Peugeot Rifter: Test Rifter als Partner für alle Fälle
Mit dem im Test befindlichen Peugeot Rifter erneuern die Franzosen ihr Hochdachkombi und verändern den Namen. Wie sein Vorgänger bietet der Wagen Platz statt Prestige. Was kann das Raumwunder noch?
Der Peugeot Rifter im Test: Der Nachfolger des Partner Tepee hat einen neuen Namen bekommen, ändert sich sonst nichts? Das wäre zu wenig gesagt, denn der französische Kombi-Kasten teilt sich Plattform und Technik zwar nach wie vor mit dem Citroën Berlingo, kommt aber optisch deutlich eigenständiger und gefälliger daher als früher. Außen trägt er nun das von anderen Modellen bekannte Peugeot-Gesicht, die Kunststoffbeplankung verleiht ihm einen Hauch von Offroad-Feeling, und innen gibt es das i-Cockpit mit kleinem Lenkrad und darüber angeordneten Instrumenten. Im Gegensatz zu manch anderen Peugeot Modellen lassen sich die Anzeigen durchgehend gut ablesen. Das Interieur wirkt hochwertiger als bei den Resopal-Charme versprühenden Vorgänger-Versionen. Etwas störend fallen dagegen die breiten B-Säulen auf, die beim Abbiegen und beim Schulterblick die Sicht beeinträchtigen. Die Sitze sind vorn wie hinten dank straffer Polsterung bequem, wenngleich es im Fond etwas mehr Oberschenkelauflage geben dürfte. Praktisch sind die beiden Schiebetüren des Peugeot Rifter, die nicht nur das Beladen mit Sperrgut, sondern auch den Einstieg für die Passagiere in engen Parklücken erleichtern. Mehr zum Thema: Elektro-Studie Peugeot e-Legend
Peugeot Rifter im Video:
Der Peugeot Rifter im Test
Der riesige Gepäckraum fasst bei umgeklappten Sitzen fast 2700 Liter – genug beispielsweise für das eine oder andere Mountainbike. Zahlreiche Ablagen im Boden oder in der Dachverkleidung nehmen Kleinkram auf. Was dem Peugeot Rifter fehlt, ist beim Keyless-Go-System (400 Euro bei Ausstattung Allure) ein Fach für den Zündschlüssel, damit dieser nicht haltlos durch die Ablagen rutscht. Auf mit Bodenwellen gespicktem Asphalt-Flickenteppich zeigt die Federung ein sehr gutes Schluckvermögen, Schlaglöcher bringen sie dagegen gelegentlich aus dem Tritt, dann poltert's im Fahrwerksgebälk. Die Geräuschdämmung geriet ordentlich. Kurven nimmt der Franzose mit reichlich Seitenneigung und der Tendenz zum sanften Untersteuern. Lastwechselreaktionen unterbindet das ESP – so wird der Peugeot Rifter nicht zum Drifter. Mit dem neuen, 130 PS starken, laufruhigen 1,5-Liter-BlueHDi-Vierzylinder-Turbodiesel ist der Hochdachkombi ordentlich motorisiert. Akzeptable 11,1 Sekunden vergehen bis zum Erreichen der 100-km/h-Marke. Mit Anlauf sind 184 km/h Spitze möglich. Die erstmals erhältliche Achtstufen-Automatik von Aisin sorgt für sanfte und meist passende Fahrstufenwechsel. Erfreulich: Mit einem Testverbrauch von nur 6,4 Liter Diesel schont der Rifter BlueHDi 130 das Budget, mit seinem Preis von mindestens 27.290 Euro eher weniger.
Connectivity: Rifter mit DAB+ und Apple CarPlay
Werksseitig ist der Peugeot Rifter mit einer Audioanlage bestückt, die AUX- und USB-Eingänge sowie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung umfasst. Mirror Screen zur Smartphone-Integration sowie ein farbiger Touchscreen kosten 400 Euro. Für weitere 200 Euro gibt es DAB-Empfang. Für ein 3D-Navisystem mit 8,0-Zoll-Touchscreen, Spracherkennung und Verkehrsinformationen in Echtzeit sind 1200 Euro fällig. Mit dabei: Peugeot Connect Box, unter anderem mit Notruf-Funktion.
Technische Daten des Peugeot Rifter
Der Test zeigt, praktischer geht es nicht: Wer ein Auto ohne Allüren, aber dafür mit hohem Nutzwert und einem Riesen-Kofferraum sucht, kommt am Peugeot Rifter nicht vorbei. Die Preisgestaltung dürfte kostensensible Familien beim Händler allerdings hart verhandeln lassen.