Neuwagen-Kauf: Diese Rabatte gibt es!
So hohe Rabatt-Angebote sind aktuell drin
Bei Internetvermittlern wie meinauto.de finden sich wieder hohe Nachlässe auf Neuwagen. Wie kommen Angebote von bis zu 35 Prozent zustande, welche Spielregeln gelten und geht die Rabattschlacht munter weiter? Die AUTO ZEITUNG gibt Antworten!
Rabatte: Neuwagen gibt es nun günstiger
Autokundschaft und Hersteller absolvierten in den vergangenen Jahren einen Grundkurs in Sachen Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Während der Corona-Pandemie verknappten Lieferkettenprobleme, Halbleitermangel und Werksschließungen das Neuwagenangebot. Folge: Die Preise stiegen drastisch. Manche Modelle – beispielsweise der Ford Mustang Mach-E – wurden über Nacht um bis zu 9000 Euro teurer. Jetzt wendet sich das Blatt. Die weltweite Autoproduktion übertraf 2023 mit mehr als 68 Mio. Einheiten das Vorkrisen-Niveau. Gleichzeitig schwächeln wichtige Märkte wie China, Europa und Deutschland. Hierzulande wurden 2023 rund 2,84 Mio. Neuwagen ausgeliefert. 2019, im Jahr vor der Pandemie, lag die Zahl der Neuzulassungen bei mehr als 3,6 Mio. Autos. Hersteller bleiben also auf ihren Fahrzeugen sitzen. Um den Absatz anzukurbeln, sinken die Preise.
Und das passiert am auffälligsten bei Elektroautos. Nach dem abrupten Ende der staatlichen Förderprogramme mit dem Geld der Steuerzahler:innen im Dezember 2023 reduzierten viele Hersteller sogar ihre Listenpreise. Gebracht haben diese Maßnahmen wenig. Im März 2024 sank der Anteil der reinen E-Autos bei den Neuzulassungen auf magere elf Prozent. Deshalb konzentrieren sich viele auf das, was sie am besten kalkulieren können: Autos mit Verbrennungsmotor. Am einfachsten lässt sich das bei Vermittlungsbörsen im Internet wie Carwow, Neuwagen24 oder meinauto.de beobachten. Hier sind Nachlässe von mehr als 20 Prozent auf attraktive Neuwagen fast wieder die Regel.
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So viel verdienen Hersteller an einem Auto (Video):
Preisverhandlungen nicht vorgesehen?
Mercedes hielt seine Vertragshändler bei der Preisgestaltung auch stets eng an der Kandare. Inzwischen hat die Marke mit dem Stern ihr deutsches Vertriebsnetz auf das sogenannte Agenturmodell umgestellt: Händler werden nur für Beratung, Probefahrten und Vermittlung bezahlt. Den Kaufvertrag schließt man direkt mit Mercedes ab. Preisverhandlungen sind nicht vorgesehen. Die einzigen Möglichkeiten: Der Hersteller senkt die Listenpreise oder bietet Sondermodelle an. Solche "Editionsmodelle" gibt es auch bei Mercedes: Auf bestimmte Elektroautos oder Ausstattungspakete räumte der Konzern mehrere Tausend Euro Preisvorteil ein.
Über den Erfolg lässt sich streiten: In diesem Jahr gingen die Zulassungszahlen in Deutschland bei Mercedes bisher um elf Prozent zurück, während der Gesamtmarkt um 4,2 Prozent zulegte. Marken wie BMW mit ähnlichen Plänen beobachten die Entwicklung genau. Ford hat die Umstellung auf die lange Bank geschoben. "Die Einführung des Agenturmodells haben sich viele Hersteller und Importeure einfacher vorgestellt", weiß Professor Bratzel: "Verkaufen ist ein anspruchsvolles Geschäft. Ohne motivierte Verkäufer, die sich beispielsweise in der Elektromobilität auskennen und das auch selbst leben, läuft dabei wenig." Der Autoexperte rechnet damit, dass sich die Umstellung der Vertriebe auf das Agenturmodell bei vielen Marken verzögern wird.
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Angebot an Elektroautos
Zudem erwartet Professor Bratzel besonders bei Elektroautos einen noch schärferen Preiskrieg. "Viele der neuen chinesischen Anbieter sind zunächst etwas blauäugig auf den europäischen Markt gekommen und wollten sich im hochpreisigen Premiumsegment etablieren. Das hat nicht funktioniert. Sie werden ihre Strategie aber ändern und die Preise senken." Das könnte gelingen, weil Marken wie BYD ihre Produktionskosten anders als viele europäische Autobauer deutlich reduziert haben. Für eine Rabattschlacht bei E-Autos spricht auch, dass der erlaubte CO2-Flottenausstoß in der EU ab 2025 um weitere 15 Prozent reduziert wird. Jedes ausgelieferte Elektroauto, das aktuell mit null Gramm Co2/km berechnet wird, hilft den Herstellern, Strafzahlungen zu vermeiden. Trotzdem finden sich bei den besonders günstigen Barkaufangeboten von meinAuto.de kaum Stromer.
Günstiges Leasing für Stromer
Die Suche nach günstigeren E-Autos führt auf den Online-Marktplatz von leasingmarkt.de, nach eigenen Angaben größtes Portal für Leasingangebote in Deutschland. "Wir arbeiten deutschlandweit regelmäßig mit rund 1600 Autohändlern zusammen", erklärt Andreas Jans, Head of Inside Sales & Key Account Management. In der Rubrik Deals findet man hier viele Stromer für weniger als 200 Euro im Monat (ohne Anzahlung, mit 24 Monaten Laufzeit und 10.000 km Laufleistung pro Jahr). Dazu zählen beispielsweise der Cupra Born (186 Euro/Monat), der Opel Corsa-e (149 Euro/Monat) oder der MG4 (159 Euro/Monat). Da es wegen Restwertrisiko, Batterielebensdauer und technischen Fortschritts ohnehin nicht ratsam ist, ein Elektroauto zu kaufen, konzentrieren sich viele Autohersteller auf Leasingangebote und legen Förderprogramme für Kund:innen und Händler auf.
So zahlt Hyundai noch bis Juni 2024 besondere Zuschüsse von bis zu 7000 Euro beim Leasing eines Elektroautos. Auch für den Toyota bZ4X oder den Volvo EX30 gibt es besondere Förderungen. "Die Unsicherheit bei den Kunden in Sachen Elektromobilität ist groß", erklärt Andreas Jans. "Viele entscheiden sich daher für ein vergleichsweise risikofreies Leasing, um die Technologie selbst auszuprobieren, während sie bequem abwarten können, in welche Richtung sich die Antriebstechnik der Zukunft entwickelt." Natürlich finden sich bei leasingmarkt.de nicht nur Stromer, sondern alle Antriebsarten und auch Gebrauchtwagen.
Das Angebot an günstigen, gebrauchten Elektroautos dürfte in den nächsten Jahren weiter steigen. Der Grund: Viele Leasingfahrzeuge aus den Boomjahren werden ab 2025 zurückgegeben. Je nach Marke tragen entweder Hersteller, Leasingbank oder Händler das Risiko. Schon jetzt ist abzusehen, dass bei vielen E-Autos die Restwerte zu optimistisch angesetzt wurden, um niedrige Leasingraten zu ermöglichen. Da solche Fahrzeuge mit gebrauchten Batterien und möglicherweise veralteter Ladetechnik nicht zu guten Preisen zu verkaufen sind – auch nicht ins Ausland –, werden viele erneut ins Leasing gehen. Das ist dann die Chance auf noch günstigere Elektroautos.