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Geht auch ganz einfach:

Krug Expedition Bedrock XT2 (2024): Alles zum irren 6x4-Camper

Super Duty-Ford wird zum Wohnmobil-Monstrum

Dominik Mothes Redakteur
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Inhalt
  1. Preis: Krug Expedition Bedrock XT2 (2024) ab 690.000 US-Dollar
  2. Innenraum: Luxus braucht man auf Expedition nicht
  3. Basisfahrzeug: Ford Super Duty F-550

Wer unter Urlaub Abenteuer abseits der Zivilisation anstatt Baden im Mittelmeer versteht, kommt mit dem Krug Expedition Bedrock XT2 (2024) an einen kapablen Reisepartner. Der Dreiachser auf Ford-F-550-Basis lässt sich das Offroad-Talent aber teuer bezahlen.

 

Preis: Krug Expedition Bedrock XT2 (2024) ab 690.000 US-Dollar

Drei Achsen, Offroad-Frontschürze und grobstollige Giga-Walzen: Wohin der Krug Expedition Bedrock XT2 (2024) zu kraxeln vermag, zeigt das Wohnmobil der Superlative bereits auf den ersten Blick. Denn alles am Riesen schreit nach Expeditionen in die entlegensten Landstriche der Welt. Das ist auch das Kerngeschäft der österreichischen Camper-Marke Krug Expedition. Während in Europa oftmals kleine 7,5-Tonner vom Schlage eines Mercedes Atego oder Arocs zum Extrem-Camper umgebaut werden, kommt bei dem ersten Projekt der Österreicher:innen für den US-Markt natürlich nur ein standesgemäßes Gefährt infrage: der Ford Super Duty F-550. Aber nicht nur das Standardmodell, sondern ein Spezialaufbau des nordamerikanischen Zweiges der isländischen Firma Arctic Trucks – Profis für alles, was auf Schnee, Eis, Steinen oder Sand unterwegs sein muss. Daher kommt auch der Bedrock XT2 mit den charakteristischen Breitreifen samt Radhausverbreiterungen, die auch auf der nordischen Vulkaninsel von Toyota Hilux bis Mercedes Sprinter so einige Geländegänger zieren.

Dass ein Expeditionsfahrzeug etwas teurer ist, dürfte Interessent:innen klar sein. Gleiches gilt auch für den Bedrock XT2 (2024). Denn wer dieses Extrem-Wohnmobil mit Ford-Fahrerhaus besitzen möchte, muss mindestens 690.000 US-Dollar (Stand: Oktober 2024) zusammentragen können. Optionen, wie etwa Starlink-Satelliteninternet oder ein Waschtrockner, kommen dann noch obendrauf. Das Privileg, an jeden Winkel des Planeten zu gelangen, ist dagegen im Preis inbegriffen.
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Innenraum: Luxus braucht man auf Expedition nicht

Anscheinend hat Luxus auf einer Expedition nichts zu suchen, nicht einmal für den hohen sechsstelligen Basispreis. Denn das Interieur des Krug Expedition Bedrock XT2 (2024) wirkt gar nicht, wie man es sich für die Preisklasse vorstellen mag: schlichte Holzmöbel, einfache Obermaterialien, klassische Polster. Liner-Allüren sucht man in der Mischung aus Alkoven-Aufbau und Pick-up-Aufsetzkabine nicht. Dafür soll die Qualität der Möbel sowohl harte Offroadfahrten schadlos überstehen – weshalb alle Schränke an Bord etwa mit Sicherheitsschlössern ausgestattet sind – als auch den richtigen Wohnkomfort für lange Erkundungstouren liefern. Und natürlich: Autarkie. Wer über Wochen im Busch unterwegs ist, kann weder leere Tanks, noch fehlenden Proviant gebrauchen. Kund:innen zahlen also nicht für Designerpolster oder ein Bad mit Naturstein, sondern ein haltbares Wohnmobil für alle Fälle.

Krug Expedition Bedrock XT2 (2024)
Foto: Krug Expedition

Deshalb gibt es auch keinen Durchgang zum Fahrerhaus – dieser wäre schließlich bei Geländefahrten mit Chassis-Verwindungen nur schlecht realisierbar und würde zudem Abenteuern am Polarkreis im Wege stehen. Jede Dichtung weniger ist auch eine Kältebrücke weniger. Das kommt auch der Truma Combi D6E-Dieselheizung zugute, die sich dann nicht übermäßig am Dieselvorrat von immerhin 151 l im Haupttank sowie weiteren 83 l im Zusatztank bedienen muss. Dank Elektroheizstab kann die Heizung auch auf die gespeicherte Energie aus der 1980 Ah, beziehungsweise 23,7 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie – und damit nahezu so groß wie der Akku des Fiat 500e in der Basisversion – zurückgreifen. Damit die Batterie sowohl in den USA als auch in anderen Ländern geladen werden kann, sind gleich zwei Inverter an Bord. Zudem stehen Solarpaneele (Unsere Empfehlungen für mobile Solaranlagen) mit insgesamt 1450 Wp (Watt Peak) an Leistung auf dem Dach zum autarken Wiederaufladen des Stromspeichers zur Verfügung.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

An Bord leben bis zu vier Abenteurer:innen komfortabel.  Zwei Personen nächtigen im King-Size-Doppelbett (193 x 203 cm) in der Alkove über dem Fahrerhaus. Die Matratze liegt nicht nur auf dem blanken Boden, sondern auf Froli-Tellerfedern für mehr Komfort. Dazu kommt ein zweites Bett (178 x 193 cm), das sich bei Nacht aus der umklappbaren Sitzgruppe im Heck des Wohnaufbaus bilden lässt. Dazwischen bleibt Platz für eine vollausgestattete Küche. Da Gas auf langen Etappen abseits der Zivilisation – insbesondere im richtigen Flaschenmaß – Mangelware ist, wird an Bord auch mit Strom gekocht. Auf Wiedersehen Campingkocher, hallo Induktionskochfeld. Dieses stammt, ebenso wie der serienmäßige Ofen mit Mikrowellenfunktion, vom deutschen Großgeräte-Profi Miele. Ansonsten bietet die Eckküche noch eine ausklappbare Arbeitsflächenerweiterung und ein Edelstahl-Waschbecken. Auf Wunsch fährt auch eine Nespresso-Kaffeekapselmaschine auf einer Halterung über der Küchenzeile mit – oder ein komplettes Villeroy & Boch-Geschirrset mit Tefal-Pfannen und -Töpfen und WMF-Besteck mit.

An den Kühlschrank-Dimensionen erkennt man sowohl, dass das Fahrzeug für den US-amerikanischen Markt gedacht ist, als auch, dass echte Expeditionen länger dauern können als ein Sommerurlaub am Mittelmeer. Bis zu 169 l stehen Camper:innen zur Verfügung, dazu gesellen sich nochmals 57 l für Tiefkühlkost – alles selbstverständlich mit Kompressor-Technik und damit betrieben über die E-Auto-große Batterie. Neben dem Kühlschrank befinden sich die Stau- und Kleiderschränke des Bedrock XT2.

Krug Expedition Bedrock XT2 (2024); Grundriss
Foto: Krug Expedition

Bleibt noch das Bad: Dieses ist zwar nicht besonders groß, aber dafür komfortabel geschnitten. Das Raumbad beinhaltet eine separate Duschkabine mit Glastrennwand zur Trockentoilette. Optional gibt es auch eine Toilette mit Zerkleinerer, wie sie auf Yachten zum Einsatz kommt, dann mit 65-l-Schwarzwassertank. Stets an Bord sind dafür ein 450-l-Frischwassertank sowie ein 225-l-Grauwassertank. Dafür, dass das Frischwasser an Bord Trinkwasserqualität hat, sorgt ein Wasserfilter-System sowie eine "Purion 1000"-UV-Lampe, die Bakterien, Viren und Keime eliminiert. Das Wassersystem an Bord ist auch für Fahrten ins Kalte ausgelegt, denn eine gute Isolierung gehört zum Serienumfang des Expeditions-Campers.

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Basisfahrzeug: Ford Super Duty F-550

Größer und schwerer wird es bei Ford kaum: Der Ford Super Duty F-550 ist mit an der Spitze der gerade noch so an einen "normalen" Ford F-150 erinnernden Truck. Doch bei der Basis des Krug Expedition Bedrock XT2 (2024) handelt es sich natürlich nicht einfach um ein Fahrwerk von der Stange, sondern einen von Nordamerika-Zweig des isländischen Offroad-Spezialisten Arctic Trucks umgebauten 6x4-Offroader namens "AT 44 XT2" mit verlängertem Leiterrahmen für den Einsatz in widrigstem Gelände. Beim Motor kommt Fords "Powerstroke" V8-Turbodiesel mit 6,7-l-Hubraum und zwar nur 335 PS (246 kW) Leistung, dafür beachtlichen 1288 Nm Drehmoment zum Einsatz. Ab Werk überträgt ein Zehnstufen-Automatikgetriebe die Power an zwei angetriebene Achsen – denn die dritte Achse sorgt aus Gewichtsgründen nur für Stabilisierung. Gleichzeitig ermöglicht sie mehr Wohnraum als bei einem reinen 4x4-Truck möglich wäre.

Das Fahrerhaus stammt dabei vom F-550 Lariat, der Top-Ausstattung des Ford-Nutzfahrzeugs mit allerhand Ausstattung – und jeder Menge Komfort. Ein beheiztes Lederlenkrad, elektrisch einstellbare, belüftete und beheizte Ledersitze mit Memory-Funktion, ein 12,0-Zoll-Infotainmentsystem samt kabellosem Apple CarPlay und Android Auto oder eine Bang & Olufsen-Soundanlage bringt die Basis bereits ab Werk mit. Auch Klimaautomatik, Tempomat mit Spurverlassenswarner oder LED-Frontscheinwerfer gehören zum Serienumfang. Artic Trucks fügt dem Super Duty Offroad-Spezifikationen wie Radlaufverbreiterungen, eine Alu-Geländestoßstange oder LED-Lightbars an der Front hinzu. Dazu kommen 20-Zoll-Alufelgen an allen sechs Rädern oder ein halbautomatisches Reifenfüllsystem für den optimalen Luftdruck auf anspruchsvollen Untergründen wie Sand oder Schnee.

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