Carthago Chic E-Line (2019): Preis/Ausstattung
Spitzenmodell auf Fiat- oder Mercedes-Basis
Der Carthago Chic E-Line (2019) steht für Premium. Entsprechend üppig fällt die Ausstattung des Spitzenmodells aus Oberschwaben aus. Wir zeigen den Innenraum und nennen den Preis des Vollintegrierten.
Preis: Carthago Chic E-Line (2019) ab 173.590 Euro
Willkommen in der Reisemobil-Oberklasse: Der Carthago Chic E-Line (2019), der ab 173.590 Euro (Stand: Juni 2024) angeboten wird, ist das Spitzenmodell des Camper-Spezialisten aus dem oberschwäbischen Aulendorf. Das betont dynamische Karosseriedesign suggeriert bereits, dass es sich hier um einen Luxus-Vollintegrierten handelt. Aufwendigen Details wie komplett selbstgestaltete Voll-LED-Scheinwerfern mit eleganter Grafik, ein verchromter Kühlergrill und fließend übergehende Linien wirken ansprechend und verschaffen dem Wohnmobil einen gefälligen und wertig anmutenden Auftritt. Ein kleines Detail verrät, welches der beiden verfügbaren Basisfahrzeuge die Besitzer:innen gewählt haben: Prangt ein Stern über dem Grill oder das Carthago-Logo?
Denn der Carthago Chic E-Line (2019) fußt entweder auf dem Fiat Ducato oder optional dem Mercedes Sprinter. Damit nicht genug: Käufer:innen eines Chic E-Line haben die Wahl aus je sechs Grundrissen pro Chassis. Dabei muss Mercedes-Fahren nicht zwingend teurer sein. Der günstigste Grundriss 50 LE ist auf dem Mercedes-Chassis tatsächlich über 1000 Euro preiswerter als das Fiat-Pendant. Wer sich für das Top-Modell 64 XL QB entscheidet, zahlt dagegen 190.190 Euro für den Sprinter, der Ducato kostet 20 Euro Aufpreis. Der in dieser Klasse frugal erscheinende Ducato ist teurer? Richtig gelesen. Dafür erhält die italienische Basis einen stärkeren 2,2-l-Turbodiesel mit 180 PS (132 kW) als Basismotor, Interessent:innen der Mercedes-Plattform müssen ab Werk mit 150 PS (110 kW) vorliebnehmen.
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Innenraum: Viel Stehhöhe und luxuriöses Mobiliar
Im Innenraum überzeugt eine feine Handschrift mit hochklassigen Möbeln und einem luxuriösen, stimmigen Gesamteindruck. Fangen wir in der Fahrerkabine an. Einzig das Armaturenbrett verweist im Interieur auf das Basisfahrzeug. Lenkrad, Instrumente, Gangwahlhebel und Infotainment-System stammen entweder aus dem Ducato oder dem Sprinter. Die drehbaren Sessel – auf Wunsch auch mit Lederbezug – sind bei allen Grundrissen identisch. Direkt hinter den Frontsitzen befindet sich die Dinette mit Echtholz-Tisch und L-förmiger Lounge. Der Deckenbereich über der Kabine lässt sich entweder mit einem Hubbett (195 auf 160 cm) oder mit einem Panoramaglasdach ausstatten.
Hinter dem Wohnbereich folgt die Küche. Die Arbeitsflächen fallen zwar eher klein aus, dafür mangelt es dank Dachschränken, ausziehbarem Apothekerschrank und Schubladen nicht an Verstaumöglichkeiten. Gekocht wird auf einem Dreiflammen-Gasherd. Die Gasflaschen (zweimal 11 kg) werden in einem separaten Fach außen verstaut.
Zwischen Wohn- und Schlafraum befindet sich das Badezimmer. Der Clou: Es handelt sich um einen beidseitig durch Türen abschließbaren Durchgangsraum über die gesamte Fahrzeugbreite. Mit Dusche, WC (optional auch aus Keramik) und Kleiderschrank fällt es großzügiger als bei vielen Mitbewerbern aus. Je nach Grundriss befindet sich im Fahrzeugheck das ebenfalls recht groß ausfallende Schlafzimmer mit Einzelbetten (je 200 auf 850 cm) oder einem Doppelbett (2000 auf 1450 cm). Die Stehhöhe ist mit 2,1 m in den Wohnräumen, beziehungsweise 1,98 m in Bad und Schlafraum ebenfalls im Klassenschnitt eher großzügig.
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Unter dem Holzimitat-Boden versteckt sich ein Zwischenraum mit bis zu 70 cm Nutzhöhe. Das ermöglicht die Doppelboden-Bauweise des Vollintegrierten, die zudem auch eine bessere Dämmung des Interieurs verspricht. Da der Zwischenraum beheizt wird, soll diese Konstruktion denselben Effekt wie eine Fußbodenheizung haben. Hier befinden sich auch die zwei 80 Ah-Gel-Batterien, die für Autarkie sorgen. Ein 235-l-Frischwassertank sowie ein 185-l-Abwassertank versorgen Camper:innen ausreichend lang mit Wasser. Übrigens: Ab Werk wird im Chic E-Line auch mithilfe einer Alde Warmwasserheizung (betrieben mit Strom oder Gas) geheizt – im Stand auch im Fahrerhaus.
Neben dem von außen und innen zugänglichen "Keller" im Zwischenboden bietet der Carthago Chic E-Line (2019) zur Gepäckverstauung auch eine große Heckgarage mit 450 kg Belastbarkeit. Hier lässt sich auch ein Motorroller stehend unterbringen.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Basisfahrzeug: Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter
Käufer:innen des Carthago Chic E-Line (2019) haben die Wahl: Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter. Beide Chassis setzen auf einen AL-KO-Tiefrahmen, bekannt für den überlegenen Fahrkomfort gegenüber Werks-Leiterrahmen. Ebenfalls bei beiden Basisfahrzeugen möglich: Eine Dreiachs-Konfiguration mit bis zu 5,5 t zulässiger Gesamtmasse (bei Zweiachsern sind maximal 4,8 t möglich).
Wer den Fiat Ducato als Basis wählt, bekommt ab Werk einen 180 PS (132 kW) starken Vierzylinder-Turbodiesel mit Sechsgang-Schaltgetriebe. Optional gibt es auch eine Neunstufen-Automatik für den Motor. Auch der Tempomat ist bereits serienmäßig an Bord.
Das Mercedes Sprinter-Chassis ist serienmäßig mit einem 2,0-Vierzylinder-Turbodiesel mit 150 PS (110 kW) ausgestattet. Geschaltet wird auch hier ab Werk über ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Auf Wunsch ist auch ein Neunstufen-Automatikgetriebe wählbar. Wer Wert auf bessere Fahrleistungen legt, bekommt den Carthago Chic E-Line auf Mercedes Sprinter-Basis auch mit 170 PS (125 kW) starkem Antrieb.