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Corvette C8 (Cabrio): Alles zu Stingray, C06, ZR1 & E-Ray

Die C8 ZR1 ist die schnellste Vette der Geschichte

Alexander Koch Chefredakteur Digital
Tim Neumann Redakteur
Victoria Zippmann Leitende Redakteurin
Inhalt
  1. Preis: Corvette C8 (Cabrio) Stingray (2020) ab 103.122 Euro
  2. Antrieb von Stingray, E-Ray, Z06 & ZR1: 5,5- & 6,2-l-V8-Motor mit und ohne E-Motor
  3. Exterieur: Aggressiv und dynamisch
  4. Innenraum: Neue Cockpitgestaltung
  5. Fahreindruck: Fahrverhalten besser denn je 
  6. Fazit

Die Corvette C8 Stingray kam 2020 (auch als Cabrio) auf den Markt – mit einem grundlegend überarbeiteten Antriebslayout und Innenraum. 2021 folgte die Z01, 2023 die Hybrid-Version E-Ray und 2025 die ZR1 mit 1187 PS. Alle Infos, Preise und Bilder aller Varianten!

 

Preis: Corvette C8 (Cabrio) Stingray (2020) ab 103.122 Euro

Die Corvette C8 Stingray präsentierte sich 2020 runderneuert: Die einstige Heckschleuder mit Frontmotor ist in der achten Generation zu einer Sportflunder mit Mittelmotor mutiert. Einen derartigen Umbruch gab es in der mittlerweile über 65-jährigen Tradition der Corvette noch nie. So wurde nicht nur das Fahrzeugkonzept, sondern auch der Motor grundlegend überarbeitet. Die Preise starten bei 103.122 Euro, das C8 Cabrio schlägt mit 109.622 Euro zu Buche (Stand: Juli 2024). Einen Preis für die Corvette E-Ray gibt es für Europa nicht, in den USA kostet sie umgerechnet rund 97.000 Euro. Die zweitstärkste Ausbaustufe, die Z06, kostet ab rund 185.000 Euro (derzeit nicht im deutschen Konfigurator). Und für die Über-Corvette ZR1 (2025) ist noch kein Preis bekannt. Produziert wird die Corvette C8 Stingray – auch für den europäischen Markt – im US-amerikanischen Kentucky.
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Das Corvette C8 Stingray Cabrio (2019) im Video:

 
 

Antrieb von Stingray, E-Ray, Z06 & ZR1: 5,5- & 6,2-l-V8-Motor mit und ohne E-Motor

Corvette Stingray

Das Herzstück der neuen Corvette bildet ein 6,2-l-V8-Motor, der wie ein Schmuckstück unter einer durchsichtigen Fiberglas-Scheibe sitzt. Der Small-Block, der auf den Namen L2 hört, ist aus leichtem Aluminium gegossen und verfügt über Zweiventiltechnik, eine variable Ventilsteuerung sowie eine aktive Zylinderabschaltung. Der Sauger leistet in Europa 482 PS (355 kW) und setzt ein maximales Drehmoment von 613 Nm frei, das bei 4500 /min anliegt. Angeflanscht ist der V8-Motor an ein völlig neu entwickeltes Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, das von Tremec zugeliefert wird und blitzschnelle Schaltvorgänge verspricht. Ein in das Getriebe integriertes Sperrdifferential verteilt das Drehmoment zwischen den Hinterrädern und soll die Corvette C8 Stingray (2020) besonders fahrstabil machen. Eine Ausbaustufe höher liegt die C8 Z06 mit 680 PS (500 kW), die 2021 auf den Markt kam.

Elektroauto Corvette C8 SUV
Corvette SUV (2025) Eine Corvette für die Familie

Gebremst wird mit einer Vierkolbenzange und 321 mm großen Bremsscheiben an der Vorderachse und 339 mm großen Scheiben an der Hinterachse. Die achte Generation der Corvette ist mit einem konventionellen Fahrwerk ausgestattet, das sich allerdings bei Bedarf um vier Zentimeter anheben lässt. Adaptive Dämpfer gibt es in dem Performance-Paket "Z51". In dieser Ausstattungsvariante verfügt die Corvette C8 Stingray (2020) zudem über größere Bremsen, eine geänderte Achsübersetzung, einen Sportauspuff und eine verbesserte Aerodynamik sowie Kühlung. Sechs statt bisher vier Fahrmodi stehen ab sofort zur Verfügung: Zu den bekannten Fahrmodi (Wetter, Tour, Sport und Strecke) gesellen sich die beiden Fahrprogramme "Z-Modus" und "MyMode", bei denen unter anderem die Motor- und Getriebekennfelder individuell konfiguriert werden können.

Corvette E-Ray

Eine weitere Antriebsvariante, der Hybrid-Sportler Corvette E-Ray, ergänzte 2023 das Angebot – allerdings nicht in Deutschland. Wie in der Corvette C8 Stingray (2020) arbeitet auch in der Corvette E-Ray (2023) der 502 PS starke 6,2-l-V8 (369 kW), der an der Vorderachse aber von einem 119 kW (162 PS) starken E-Motor unterstützt wird. Seinen Saft bezieht der E-Antrieb aus einer 1,9 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie, die zwischen den Sitzen untergebracht ist und ausschließlich über Rekuperation geladen wird. Eine elektrische Reichweite für den E-Ray ist nicht angegeben, dürfte aber höchstens wenige Kilometer betragen.

Corvette E-Ray (2023) fahrend, von vorne rechts
Foto: Corvette

Der Fokus liegt also auf der gesteigerten Leistung, die in Summe 664 PS (488 kW) beträgt. Damit stürmt die Hybrid-Vette laut Datenblatt in nur 2,5 s auf 96 km/h (60 mph). Die Viertelmeile gibt Corvette mit 10,5 s an. Interessant ist der sogenannte "Stealth Modus", der ähnlich zum "Gute Nachbarschaft"-Modus des Ford Mustang einen lautlosen Start ermöglichen soll. Rein elektrisch fährt der Corvette E-Ray (2023) übrigens bis maximal 72 km/h (45 mph), ehe der V8 zur Unterstützung anspringt.

Corvette Z06

Nach zahlreichen Appetithäppchen zeigte sich die Corvette C8 Z06 im Oktober 2021 in ihrer vollen Pracht. Die technischen Daten erinnern stark an den Rennboliden Corvette C8.R. So kommt ein kleinerer V8 mit 5,5 l Hubraum, Vierventiltechnik und flacher Kurbelwelle zum Einsatz, der im Gegensatz zur vorherigen Z06 ganz ohne Aufladung 680 PS (500 kW) aus dem Ärmel schüttelt. Die sollen bei 8400 Umdrehungen anliegen und markieren eine Abkehr von den uramerikanischen Drehmomentgiganten, die ihre Power bereits sehr früh im Drehzahlband anliegen haben. So wuchtet die Z06 mit 623 Nm etwa 260 weniger auf die Kurbelwelle als ihre 881 Nm starke Vorgängerin. Ein angepasstes MagnaRide-Fahrwerk, größere Brembo-Bremsen (398er-Scheiben vorne, 391er hinten) und Michelin Cup 2R ZP-Reifen maximieren die Fahrdynamik. Den Beschleunigungswert auf Tempo 100 gibt Corvette mit 2,7 s an, die Höchstgeschwindigkeit mit 304 km/h.

Corvette ZR1

Mit der Corvette C8 ZR1 schicken die US-Amerikaner:innen 2025 ihre bisher schnellste Vette ins Rennen. Hinter der Motorbezeichnung LT7 verbirgt sich ein 5,5-l-V8-Biturbo, der sage und schreibe 1187 PS (873 kW) bei 7000 /min sowie ein Drehmoment von 1123 Nm bei 6000 /min mobilisiert. Übertragen wird die Kraft mittels M1K-Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Gefertigt wird der Motor per Hand im Performance Build Center des Bowling Green-Werks in Kentucky/USA. Bei einem ersten Testlauf soll die ZR1 die Viertelmeile in unter zehn Sekunden durchflogen haben.

Corvette C8 ZR1 (2025) stehend, von hinten oben
Foto: Corvette

Um diese Werte zu erzielen, hat Chevrolet nicht nur Leichtbau durch Carbonteile betrieben, sondern unter anderem ein sekundäres Einspritzsystem installiert, das den zusätzlich erforderlichen Kraftstoff liefert. Eine spezielle Anit-Lag-Motorabstimmung soll sich dem Fahrstil anpassen und darauf reagieren. Gebremst wird mit Keramikbremsen bestehend aus 400 mm großen Bremsscheiben vorn und 390 mm hinten. Den Sprintwert auf Tempo 100 ist im Gegensatz zur Höchstgeschwindigkeit von 346 km/h noch nicht kommuniziert.

Die Konkurrenten:

 

Exterieur: Aggressiv und dynamisch

In der Länge misst die Corvette C8 Stingray (2020) 4,63 m, in der Breite sind es derer 1,93. "Hoch" ist die Flunder lediglich 1,23 m. Der Radstand beträgt 2,72 m. Das neue Layout verspricht eine ausgewogene Gewichtsverteilung und eine daraus resultierende Performance-Steigerung. Das Cockpit ist 42 cm weiter nach vorne gewandert, sodass auch die Person am Steuer näher an der Vorderachse sitzt und eine bessere Rückmeldung über die Geschehnisse an der Vorderachse bekommt. Trotz grundlegender Änderungen mutet die Corvette C8 Stingray optisch vertraut an.

Die scharf gezeichnete Front wird von großen Lufteinlässen dominiert, die Schweinwerfer laufen weit über die Kotflügel und erinnern entfernt an italienische Supersportwagen. Die Seitenansicht dominiert der große, in Schwarz abgesetzte Lufteinlass vor dem Hinterrad und das Heck mit Spoiler und vierflutiger Abgasanlage gibt sich flach und aggressiv. Die beiden Doppelrückleuchten wecken Assoziationen zu vorherigen Corvette-Generationen. Ganz im Stile alter Traditionen ist auch die C8 wieder mit herausnehmbaren Dachelementen ausgestattet, die bei Bedarf Frischluft in den Innenraum lassen. 19 Zoll große Felgen an der Vorderachse und 20-Zoll-Räder an der Hinterachse runden den äußeren Auftritt ab.

Corvette C8 Stingray Cabrio (2020); stehend, schräg hinten
Foto: Corvette

Die offene Vette erhält erstmalig ein Klappdach. Bei der Entwicklung des neuen zweiteiligen Falt-Hardtops wurde darauf geachtet, Platzeinbußen zu vermeiden – wie auch im Coupé sollen zwei Golftaschen in den Kofferraum passen. Dank sechs Elektromotoren lässt sich das Verdeck innerhalb von 16 s öffnen und schließen – und das bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Optisch unterscheidet sich das Corvette C8 Stingray Cabrio (2020) kaum von der geschlossenen Variante. Nur die Motorabdeckung ist bei der Klappdach-Vette geschlossen und nicht aus durchsichtigem Fiberglas.

Als E-Ray kommt die Corvette mit weniger schwarzen Applikationen und kleinerem Spoiler am Heck daher. Die Corvette C8 Z06 (2021) fällt nochmals schärfer aus, beispielsweise mit aktiver Aerodynamik und einem großen Heckflügel – der zum Carbon Fiber Aero Package gehört. Im Standard-Trim wird die Z06 mit vergleichsweise kleinem Spoiler ausgeliefert. Wild wird es hingegen mit der ZR1, vor allem als optionale ZTK-Performance-Variante mit gigantischem Carbon-Heckflügel und weiteren Optimierungen für mehr Abtrieb, beispielsweise einer Carbon-Gurney-Lippe auf der Motorhaube oder Unterbodenstreben für höheren Abtrieb. Zudem halten mit dem ZTK-Paket steifere Federn Einzug. Alle Carbon-Anbauteile sind im Carbon Areo-Paket auf für das Standard-ZR1-Chassis erhältlich. Unabhängig von Paketen und Carbon hebt sich die Corvette C8 ZR1 (2025) von der Standard-C8 mit einem geteilten Fenster im Heck ab. Das mittige "Rückgrat" kann entweder aus Sichtcarbon oder in Wagenfarbe geordert werden.

 

Innenraum: Neue Cockpitgestaltung

Corvette C8 Stingray (2020)
Foto: Corvette

Im Innenraum sorgt eine breite Mittelkonsole für viel Distanz zwischen beiden Sitzen. Das digitale Cockpit und der zwölf Zoll große Bildschirm des Infotainmentsystems sind fahrerorientiert. Die wichtigsten Fahrzeugfunktionen lassen sich über eine Schalterleiste bedienen, die ansteigend zwischen der Mittelkonsole und dem Armaturenbrett verläuft. Memorysitze, ein beheizbares Lenkrad und ein Bose-Soundsystem bringen zusätzlichen Langstreckenkomfort. Passend dazu bietet der Kofferraum ein Ladevolumen von 357 l.

Als ZR1 stattet Chevrolet das Cockpit der Corvette C8 nicht nur mit Emblemen, Einstiegsleisten und einem Lenkrad in ZR1-Optik aus, sondern auch mit einem Ladedruckanzeiger. Auch mit Details wie Änderungen im Stichmuster der Türverkleidung oder Optionen wie die Habanero-Ausstattung oder spezielle Farben für Nähte, Bremssättel und Gurt grenzen das ultraschnelle Modell von der Standardversion ab.

 

Fahreindruck: Fahrverhalten besser denn je 

Die Konstruktion komplett umgekrempelt, das Fahrverhalten auf der ersten Testfahrt besser denn je und das Innenleben endlich auf Augenhöhe mit der Premium-Konkurrenz – kaum etwas ist bei der neuen Corvette C8 Stingray (2020) noch so, wie es mal war. Nur in einem Punkt ist auch die neue Corvette ganz die alte: beim Preis. Denn auch wenn sie in Europa spürbar mehr kostet als daheim in den USA, bleibt sie neben den exklusiven Exoten aus Italien und England das Schnäppchen unter den Supersportwagen.
Von Thomas Geiger

 
Unser Fazit

Die Revolution geht weiter: Kaum hat man sich an das neue Mittelmotorlayout gewöhnt, zaubert Chevrolet die nächste einschneidende Neuerung aus dem Hut. Die C8 ZR1 kommt mit Biturbo-Aufladung und weit über 1000 PS!

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