Neuer Opel- & Toyota-Camper: Crosscamp Urban Camper (2024)
Ein Camper für Generation Y
Jung, angesagt und flexibel: Mit diesen Worten dürfen sich sowohl die Marke Crosscamp, die Gattung der Campingbusse und die Zielgruppe "Millennials" angesprochen fühlen. Der Crosscamp Urban Camper (2024) vereint alles drei in einem Fünf-Meter-Camper mit Aufstelldach und Küche. Das ist sein Preis!
Preis: Crosscamp Urban Camper (2024) ab 56.999 Euro
"Urban Outdoor", "#Vanlife" und "Rooms with a View". Die 2019 gegründete, junge Marke Crosscamp aus dem Hymer-Konzern hat allein schon mit ihrem Sprech eine klar definierte Zielgruppe: Millennials, auch Generation Y genannt. Also Menschen, die ungefähr zwischen den frühen 1980er und den späten 90er Jahren geboren wurden. Diese dynamische und sehr urban lebende Zielgruppe möchte man vor allem mit dem Crosscamp Urban Camper (2024) für sich gewinnen, denn er soll idealerweise gleich zwei Millennial-Bedürfnisse stillen: den Drang zur Alltagsflucht im eigenen Campingbus (die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) sowie die Notwendigkeit, das Reisegefährt auch im Alltag problemlos von Büro zum Supermarkt, zur Kita und zurück nach Hause zu fahren und dann auch noch einen Parkplatz vor der innerstädtischen Wohnung mit "Altbau-Charme" zu finden. Keine einfache Aufgabe.
Daher haben sich die Allgäuer Camper-Entwickler:innen nach besonders kompakte Vertretern der VW-Bus-Klasse umgeschaut und diese im Zweigespann aus Opel Zafira Life und Toyota Proace Verso gefunden. Beide messen je 4,96 m in der Länge und genau zwei Meter in der Höhe und beide kosten exakt dasselbe. Los geht es nämlich mit dem Crosscamp Urban Camper "Lite" bei 56.999 Euro. Mit fest eingebautem Schrankmodul auf der linken Fahrzeugseite kostet der Crosscamp "Full" mindestens 58.499 Euro (Alle Preise: Stand Dezember 2024). Ob "Full" oder "Lite", Opel oder Toyota, die maximale Schlafplatzzahl beträgt dank serienmäßigem Aufstelldach stets vier. Reisen können dagegen ohne Schrank im "Lite" vier bis sieben, im "Full" dagegen nur vier bis fünf Personen.
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Innenraum: Stets mit Betten für vier
Der kurze Crosscamp Urban Camper (2024) bringt, wie bereits erwähnt, stets vier Personen unter. Zwei schlafen im Aufstelldach auf 200 x 120 cm Liegefläche, während das durch das Schrankmodul engere Bett des "Full" unten 114 x 199 cm für zwei Personen zur Verfügung stellt. Im "Lite" bleibt hier ohne Festküche Platz für 140 x 199 cm Liegefläche. Bei der Wohnraumgestaltung gehen "Full" und "Lite" abseits vom Schlafdach weitestgehend getrennte Wege.
Beginnen wir mit dem für Vollblut-Camper:innen wohl interessanteren Crosscamp "Full". Dieser kommt ab Werk als klassischer Campingbus dahergerollt. Die Vordersitze lassen sich jeweils um 180° drehen, die Zweier-Sitzbank nach hinten schieben. So entsteht in wenigen Handgriffen der Wohnraum für vier samt Klapptisch in der Mitte. Auf der linken Fahrzeugseite befindet sich das eigentliche Highlight und der Grund, warum der "Full" knapp 1500 Euro teurer ist, als der "Lite": das Schrankmodul. Dieses besteht aus einer kleinen Küche in der Fahrzeugmitte samt Zweiflammen-Gaskocher (die besten Campingkocher im Test) und Spüle sowie dem fest eingebauten Schrank im Heckbereich, in dem unter anderem die 95-Ah-Wohnraumbatterie untergebracht ist.
Das Küchenmodul steht direkt an der zweiten Schiebetüre. Man möge sich fragen, worin der Sinn dieser Türe bestünde, wenn die Küche sie ohnehin versperrt, doch daran haben die Entwickler:innen der jungen Hymer-Tochtermarke natürlich gedacht. Denn das Küchenmodul lässt sich samt Kocher und Spüle aus dem Fahrzeug nehmen, was sie dank ausklappbarer Stützfüße im Handumdrehen zur Outdoor-Küche macht. Und auch im eingebauten Zustand ergibt die zweite Schiebetüre zumindest als Dunstabzug Sinn.
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Ein Bad, wie es andere Campingbusse etwa auf Basis der etwas größeren Ford Tourneo Custom oder Renault Trafic unterbringen können, bietet der 4,96 m lange Crosscamp Urban Camper nicht – schließlich würde dieses die innenstadtfreundlichen Dimensionen des Campers sprengen. Reisende müssen daher mit je einem zehn Liter fassenden Frischwasser- und Abwassertank auskommen. Der "Full" bringt zudem eine 2,8-kg-Gasflasche im Schrank unter, die nur zum Kochen genutzt wird. Geheizt wird – gegen einen Aufpreis von 2399 Euro – mit einer Standheizung (so nachrüsten).
Die Ausstattung des Crosscamp "Lite" lässt sich recht schnell zusammenfassen. Denn der reduzierte Campingbus ist recht karg ausgestattet. Dennoch versteckt sich in einer sitzflächenhohen Leiste die kleine Campingküche als Schublade am Heck mit 1,8-kg-Gasflasche. Drehbare Frontsitze bietet auch die Einstiegsvariante, eine Kühlbox (die besten im Test) ist bei beiden Campingbus-Modellen optional.
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Basisfahrzeug: Opel Zafira Life oder Toyota Proace Verso
Beim Crosscamp Urban Camper (2024) dürfen sich Kund:innen zwischen zwei Basisfahrzeugen entscheiden: dem Opel Zafira Life und dem Toyota Proace Verso. Da beide als Schwerstermodelle von Citroën Spacetourer, Fiat Ulysse und Peugeot Traveller ohnehin baugleich sind, darf am Ende wohl eher die Markensympathie entscheiden – oder die bis zu 15 Jahre oder 250.000 km geltende "Toyota Relax Garantie", die für den Franco-Japanischen Van sprechen. Opel bietet nur zwei Jahre Garantie.
Unter der Haube beider Vans arbeiten dieselben Antriebe. Serienmäßig liefert Crosscamp den Campingbus mit einem 144 PS (106 kW) starken 2,0-l-Turbodiesel aus. Dieser ist an ein Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Wer automatisch schalten möchte, muss zum Vierzylinder-Diesel mit 177 PS (130 kW) bei identischem Hubraum greifen, denn diesen gibt es stets mit einem angeflanschten Achtstufen-Automatikgetriebe. Der Opel Zafira Life geht stets mit einem auf 3100 kg technisch zulässigem Gesamtgewicht ausgelegtem Fahrwerk auf Tour. Bei der Toyota-Basis kostet die Auflastung extra, hier sind es ab Werk lediglich 2760 kg für den schwächeren Motor und 2800 kg für den 177-PS-Antrieb.
Im Cockpit sind sich beide Basismodelle dann wieder einig. Serienmäßig gibt es bereits ein 7,0-Zoll-Infotainmentsystem samt Apple Carplay und Android Auto, jedoch ohne Navi, eine Klimaautomatik, beheizte Frontsitze (Sitzheizungs-Auflagen im Test) oder eine Einparkhilfe vorne (nur Toyota) und hinten (Opel und Toyota). Fahrassistenzsysteme sind allerdings aufpreispflichtig und für den Opel im "Assistance Paket" (1699 Euro) oder für den Toyota im "Toyota Safety Sense Paket" (1199 Euro) zusammengefasst. Die beim Opel optionale elektrische Parkbremse ist beim Toyota bereits in der Basisausstattung inklusive.