Autoalarmanlage: So sinnvoll ist Nachrüsten
Zum Nachrüsten besser in die Werkstatt
Die Beuteliste von Kriminellen ist lang: Fahrzeugteile stehen hoch im Kurs, einige Automodelle sind zudem stark gefragt. Eine Autoalarmanlage kann eine gute Abschreckung sein. So sinnvoll sind die Systeme!
Einbruch, Vandalismus, Autodiebstahl oder Teileklau sind in Deutschland an der Tagesordnung: Jedes Jahr fallen tausende Autobesitzer:innen diesen Straftaten zum Opfer. Die Gründe für den unbefugten Zutritt ins Auto sind zahlreich vorhanden: Wertvolle Teile am Auto, Wertgegenstände im Innenraum oder ein Modell, das bei organisierten Banden besonders gefragt ist, können für Langfinger einen Pkw zum Zielobjekt machen. Eine Alarmanlage verhindert zwar nicht, dass sich Kriminelle Zutritt zum Auto verschaffen, alarmiert jedoch Passant:innen oder Anwohnende – und treibt durch die ungewollte Aufmerksamkeit im besten Fall Autodieb:innen in die Flucht. Wir erklären, ob eine Alarmanlage sinnvoll ist und wie man das System bei nahezu jedem Fahrzeug nachrüsten kann.
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So sinnvoll sind Autoalarmanlagen
Um das Risiko zu senken, Opfer von Einbrüchen und Diebstahl zu werden, ist der richtige Diebstahlschutz sehr wichtig. Eine Alarmanlage ist eine gute Ergänzung zu anderen Diebstahlsicherungen, da sie zwar den Zugang nicht erschwert, aber durch den Lärm sehr abschreckend wirken kann. Schlägt diese im Fahrzeug Alarm, sind zumindest die Anwohner:innen aufgeschreckt und informieren hoffentlich die Polizei. Einen hundertprozentigen Schutz bieten Alarmanlagen aber nicht. Clevere Autodieb:innen können auch Möglichkeiten finden, die Autoalarmanlagen auszutricksen.
Die Wirksamkeit einer Alarmanlage im Auto ist jedoch oft nicht besonders hoch. Leider neigen gerade nachgerüstete Systeme recht häufig zu Fehlalarmen. Genervte Nachbar:innen könnten so im Ernstfall die Sirene für einen solchen halten und nicht nach dem Fahrzeug schauen. Daher ist ein zusätzlicher Schutz bei einem liebgewonnenen oder wertvollen Fahrzeug wichtig. Dieser kann folgende Diebstahlsicherungen beinhalten:
Parkkrallen: Auch Radkrallen genannt, verkanten sie sich beim Losfahren im Radkasten und verhindern so, dass das Auto weggefahren werden kann. Zudem sind sie gut sichtbar und schrecken schon allein deswegen potenzielle Dieb:innen ab.
Lenkradschlösser: Ähnliches Prinzip wie Parkkrallen. Sie versperren jedoch das Lenkrad und machen so das Steuern des Wagens unmöglich.
GPS-Tracker: Sie sind nur als Ergänzung gedacht, wenn alle anderen Systeme versagen. Mit ihnen lässt sich das Fahrzeug nach dem Diebstahl orten – und so hoffentlich unversehrt mit Hilfe der Polizei zurückholen.
Nachrüstbare Alarmanlagen sind übrigens nicht nur für ältere Autos interessant. Auch moderne Fahrzeuge mit Keyless-Go-Systemen lassen sich so zusätzlich schützen – insbesondere mit Profi-Nachrüstsystemen samt zweiter elektronischer Wegfahrsperre. Sie verhindern das Wegfahren, auch wenn das Signal des Schlüssels von den Kriminellen abgefangen wurde. Nachteil: Hier muss stets der Schlüssel der Alarmanlage mitgeführt werden, um selbst mit dem Auto fahren zu können.
Alarmanlage nachrüsten: Fachwerkstatt oft nötig
Autoalarmanlagen unterscheiden sich sehr häufig voneinander, der Einbau der Nachrüstlösungen läuft jedoch meist nach demselben Schema ab. Wichtige Info vorab: Für die korrekte Funktionsfähigkeit des Alarms muss in die Fahrzeugelektronik eingegriffen werden. Daher sollte diese Arbeit einer Fachwerkstatt überlassen werden.
Meist besteht eine professionelle Autoalarmanlage aus einem Sensor (Infrarot, Neigung, Erschütterung oder Luftdruck), Sirenen, einem Funkschlüssel und der Verkabelung zur Batterie und Fahrzeugelektronik (etwa CAN-Bus). Die Sensoren überwachen den Innenraum des Autos. Wird eine Veränderung im Innenraum registriert, sendet das System ein Signal an die Sirene, die Alarm schlägt. Dafür muss die Sirene der Autoalarmanlage versteckt außen am Auto montiert werden, häufig in den Radkästen oder unter der Motorhaube. Damit die Systeme mit Strom versorgt werden können, müssen sie mit der Bordelektronik verbunden sein. Je ausgefeilter die Alarmanlage, desto mehr Zugriff auf die Elektronik des Autos, wie etwa Zentralverriegelung und Motorsteuerung, benötigt die Diebstahlwarnung.
Autoalarmanlagen ohne Einbau
Es geht jedoch auch ohne aufwändigen Einbau. Einige Alarmanlagen lassen sich auch ohne Vorkenntnisse einfach im Auto installieren. Aber: Sie sind oft weder genauso feinfühlig noch genauso effektiv wie die professionell eingebauten Warnsysteme. Unsere Empfehlungen für Alarmanlagen, für die kein Besuch in einer Fachwerkstatt nötig ist:
Technaxx TX-168 Mobile Mini-Alarmanlage
Klein und handlich ist die Technaxx TX-168 Mini-Alarmanlage fürs Auto mit Bewegungserkennung und Fernbedienung. Im Bewegungsmelder der Autoalarmanlage sitzt gleichzeitig die Sirene, die ihre Energie über den Zigarettenanzünder des Autos erhält. Dazu noch die Sirene im Motorraum an der Batterie befestigen. Fertig. Der Alarm schlägt mit 110 dB an und dient damit zur Abschreckung. Praktisch: Im Bewegungsmelder der Autoalarmanlage sind noch zwei USB-Anschlüsse integriert. Mit der mitgelieferten Fernbedienung wird die Autoalarmanlage im Auto scharf gestellt.
Beeper XR5-TX1 Universal-Autoalarmanlage
Wenn Langfinger in ein Fahrzeug einbrechen, das mit der Beeper XR5-Autoalarmanlage gesichert ist, ertönt ein schriller Alarm mit 118 dB. Der einfache Einbau der Autoalarmanlage im Auto dauert laut Hersteller nur rund 15 min, der Luftdruck-Schocksensor wird dazu nur in den Zigarettenanzünder gesteckt. Die Sirene wird im Motorraum des Autos mit der Batterie verbunden, die Datenübertragung erfolgt über Funk. Auch hier lässt sich per Fernbedienung das System aktivieren und deaktivieren.
Was kostet eine gute Autoalarmanlage?
Die Preise für Alarmanlagen unterscheiden sich stark. Günstige Modelle werden bereits für weniger als 30 Euro gehandelt, können dann aber meist nichts, außer Alarm schlagen. Wer nach einer professionellen Alarmanlage für das Auto sucht, findet schnell Systeme, die weit über 100 Euro kosten. Je mehr Funktionen hinzukommen, etwa eine Wegfahrsperre oder mehrere Sensoren, desto teurer wird auch die gesamte Anlage. Hinzu kommen die Kosten für den Einbau. Sie richten sich nach dem Aufwand und können ebenfalls mit mehreren Hundert Euro zu Buche schlagen.