen fürs Auto gibt es auch einige Produkte, die den Autoklau elektronisch unterbinden sollen. Das klappt entweder durch Abschreckung und Warnung oder durch das Blocken von Signalen. Übrigens: Seit 1998 ist die elektronische Wegfahrsperre bei allen neu zugelassenen Fahrzeugen in Deutschland Pflicht. Sollte sie nicht ausreichen, bieten sich diese Produkte an:

Alarmanlagen

Der Klassiker unter den elektronischen Diebstahlsicherungen ist die Alarmanlage. Sie reagiert je nach Modell, sobald das Auto angehoben wird, das Steuergerät Erschütterungen wahrnimmt oder ein Sensor Bewegungen im Innenraum erkennt. Gewarnt wird bei den meisten Systemen optisch (Warnblinker und Beleuchtung) und/oder akustisch (Hupe oder Sirene). Einfache Nachrüstungen mit Erschütterungssensor sind bereits ab etwa 40 Euro (zuzüglich Einbau) erhältlich, müssen aber mit einem separaten Schlüssel scharfgestellt werden. Besser: CAN-Bus-Alarmanlagen, die jedoch von einer Fachwerkstatt eingebaut werden sollten. Sie lassen sich allerdings mit dem Fahrzeugschlüssel bedienen.

Leider ist die Effektivität dieser Systeme umstritten. Fehlalarme stumpfen mögliche Augenzeug:innen ab, wirklich nachgeschaut, ob tatsächlich in ein Auto eingebrochen wird, wird laut Expert:innen selten.

GPS-Tracker

So viel vorweg: GPS-Tracker halten Dieb:innen nicht vom Diebstahl ab. Sie dienen eher als Absicherung, wenn es bereits zu spät ist. Die kleinen Ortungsgeräte lassen sich unauffällig am Fahrzeug verstecken und erlauben es (bei ausreichendem GPS-Signal), den aktuellen Standort des Trackers per App zu bestimmen. Einige Modelle mit sogenannter Geo-Fencing-Funktion schlagen zudem Alarm, wenn das Fahrzeug einen in der App festgelegten geographischen Raum verlässt.

Nachteile: Oft kommen Abokosten zum Kaufpreis hinzu, Autoklau-Profis können die Tracker leicht orten oder mit Signalstörern, sogenannten Jammern, unbrauchbar machen.

Faraday-Schlüsselboxen und Schlüsselhüllen

Moderne Fahrzeuge sind oft ab Werk mit Keyless-Entry- und Keyless-Go-Systemen – also schlüssellosem Zugang und Startknopf – ausgestattet. So bequem dieses schlüssellose Startsystem sein mag, so einfach ist es für geübte Kriminelle leider auch ausnutzbar. Spezielle Schlüsselhüllen und sogenannte Faraday-Boxen sollen hier eine Lösung sein. Wird der Schlüssel zu Hause oder unterwegs in den Schutzbehältnissen aufbewahrt, sollen sich keine Signale abfangen lassen, mit denen sich das Fahrzeug entsperren und starten lässt.

Passende Boxen und Hüllen gibt es viele – und auch die Preise sind nicht hoch. Wichtig: Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Schlüssel komplett hineinpasst und sich das Etui auch möglichst dicht schließen lässt. Kleine Öffnungen können die Wirkung des Keyless-Go-Schutzes nämlich verringern.

 

Lohnt sich Diebstahlschutz am Auto?

Das Auto gegen Diebstahl zu schützen, kostet Geld und bei einigen Produkten bei jedem Parken auch Zeit. Das kann sich jedoch lohnen. Denn bei einem Autodiebstahl kommt es auf jede Sekunde an. Je einfacher sich ein Fahrzeug entwenden lässt, desto eher wird es auch gestohlen.

Besonders die gut sichtbaren Diebstahlsicherungen, wie grell lackierte Radkrallen oder Lenkradschlösser, wirken abschreckend. Eine Alarmanlage kann Täter:innen ebenfalls erfolgreich in die Flucht schlagen. Das akustische Warnsignal kann jedoch von Passant:innen oder Anwohner:innen für einen Fehlalarm gehalten werden, wodurch der Notruf selten benachrichtigt wird, so Expert:innen des ADAC.

Der ideale Schutz fürs Auto ist eine Kombination aus verschiedenen Systemen, die sich ergänzen. So können etwa eine mechanische Sicherung (Lenkradschloss, Radkralle) und eine Alarmanlage einen guten Diebstahlschutz bieten.

Keine Diebstahlsicherung bietet vollständigen Schutz. Ist ein Auto begehrt, finden Kriminelle einen Weg, es zu entwenden. Mechanische wie elektronische Sicherungen erschweren die Arbeit jedoch und können so wertvolle Zeit schaffen, um zu reagieren.

 

Teileklau verhindern: Geht das?

Nicht immer muss das gesamte Fahrzeug entwendet werden. Nahezu genauso ärgerlich ist der Diebstahl von Teilen aus geparkten Autos – und trifft statistisch gesehen sogar mehr Autofahrer:innen. Für 2022 gibt der ADAC an, dass fest verbaute Teile aus über 61.000 Fahrzeugen in Deutschland entwendet wurden. Darunter fallen Bordcomputer, Airbags und Lenkräder, aber auch Katalysatoren oder hochwertige Felgen. Kann man sich dagegen schützen?

Das geht leider nicht immer. Bei Airbags, Lenkrädern und Bildschirmen kann nur eine Alarmanlage etwas Schutz bieten. Ansonsten lassen sich diese Teile kaum durch mechanische Anti-Diebstahl-Systeme sichern. Genauso verhält es sich auch mit Außenspiegeln oder Scheinwerfern.

Gegen den Klau von Felgen und Kompletträdern bieten sich Felgenschlösser an. Hochwertige Fahrzeuge sind oft ab Werk bereits mit den Anti-Diebstahl-Radschrauben ausgestattet. Und auch Nachrüstungen sind problemlos und kostengünstig möglich. Aber: Die Anzahl an Codierungen ist endlich. Gut vorbereitete Banden haben den passenden Steckschlüssel oft dabei.

Katalysatoren sind ebenfalls ein gefragtes Diebesgut. Vom Diebstahl der Abgasreiniger sind vor allem ältere Benziner und Vollhybride betroffen. Einen Schutz mit Zulassung gibt es jedoch nicht. Zwar werden im Internet einige Schutzplatten für spezielle Modelle, beispielsweise für den Toyota Prius, angeboten, diese müssten aber gegebenenfalls in die Papiere eingetragen werden – was je nach Aufwand Zeit, Geld und Nerven kostet. Die einfachere Option ist der Einbau einer Alarmanlage mit Neigungssensor. Sie könnte etwas Abschreckungspotenzial bieten, sofern das Auto für den Klau angehoben werden muss.

 

Eignet sich Auto-Diebstahlschutz auch fürs Wohnmobil?

Diebstahlschutz fürs Auto ist oft auch für leichte Nutzfahrzeuge geeignet. Somit kann auch ein Wohnmobil auf Kleintransporter-Basis mit einer passenden Radkralle oder einem ausreichend großen Lenkradschloss gesichert werden. Wer auch akustische Warnung möchte, sollte in eine spezielle Wohnmobil-Alarmanlage investieren. Sie überwacht auch im Wohnbereich des Campers und kann auf Bewegungen im Fahrzeug reagieren.

Besonders teil- und vollintegrierte Wohnmobile haben durch die schwächeren Fenster- und Türschlösser weitere Schwachpunkte, die es Einbrecher:innen leicht machen, sich Zutritt zum Fahrzeug zu verschaffen. Im Ratgeber für Wohnmobil-Sicherheit erklären wir, wie sich Fenster und Türen sichern lassen. Sonderfall Wohnwagen: Hier hilft eine Anhänger-Diebstahlsicherung, damit der Caravan nicht so einfach gestohlen werden kann.

 

Welche Versicherung kommt bei Diebstahl auf?

Eine Diebstahlsicherung bietet leider keine Garantie, dass das Auto tatsächlich an Ort und Stelle bleibt. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Versicherung bei Fahrzeugentwendung und Teileklau zu informieren ist. In den meisten Fällen greift der Kaskoschutz des Autos. Sowohl Fahrer:innen mit Teil- als auch Vollkasko bekommen die durch Einbruch entstandenen Schäden oder bei Komplettverlust den Wert des Fahrzeugs ausgezahlt.

Die Kfz-Versicherung zahlt jedoch nur für Schäden am Auto sowie den Diebstahl fest verbauter Teile, wie Lenkrad, Airbag oder auch einer Dachbox. Wenn sich im Fahrzeug Wertgegenstände befunden haben, sollten Betroffene zudem die Hausratsversicherung benachrichtigen. Wer eine Gepäckversicherung abgeschlossen hat, informiert diese.

Für Camper:innen kann sich auch eine Inhaltsversicherung lohnen. Sie deckt lose Teile im Fahrzeug ab und kommt auch bei einem Einbruch ins Wohnmobil für Sachschäden an Wertgegenständen und gestohlenes Gepäck auf. Im Unterschied zum Auto greift nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe von August 2018 die Hausratversicherung bei Wohnwagen und Wohnmobilen nicht.

Wer dagegen nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorweisen kann, bleibt auf den entstandenen Kosten durch den Diebstahl sitzen.

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