Brabus Big Boy 1200 (2024): Innenraum & Ausstattung des Liners
Der Million-Dollar-Liner vom Bottroper Tuner
Der Edeltuner geht unter die Camper. Mit dem Brabus Big Boy 1200 (2024) folgt das erste Wohnmobil der Bottroper:innen – natürlich in gewohnter Manier der Superlative. Das gilt sowohl für die Ausstattung, als auch den Preis. Das steckt im Brabus-Luxusliner!
Preis: Brabus Big Boy 1200 (2024) ab etwa 1,4 Millionen Euro
Teure Supersportwagen, Lifestyle-Accessoires, Yachten und restaurierte Oldtimer – das Portfolio von Brabus ist bereits breit gefächert und bietet neben dem Kerngeschäft, dem Tunen von Mercedes-Fahrzeugen, eine ganze Markenwelt für gutbetuchte Käufer:innen. Nun gehen die Edeltuner:innen aus Bottrop auch noch unter die Wohnmobil-Hersteller. Natürlich nicht mit einem schnöden Sprinter-Kastenwagen auf knapp sechs Metern Länge, sondern gleich mit einem Reisemobil der Superluxus-Klasse. Gestatten: der Brabus Big Boy 1200 (2024). Der Liner – selbstverständlich komplett in edlem Schwarz gehalten – ist in vielerlei Hinsicht ein Superlative, selbst für die Verhältnisse der Veredelungs-Manufaktur. Der "Big Boy" (zu Deutsch: "großer Junge") misst zwölf Meter in der Länge, baut vier Meter hoch auf, steht auf 22,5-Zoll-Alurädern an allen drei Achsen und bringt einen 12,8-l-Turbodiesel mit 530 PS (390 kW) unter dem Fahrerhaus unter. Ach ja, und er wiegt schlappe 26 t.
Optisch trägt der große Benz vom Edeltuner stolz seine Markenzugehörigkeit zur Schau. Den schwarzen Liner zieren etwa beleuchtete Logos an der Front und Schriftzüge rundum. Damit das optische Gesamtpaket des Reisemobils zu den schnellen Benz-Pkw wie Rocket GTS, 700 Widestar und Co. passt, bekommt der Big Boy 1200 das "Carbon Package" samt Windabweiser, Kühlergrill-Zierleisten, Nebelscheinwerferrahmen und Fahrerkabinengriffen aus dem Verbundstoff verpasst. Brabus lässt sich das Wohnmobil der Luxusklasse natürlich auch entsprechend bezahlen. Wer hinter dem Volant des Liners Platz nehmen möchte, sollte mindestens 1,5 Mio US-Dollar (1,38 Mio Euro; Stand: Oktober 2024) lockermachen können.
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Innenraum: Auszüge, edle Oberflächen und zwei Playstation 5
Der Grundtenor "Schwarz" und "Carbon" setzt sich auch im hochwertig eingerichteten Innenraum des Brabus Big Boy 1200 (2024) fort. Wer den per digitalem Eingangscode gesicherten Aufbau über die elektrisch ausfahrbaren Trittstufen begeht, findet sich in einem schicken Apartment mit allerhand Carbon-Dekor wieder. Vier elektrisch ausfahrbare Slide-Outs erweitern im Stand den Wohnraum und lassen Sofa, Küche, Bett oder Waschtisch um mehrere Zentimeter nach Außen wandern. Typischer Reisemobil-Charme? Fehlanzeige. Denn auch das Fahrerhaus lässt sich durch ein drehbares Ledersofa komplett abkapseln. Damit die mobile Villa nicht schräg steht, nivelliert sie sich Kurzerhand auch von selbst. Willkommen zu Hause.
Eine klassische Dinette gibt es im Big Boy nicht. Die Marke selbst spricht auch vom "Wohnzimmer". Dieses besteht aus zwei Lounge-Sitzbänken, bei Bedarf gesellt sich ein klappbarer Esstisch sowie zwei Stühle hinzu und schaffen eine kleine Tafel. Werden sie nicht gebraucht, bilden die zwei Sofas eine Eck-Sitzgruppe im Bug. Bei den gemütlichen Polstern ist es naheliegend, dass serienmäßig auch für Unterhaltung gesorgt wird. Ab Werk ist daher ein 43-Zoll-Smart-TV mit Soundbar und eine Playstation 5 an Bord – man soll ja schließlich auch im Urlaub auf nichts verzichten müssen. Eine 4G-Antenne auf dem Dach sowie ein Starlink-Satellitensignal-Empfänger sorgen dafür, dass Konsole und Fernseher per 5G-Router (so WLAN im Wohnmobil nachrüsten) auch online gehen können – selbst im abgelegensten Winkel dieses Planeten. Damit für Filmabende oder Gamingsessions genug Strom an Bord ist, sind im Doppelboden gleich fünf 200-Ah-Lithium-Aufbaubatterien mit 24 V Spannung untergebracht. Drei 320 W Solarpaneele auf dem Dach sorgen für Stromnachschub. Sollte auch das nicht genügen, steht noch ein Fischer Panda 8000i Notstromaggregat mit 6,4 kW Leistung bereit.
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Wie es sich für ein modernes Loft gehört, hat man sich in Bottrop für ein offenes Raumkonzept mit integrierter Küche entschieden. Auch diese ist in Anthrazit gehalten und – natürlich – durch Carbon-Zierleisten veredelt. Dach- und Unterschränke bestehen dagegen aus Echtholz. Gekocht wird nicht auf einem herkömmlichen Zweiflammen-Gaskocher – obwohl eine Dunstabzugshaube im Dachschrank integriert ist. Für das Zubereiten von Speisen stehen ein Induktionsfeld sowie ein Backofen bereit. Auch einen Geschirrspüler baut Brabus in die Big-Boy-Küche ein. Eine Spüle gibt es natürlich ebenfalls, sogar samt "Qooker"-Armatur für kochendes, gekühltes oder sprudelndes Wasser direkt aus dem Hahn. Ein Haushalts-großer Kühlschrank mit Gefrierfach komplettiert die Küchenausstattung.
Ein Gang führt vom Wohnzimmer ins Schlafgemach. Bevor man dort jedoch ankommt, lohnt sich ein Blick ins Bad. Aufgrund der großen Fläche, die der Big-Boy-Innenraum auch durch die Slide-Outs zulässt, ist dieses kein Durchgangszimmer, sondern ein separater Raum. Die Nasszelle ist komplett in Naturstein-Optik eingekleidet und besteht aus einer separaten Duschkabine samt Regendusche, einem Handtuchtrockner und einer Toilette mit einem eigenen 170-l-Schwarzwassertank. Obligatorischen Carbon-Zierrat gibt es natürlich auch. Neben dem elektrisch öffnenden Dachfenster baut Brabus auch eine Lüftung ein. Der Waschtisch befindet sich vor der Badezimmertüre im Flur und fährt mit dem Auszug elektrisch einige Zentimeter heraus. Ein 427-l-Frischwassertank (unsere Empfehlungen für Wasserfilter) versorgt die Sanitäreinrichtungen an Bord, ein Grauwassertank fängt bis zu 270-l-Duschwasser wieder auf. Alle Tanks sind selbstverständlich frostgeschützt und beheizt.
Bleibt also nur noch das große Schlafzimmer im Heck. Dieses kommt mit einem Doppelbett, dass ebenfalls im Slide-Out einige Zentimeter nach Außen wandert und so mehr Platz schafft – etwa für einen Schreibtisch, der im Heck untergebracht ist. Mit 200 auf 160 cm fällt es auch recht groß aus, das eigentliche Highlight steckt aber mit dem elektrisch einstellbaren Lattenrost unter der Matratze. Sollten erschöpfte Reisende zu müde sein, um die Multimedia-Geräte im Wohnzimmer nutzen zu wollen, dupliziert Brabus einfach die Ausstattung und installiert auch im Heck Smart-TV, Soundbar und Playstation. Ein Hubbett mit 160 cm Breite steht jedoch auch im Fahrerhaus zur Verfügung, sollten Kinder oder Übernachtungsgäste im Big Boy verweilen.
Die Bordtechnik darf natürlich ähnlich hochkarätig ausfallen, so wie Maße, Ausstattung und Preis. Selbstverständlich ist eine Klimaanlage serienmäßig im Camper untergebracht. Damit es im Wohnraum auch bei kühleren Außentemperaturen angenehm warm bleibt, sorgt eine Hybrid-Dieselheizung für Wohlfühltemperaturen – dank Fußbodenheizung auch unter Füßen der Reisenden. Um die Böden frei von Schmutz zu halten, baut Brabus einen Zentralstaubsauger mit Anschluss im Wohnzimmer und Schlafzimmer mit Sammelbehälter im Zwischenboden ein. Dort sind auch der serienmäßige Waschtrockner sowie die Stauräume für Campingzubehör – aber keine Fahrzeuggarage – untergebracht. Dafür legen die Bottroper:innen hier zwei Liegestühle parat.
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Basisfahrzeug: Mercedes Actros
In Bottrop setzt man traditionell – wenn auch längst nicht mehr exklusiv – auf Benz. Was ein Glück, dass die Schwäb:innen auch eine Lkw-Sparte haben. Für den Liner kommt daher nur einer infrage: der Mercedes Actros. Als Motorisierung wählen die Bottroper:innen den 12,8-l-Reihensechszylinder-Turbodiesel mit 530 PS (390 kW). Die Leistung erreicht der Motor bereits bei Lkw-typischen, jedoch für Brabus-Kund:innen fremden, 1600 Umdrehungen, das maximale Drehmoment von 2600 Nm liegt bereits bei 1100 Umdrehungen an. Auch untypisch für Brabus: Die Höchstgeschwindigkeit des Big Boy liegt bei 90 km/h. Natürlich darf das Ungetüm mit 26.000 kg technisch zulässigem Gesamtgewicht nur von Fahrer:innen mit einem Führerschein der Klasse C gefahren werden, beziehungsweise CE, wenn die maximale Anhängelast von 3,5 t ausgeschöpft werden soll.