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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Mercedes EQE SUV

Neues AMG EQE 53 SUV (2023): Erste Testfahrt

Der AMG EQE 53 ist ein sportliches Schwergewicht

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023)
  2. Verhaltene AMG-Qualitäten im EQE 53 SUV
  3. Technische Daten des Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023)

Die erste Testfahrt mit dem neuen Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023) zeigt: Dynamik geht auch bei hohem Gewicht. Einige AMG-Qualitäten fehlen dem Stromer aber doch.

Spätestens seit Albert Einstein wissen wir: Physik ist relativ – und natürlich sind es ihre Gesetze auch. Und daran werden wir auf der ersten Testfahrt mit dem neuen Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023) eindrucksvoll erinnert. Denn auf der einen Seite ist der aufgebockte Stromer mit seinen 2,7 Tonnen für einen AMG relativ schwer. Auf der anderen Seite kommt er mit seinen zwei E-Maschinen auf bestenfalls 687 PS (505 kW) und 1000 Newtonmeter und ist damit relativ stark. Das Ergebnis könnte eindrucksvoller kaum sein: Wie ein Sumo-Ringer auf Speed beschleunigt der Koloss unter Strom in 3,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und nimmt seinem konventionellen Cousin GLE 63 damit mal eben drei Zehntelsekunden ab. Nur bei Vollgas fährt der Verbrenner weiter voraus: Wo der GLE im besten Falle Tempo 280 rennt, ist für den neuen Mercedes-AMG EQE 53 SUV bei 240 Sachen Schluss – und schon dafür braucht es das Dynamic Plus Paket. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars fährt das Mercedes EQE SUV (2023) im Video:

 
 

Erste Testfahrt mit dem Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023)

So schwer einem dieser elektrische Faustschlag auch in den Magen fährt, erst recht weil er ohne jede Vorwarnung und so ganz ohne Spektakel wie aus dem Hinterhalt kommt, ist es nicht die Längsbeschleunigung, die das neue Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023) ausmacht. Die eigentliche Leistung der Affalterbacher Entwicklungsabteilung spürt man in den Kurven. Mit adaptivem Allradantrieb, neuem Fahrwerk, schärferer Lenkung, serienmäßiger Luftfederung und erstmals auch Wankausgleich fühlt man sich der Fahrbahn enger verbunden, hat den Koloss besser an der Kandare und ist beim Fahren mittendrin statt nur dabei.

Allerdings hat das neue Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023) dabei nur einen kurzen Atem: Weil AMG zwar an der Leistung geschraubt, von der Batterie aber die Finger gelassen hat, bleibt es bei den üblichen 90,6 kWh, die schon im Normzyklus nach 407 Kilometern aufgezehrt sind und unter verschärfter Gangart noch deutlich früher an die Ladesäule zwingen. Der EQE 500 kommt mit der gleichen Energie etwa 30 Prozent weiter. An der Buchse zapft das EQE 53 SUV im besten Fall mit 170 kW und zieht so binnen 15 Minuten den Strom für 170 Kilometer. Immerhin: Als erstes Modell der EQ-Familie hat das SUV – egal ob aus der Serie oder von AMG – serienmäßig eine Wärmepumpe an Bord und kann den vorderen Motor im Schlepp abkoppeln, was allein fünf Prozent Effizienz bringen soll.

Die Konkurrenten:

 

Verhaltene AMG-Qualitäten im EQE 53 SUV

Zwar fährt der 53er besser als jeder andere EQE und ist das erste elektrische Mercedes-SUV, das jenseits der Geraden überhaupt so etwas Fahrspaß und Engagement aufkommen lässt. Von den klassischen AMG-Tugenden aus der alten Welt muss sich die Generation E so langsam verabschieden: Der Auftritt jedenfalls ist bis auf den angedeuteten Panamericana-Grill eher verhalten und der virtuelle Sound innen wie außen so fehl am Platz, dass man ihn lieber gleich ausschaltet. Mit dem Auspuffbollern der Achtzylinder mag man die Umstehenden je nach Gusto noch amüsiert oder erzürnt haben – aber mit dem SiFi-Surren erntet man allenfalls Irritationen.

Immerhin trägt der Innenraum des neuen Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023) weiter dick auf: Tiefer ausgeschnittene Sitze, natürlich mit dem AMG-Wappen in der Kopfstütze, Gurte in Kontrastfarben und ein Lenkrad mit mehr Grip zeugen von den ernsthaften Absichten des eiligen Giganten und ein paar Zierteile aus Karbon und Alcantara erinnen an jene Zeit, als bei sportlichen Autos tatsächlich noch aufs Gewicht geachtet wurde. Das aber scheint mittlerweile relativ lange her zu sein. Zwar lässt sich AMG die Kraftkur für das EQE 53 SUV teuer bezahlen und verlangt für das SUV stolze 139.438 Euro (Stand: Juli 2023). Doch auch über diesen Schock kann einem Albert Einstein hinweghelfen. Denn auch Preise sind relativ – und wenn man den Preis des EQE 53 SUV in Euro pro Kilo betrachtet, tut die Summe vielleicht schon nicht mehr ganz so sehr weh.

 

Technische Daten des Mercedes-AMG EQE 53 SUV (2023)

AUTO ZEITUNGMercedes-AMG EQE 53 SUV
Technik
Motorpermanenterregter Synchronmotor
Systemleistung505 kW/687 PS
Systemdrehmoment1000 Nm
BatterieLi.-Io.-Batterie
Spannung/Kapazität netto (brutto)400 V/90,6 kWh
Getriebe/AntriebKonstantübersetzung; Allrad
Messwerte
Maße (L/B/H)4879/1940/1672 mm
Kofferraumvolumen520-1675 l
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)3,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)240 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP)19,3 kWh
Reichweite (WLTP)407 km
Preise
Grundpreis139.438 €

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