Sparsame Gebrauchte: Diesel/Benziner/E-Autos
Günstige Gebrauchtwagen mit niedrigem Verbrauch
Hohe Kraftstoffkosten und lange Lieferzeiten beim Autokauf sorgen für Ärger, deshalb sind sparsame gebrauchte Autos gefragter denn je. Das sind die niedrigsten Testverbräuche in den Kategorien Benzin und Diesel sowie Hybrid und Elektroauto!
Gebrauchtwagen kaufen liegt im Trend. Denn Kraftstoffpreise, die durch die Decke schießen, und ein stockendes Neuwagengeschäft mit ungekannt langen Wartezeiten sorgen bei Autofahrer:innen und -käufer:innen gleichermaßen für Unsicherheit. Wegen unterbrochener Lieferketten und fehlender Fahrzeugteile, darunter Leiterplatten, Chips und Kabelbäume, dürfte speziell das Kaufdilemma noch eine ganze Weile anhalten. Zudem steht bei vielen nach wie vor im Raum: Welcher Antrieb hat Zukunft, welcher ist für mich der richtige? Wer jetzt auf ein E-Auto umsteigt, muss sich aufgrund deutlich kürzerer Reichweiten, langer Ladezeiten und einer noch immer unterdimensionierten Ladeinfrastruktur komplett neu orientieren. Zudem sind die Anschaffungspreise für E-Fahrzeuge heftig. Die staatlichen Förderprämien gelten zwar noch bis zum Jahresende 2022, doch auch hier machen die stockende Auto-Produktion, lange Vorlaufzeiten und immer wieder verschobene Auslieferungen mittlerweile einen Strich durch die Rechnung. Denn damit sind die hohen Preisnachlässe in Gefahr. Viele werden sich deshalb ohne Umweltprämie und Mobilitätszuschuss die E-Mobilität privat nicht mehr leisten können, zumal die im Frühjahr 2022 generell steigenden Lebenshaltungskosten ohnehin schon für Probleme sorgen. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Tachomanipulation erkennen (Video):
Gebrauchtwagen als sparsame Alternative
Wer derzeit schnell ein neues Auto benötigt, sollte sich daher zum Kauf eines sparsamen Gebrauchtwagens entschließen, auch wenn es nur eine Übergangslösung ist. Das hat gleich mehrere Vorteile:
Die Autos sind sofort und noch in großer Auswahl erhältlich.
Auch junge Gebrauchte, die erst zwei oder drei Jahre alt sind, verfügen bereits über aktuelle Technik und sind um viele tausend Euro günstiger als Neuwagen.
Mit dieser "Übergangslösung" kann man Zeit gewinnen, um später ein Auto mit ausgereiftem Zukunftsantrieb und aktuellem Energiespeicher zu kaufen. Und zwar deutlich günstiger als heute.
Als wichtige Hilfestellung bei der Auswahl eines preiswerten und zudem auch sparsamen Gebrauchtwagens haben wir Fahrzeuglisten in vier unterschiedlichen Antriebskategorien zusammengestellt. Das erleichtert die Auswahl bei den sparsamsten Benzinern, Dieseln, Hybrid- und Elektroautos – sie sind jeweils unterteilt nach den Fahrzeuggrößen Klein-, Kompakt- und Mittel-/Oberklasse. Als primäres Auswahlkriterium haben wir den realen Kraftstoffverbrauch zugrunde gelegt, also jenen Wert, der über das Autoleben kostenbestimmend ist. Dabei handelt es sich bei unseren Angaben um einen praxisnahen Messwert, den wir selbst im Test ermittelt haben. Hier geht es also weder um blumige Prospektangaben, noch um Messungen auf dem Prüfstand, die bekanntermaßen unter Idealbedingungen erfolgen. Mehr zum Thema: Die Gründe für hohe Gebrauchtwagen-Preise
Sparsame Diesel und Benziner als Gebrauchtwagen
Bei der nach wie vor diskutierten Grundsatzfrage Diesel oder Benziner scheiden sich oft die Geister. Mit der Laufruhe eines Ottomotors kann ein Dieseltriebwerk nicht immer mithalten. Dafür verbraucht der Selbstzünder definitiv weniger – in unserer Auflistung der sparsamsten Gebrauchtwagen ist das im Durchschnitt immerhin ein halber Liter weniger Kraftstoff. Zudem arbeitet der Diesel deutlich klimafreundlicher: Prinzipbedingt enthalten seine Abgase rund 20 Prozent weniger CO2. Gegen den immer wieder zitierten höheren Ausstoß von NOx und Rußpartikeln setzen Autohersteller seit vielen Jahren erfolgreich NOx-Speicherkatalysatoren und SCR-Kats sowie bereits seit Jahrzehnten Partikelfilter ein. All die hier aufgelisteten Diesel-Modelle bereiten keinerlei Probleme durch überhöhten oder gar unzulässigen Schadstoffausstoß. Im Gegenteil: In puncto Feinstpartikel arbeiten moderne Dieselmotoren sogar messbar sauberer als viele hochverdichtete Turbobenziner. Wer zudem die drehmomentstarke Kraftentfaltung beim Beschleunigen und üppige Reichweiten von 1000 Kilometer oder mehr pro Tankfüllung nutzen möchte, kommt am Diesel nicht vorbei. Das hat sich herumgesprochen: Laut einer DAT-Analyse (Deutsche Automobil Treuhand) stehen gebrauchte Diesel zwei Wochen kürzer beim Händler als Benziner. Mehr zum Thema: Rechte bei Lieferverzug von Neuwagen
Benzin | Leistung (kW/PS) | Testverbauch (l/100 km) |
Kleinwagen | ||
Toyota Aygo 1.0 | 53/72 | 5,1 |
Mitsubishi Space Star 1.0 | 52/71 | 5,2 |
Skoda Fabia 1.0 TSI | 70/95 | 5,6 |
VW Up 1.0 | 44/60 | 5,6 |
VW Polo 1.0 | 59/80 | 6,0 |
Nissan Micra 1.0 | 52/71 | 6,2 |
Opel Corsa 1.2 | 55/75 | 6,6 |
Audi A1 30 TFSi | 81/110 | 6,7 |
Suzuki Swift 1.2 | 66/90 | 6,8 |
Mazda2 1.5 Skyactiv-G 90 | 66/90 | 6,8 |
Opel Crossland X 1.2 | 60/81 | 7,0 |
Kompaktklasse | ||
VW Golf 1.0 TSI | 85/115 | 6,0 |
Opel Astra 1.2 Di-Turbo | 81/110 | 6,5 |
Audi Q2 30 TFSI | 85/115 | 6,7 |
Ford Focus EcoBoost | 74/100 | 6,7 |
Audi A3 Sportback 30 TFSI | 85/115 | 7,0 |
BMW 118i | 115/156 | 7,6 |
BMW X1 18i sDrive | 100/136 | 8,2 |
Ford Kuga 1.5 EcoBoost | 88/120 | 8,2 |
Mittel-/Oberklasse | ||
Audi A4 35 TFSI | 140/190 | 7,4 |
BMW 320i | 135/184 | 7,6 |
Audi A6 45 TFSI | 180/245 | 9,2 |
Diesel | Leistung (kW/PS) | Testverbauch (l/100 km) |
Kleinwagen | ||
Citroën C3 BlueHDi 100 | 75/102 | 4,6 |
VW Polo 1.6 TDI | 70/95 | 5,4 |
Opel Crossland 1.5 | 75/102 | 6,8 |
Kompaktklasse | ||
Nissan Qashqai 1.5 dCi | 85/115 | 5,3 |
Ford Focus 1.5 EcoBlue | 88/120 | 5,5 |
Peugeot 308 1.5 BlueHDi 100 | 75/102 | 5,5 |
Mercedes A 160 d | 70/95 | 5,6 |
VW Golf 1.6 TDI | 85/115 | 5,7 |
Audi Q3 35 TDI | 110/150 | 5,8 |
BMW 116d | 85/115 | 5,9 |
Dacia Duster Blue dCi 115 | 85/115 | 6,1 |
Hyundai i30 1.6 CRDi | 85/115 | 6,2 |
Kia Ceed 1.6 CRDi | 100/136 | 6,3 |
VW Touran 2.0 TDI | 110/150 | 6,5 |
Mazda CX-3 1.8 Skyactiv-D | 85/115 | 6,7 |
Hyundai Tucson 1.6 CRDi | 85/115 | 7,7 |
Mittel-/Oberklasse | ||
Mazda CX-5 2.2 Skyactiv-D | 110/150 | 5,9 |
VW Passat 1.6 TDI | 88/120 | 5,9 |
Audi A6 40 TDI | 150/204 | 6,1 |
BMW 318 d | 110/150 | 6,1 |
Mazda 6 2.2 Skyactiv-D | 110/150 | 6,1 |
Audi A4 35 TDI | 120/163 | 6,3 |
Mercedes C 200 d | 118/160 | 6,4 |
Mercedes S 350 d | 210/286 | 7,1 |
Audi A8 50 TDI quattro | 210/286 | 7,2 |
BMW 520d | 140/190 | 7,2 |
Mercedes GLC 220 d | 125/170 | 7,2 |
Audi Q5 35 TDI | 120/163 | 7,5 |
BMW 730d | 195/265 | 8,1 |
BMW X3 20d xDrive | 140/190 | 8,4 |
Sparsame Elektroautos und Hybride als Gebrauchtwagen
Mittlerweile bietet der Gebrauchtwagenmarkt immer öfter auch attraktive E-Autos. Allerdings gibt es hier den staatlichen Umweltbonus (BAFA-Förderung) nur unter Bedingungen: Der Bund bezuschusst junge Gebrauchte mit bis zu 5000 Euro, wenn sie nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden und das Fahrzeug zudem mindestens sechs Monate auf einen Halter in Deutschland zugelassen war. Für das Auto darf noch keine Förderung beantragt worden sein, und es darf nicht mehr als 15.000 Kilometer auf dem Tacho haben. Vor dem Kauf eines gebrauchten E-Autos sollte man unbedingt den Alterungs-Zustand SoH (State of Health) der Hochvolt-Batterie überprüfen lassen, zum Beispiel bei der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung. Denn wenn der Akku erneuert werden muss, sind je nach Modell zwischen 15.000 und 24.000 Euro fällig. Während bei Hybrid-Modellen vor allem die Bremsenergie wieder gespeichert und dann zum Beschleunigen erneut genutzt werden kann, lassen sich Plug-in-Hybride per Stecker aufladen. So können diese Autos mit Doppelherz – also zwei Antrieben – zumindest 30 bis 50 Kilometer lokal emissionsfrei fahren. Das reicht meist für die Umweltzone und den City-Bereich. Bei weiten Strecken und Überlandfahrten steht zudem ein Verbrennermotor samt üblichem Kraftstofftank zur Verfügung. Hybride eignen sich damit für City und auch Langstrecke. Hier ist die Reichweitenangst – wie derzeit noch bei E-Autos – also unbegründet. Allerdings muss man stets die schwere Technik für beide Antriebssysteme mitschleppen – und auch beschleunigen.
Elektro | Leistung (kW/PS) | Batterie (kWh) | E-Reichweite (km) | Testverbauch (kWh/100 km) |
Kleinwagen | ||||
Renault Zoe R 135 Z.E. | 100/136 | 40 | 229 | 17,5 |
Nissan Leaf | 110/150 | 39 | 218 | 17,9 |
VW e-Up | 61/83 | 32,3 | 175 | 18,5 |
BMW i3 S | 75/102 | 37,9 | 204 | 18,6 |
Smart Fortwo EQ | 60/82 | 16,7 | 84 | 19,8 |
Kompaktklasse | ||||
Kia e-Soul | 150/204 | 64 | 342 | 18,7 |
Kia e-Niro | 150/204 | 64 | 323 | 19,8 |
Hyundai Kona Elektro | 150/204 | 64 | 298 | 21,5 |
Opel Ampera-e | 150/204 | 58 | 265 | 21,9 |
VW e-Golf | 100/136 | 32 | 131 | 24,5 |
Mittel-/Oberklasse | ||||
Tesla Model 3 Performance | 377/513 | 75 | 379 | 19,8 |
Tesla Model S Ludicrous | 580/789 | 98,4 | 397 | 24,8 |
Tesla Model X | 310/422 | 98,4 | 345 | 28,5 |
Mercedes EQC 400 4Matic | 300/408 | 80 | 264 | 30,3 |
Audi e-tron 50 | 230/313 | 64 | 190 | 33,6 |
Hybrid/Plug-in-Hybrid | Leistung (kW/PS) | Batterie (kWh) | E-Reichweite (km) | Testverbauch (pro 100 km) |
Kleinwagen | ||||
Toyota Yaris 1.5 Hybrid | 74/100 | 0,9 | - | 5,3 l |
Kompaktklasse | ||||
Hyundai Ioniq Hybrid 1.6 GDI | 104/141 | 1,6 | - | 4,5 l |
VW Golf 1.4 eHybrid | 150/204 | 8,7 | 50 | 2,7 l + 6,2 kWh |
Toyota Prius Plug-in-Hybrid 1.8 VVT-i | 90/122 | 8,8 | 59 | 3,9 l + 3,6 kWh |
VW Golf GTE eHybrid | 180/245 | 10,4 | 64 | 4,4 l + 6,4 kWh |
Opel Grandland X Hybrid4 | 165/224 | 11,5 | 65 | 6,4 l + 5,5 kWh |
Mittel-/Oberklasse | ||||
Toyota RAV4 2.5 Hybrid | 225/306 | 18,1 | 75 | 3,9 l + 6,7 kWh |
Mercedes C 300 e | 235/320 | 13,5 | 59 | 4,9 l + 12,7 kWh |
Hyundai Tucson 1.6 TGDI Plug-in-Hybrid | 169/229 | 1,5 | - | 5,9 l |
Mitsubishi Outlander PHEV 2.4 | 165/224 | 13,8 | 54 | 6,1 l + 6,9 kWh |
BMW 230e | 150/204 | 12,0 | 61 | 6,3 l + 12,0 kWh |
Ford Kuga 2.5 Hybrid | 140/190 | 1,1 | - | 6,6 l |
Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid | 138/188 | 13,8 | 61 | 6,8 l + 6,9 kWh |
VW Tourareg 3.0 V6 eHybrid | 280/380 | 14,3 | 57 | 7,5 l + 12,6 kWh |
Messfahrt zum Verbrauch unter realen Testbedingungen
Die Ermittlung des Verbauchs der sparsamsten Gebrauchten in unserer Tabelle fand stets im Straßenverkehr unter alltagsüblichen Bedingungen statt: mit eingeschaltetem Licht (wenn erforderlich) und aktivierter Klimaanlage (21 Grad, Auto-Modus), ohne sportlich oder gar schleichend unterwegs zu sein. Die festgelegte 108 Kilometer lange Verbrauchsrunde umfasst ein ausgewogenes Streckenprofil mit 23 Prozent Stadtverkehr, 34 Prozent Landstraße und 43 Prozent Autobahn, wobei hiervon nur 15 Prozent mit Vmax (höchstens 200 km/h) und die restlichen 28 Prozent mit 130 km/h (Richtgeschwindigkeit) gefahren werden. Interessant: Die sich hier ergebenden Durchschnittsverbräuche finden fast immer auch ihre Bestätigung im Vergleich mit dem Durchschnitt des Gesamtverbrauchs ähnlicher Dauertestfahrzeuge, die wir im realen Alltag über 100.000 Kilometer fahren.
Wer die Vorzüge moderner Mobilität testen möchte, sollte mit einem Gebrauchtwagen beginnen. Diese sind derzeit lieferbar und – wie die hier aufgelisteten – auch noch sparsam.