Mercedes EQE: Antriebe (AMG), Interieur, Reichweite & Fotos
Alle Fakten zur EQE Limousine auf einen Blick
Der vollelektrische Mercedes EQE kam im Sommer 2022 auf den Markt, ist in vier Standardmotorisierungen sowie als AMG 43 und 53 mit Reichweiten von bis zu 700 km erhältlich. Preise, Maße, Bilder vom Innenraum und mehr – hier!
Preis: Mercedes EQE (2022) startet ab 67.187 Euro
Der Mercedes EQE (2022) war nach dem auf einer umgewandelten Verbrenner-Plattform erstellten Mercedes EQC und dem großen Bruder EQS das dritte vollelektrische Modell in der großangelegten Elektro-Offensive der Marke mit dem Stern. Die Oberklasse-Limousine – ein Kombi ist nicht geplant, siehe Absatz unten – ist seit Sommer 2022 zum Preis ab 67.187 Euro erhältlich. Wer ein geräumigeres E-Fahrzeug dieser Klasse von Mercedes fahren will, muss an das Mercedes EQE SUV verwiesen werden. Die AMG-Varianten des EQE, der Mercedes-AMG EQE 43 und der Mercedes-AMG EQE 53, starten preislich bei 104.756 respektive 110.706 Euro (Alle Preise: Stand November 2024).
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars fährt das Mercedes EQE SUV (2023) im Video:
Antriebe: Vier Standard- und zwei AMG-Varianten
Wie der leicht größere EQS (siehe Maße im Absatz Exterieur) basiert auch der Der Mercedes EQE (2022) auf der "EVA2", der zweiten Generation der "Electric Vehicle Architecture". Der Akku ist mit 89 respektive 96 kWh gegenüber den 108 kWh im EQS etwas weniger leistungsstark. Ein etwas schlechterer cW-Wert bei annähernd gleichem Gewicht wie beim EQS sorgen in Kombination mit dem kleineren Akku dafür, dass der EQE auf der Straße "nur" eine Reichweite von bis zu 690 WLTP-km schafft. Dafür kann schnell nachgeladen werden: Eine Ladeleistung von 170 kW sorgt im Idealfall für 250 km Reichweite innerhalb von 15 min.
Zur Auswahl stehen vier Varianten. Der 180 kW (245 PS) starke EQE 300 mit einem maximalen Drehmoment von 550 Nm bildet den Einstieg. Als 350+ erstarkt der E-Motor auf 215 kW (292 PS) und das Drehmoment klettert auf 565 Nm. Dank der ebenfalls größeren Batteriekapazität (96 kWh) steigt auch die Reichweite auf maximal 690 km. Darüber rangiert der EQE 350 4Matic mit einem zusätzlichen E-Motor, elektrischem Allradantrieb, 215 kW (292 PS) und einem maximalen Drehmoment von 530 Nm. Dessen 90,5-kWh-Batterie steht für eine Reichweite von 625 km. Außerdem gibt es den EQE 500 4Matic mit ebenfalls je einem Motor pro Achse und einer Systemleistung von 300 kW (408 PS), einem Drehmoment von 858 Nm und dank 90,5-kWh-Batterie einer Reichweite von 621 km.
Leistung und Reichweite von Mercedes-AMG EQE 43 und 53 (2022)
Der Mercedes-AMG EQE 53 (2022) ist das zweite E-Auto aus der PS-Schmiede aus Affalterbach – und wurde von Beginn an vom etwas PS-schwächeren Mercedes-AMG EQE 43 flankiert (hier alle Infos zu den Mercedes-AMG EQE SUV-Varianten). Beide Varianten werden von je einem Elektromotor pro Achse auf Geschwindigkeit gebracht. Im Falle des EQE 43 beträgt die Leistung 350 kW (476 PS) und das maximale Drehmoment 858 Nm. Derart gerüstet, soll er in 4,2 s auf 100 km/h stürmen und bis zu 210 km/h schnell sein.
Eine deutliche Schippe drauf legt der 53er. AMG-spezifische Elektromotoren – auch hier je einer an der Vorder- und Hinterachse – bescheren ihm satte 460 kW (626 PS) und ein maximales Drehmoment von 950 Nm. Entsprechend beeindruckend sind die Fahrleistungen: 3,5 s vergehen für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 und in der Spitze fährt er 220 km/h. Beide Elektrosportler teilen sich die Batterie: 90,5 kWh Nettokapazität stehen zur Verfügung. Die Reichweite gibt Mercedes mit 505 km für den EQE 43 an, der stärkere EQE 53 soll bis zu 502 km weit kommen.
Für das typische AMG-Feeling sollen spezifische Features in den Bereichen Antrieb, Fahrwerk, Bremsen und Sound sorgen. Steifere Lager an den Achsaufnahmen und spezifische Teile an den Aufhängungen sollen bei den EQE-Derivaten ferner die AMG-typische Querdynamik gewährleisten.
Die Konkurrenten:
Exterieur: EQS-Design in XS und mit Bürzelheck
Im Vergleich zum Mercedes EQS sind die Unterschiede aufgrund des gleichen glatten "Kühlergrills", der gleichen bogenförmigen Silhouette, der gleichen Türen mit rahmenlosen Scheiben und der versenkbaren Türgriffe marginal. Einzig das Bürzelheck mit konventionellem Kofferraumdeckel, die insgesamt 27 cm kürzeren Ausmaße und die neun Zentimeter weniger Radstand sind auch für fachfremde Menschen erkennbar (Maße: 4946 mm Länge, 1961 mm Breite (2103 mm mit Außenspiegeln) und 1510 mm Höhe).
Die AMG-Varianten, der EQE 43 und der EQE 53, heben sich optisch zwar ab, im Vergleich zu Verbrenner-Pendants von AMG aber weniger eindeutig. So ziert die Front ein angedeuteter Kühlergrill mit den typischen Vertikalspeichen. Hochglanzschwarze Schweller, Schürzen und Spoiler verleihen der Limousine einen sportlichen Touch. Abgerundet wird die Optik durch Felgen im Aero- oder Heritage-Design in 20 oder 21 Zoll.
Interieur: Viel Platz für Passagiere, wenig Kofferraum
Dank des Radstands von 3,12 m kann man sich im Mercedes EQE (2022) nicht über fehlenden Knieraum in der zweiten Reihe beklagen. Das Kofferraumvolumen ist mit nur 430 l eher dürftig bemessen und zudem durch die kleine Luke schlecht zu beladen. Das MBUX-System vereint Infotainment und vielschichtige Bedienung in überzeugender Manier. Die Logik der Menüs erweist sich als konsequent, und ständig verfügbare Tasten unterhalb des mittigen Touchscreens erleichtern den Umgang im Alltag. Die Smartphone-Integration (Apple und Android) kosten extra, genau das induktive Ladepad. Optionale Augmented Reality-Elemente verdeutlichen die Routenführung, die auch die Ladestopps einkalkuliert. Wer den gigantischen Hyperscreen ordert, bekommt ein zusätzliches Display auf der Beifahrerseite.
Das Interieur der AMG-Varianten EQE 43 und 53 präsentiert sich dank roter Ziernähte im Vergleich zu den Standardmodellen aufgewertet. Das MBUX-Infotainmentsystem bleibt dabei technisch weitestgehend gleich, offeriert jedoch ein paar AMG-spezifische Funktionen und Anzeigen.
Ein Mercedes EQE Kombi ist nicht vorgesehen
Ein modischer Mercedes EQE Shooting Brake wäre zwar die logische Ergänzung des EQE-Portfolios – BMW hat schließlich einen i5 Touring und Audi auch einen A6 e-tron Avant im Programm –, doch entsprechende Überlegungen haben sich nicht durchgesetzt. Somit müssen sich all jene, die mehr Platz benötigen, mit dem EQE SUV begnügen. Rein vom SUV-Trend her könnte das eine im Kombi-Land Deutschland eher unbeliebte, in der Gesamtbetrachtung aber richtige, weil für Mercedes kosteneffiziente Lösung sein.
Fahreindruck:
Vergleichstest (gegen BMW i4, Hyundai Ioniq 6, Nio ET5 und Tesla Model 3)
AMG-Vergleichstest (gegen Audi RS e-tron GT und Porsche Taycan Turbo)
Der EQS ist etwas für die elektrische Elite, der EQE zumindest etwas nahbarer. Und das gilt nicht nur für den Preis, der immerhin fast 30.000 Euro tiefer startet, sondern auch für das Fahrgefühl. Die elektrische Businessklasse fährt konkreter und engagierter.
Von Thomas Geiger