Elmar Siepen
"Mein Vater war meine dauernde Quengelei irgendwann leid und er kapitulierte vor meinem Drang ans Steuer zu dürfen. So gab es die ersten Fahrstunden als Belohnung fürs Wagenwaschen schon im Alter von 12 Jahren. Mit Sitzkissen und weit nach vorne geschobenem Fahrersitz am Steuer des elterlichen Käfers lernte ich auf abgelegensten, aber damals schon asphaltierten Feldwegen. Das war zwar verboten, aber genau deshalb besonders spannend. Schnell faszinierte mich der Umgang mit der Mechanik. Kuppeln, Schalten, Lenken, Bremsen – man war Maschinist auf eigenem Boden was schnell einen unglaublichen Spaß machte. Ich bekam trotz mickriger 40 PS eine Vorstellung von der Freiheit, die ein Führerschein und ein eigenes Auto bergen. Die Diagnose war klar: Akute Infektion mit dem Auto-Virus. Verlauf: Unheilbar! Mit 18 gab's kurz nach bestandener Führerscheinprüfung das erste eigene Auto, einen gebrauchten Käfer. Finanziert mit Erspartem und elterlichem Kredit. Fahrwerk und Motor wurden natürlich Stück für Stück optimiert. Zu Uni-Zeiten verbrachte ich mitunter mehr Zeit unter dem Auto als im Hörsaal. Die Faszination fürs Auto ist auch nach über 20 Jahren AUTO ZEITUNG ungebrochen. Es gibt wohl kaum eine Branche mit einem so breiten Entwicklungsspektrum und einer solch ungeheuren Angebotsvielfalt wie die der Automobilindustrie. Das Erleben von Technik mit allen Sinnen, ist für mich immer noch etwas Besonderes. In meiner Freizeit fahre ich zum Ausgleich gerne Motorrad – die wohl puristischste Art, eine Verbrennungskraftmaschine zu erleben."