Rot-weiße Fahrradträger-Warntafel: Das gilt in Italien & Spanien
Erneute Regeländerung in Italien
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Arrivederci, rot-weiße Warntafel! Italien lockert die Kennzeichnungspflicht für Fahrradträger und anderer überstehender Ladung. Ganz abgeschafft ist das Gesetz allerdings nicht. Wer jetzt noch eine Tafel benötigt und welche Gesetze in Spanien zum Thema Warntafeln am Heck gelten, verraten wir hier!
Kaum hat man sich an die rot-weißen Warntafeln am Heck von Autos und Wohnmobilen mit Fahrradträgern (die gängigen Systeme erklärt) gewöhnt, ändert Italien erneut die Gesetze. Rückwirkend zum 1. Januar 2025 hat das italienische Verkehrsministerium per Dekret am 21. Januar 2025 die Kennzeichnungspflicht für Kupplungsträger gelockert. Die reflektierenden Warntafeln müssen demnach nicht mehr befestigt werden, sofern der Fahrradträger oder die Heckbox über eine eigene Beleuchtungs- und Signaleinrichtung verfügt und ein Wiederholungskennzeichen an dem Träger angebracht ist. Wichtig: Die Änderung betrifft ausschließlich Fahrradträger, die auf der Anhängerkupplung montiert werden und gilt auch nur für Fahrzeuge der Kategorien M1 (Pkw, SUV, Wohnmobile) und N1 (leichte Nutzfahrzeuge), so der ADAC.
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Gesetzänderung in Italien: Wer benötigt noch die Warntafel?
Das Dekret vom 21. Januar 2025 befreit einzig Kupplungsfahrradträger von der Kennzeichnungspflicht per reflektierender Tafel. Ganz aus der Welt ist die Pflicht zum Tragen der rot-weißen Warntafeln am Fahrzeugheck demnach nicht. Auch in Zukunft betrifft die Pflicht also Fahrzeuglenker:innen mit nach hinten überstehender Ladung, die nicht auf einem Kupplungsträger mit eigener Beleuchtung und Wiederholungskennzeichen transportiert wird. Genauer gesagt: Heckklappen-Fahrradträger, Hecktüren-Fahrradträger bei Campervans (die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) oder Heckwand-Fahrradträger bei Caravans und (teil-)integrierten Wohnmobilen (diese Fahrradträger-Systeme gibt es für Camper) müssen weiterhin mit den rot-weißen Tafeln gekennzeichnet werden.
Auch die Breite ist entscheidend: Die Ladung darf auch auf einem gesetzeskonformen Heckträger zu jeder Seite um nur 30 cm über die Fahrzeugbreite hinausragen. Anderenfalls muss sie ebenfalls mit einer Warntafel versehen werden. Die Pflicht gilt auch weiterhin bei nach hinten überhängende Dachladung, wie etwa Kanus, Kajaks oder Surfbretter.
Die Regelung zu Warntafeln wurde in Italien in den vergangenen Jahren mehrfach geändert, was bei vielen Urlauber:innen für Verwirrung sorgen durfte. Zuletzt waren Trägersysteme mit Licht und Nummernschild im August 2023 von der Kennzeichnungspflicht befreit, die Ausnahmeregelung wurde jedoch im Januar 2024 wieder zurückgenommen. Laut ADAC seien einige Hersteller von Heckträgersystemen gerichtlich gegen die Anpassung des Gesetzes vorgegangen, weshalb zwischenzeitlich wieder die alte Regelung griff. Die Einigung kam erst im Januar 2025. Seither sind Heckträger mit Beleuchtungsanlage und Kennzeichen von der Warntafelpflicht befreit.
Wie muss eine Italien-Warntafel aussehen?
Es darf natürlich nicht einfach eine beliebige rot-weiße Tafel am Fahrradträger angebracht sein. Die Warntafel für Italien muss folgende Merkmale aufweisen:
Größe: 50 x 50 cm
Aussehen: Rot-weiß schraffiert (5 rote Streifen), reflektierend
Material: Metallblech (meistens Aluminium)
Befestigung: Feste Anbringung (Tafel muss immer senkrecht zur Fahrzeugachse stehen und gut sichtbar sein)
Angebote, die den Vorgaben entsprechen:
Ohne Warntafel erwischt: Welches Bußgeld droht in Italien?
Wer auf italienischen Straßen ohne Warntafel an kennzeichnungspflichtiger Ladung erwischt wird, muss mit einem Bußgeld (das muss man zu Bußgeldern im Ausland wissen) von mindestens 87 Euro (Stand: Januar 2025) rechnen. Die Kennzeichnungspflicht missachten auch Fahrer:innen, die die Warntafel nicht korrekt anbringen. Hängt das Schild nicht stets senkrecht zur Fahrzeugachse oder schwingt im Fahrtwind, kann ebenfalls eine Strafe verhängt werden. Die Tafel muss zudem an dem an der Ladung (etwa den Fahrrädern auf dem Heckträger) befestigt werden, sollte aber weder Beleuchtung noch Kennzeichen des Fahrzeugs verdecken.
Welche Regeln gelten in Spanien und Portugal?
Italien ist nicht das einzige europäische Land, bei dem überhängende Ladung an einem Fahrzeug mit einer rot-weiß schraffierten Warntafel gekennzeichnet werden muss. Auch auf der iberischen Halbinsel gilt die Kennzeichnungspflicht – und das auch nach wie vor für Kupplungsträger mit Beleuchtung und Kennzeichen. Hier unterscheiden sich die Schilder jedoch im Aufbau: Spanien und Portugal verlangen zwar ebenfalls eine 50 x 50 cm messende Aluminiumtafel (Kunststoff-Warntafeln sind nicht gestattet), jedoch mit nur drei roten Streifen anstelle von fünf wie in Italien vorgeschrieben. Die meisten im Handel erhältlichen Tafeln sind jedoch beidseitig bedruckt und erfüllen die Anforderungen der italienischen wie iberischen Gesetzgebung.
Die übrigen Regeln sind nahezu identisch mit den italienischen: Ragt die Ladung nach hinten über die in den Fahrzeugpapieren geschriebenen Maße, muss das Warnschild angebracht werden. Ist die Ladung so breit wie das Fahrzeug, sind zwei Tafeln am Heck notwendig. Die Strafen bei Nicht-Beachtung fallen auf der Halbinsel aber etwas härter aus als in Italien. In Portugal sind bei fehlender Kennzeichnung mindestens 120 Euro fällig, die spanische Polizei verhängt Bußgelder von 200 Euro aufwärts.