BMW M2 Zacoe "Meister": Tuning für den kleinsten M
M2 auf "Meister" gemacht
Zacoe baut den BMW M2 für nostalgische DTM-Fans. Mit großzügigen Verbreiterungen, Heckflügel und Kriegsbemalung erinnert der M2 "Meister" an den vergangenen Siegesruhm… des M3.
Erben ist an sich eine schöne Sache. Aber so ganz sorgenfrei geht der Vermögenstransfer nicht immer über die Bühne. Vor allem, wenn die Erbmasse unter mehreren Nachkommen aufgeteilt werden muss oder ideelle Werte dazugehören. Im Hause BMW gibt es so eine Streitigkeit zwischen dem M2 und dem M3. Letzterer hat in den Achtziger- und Neunzigerjahren als E30 Evo in der DTM serienweise Pokale und Titel eingefahren und den Buchstaben M zu einem Markenzeichen für exquisite Bayern-Boliden geadelt. Inzwischen ist der M3 der eigenen Rennglorie allerdings mit vier bis fünf Türen, Dreizonen-Klimaautomatik und mindestens 1780 kg Leergewicht davongefahren. Als legitimer Thronfolger des E30 gilt weithin der M2: Zweitürig, mit klassischer Coupé-Silhouette gesegnet, deutlich leichter, kompakter und ausschließlich heckgetrieben, nährt der M2 heute den Mythos, der einst M3 hieß. Da ist es fast logisch, dass sich der Tuner Zacoe den flotten 2er zur Brust nahm, um ihn in ein nobles Nostalgiemobil zu verwandeln, das eigentlich den M3 zelebriert.
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BMW M2 mit Tuning von Zacoe: deutlich breiter als sein Vorbild
Der BMW M2 "Meister" von Zacoe schmückt sich mit einem ausladenden Bodykit aus Carbon, das die ehemals imponierenden Plusterbacken des E30 Evo schmächtig erscheinen lässt. Gegenüber dem Serien-M2 geht der Zacoe deutlich in die Breite. Die Lufteinlässe wachsen auf das Format eines mittleren Canyons. Und obwohl die Radhäuser ungeahnte Dimensionen annehmen, schließen die gigantischen Reifen fast bündig mit der Karosserie ab. Wie da noch ein Rest Federweg und Lenkeinschlag reinpassen soll, bleibt das Geheimnis der Taiwaner Tuningschmiede, die auch die genauen Maße des "Meister" und seiner Räder konsequent verschweigt. Abgeschlossen wird das Spektakel von einem Heckflügel, der auch großen Luftmassen einen sauberen Absprung erlauben sollte. Bei Zacoe ist man jedenfalls stolz auf die Testergebnisse im Windkanal und beansprucht einen Gewinn an Abtrieb.
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Diesem M2 fehlt nur die Startnummer. Und mehr Leistung
Zacoe macht sich auch im Kampf gegen die Auspuffinflation verdient. Von den vier Endrohren, durch die Reihensechser des M2 ausatmet, erbt der Zacoe "Meister" nur zwei. Das ist ungewöhnlich und kann auch als weitere Hommage an das historische Vorbild gewertet werden. Bedauern darf man die Person, die die verwinkelte Karosse des Zacoe-M2 mit den Farben des DTM-M3 dekorieren darf. Der berühmte Hofmeister-Knick zeigt sich da nicht nur im seitlichen Heckfenster, sondern wird auch von den Pausbacken und rund um die Rückleuchten zitiert. Das Ergebnis allerdings kann sich sehen lassen: Dem Boliden fehlt eigentlich nur eine Startnummer, um aus der Boxengasse zu schießen.
Ach ja, und vielleicht eine weitere Kleinigkeit: mehr Leistung. Die Motorhaube zeigt sich zwar aggressiv gerippt, hat sich aber nur Münchner Hausmannskost einverleibt. Der Teller ist mit 480 PS (353 kW) sicherlich reich garniert. Aber in Zeiten, in denen Leistungsgurus wie Manhart bis zu 715 PS (526 KW) aus dem Dreiliter-Biturbo des Vorgänger-M2 herauskitzeln, bekommt man leicht Appetit auf einen Nachschlag. Und sei es nur, um einem serienmäßigen M2 und so manchem M3 den Carbon-Heckflügel zu zeigen.