Adria Compact (2024): Alle Grundrisse & Preis
Schmaler Teilintegrierter von Adria
Beim Adria Compact (2024) ist der Name Programm. Als schmaler Teilintegrierter unter sieben Metern Länge bildet er den Einstieg in die Reisemobil-Welt bei den Slowen:innen. Das sind Preis und Ausstattung des Fiat-Wohnmobils.
Preis: Adria Compact (2024) ab 72.699 Euro
Der slowenische Wohnmobil-Hersteller Adria hat sich über die Jahre als Alternative im Premium-Segment etabliert. Günstig? Dafür gibt es die junge Sub-Marke Sunliving. Wer einen Adria kauft, nimmt auch den gehobenen Preis in Kauf. Am günstigsten gelangt man im Adria Compact (2024) ans Steuer eines Teilintegrierten aus Novo Mesto. Mit 72.699 Euro (Stand: September 2024) ist der schmale Teilintegrierte unter sieben Metern Länge bei weitem kein Schnäppchen, bietet dafür aber eine recht reichhaltige Ausstattung für zwei. Denn für mehr Personen sind die zwei Grundrisse des Compact nicht ausgelegt – zumindest, solange das Notbett in der umfunktionierbaren Sitzgruppe auch als solches begriffen wird. Und wer sich für den Premium-Preis am Fiat-Ducato-Fahrerhaus stört, bekommt mit dem Adria Compact Max eine bis zu 7,39 m lange Alternative auf Basis des VW Crafter angeboten.
Neben den zwei Grundrissen bietet Adria den Compact auch mit zwei Ausstattungslinien an. Der "Compact" ist bereits gut ausgestattete Basisversion, während der "Supreme" noch zusätzliche Optik- und Funktions-Ausstattungspakete – darunter das Deluxe-Paket – sowie eine leistungsstärkere Heizung mitbringt. Maße und Grundausstattung bleiben jedoch gleich.
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Innenraum: Welche Sitzgruppe darf es sein?
Bei den Grundrissen geht der Adria Compact (2024) keine ausgetretenen Pfade, sondern bleibt bei Altbekanntem. Ausstattung sowie Aufteilung fallen jeweils recht konservativ aus. Die Frage nach dem passenden Grundriss lässt sich wohl am ehesten mit der Frage beantworten, wie oft auf dem Campingplatz Besuch fürs Abendessen erwartet wird. Wer mit "oft" und "viel" antwortet, greift zum 6,99 m langen Compact DL mit zwei gegenüberliegenden Sitzbänken an den Seitenwänden zusätzlich zu den Drehsesseln im Fahrerhaus. Wem dagegen vier Sitzplätze genügen, greift zum Grundriss SL und spart sich zudem bei der Außenlänge 20 cm. Dafür bietet der SL ab Werk vier eingetragene Sitzplätze mit Dreipunktgurt (DL: drei mit Dreipunktgurt, einer mit Beckengurt) und lässt sich optional auch mit Isofix ausstatten. Ein Dachfenster in der T-Haube lässt zudem Licht auf die Sitzgruppe durch – jedoch nur bei den Supreme-Modellen. Compact-Käufer:innen müssen die optische Raumvergrößerung aufpreispflichtig hinzubuchen. Die übrige Innenausstattung ist dagegen weitestgehend identisch – wenn auch spiegelverkehrt aufgebaut.
Beispiel Küche: Sie kommt stets in der Basis mit einem Zweiflammen-Gaskocher, einer Spüle und einem 84-l-Kompressor-Kühlschrank. Vorteil des längeren DL: Sein Kühlschrank muss nicht in die Küchenzeile gepfercht werden und lässt sich daher auch optional auf 148 l aufstocken. Beiden gleich: An Platz zum Schneiden mangelt es durch die eng bemessenen Arbeitsflächen bei beiden Grundrissen.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Im DL an der rechten Seite hinter der Aufbautüre, beim SL an der linken Seite gegenüber, folgt das Schwenkbad. Es ist jeweils mit einer Kassettentoilette samt elektrischer Spülung ausgestattet, welche hinter der Spiegelwand mit Waschbecken verschwindet, um ausreichend Platz für eine großzügige Duschkabine zu bieten. Mit 140 l Fassungsvermögen fällt das Frischwasser-Reservoir (Unsere Empfehlungen für Wohnmobil-Wasserfilter) sogar unüblich groß für einen schmalen Teilintegrierten aus. Der Abwassertank des Adria Compact (2024) bietet mit 85 l etwas weniger Platz und ist nur mit dem Deluxe-Paket – serienmäßig für "Supreme"-Modelle – isoliert und beheizt.
Auch die Schlafzimmer sind grundrissübergreifend ähnlich, unterscheiden sich aber im Detail. Überraschung bei den Einzelbetten: Der kompakte SL ist eine Empfehlung für großgewachsene Camper:innen! Der kurze Adria Compact bietet nämlich volle zwei Meter Bettenlänge auf 85 und 80 cm Breite. Im DL fallen die Heckbetten mit 195 x 80/75-65 cm etwas kürzer und schmaler aus. Ein ausziehbarer Mittelteil, dass auch das Schlafen zu dritt ermöglicht, ist bei beiden Wohnmobilen serienmäßig. Ebenso ist ein Notbett (Unsere Empfehlungen für Auto-Luftmatratzen) in der Sitzgruppe Teil der Serienausstattung – dieses ist jedoch im SL nur als Notbett zu verstehen. Hier misst es nämlich nur 165 x 90-50 cm. Im DL kann auf einem 190 x 90-80 cm großen Bett ein Gast etwas bequemer schlafen.
Die Technik an Bord ist – wie auch der Aufbau – nicht bahnbrechend. Geheizt wird ab Werk mit Gas, gegen Aufpreis auch zusätzlich mit Strom. Wer auch warme Füße wünscht, kann die Truma-Heizung (Compact: Combi 4, Supreme: Combi 6) auch mit einer elektrischen Fußboden-Temperierung aufwerten. Energie zum Heizen und Kochen liefern zwei Gasflaschen (je 11 kg), Strom abseits vom Campingplatz-Anschluss liefert eine 100 Ah AGM-Wohnraumbatterie. Halbes Batterie-Gewicht bei gleicher Speicherkapazität bietet die optionale Lithium-Eisenphosphat-Batterie (ab 999 Euro).
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Basisfahrzeug: Fiat Ducato
Die Slowen:innen vertrauen beim Adria Compact (2024) auf den Fiat Ducato als technische Basis und Triebkopf des Teilintegrierten. Daher bleibt es natürlich bei den bekannten Motorisierungen des italienischen Transport-Talents. Serienmäßig treibt die 140 PS (103 kW) starke Version des 2,2-l-Turbodiesels den Camper an. Gegen einen Aufpreis von 3500 Euro lässt sich das Sechsgang-Schaltgetriebe der Basis gegen eine Achtstufen-Automatik eintauschen. Wer das Wohnmobil souveräner über Bergpässe manövrieren möchte oder gerne mehr Kraftreserven für Überholvorgänge hat, greift zum 180 PS (131 kW) starken Vierzylinder, an den ausschließlich das Automatikgetriebe angeflanscht wird. Aufpreis: 6400 Euro.
Ab Werk liegt das technisch zulässige Gesamtgewicht bei 3500 kg. Eine optionale Auflastung auf 3650 kg ist jedoch ebenfalls möglich und bedarf keiner technischen Änderungen am Chassis. Grundrissabhängig steigt so die Zuladung um 150 kg auf maximal 700 bis 790 kg.
Der Ducato ist ab Werk mit einem Tempomaten, einer manuellen Klimaanlage und dem Traction+-System samt Bergabfahrhilfe vorkonfiguriert. Wer jedoch auch ein Infotainmentsystem samt Apple CarPlay- und Android Auto-fähigem 10,0-Zoll-Touchscreen, eine Klimaautomatik im Fahrerhaus oder LED-Frontscheinwerfer wünscht, muss die richtigen Optionspakete ankreuzen. Auch Fahrsicherheitssysteme gibt es nur im "Safety"-Paket für 999 Euro.