BMW i3 (2026): Erste Fotos & alle bisherigen Infos des Stromers
Erster i3-Erlkönig greift Studien auf
Nein, der chinesische BMW i3 eDrive35L hat keine Zukunft in Europa. Stattdessen soll 2026 der BMW i3 auf Basis der neuen "Neue Klasse"-Architektur entstehen – mit Konsequenzen für Design und Antrieb. Einen Ausblick geben erste Erlkönigfotos, zwei Studien und unsere Computer-Illustration!
Preis: BMW i3 (2026) weit über 50.000 Euro teuer?
Der Zeitplan für die Einführung der "Neuen Klasse" von BMW steht. 2025 rollt das erste Modell als Nachfolger des aktuellen iX3, das auf der neuen Elektroarchitektur NCAR (Neue Cluster Architektur) aufbaut, im ungarischen Debrecen vom Band des dort neu gebauten Werks. Zwei Milliarden Euro hat BMW allein in diesen neuen Standort investiert. 2026 schaltet BMW den i3 an, der dann angeblich im bis dahin komplett umgebauten Stammwerk in München als Limousine und als i3 Touring produziert werden soll. Die Rede ist inzwischen jedoch auch von China und Mexiko – hier dürfen wir gespannt bleiben.
Anders als in den ersten Statements, in denen von einer Misch-Architektur die Rede war, bei der die neue Technologie-Plattform ab 2025 alle Antriebsformen – vom Verbrenner über Plug-in-Hybride bis hin zu rein batterieelektrischen Modellen – integrieren sollte, wird die "Neue Klasse" nun doch der rein elektrischen Idee vorbehalten bleiben. Für eine Preiseinschätzung scheint es zwar zu früh, doch betrachtet man die Preisunterschiede zwischen BMW 5er und i5, so lässt sich beim aktuellen Preis des BMW 3er von 46.400 Euro (Stand: November 2024) absehen, dass ein künftiger BMW i3 (2026) der "Neuen Klasse" wohl deutlich über 50.000 Euro kosten dürfte.
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Antrieb: Den Einstieg könnte der eDrive30 bilden
Den Einstieg beim BMW i3 (2026) könnte ein i3 eDrive30 mit 221 kW (300 PS) bilden. Ein i3 M60 xDrive mit rund 440 kW (600 PS) dürfte bis zum Debüt eines mindestens 552 kW (750 PS) starken BMW M3 als Topmodell fungieren. Technisch gesehen schwenkt BMW bei der "Neuen Klasse" von prismatischen auf runde Zellen um. Im Vergleich zur aktuellen prismatischen Variante wird auf der Kathodenseite der Nickelgehalt erhöht, der Kobaltanteil gleichzeitig reduziert und der Siliziumanteil auf der Anodenseite erhöht. Die neue Zelle erreicht so eine um 20 Prozent höhere Energiedichte, die Ladegeschwindigkeit wird, mit der Umstellung auf die 800-V-Technik, um bis zu 30 Prozent gesteigert. Auch die Reichweite profitiert mit einer Verbesserung um 30 Prozent. Zudem sinken die CO2-Emissionen in der Zellfertigung um bis zu 60 Prozent, die Produktionskosten reduzieren sich im Vergleich zu denen der aktuellen fünften Generation um maximal 50 Prozent.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
So will BMW die Herstellungskosten von vollelektrischen Modellen wie dem BMW i3 (2026) auf das Niveau von modernen Verbrennern bringen. Die neuen Zellen und deren Integrationskonzept verringern nicht nur die Kosten, das Speichersystem übernimmt auch eine tragende Rolle in der Karosseriestruktur. Gen 6 nutzt einen Stahlmantel für die Zellen statt der bei Gen 5 verwendeten Aluminiumhülle – dadurch kann auf die Modulebene verzichtet werden. So lässt sich die Größe des Akkus hochflexibel gestalten, der wegen der Steifigkeit platzsparend in jede Karosserieform integriert werden kann.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Alles wird neu gedacht
Der BMW i3 (2026) kommt als vollelektrischer 3er in komplett neuer Form. Der Stromer und der 3er mit klassischem Antrieb werden mit dem Debüt der E-Plattform nicht wie Zwillinge à la i7 und 7er auftreten. Bei der neuen Elektro-Architektur, die vom Heckantrieb bis hin zum eDrive mit vier Motoren hochflexible Arrangements bietet, wird die Vorderachse zugunsten eines langen Radstands weiter nach vorn rücken, wodurch der vordere Überhang kürzer ausfällt – es wird sich quasi alles ändern. Das betrifft auch das Design. "Es ist fast so, als ob wir eine Modellgeneration überspringen. Die Neue Klasse wird nicht nur ein Auto sein, sondern ein neues Kapitel für die Marke BMW in allen Bereichen darstellen", erläutert Adrian van Hooydonk, Leiter BMW Group Design, den großen Schritt, den BMW mit der "Neuen Klasse" gehen wird.
Studien
Wie viel vom Conceptcar "BMW Vision Neue Klasse" 2026 beim i3 zu sehen sein wird? Laut dem Chefdesigner werden es um die 90 Prozent sein. Sicher ist die gänzliche Neuinterpretation der Front. BMW präsentierte schon 2021 mit der Studie i Vision Circular eine erste Idee mit breitem Nierengrill und schmalen Leuchteinheiten, die nicht zuletzt das markante Design der "Neuen Klasse" von 1962 zitiert. Die Studien BMW i Vision DEE und BMW Vision Neue Klasse (siehe unten) von 2022 und 2023 konkretisieren eben jenen Gedanken.
Mit Michael Godde
Erlkönig
Im November 2024 sichtete unser Erlkönigjäger einen ersten getarnten BMW i3 auf der "Neue Klasse"-Architektur. Während die Silhouette insgesamt eher konventionell daherkommt, bestätigt der Erlkönig die kurzen Überhänge und den vergleichsweise langen Radstand. Die Lichtsignatur der Scheinwerfer ist nur schwer zu erkennen, zudem könnte es sich um ein Provisorium handeln. Allerdings lässt sich die Form der angedeuteten breiten Nieren aus den Studien vermuten. Auch die markante Sicke auf der Motorhaube der Studien scheint es ins Serienmodell zu schaffen – ein entsprechendes Tarnelement ist eindeutig auf der Haube des Erlkönigs zu erkennen. Das Heck kommt wie zu erwarten eher aufgeräumt daher, gibt allerdings noch keinen Ausblick auf die Rückleuchten. Ein etwaiger Hofmeisterknick ist geschickt getarnt.
Von Max Grigo
Interieur: Studien geben Ausblick
BMW i Vision DEE (2023)
Leslie & Cars zeigt den BMW i Vision DEE (2023) im Video:
Auf der CES 2023 in Las Vegas brachte BMW den autofahrerischen Realitätssinn durcheinander: Die Studie BMW i Vision DEE (2023) ist nämlich nicht nur der eindrucksvolle Beweis dafür, dass sie in München doch noch Autos zeichnen können, die begeistern statt provozieren. Mit dem Showcar demonstriert BMW auch, wie die Marke bei künftigen Modellen Realität und Animation verschmelzen will. "Mixed Reality Slider" heißt das zentrale Bedienelement, das im ansonsten vollkommen nackten Cockpit des handlichen Viertürers aufflammt und das Mischungsverhältnis zwischen realer und virtueller Welt regelt. Je nachdem, wie weit der Finger über die Leuchtleiste gleitet, beschränkt sich die Darstellung auf klassische Anzeigen relevanter Fahrinformationen, blendet die Inhalte aus den digitalen Kommunikationskanälen der Mitmenschen im Auto ein, taucht in deren Social Media-Welten ein oder lässt die reale Umgebung in fast schon psychedelische Phantasien voller Pril-Blumen übergehen.
Dabei beschränkt sich die Darstellung nicht auf die üblichen Displays: Anstelle eines Bildschirms hinter dem Lenkrad und im Armaturenbrett bespielt der Autobauer beim BMW i Vision DEE (2023) die gesamte Innenseite der Frontscheibe, die mit einer besonders platzsparenden Anzeigetechnik zum vollflächigen Head-up-Display wird. Parallel dazu kann die wahre Welt mit dimmbaren Scheiben Schritt für Schritt ausgeblendet werden.
Von Thomas Geiger
BMW Vision Neue Klasse (2023)
Leslie & Cars zeigt den BMW Vision Neue Klasse (2023) im Video:
Der BMW Vision Neue Klasse auf der IAA 2023 ist die nächste Evolutionsstufe von der ersten Idee, dem 2021er i-Vision-Circular-Concept-Car, über den i Vision DEE bis hin zum ersten Serienmodell 2026. Das Designteam von BMW arbeitet verstärkt mit Flächen und markante Linien, aber einer insgesamt reduzierten Formensprache. So will es die BMW-Nieren und den Hofmeisterknick in den Fokus rücken. Die Front ist im Stile eines Hais nach vorne geneigt, die 21-Zoll-Räder zitieren im klassischen Sinne das Kreuzspeichen-Design aus der Historie des BMW-Motorsports. Und auch der Innenraum zeigt sich nun schon etwas seriennäher: Das bereits im Frühjahr 2023 vorgestellte BMW Panoramic Vision projiziert im Stile eines Head-up-Displays Inhalte auf die gesamte Breite der Windschutzscheibe. Per Geste lassen sich Inhalte vom zentralen Display so auf Augenhöhe verschieben.
Von Alexander Koch
Nur für China: BMW i3 eDrive 35L (2022)
Nach dem elektrischen Gran Coupé i4 kam 2022 der BMW i3 eDrive35L als Elektro-3er auf den Markt – allerdings nur in China. Warum der Stromer vorerst nur in China zu haben ist, erklärt sich wohl so: Der i3 macht sich die chinesische Langversion des 3ers zunutze, um mehr Platz für die Batterien im Unterboden zu schaffen. Sonst wäre der Technik-Transfer aus dem iX3 kaum möglich gewesen. So treibt auch im Elektro-3er ein E-Motor die Hinterachse an. Gespeist wird die Leistung aus einer 66,1 kWh (netto) großen Batterie, die eine Reichweite von 526 km nach der chinesischen, etwas großzügigeren Norm CTLC ermöglicht. Maximal lässt sich der i3 mit 95 kW laden, weshalb ein Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent 35 min dauert. Mit seinen 210 kW (286 PS) und 400 Nm gelingt dem BMW i3 eDrive35L der Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,2 s.
Von Tim Neumann
Der Masterplan in den BMW-Entwicklungsabteilungen steht. Die "Neue Klasse"-Architektur wird mit ihrer Einführung 2025 die E-Mobilität neu organisieren, hochflexible Produktionsabläufe ermöglichen, die Kosten reduzieren und innovative sowie nachhaltige Produkte hervorbringen. BMW hat damit die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Dass man in München nun doch so intensiv die E-Mobilität bevorzugt, zeigt, welches Potenzial BMW – nicht zuletzt wegen der hohen Nachfrage nach aktuellen E-Modellen – in der rein elektrischen Idee sieht. Ein erster Erlkönig bestätigt optisch zudem einiges, was die Studien bereits nahelegten.