E-Auto-Akku: Alles zu Kosten, Pflege & Wartung
Das muss man über Batterien für E-Autos wissen
- Welche Akkus nutzen E-Autos?
- Wie lang sind die Ladezeiten von Elektoauto-Akkus?
- Wie hoch sind die Preise für E-Auto-Akkus?
- Was ist beim Laden zu beachten?
- Wie pflegt man den Akku richtig?
- Wie wirken sich Temperaturschwankungen auf den Akku aus?
- Schaden bestimmte Fahrweisen und Standzeiten dem Akku?
- Kann man einen Elektroauto-Akku leasen?
- Auf welche Akku-Garantien sollte man achten?
- Kann man E-Auto-Batterien als Energiespeicher nutzen?
- Welche Akku-Technologien gibt es?
Beim Betrieb eines Elektroautos gewinnt vor allem die Batterie beziehungsweise der Akku an Relevanz. Wir klären hier die wichtigen Fragen nach Preis, Kosten und Umfang der Wartung, Pflege von E-Auto-Akkus.
Ohne den Akku geht beim Elektroauto nichts, er bestimmt die Reichweite. Obwohl moderne Batterien bereits Strecken von über 500 km pro Ladung ermöglichen, können E-Autos mit Verbrennern noch nicht ganz mithalten. Die Batterieforschung bleibt daher ein zentrales Thema, um die Reichweite zu stärken, die Ladezeiten und die Kosten zu senken. Immerhin: Die Preise für Lithium-Ionen-Akkus sind seit 2010 bereits um rund 85 Przent gefallen, 2023 lag der Preis bei unter 150 US-Dollar pro kWh. Akkus bleiben jedoch weiterhin der teuerste Faktor bei Elektroautos. Die wichtigsten Fragen zum Thema E-Auto-Akku haben wir hier beantwortet.
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Welche Akkus nutzen E-Autos?
Aktuell nutzen Elektroautos meist Lithium-Ionen-Akkus mit Kapazitäten von – in der Regel – 20 bis über 100 kWh. Sie speichern viel Energie, sind langlebig und haben keinen sogenannten Memory-Effekt. Dieser meint, dass sich Nickel-Cadmium-Akkus durch frühzeitiges Aufladen den tatsächlichen Energiebedarf "merken" und nur noch diese Energiemenge auflädt. Die Speicherung der Lithium-Ionen-Akkus erfolgt durch die Einlagerung von Lithium-Ionen in Graphit. Zukünftige Technologien wie Feststoffbatterien versprechen höhere Energiedichten und Sicherheit, befinden sich aber noch in der Entwicklung. Mit der richtigen Pflege und schonenden Nutzung lässt sich die Lebensdauer des Akkus deutlich verlängern.
Wie lang sind die Ladezeiten von Elektoauto-Akkus?
Die Ladezeiten hängen primär von der Kapazität der Batterie ab. Schnellladesysteme ermöglichen heute eine Aufladung von 80 Prozent in unter 20 min. An der Haushaltssteckdose dauert es länger, Wallboxen verkürzen die Ladezeit wiederum erheblich. Moderne Ladestationen sind effizienter geworden und die Ladeinfrastruktur wächst stetig. Apps und Timer können oft den Ladevorgang optimieren, um den Akku zu schonen und Überladungen zu vermeiden.
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Wie hoch sind die Preise für E-Auto-Akkus?
Die Preise für Elektroauto-Batterien sind seit 2010 um etwa 85 Prozent gesunken. 2023 liegen die Kosten für Lithium-Ionen-Akkus bei unter 150 US-Dollar pro kWh. Ein 60-kWh-Akku kostet etwa 9000 US-Dollar. Dadurch nähern sich die Gesamtkosten für E-Autos zunehmend denen von Verbrennerfahrzeugen an, besonders wenn staatliche Förderungen und Steuererleichterungen zusätzlich zum Tragen kommen. Dennoch bleibt der Akku ein preistreibender Faktor.
Was ist beim Laden zu beachten?
Das richtige Laden ist besonders wichtig für die Langelebigkeit des Akkus. Man sollte extreme Ladestände unter 20 Prozent oder über 80 Prozent vermeiden. Schnellladungen sind praktisch, sollten aber nicht zu oft genutzt werden, um die Lebensdauer nicht zu verkürzen. Langsames Laden ("Schnarchladung") über Nacht dagegen ist schonend für den Akku. Viele Elektroautos bieten auch Ladetimer-Apps an, die den Ladevorgang so steuern, dass der Akku erst kurz vor der Abfahrt vollgeladen wird.
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Wie pflegt man den Akku richtig?
Zur Pflege des Elektroauto-Akkus gehören vor allem das richtige Laden und die Vermeidung von extremen Ladeständen. Zwar verfügen die meisten Batterien über Systeme, die eine komplette Entladung verhindern, trotzdem tut man gut daran, den Ladestand nicht unter 20 Prozent fallen zu lassen. Außerdem sollten empfindliche Stellen wie die Anschlusspole regelmäßig auf Sauberkeit überprüft werden. Da bei Spannung über 42 V Lebensgefahr besteht, sollten Wartungen nur von geschultem Personal durchgeführt werden. E-Autos sind aufgrund des Wegfalls vieler Verschleißteile tatsächlich wartungsärmer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Trotzdem ist eine jährliche Inspektion wichtig, um für eine reibungslose Funktion zu sorgen.
Wie wirken sich Temperaturschwankungen auf den Akku aus?
Elektroauto-Akkus funktionieren bei Temperaturen zwischen 15 und 25 °C am besten, dann können sie ihre volle Kapazität ausschöpfen und altern am langsamsten. Sehr hohe oder niedrige Temperaturen können die Lebensdauer der Batterie verkürzen. Im Sommer wählt man also am besten einen Parkplatz im Schatten und im Winter ist ein Garagen-Stellplatz ideal. Viele Elektroautos verfügen mittlerweile über eine Batterieklimatisierung, die bei Belastung für optimale Temperaturen des Energiespeichers sorgt – also während der Fahrt oder an der Ladesäule. Im Winter gilt generell: Den Akku möglichst direkt nach der Fahrt laden. Dann ist er noch nicht ausgekühlt und wird weniger belastet.
Schaden bestimmte Fahrweisen und Standzeiten dem Akku?
Wie beim Verbrennungsmotor gibt es bestimmte Fahrmanöver, die auch einem E-Auto ebenso schaden können. Dabei muss man sich gar nicht groß umstellen, denn die meisten Fahrweisen, die der Verbrenner nicht mag, sind auch für den E-Auto-Akku nicht unbedingt gut. Dazu zählen starke Beschleunigungen genauso wie lange Fahrten bei Vollgas. Und auch hier gilt: Gerade bei kalten Akkus verkürzen hohe Belastungen die Lebensdauer.
Wenn das Elektroauto über längere Zeit nicht bewegt wird, sollte es neben einem trockenen, geschützten Stellplatz, über einen mittleren Akkuladestand verfügen. Auf diese Weise halten die Batterien am längsten. Wird der Wagen über mehrere Monate nicht bewegt, sollte alle zwei bis drei Monate ein Blick auf den Ladestand geworfen werden. Ideal ist es, wenn dann auf einen Stand von etwa 60 Prozent "nachgetankt" wird, dann hält der Akku auch lange Standzeiten unbeschadet aus.
Kann man einen Elektroauto-Akku leasen?
Der Akku bleibt der teuerste Bestandteil des Elektroautos, doch Batterie-Leasing wird selten angeboten, da der Kauf attraktiver geworden ist. Leasing bietet den Vorteil eines Austauschs bei Kapazitätsverlust, doch Käufer:innen behalten so nicht das komplette Fahrzeug. Für Käufer:innen, die das Auto nur wenige Jahre fahren wollen, kann Leasing sinnvoll sein.
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Auf welche Akku-Garantien sollte man achten?
Da der Akku das teuerste, aber auch eines der empfindlichsten Bauteile des Elektroautos ist, geben die meisten Hersteller langjährige Garantien. Bei den meisten Herstellern beträgt die Garantie für die Batterie acht Jahre. Das wirkt auf den ersten Blick sehr lang, ist aber durchaus nötig. Denn die Akkus können oft 10.000 Euro oder mehr kosten, sollte ein Wechsel erforderlich sein. Deswegen sollten Käufer:innen eines Elektroautos unbedingt auf ausreichende Garantiezeiten achten. Alternativ bietet sich das Leasing an, bei dem defekte Akkus ausgetauscht werden, ohne dass zusätzliche Kosten anfallen.
Kann man E-Auto-Batterien als Energiespeicher nutzen?
Wenn auf dem Dach des Hauses eine Photovoltaik-Anlage installiert ist, bietet sich die Möglichkeit Überschüsse vorübergehend im Elektroauto-Akku zu speichern – sofern er über die Funktion verfügt, Energie zurückzuspeisen. Bei Bedarf wird die Energie dann wieder abgerufen. Die Batterie wird im Haushalt also als Energiespeicher genutzt. Durch die vermehrten Ladezyklen nimmt die Lebensdauer des Akkus natürlich weiter ab. Das ist ein Grund weswegen viele Hersteller dieses sogenannte bidirektionale Laden für ihre Leasing-Batterien ausschließen.
Welche Akku-Technologien gibt es?
Neben den weiterentwickelten Lithium-Ionen-Batterien stehen Feststoffbatterien kurz vor der Marktreife. Unter anderem Toyota gelang Medienberichten zufolge ein Durchbruch in der Forschung zu Festkörperakkus. Sie versprechen höhere Energiedichten und verbesserte Sicherheit. Noch in der Entwicklung befinden sich Technologien wie die Lithium-Luft-Batterie. Parallel dazu erforschen Unternehmen alternative Antriebskonzepte wie Brennstoffzellen und Flusszellen, die während der Fahrt Energie erzeugen und die Reichweite weiter erhöhen sollen.