Peugeot 3008/Peugeot 5008: Vergleichstest
Sieben- und Fünfsitzer im Peugeot-Duell
- Peugeot 3008 und Peugeot 5008 im Vergleichstest
- Fahrkomfort: Peugeot 5008 dämpft besser
- Motor/Getriebe: Peugeot 3008 BlueHDi 130 mit kleinerem Tank
- Fahrdynamik: Peugeot 5008 hat minimal kürzeren Bremsweg
- Umwelt/Kosten: Peugeot 3008 steuerlich etwas günstiger
- Messwerte & technische Daten Peugeot 3008 BlueHDi 130 & Peugeot 5008 BlueHDi 130
- Fazit
Beim Vergleichstest zwischen Peugeot 3008 und Peugeot 5008 gleicht die Optik auf den ersten Blick, doch zwischen B-Säule und Heckklappe gibt es große Unterschiede: Ist der siebensitzige 5008 den höheren Preis wert oder genügt der kürzere 3008?
Gesamtbewertung (max. Punkte) | Peugeot 3008 BlueHDi 130 | Peugeot 5008 BlueHDi 130 |
Karosserie (1000) | 609 | 683 |
Fahrkomfort (1000) | 648 | 660 |
Motor/Getriebe (1000) | 607 | 610 |
Fahrdynamik (1000) | 617 | 611 |
Eigenschaftswertung (4000) | 2481 | 2564 |
Kosten/Umwelt (1000) | 383 | 372 |
Gesamtwertung (5000) | 2864 | 2936 |
Platzierung | 2 | 1 |
Beim Vergleichstest zwischen Peugeot 3008 und Peugeot 5008 kann man schon mal durcheinander kommen: Schließlich gleichen sich die zwei Testwagen von vorn, weichen auf den Kennzeichen nur um eine Ziffer ab und zudem auch noch im selben Farbton Bleu Celebes lackiert. Doch obwohl die Ende 2020 aktualisierten SUV auf einer Plattform basieren, sind die Unterschiede teilweise sehr deutlich – nicht nur beim Preis. Welche Differenzen das sind, prüfen wir im markeninternen Vergleich mit 131 PS starken Dieselmotoren und Automatik-Getrieben im Peugeot 3008 BlueHDi 130 und Peugeot 5008 BlueHDi 130.
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Peugeot 3008 und Peugeot 5008 im Vergleichstest
Im Cockpit zum Beispiel gibt es beim Vergleichstest zwischen Peugeot 3008 und Peugeot 5008 erstmal keine Unterschiede. Hier wie dort bieten die zwei ein gleich gutes Platzangebot, Fächer für Getränkeflaschen, Ablagen für Telefone und Kleinkram. Besonders praktisch: das riesige Fach unter der Mittelarmlehne. Der Einstieg ist bequem, da die Sitzfläche mehr als 50 Zentimeter über dem Asphalt liegt. Auch die Übersicht vom Fahrerplatz aus überzeugt, weil die bulligen Fronthauben nach vorn nicht zu stark abflachen und die Heckscheiben steil stehen. Außerdem gehören Parksensoren am Heck zur Standard-Ausstattung. Die Bedienung aller Systeme gelingt nach kurzer Eingewöhnung, wobei die zentrale Schalterleiste unter den mittleren Luftausströmern verspielt wirkt. Immerhin: Hier gibt es noch analoge Tasten, die man im Zweifelsfall bedienen kann, ohne hinzusehen. Für den Touchscreen gilt das zwar nicht, dafür ist dieser hoch im Armaturenträger und dem Fahrer leicht zugewandt installiert – ein Pluspunkt in Sachen Bedienung und auch Ergonomie. Ab der B-Säule beginnen dann die Unterschiede, vor allem in puncto Raumangebot: Hier hat der 20 Zentimeter längere und mit über 17 Zentimeter größerem Radstand ausgestattete Peugeot 5008 einfach mehr zu bieten. Wichtigster Kaufgrund für Familien ist die Tatsache, dass auf die drei je 40 Zentimeter breiten, verschieb- und umklappbaren Einzelsitze in der zweiten Reihe drei Isofix-Kindersitze nebeneinander passen. Die enorme Beinfreiheit ist dabei weniger wichtig, genauso wie der Umstand, dass sich die äußeren Sitze recht nah an den Türen befinden und Erwachsene hier etwas beengter Platz nehmen als im Peugeot 3008. Ebenfalls ein wichtiges Argument sind zwei serienmäßige, nur etwa elf Kilogramm leichte Einzelsitze im Kofferraum, die man simpel aufstellen, wieder in den Boden falten oder sogar ausbauen kann, ohne sich die Finger zu klemmen. Zwar gibt es hier keine Isofix-Halterungen, dafür sind die Sitze in der dritten Reihe nicht nur Kindern zuzumuten: Bis zu einer Körpergröße von 1,60 Metern findet man dort ordentliche Platzverhältnisse vor – sogar für die Beine. Fährt man bloß zu fünft, passen 780 Liter Gepäck in den Kofferraum, im 3008 sind es ausreichende 520 Liter, wobei der größere der Crossover rund 150 Kilogramm mehr Zuladung verträgt. Umklappbare Beifahrersitzlehnen (optional) steigern Variabilität und Ladevolumen in beiden Franzosen, serienmäßige Trenn-Netze sorgen für sicher verstautes Gepäck. Apropos: Wichtig für Familien sind auch die Sicherheitssysteme. Hier haben die zwei – teils gegen Aufpreis – alles Nötige an Bord, darunter Assistenten, die Verkehrsschilder sowie Hindernisse erkennen und eine automatische Vollbremsung durchführen, vor dem Verlassen der Spur, Verkehrsteilnehmern im toten Winkel oder nachlassender Aufmerksamkeit des Fahrers warnen.
Fahrkomfort: Peugeot 5008 dämpft besser
Bequeme, optional beheizbare (290 Euro) Vordersitze mit langer Beinauflage, Kontur bis in den Schulterbereich, aber fummelig ausziehbarer Kopfstütze sind Peugeot-Standard. Hinten sitzt man im kleineren 3008 komfortabler, weil integrierter und mit weniger stark angewinkelten Beinen. Pluspunkt im 5008 sind die neigbaren Lehnen der Einzelsitze. In der dritten Reihe gibt es zwar weit ausziehbare Kopfstützen, jedoch hat man kaum Halt und sitzt wegen des hohen Fußbodens mit stark angewinkelten Beinen. Unebenheiten schlucken die Fahrwerke im Vergleichstest befriedigend, das des Peugeot 5008 aber spürbar souveräner – die Peugeot 3008-Karosserie lässt sich leichter anregen und ist mehr in Bewegung. Ungewöhnlich in beiden SUV sind das kleine Lenkrad und der hoch installierte, konfigurierbare Instrumenten-Bildschirm (i-Cockpit) dahinter. Doch im Gegensatz zu anderen Peugeot-Modellen wird das Display nicht vom Volant verdeckt, sodass man immer alle wichtigen Informationen sieht und der Blick dahin nicht weit von der Straße abschweifen muss.
Motor/Getriebe: Peugeot 3008 BlueHDi 130 mit kleinerem Tank
Im Peugeot 3008 BlueHDi 130 und Peugeot 5008 BlueHDi 130 arbeitet der partikelgefilterte und mittels SCR-Kat abgasgereinigte Euro-6d-Turbodiesel mit 1,5 Liter Hubraum hier wie dort kultiviert und mit je 300 Newtonmeter Drehmoment auch kräftig. Gekoppelt an das Aggregat ist jeweils eine Achtstufen-Automatik, die die Gänge unauffällig wechselt und beim Abbremsen sanft zurückschaltet, sodass man das Schleppmoment im Antriebsstrang kaum spürt. Das macht die Fahrt so lange komfortabel, bis die kurz vor dem Stillstand abrupt einsetzende Start-Stopp-Automatik für Kopfnicker der Insassen sorgt. Pluspunkte im Vergleichstest erhalten Peugeot 3008 und Peugeot 5008 für niedrige Drehzahlen (2150 /min bei 130 km/h) und geringe Verbräuche von rund 5,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Weil in den 5008-Tank etwas mehr Kraftstoff passt, erhält er zwei Extrapunkte für die Reichweite.
Fahrdynamik: Peugeot 5008 hat minimal kürzeren Bremsweg
Ausgesprochene Dynamiker sind die zwei Crossover Peugeot 3008 und Peugeot 5008 nicht, dafür fahren sie sicher: Bei spontanen Spurwechseln oder Grenzbereich-Manövern assistiert das ESP sinnvoll, und die im Vergleichstest gemessenen Bremswege von rund 35 Metern aus Tempo 100 bis zum Stand überzeugen ebenfalls. Dass die Dosierbarkeit der Bremse feiner und die Lenkung mitteilsamer sein könnte, lässt sich verschmerzen, ebenso der etwas größere Wendekreis des längeren 5008.
Umwelt/Kosten: Peugeot 3008 steuerlich etwas günstiger
2370 Euro mehr muss man für den 5008 investieren – egal ob mit oder ohne Automatik-Getriebe (2200 Euro). In beiden Fällen erhält man die identische Ausstattung, wobei wir die für den Vergleichstest relevanten 19-Zöller aufgeschlagen haben. Weil die Crossover erst jüngst überarbeitet wurden, gibt es noch keine verlässlichen Rabatt-Infos. Allerdings werden auf Modelle vor dem Facelift rund 20 Prozent Nachlass gewährt. Unterschiede bei den Werkstattkosten finden sich zwischen Peugeot 3008 BlueHDi 130 und Peugeot 5008 BlueHDi 130 nicht, für Steuer und Versicherung muss man beim 5008 etwas mehr investieren, wobei die Typklassen-Einstufungen niedrig liegen.
Messwerte & technische Daten Peugeot 3008 BlueHDi 130 & Peugeot 5008 BlueHDi 130
AUTO ZEITUNG 04/2021 | Peugeot 3008 BlueHDi 130 | Peugeot 5008 BlueHDi 130 |
Technik | ||
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 4/4; Turbodiesel | 4/4; Turbodiesel |
Hubraum | 1499 cm³ | 1499 cm³ |
Leistung | 96 kW / 131 PS, 3750 /min | 96 kW / 131 PS, 3750 /min |
Max. Drehmoment | 300 Nm, 1750 /min | 300 Nm, 1750 /min |
Getriebe/Antrieb | 8-Stufen-Automatik / Vorderrad | 8-Stufen-Automatik / Vorderrad |
Messwerte | ||
Leergewicht (Werk/Test) | 1429 / 1506 kg | 1536 / 1585 kg |
Beschleunigung 0-100 km/h (Test) | 10.9 s | 11,3 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 189 km/h | 190 km/h |
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test) | 35,9 / 35,2 m | 35,4 / 35,1 m |
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP) | 5,7 / 5,0 l D | 5,5 / 5,3 l D |
CO2-Ausstoß (Test/WLTP) | 151 / 134 g/km | 146 / 141 g/km |
Preise | ||
Grundpreis | 35.780 Euro | 38.150 Euro |
Testwagenpreis | 37.352 Euro | 39.722 Euro |
Beim Vergleichstest ist der Sieg für den überarbeiteten Peugeot 5008 keine Überraschung. Mit sieben Sitzen, riesigem Kofferraum und hoher Variabilität fährt er einen Vorsprung heraus, den der Peugeot 3008 nicht mehr einholen kann. Weitere Pluspunkte des längeren der beiden Crossover sind die gute Ergonomie, das ausgewogene Fahrwerks-Set-up, der sogar etwas niedrigere Verbrauch und die höhere Reichweite. Größte Schwäche des fünfsitzigen 3008 ist, dass ihm zwei Plätze und das entsprechende Kofferraumvolumen fehlen – wobei man auch hier nicht über Platzmangel klagen kann. Auf der Rückbank ist der Kurze eindeutig bequemer, beim Einparken wendiger und – ganz wichtig – 2370 Euro günstiger. Die fünfköpfige Familie kommt am 5008 nicht vorbei, doch für vier Personen ist der 3008 eine gute Wahl.