close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Kratzer am Auto entfernen: Anleitung & Lackstift-Empfehlung

Dominik Mothes Redakteur
Christina Finke

Kratzer am Auto lassen sich entfernen, beispielsweise in Eigenregie mit einem Lackstift. Die AUTO ZEITUNG gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und ordnet ein, wann doch nur noch Smart Repair oder Neulackierung helfen.

Hinweise zu den Affiliate-Links
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Inhalt
  1. Warum Kratzer am Auto überhaupt entfernen (lassen)?
  2. Kleine Kratzer mit Lackstift entfernen: So gehts
  3. Welche Kratzer lassen sich selbst reparieren?
  4. Hausmittel gegen Kratzer am Auto
  5. Tiefere Kratzer am Auto mit Smart Repair entfernen
  6. Kratzer zu tief für Smart Repair & Lackstift: Kosten für Lackierung
  7. So lassen sich Kratzer am Auto vermeiden

Kratzer am Auto sind ärgerlich, lassen sich aber zum Glück auf verschiedene Weise wieder entfernen. Ein Lackstift eignet sich etwa dazu, kleine Steinschläge oder oberflächliche Kratzer auszubessern. Und mittels Smart Repair (Anwendung und Möglichkeiten erklärt) können auch etwas tiefere Kratzer ohne großen Zeitaufwand und zu geringen Kosten entfernt werden. Die AUTO ZEITUNG erklärt, wann Autobesitzer:innen selbst Hand anlegen können – und wann der Weg in die Werkstatt unumgänglich ist. 
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Autopolitur mit Rotationsmaschine im Video:

 
 

Warum Kratzer am Auto überhaupt entfernen (lassen)?

Abgesehen davon, dass Kratzer am Auto einfach nicht schön aussehen, sind sie häufig auch die Ursache für Rost (so Flugrost entfernen). Insbesondere, sobald der Schönheitsfehler tief genug ist, um blankes Blech freizulegen. Diese Kratzer sollten Autobesitzer:innen schnellstmöglich entfernen lassen – hier muss nämlich in der Regel mit Rostschutzgrundierung (unsere Empfehlungen) gearbeitet werden.

Moderne Metallic-Lacke bestehen aus vielen Schichten: einer Grundierung, einer Füller- sowie Farbschicht und einem stets darüber aufgetragenen Klarlack. Letztere soll die Farbe vor der Witterung schützen. Daher ist es auch ratsam, Kratzer zu beseitigen, die auf den ersten Blick nur oberflächliche Schäden angerichtet haben. Ansonsten hat UV-Licht und Feuchtigkeit auf Dauer leichtes Spiel mit dem angegriffenen Lack.

 

Kleine Kratzer mit Lackstift entfernen: So gehts

Kleinere Kratzer oder Steinschläge können Autobesitzer:innen auch ohne großartig vorhandene Vorkenntnisse mit etwas Geschick selbst entfernen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass mit den einfachen Stiften kaum ein perfektes Ergebnis erzielt werden kann. Wie ein Lackstift benutzt wird, erklären wir in der Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Säubern

Zunächst muss die entsprechende Stelle gründlich gesäubert werden. Dazu genügt schon etwas warmes Wasser und Spülmittel, gründlicher ist dagegen eine vollständige Wäsche (unsere Tipps für die Benutzung einer SB-Waschbox). Anschließend die auszubessernde Stelle am Lack mit einem Autoleder oder einem fusselfreien Mikrofasertuch (unsere Empfehlungen, hier) gründlich trocknen.

Schritt 2: Lackstift auftragen

Ist die Fläche gereinigt, kann mit dem Lackstift neue Farbe aufgetragen werden. Wichtig: Unbedingt gut schütteln, damit die Farbpartikel gleichmäßig verteilt werden. Eine dünne Schicht genügt meistens schon, bei tieferen Kratzern können auch zwei bis drei Schichten nötig sein.

Damit der Lackstift-Ton genau dem Farbton des Autos entspricht, sollten Autobesitzer:innen unbedingt den genauen Farbcode des eigenen Wagens bestimmen. Der Farbcode ist auf dem Typenschild des Autos nachzulesen, das meisten an der B-Säule auf Fahrer- oder Beifahrerseite, dem Motorraum oder am Kofferraumdeckel befindet. Je nach Hersteller unterscheidet sich, wo die Plakette befestigt ist und auch wie der Code selbst aufgebaut ist: Audi etwa nutzt einen vierstelligen Code, der stets mit "L" für "Lack" beginnt (z. B. "LY9T") und in der Ersatzradmulde im Kofferraum zu finden ist, bei Toyota ist der Code dreistellig und auf hinter dem Kürzel "C/TR" oder "1C0/BR" auf dem Typenschild im Motorraum oder an der B-Säule zu finden.

Schritt 3: Klarlack auftragen

Viele Lackstift-Sets beinhalten nicht nur Lack im Farbton des Autos selbst, sondern noch ein zweites Fläschchen Klarlack. Dieser schützt die frisch reparierte Stelle. Wichtig: Der Lack darunter benötigt ausreichend Zeit, um zu trocknen, bevor der Klarlack aufgetragen werden kann.

Schritt 4: Leicht anschleifen vor der Politur

Ist auch der Klarlack getrocknet (das kann je nach Lack bis zu 24 h dauern), kann mit der Nacharbeit begonnen werden. Das Ergebnis mit dem Lackstift allein ist nur selten zufriedenstellend, daher kann mit feinem Schleifpapier oder Polierschleifpaste nachgeholfen werden, um die Ausbesserung an die Umgebungsfläche anzugleichen.

Schritt 5: Nachpolieren

Im Anschluss kann die Stelle rund um den verdeckten Kratzer nachpoliert werden, um den Glanz nach dem Anschleifen wiederherzustellen. Hierzu eine silikonfreie Lackpolitur (die besten Poliermittel im Test) auftragen und in kreisenden Bewegungen möglichst drucklos einreiben (unsere Anleitung zum Polieren, hier). Eine Politur wirkt wie feines Schleifpapier abrasiv und trägt etwas Lack ab, was den aufgetragenen Lack etwas an die Form des Metalls angleicht. Abschließend muss die Politur gut trocknen und mit einem weichen Tuch abgerieben werden.

Universal-Lackstifte zum Kauf

 

Welche Kratzer lassen sich selbst reparieren?

Wie bereits erklärt, besteht ein moderner Autolack aus verschiedenen Schichten. Nur Kratzer in der obersten Schicht, dem Klarlack, lassen sich in der Regel selbst ausmerzen. Herausfinden lässt sich die Kratzertiefe auf zwei Arten:

  • Farbtest: Hat die beschädigte Stelle eine andere Farbe als der Lack, geht der Kratzer bereits tiefer und die Reparatur ist eher eine schwierige Profi-Aufgabe.

  • Fingernageltest: Auch wenn Autobesitzer:innen mit dem Fingernagel hängen bleiben, wenn sie vorsichtig über die zerkratzte Stelle fahren, ist sie bereits zu tief für die DIY-Reparatur zu Hause.

Hinzu kommt die Größe. Ist der Kratzer mehrere Zentimeter lang oder hat ein Steinschlag einen größeren Durchmesser, ist die Reparatur in Eigenregie nur eingeschränkt möglich. Da bei solchen Schadensbildern aber meistens ohnehin auch tiefere Kratzer die Folge sind, greifen die beiden vorher genannten Regeln auch hier.

 

Hausmittel gegen Kratzer am Auto

Zahnpasta gilt als zuverlässiges Hausmittel bei kleinen Kratzern am Auto. Sie enthält kleine Schleifpartikel, die zusammen mit Farbpartikeln des Lacks in den Kratzer eindringen und ihn füllen. Dazu einfach die Zahnpasta mit einem feuchten Tuch auf der entsprechenden Stelle verteilen. Aber Achtung: eine Erfolgsgarantie hat diese Methode nicht. Zwar hat auch Zahnpasta einen abrasiven Effekt, aber bei weitem nicht auf dem Niveau einer modernen Politur, die oft im gleichen Arbeitsschritt den Lack konserviert. Das kann Zahnpasta nicht.

Auch Nagellack wird häufiger in Foren als Hausmittel gegen Kratzer am Auto empfohlen. Allerdings passt hier nicht nur die Farbe selten wirklich zu der des Autos. Auch mit Haltbarkeit kann diese Methode nicht punkten und bei höheren Temperaturen neigt Nagellack dazu, Blasen zu bilden. Das kann auch unschöne Folgen haben. Denn manche Lacke werden durch die Lösungsmittel im Nagellack angegriffen, was den Schaden eher vergrößert.

 

Tiefere Kratzer am Auto mit Smart Repair entfernen

Eine weitere Möglichkeit, Kratzer am Auto entfernen zu lassen, ist die Methode Smart Repair. Unter dem nicht geschützten Begriff versteht man verschiedene Reparaturtechniken, bei denen ein Schaden mit möglichst wenig Aufwand und zu geringen Kosten behoben wird. Die Reparaturzeiten werden dabei kurz gehalten und ein teurer Austausch kompletter Bauteile wird meist vermieden. Um punktuelle Lackschäden zu beheben, kommt die sogenannte "Spot-Repair"-Methode zum Einsatz. Dabei werden in der Regel zunächst Kratzer und Unebenheiten gespaltet, grundiert und anschließend dünn mit Farbe bestrichen.

Der exakte Farbton wird meist mittels spezieller Kameras analysiert, um auch bei verwittertem Lack ein optimales Ergebnis erzielen zu können. Ob sich Kratzer am Auto mit Smart Repair entfernen lassen, entscheidet die jeweilige Werkstatt. Die auszubessernde Stelle darf vor allem nicht zu groß und Kratzer nicht zu tief sein, die Lackschäden dürfen aber in der Regel größer sein als bei Lackstift-Reparaturen. Der ADAC empfiehlt, gemäß der einschlägigen Vorschriften, "dass für konformes Spot-Repair die Größe einzelner Lackschäden maximal 3,5 cm Länge beziehungsweise Durchmesser betragen darf". 

Auch bei Kratzern auf liegenden Flächen wie etwa der Motorhaube oder dem Autodach stößt die Methode an ihre Grenzen. Kratzer an den unteren Bereichen der Kotflügel oder am Stoßfänger lassen sich hingegen in der Regel gut mit Smart Repair ausbessern. Allerdings ist die Reparatur an anspruchsvollen Stellen nicht immer von Dauer: Wegen der weichen Oberfläche des verwendeten Füllers kann der Schaden nach einiger Zeit wieder sichtbar werden.

 

Kratzer zu tief für Smart Repair & Lackstift: Kosten für Lackierung

Bei tiefen Kratzern hilft meist nur die komplette Neulackierung des jeweiligen Bauteils (unsere Anleitung zu Kunststoff lackieren, hier). Bei einem zerkratzten Kotflügel sollten Autobesitzer:innen etwa zwischen 200 und 600 Euro für die Neulackierung einkalkulieren. Pauschale Aussagen zu den Kosten für eine Lackierung, um Kratzer am Auto entfernen zu lassen, sind allerdings kaum zu treffen. Unter anderem sind sie abhängig vom Fahrzeugtyp und der Größe der entsprechenden Fläche. Außerdem wird der Preis davon beeinflusst, ob ein Bauteil nur abgeklebt oder demontiert werden muss.

Und auch die Lackierung selbst beeinflusst die Kosten: Unilacke sind in der Regel günstiger als solche mit Metallic- oder Perleffekt. Noch teurer wird es, wenn zusätzliche Flächen – neben der eigentlich verkratzten – aufgrund von witterungsbedingten Farbunterschieden mitlackiert werden müssen. Der Zeitaufwand muss mitbezahlt werden – der kann allerdings tüchtig variieren. Autobesitzer:innen sollten in jedem Fall Angebote bei verschiedenen Werkstätten einholen und die Preise vergleichen (Tipps zum Kostenvoranschlag, hier), bevor sie Kratzer am Auto entfernen lassen.

 

So lassen sich Kratzer am Auto vermeiden

Kratzer am Auto passieren, auch wenn Fahrer:innen noch so umsichtig sind. Mit einigen Tipps können sie aber einiges dafür tun, zumindest die häufigsten Lackschäden zu vermeiden. Wer seinen Wagen etwa in der Garage oder auf einem Parkplatz nahe einer Wand oder Mauer parkt, kann dort einen Schutzstreifen anbringen. Außerdem können besonders gefährdete Stellen, wie etwa der Türbereich, durch das Anbringen von hauchdünner und transparenten Lackschutzfolie (unsere Kauftipps, hier) geschützt werden.

Über den Türbereich hinaus gibt es weitere Stellen am Auto, die besonders durch Kratzer gefährdet sind. So etwa die Stelle hinter dem Türgriff: Hier passiert es schnell, dass Ringe an der Hand beim Öffnen der Tür über den Lack schrammen. Kleine Steinchen, die im Profil der Schuhsohle stecken bleiben, können zudem Kratzer im Einstiegsbereich des Autos verursachen. Die Ladekante des Kofferraums hingegen nimmt häufig durch Getränkekisten, Einkaufstaschen oder anderes Gepäck kleinere Lackschäden. Und wer die Angewohnheit hat, sich während des Tankvorgangs an sein Auto zu lehnen, riskiert kleine Beschädigungen rund um den Tankdeckel – verursacht zum Beispiel durch kleine Nieten oder Knöpfe an der Jeans. Mit ein bisschen Um- und Vorsicht lassen sich Kratzer an diesen Stellen des Autos aber in der Regel relativ gut vermeiden.

Tags:
Copyright 2025 autozeitung.de. All rights reserved.