Porsche-News (März 2022): Russland-Boykott
Porsche setzt Russland-Exporte aus
Porsche setzt sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine aus. Und: 2021 führte der Sportwagenhersteller das neue Infotainmentsystem namens Porsche Communications Management 6.0 ein. Diese und weitere News zu Porsche hier! Dieser Artikel wurde zuletzt am 03.03.2022 aktualisiert.
Porsche-News 2022: Porsche boykottiert den Markt Russland
Porsche setzt sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine aus. Aufgrund der aktuellen Situation habe die Volkswagen-Tochter die Auslieferung von Fahrzeugen nach Russland mit sofortiger Wirkung gestoppt, teilt der Autobauer in einer News am Donnerstag, dem 3. März 2022, mit. Porsche ziehe mit der weitgehenden Unterbrechung der Geschäftstätigkeit in Russland die Konsequenzen aus der von starker Unsicherheit und den aktuellen Verwerfungen geprägten Gesamtsituation. Im Jahr 2021 wurden von Porsche insgesamt 6262 Fahrzeuge nach Russland geliefert. Der Sprecher sagte, "wir hoffen weiterhin auf eine Einstellung der Kampfhandlungen und eine Rückkehr zur Diplomatie". Man sei überzeugt, dass eine nachhaltige Lösung des Konflikts nur auf Grundlage internationalen Rechts erfolgen könne. "Bei allen Aktivitäten vor Ort stehen die Sicherheit und Unversehrtheit der Menschen an erster Stelle." Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Das Porsche Communications Management 6.0 im Video:
2021: Porsche Communications Management 6.0
Zuffenhausen schickt die sechste Generation des Porsche Communications Managements (PCM) ins Rennen. Seit Sommer 2021 haben laut Porsche-News die Baureihen 911, Porsche Cayenne und Porsche Panamera das neue Infotainmentsystem an Bord. Mit der Version 6.0 sind nun die Streamingdienste Apple Music und Apple Podcasts komplett ins System integriert. Auch Android Auto ist erstmals – via Kabel – eingebunden. Der Fokus bleibt allerdings weiter auf Apple-Usern: Apple CarPlay funktioniert drahtlos und Abonnent:innen von Apple Music können den Streamingdienst über eine dreijährig kostenlose In-Car-Internetverbindung werbefrei nutzen. Wer sich mit seiner Apple-ID in das Porsche-System einwählt, kann zudem die globalen Apple-Radiosender und Apple Podcasts hören. Was im Porsche Taycan bereits Serie ist, hält nun auch im PCM 6.0 für 911, Cayenne und Panamera Einzug: die "Hey Porsche" Sprachsteuerung. Diese versteht auch natürliche Sprache und reagiert auf Aussagen wie "Ich brauche Benzin" oder "mir ist kalt" mit entsprechender Hilfestellung. Für die allgemeine Verbesserung des Porsche Communications Managements 6.0 sorgt eine neue Hard- und Softwarearchitektur, die beispielsweise Echtzeit-Verkehrsdaten schneller verarbeiten kann. Updates kann das neue Infotainmentsystem mittels Over-the-air-Technik empfangen. Künftig soll auch die App "Soundtrack My Life" über das PCM funktionieren. Sie soll adaptiv die Fahrt unter Berücksichtigung des Fahrstils mit Musik untermalen können.
Porsche-News 2020: IT-Störung legt Produktion lahm
Nach dem Ausfall von über 200 Servern stand am 15. Oktober 2019 die Produktion bei Porsche vorübergehend still. Betroffen war nach Informationen von "Spiegel Online" sowohl das Stammwerk in Zuffenhausen als auch das Werk in Leipzig. Die Mitarbeiter:innen des Autobauers wurden demnach am frühen Abend vom Management per E-Mail über die IT-Störung informiert, von der alle auf SAP-Software basierenden Prozesse betroffen gewesen sein sollen. Auch das Ersatzteillager und Kundenprozesse sollen infolgedessen komplett ausgefallen sein. Zu den technischen Details des laut "Spiegel"-Informationen intern entstandenen Problems gibt es bislang ebenso wenig eine offizielle News, wie zum entstandenen Schaden. Die Produktion bei Porsche lief aber am Abend des 15. Oktober 2019 zunächst schrittweise wieder an.
2019: Porsche-Kooperation mit Rimac & Rücktritt von Betriebsratsvorsitzendem Uwe Hück sowie August Achleitner, Leiter der Sportwagen-Baureihe 911
Porsche kooperiert für den Ausbau seiner Elektroauto-Pläne mit der kroatischen Technologie- und Sportwagenfirma Rimac. Wie Porsche 2019 mitteilte, hat man zehn Prozent des Unternehmens übernommen und strebt nun eine Entwicklungspartnerschaft an. Rimac Automobili aus dem Großraum Zagreb entwickelt den Angaben zufolge Antriebe und Batteriesysteme für Elektroautos, produziert komplette Elektro-Sportwagen und über eine Tochterfirma auch E-Bikes. Der stellvertretende Porsche-Vorstandsvorsitzende Lutz Meschke erklärte, dass Rimac "seine Kompetenz im Bereich Elektromobilität eindrucksvoll bewiesen" habe. Man halte die Ideen und Ansätze des jungen Unternehmens für vielversprechend. Rimac selbst strebt wohl eine Stärkung der eigenen Position im Markt an. Mate Rimac, Gründer des kroatischen Unternehmens, startete 2009 in einer Garage mit der Umsetzung seines Traums von einem elektrischen Sportwagen.
Uwe Hück, Gesamtbetriebsratsvorsitzende und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche AG, legt seine Ämter 2019 nieder. Nach gut drei Jahrzehnten bei den Zuffenhausenern will er sich auf sein soziales Engagement, seine Lernstiftung für benachteiligte Jugendliche sowie seine Kinder konzentrieren – und sich außerdem verstärkt in der Politik engagieren. Hücks Aufgaben als Betriebsrat übernimmt bis auf Weiteres sein bisheriger Stellvertreter Werner Weresch. Dieser ist seit 1985 bei Porsche beschäftigt, seit mehreren Jahrzehnten in der Arbeitnehmervertrung aktiv und seit 1998 Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche AG. Uwe Hück begann seine Karriere bei Porsche im April 1985: Seit 1997 war er Betriebsratschef in verschiedenen Gremien und seit 2002 als Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats das oberste Sprachrohr der Arbeitnehmer Porsches. An vielen Unternehmensentscheidungen dieser Zeit hatte er großen Anteil. Zuletzt kämpfte Hück etwa dafür, dass die Produktion des Elektro-Modells Taycan nach Stuttgart kommt – und setzte sich damit durch. Porsche-Vorstandschef Oliver Blume dankte Hück und bezeichnete ihn als Kämpfernatur mit großem Herz: "Er hat viel für die Porsche-Belegschaft und unser Unternehmen geleistet; sein Wort hat aber auch in der Gesellschaft und in der Politik Gewicht." Hück selbst gibt zu, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen ist: "Ich bin durch und durch Porscheaner." Doch nach knapp 35 Jahren in Zuffenhausen wolle er sich nun seiner anderen Leidenschaft widmen und Gutes mit seiner Stiftung tun: "Ich habe in meinem Leben so viel erreicht; es ist Zeit, etwas davon der Gesellschaft zurückzugeben und mich ganz in den Dienst der Hilfe für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu stellen." Für sein soziales Engagement außerhalb von Porsche wurde Uwe Hück bereits im März 2017 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
18 Jahre lang hat August Achleitner als Baureihenleiter den Porsche 911 geprägt wie kein anderer. Doch im ersten Quartal 2019 steht ein Führungswechsel an der Spitze der Sportwagen-Baureihe an: Der gebürtige Österreicher geht in den Ruhestand und übergibt die Verantwortung an Frank-Steffen Walliser. Der Stuttgarter kennt sich bereits mit anspruchsvollen Entwicklungsaufgaben aus: Seit 2010 war er Gesamtprojektleiter für den 918 Spyder, übernahm im Jahr 2014 die Verantwortung für den Porsche Motorsport sowie die Leitung für die Entwicklung der auf dem Serien-911 aufsetzenden GT-Modelle. Die Projektleitung wird der promovierte Maschinenbauer auch nach seinem Wechsel beibehalten, die Leitung Motorsport hingegen übernimmt ab dem 1. Januar 2019 Fritz Enzinger. Seine Laufbahn bei Porsche startete der Maschinenbauingenieur August Achleitner 1983 in der Fahrwerk-Entwicklung, leitete von 1989 bis 2000 die Abteilung Technische Produktentwicklung, Fahrzeugkonzepte und Package, bevor er im Jahr 2001 die Verantwortung für die Baureihe Porsche 911, die seit 1963 für den Kern der Marke steht, übernahm. "Die Strahlkraft des Elfers hat mich immer fasziniert – seine einzigartige Form und das Konzept. Dies zu bewahren und die Dinge trotzdem besser zu machen, das hat mich angespornt und stets aufs Neue gefordert," so Achleitner. Erst im November 2018 präsentierte Porsche das dritte, unter Achleitners Regie entstandene Modell der Baureihe 911 des Typs 992. Mit der passiven Phase der Altersteilzeit will Achleitner dann intensiver seiner Familie und seinen Hobbys widmen: Motorradfahren, Mountainbiken und Skifahren stehen ganz oben auf seiner Liste – nach dem Elfer natürlich.