LED-Scheinwerfer nachrüsten: Alle Optionen für H1, H4, H7 & Lkw
Neue LED-Generation zum Nachrüsten
- Halogenlampe durch LED ersetzen
- Welche Autos & Motorräder kann man mit LED von Osram & Philipps nachrüsten?
- Osram Night Breaker H7-LED im Test
- Philips Ultinon Pro6000 Boost H7-LED im Test
- Wie werden die LED-Leuchtmittel eingebaut?
- Was kostet es, ganze LED-Scheinwerfer nachrüsten?
- Wann ist LED-Scheinwerfer nachrüsten illegal?
- LED- statt Halogenlampe: Vor- & Nachteile
LED-Scheinwerfer nachrüsten – das geht sowohl mit ganzen Scheinwerfermodulen des jeweiligen Autoherstellers (teuer) als auch mit LED-Leuchtmitteln (H1/H4/H7/W5W Standlicht) von Osram oder Philips (deutlich günstiger). Wir verraten die Preise und worauf es bei Kauf und Installation ankommt.
Halogenlampe durch LED ersetzen
LED-Scheinwerfer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und gehören in aktuellen Fahrzeugen meist schon zum Standard. Verständlich, dass viele Menschen mit älteren Fahrzeugen LED-Scheinwerfer nachrüsten möchten, um auch im Straßenverkehr besser zu sehen und gesehen zu werden. Ein Vorteil von LED-Technik ist nicht nur, dass sie langlebiger ist, sondern auch weniger Wärme entwickelt und dadurch energieeffizienter arbeitet. Außerdem bringen LED-Lampen nachweislich mehr Licht auf die Straße als herkömmliche Scheinwerfer. LED-Birnen zum Nachrüsten der Scheinwerfer am Auto gibt es einzeln als Abblendlicht (H7) und inklusive Fernlicht (H4). Neu im Sortiment: LED-Nachrüstungen für Fahrzeuge mit H1-Birnen für Fernlicht und Abblendlicht kombiniert sowie für Lkw. Zusätzlich lassen sich auch viele Modelle mit LED-Standlicht (W5W) ausstatten.
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Welche Autos & Motorräder kann man mit LED von Osram & Philipps nachrüsten?
Nachrüst-LED-Lampen für das Abblendlicht an Autos ohne LED-Scheinwerfer ab Werk werden auch Retrofit-LED genannt. Nachdem es zunächst nur LED-H7-Leuchtmittel von Osram und Philips gab, sind mittlerweile auch H4-LED-Birnen beider Hersteller auf dem Markt und es gibt LED-Lösungen fürs Stand- und Abblendlicht, auch für Transporter, Motorräder, Oldtimer und sogar 24-V-Lampen für Lkw zum Nachrüsten. Osram bietet auch die erste H1-LED mit Zulassung für den deutschen Markt an. Aber Achtung: Es gibt auch Modelle, die nicht zum Nachrüsten mit LED freigegeben sind. Welche Modelle man mit LED nachrüsten darf, ist bei den Leuchtmittel-Herstellern nachzulesen (siehe Absätze unten). Manche Automodelle benötigen zudem einen Adapter, damit die LED-Leuchtmittel installiert werden können.
H1 und H4 als LED-Licht von Osram
Die Genehmigungen für Deutschland der LED-Lampen Osram Night Breaker H4-LED und Osram Night Breaker H7-LED von Osram umfassen zahlreiche populäre und weit verbreitete Fahrzeugmodelle – von BMW 3er bis VW Golf 7. Selbst Wohnmobilanbieter wie Adria, Hymer und LMC finden sich auf der Kompatibilitätsliste sowie neuerdings auch einige Motorräder. Mit der Einführung der H1-LED im Oktober 2023 eröffnet der Hersteller mit der Night Breaker H1-LED von Osram auch vielen Old- und Youngtimer-Fahrer:innen den Zugang zu nachrüstbarem LED-Licht. Das Angebot wird dabei stetig erweitert – unter anderem um die Modelle Alfa Romeo 156 (nur Fernlicht: H1), Dacia Duster 1 (Fernlicht: H1, Abblendlicht: H7), Ford Ecosport (H4), Mazda MX-5 NA (H4) und Trabant 601 (H4). Vor dem Kauf sollte allerdings geprüft werden, ob das eigene Modell für die Verwendung der Osram LED-Leuchtmittel zugelassen ist: Hier geht es zur Kompatibilitätsliste von Osram.
Dritte Generation des LED-Lichts von Osram
Noch leistungsstärker als ihre beiden Vorgänger zu sein, verspricht die Osram Night Breaker LED Smart H7. Im Vergleich zur ursprünglichen Variante des LED-Lichts soll die nächste Generation bis zu 330 Prozent mehr Licht bieten. Sie soll dabei sogar eine bis zu sechsmal längere Lebensdauer im Vergleich zu einer herkömmlichen Halogenlampe aufweisen. Für Fahrzeuge ohne H7-Fassung bietet Osram die Night Breaker LED Smart H4 an. Für diese Variante gilt das Gleiche: 330 Prozent mehr Helligkeit und eine sechsmal längere Lebensdauer.
Osram Night Breaker H7-LED im Test
2021 testeten wir die Osram Night Breaker H7-LED. An unserem Testfahrzeug, einem BMW 2er Gran Tourer gestaltete sich der Einbau durch die Platzverhältnisse durchaus herausfordernd. Unser Test lieferte aber ein überzeugendes Ergebnis, zumal die Lebensdauer mit 2500 Stunden (ohne Abdunkelung durch Alterung) um ein Vielfaches höher als eine übliche H7-Lampe ist. Hinweis: Die hier von uns 2021 getestete Variante der Osram Night Breaker LED-H7 wurde mittlerweile durch die Osram Night Breaker H7-LED Gen 2 ersetzt.
H4 und H7 als LED-Licht von Philips
Neben Osram bietet auch Philips vom KBA (Kraftfahrt-Bundesamt) zugelassene Nachrüstlampen mit LED-Technik an. Die Philips Ultinon Pro6000 H4-LED Scheinwerferlampen und die Philips Ultinon Pro6000 H7-LED Scheinwerferlampen versprechen laut Hersteller bis zu 230 Prozent helleres Licht im Vergleich zu Halogenlampen – ohne, dass der Gegenverkehr geblendet wird. Die Lebensdauer wird mit 3000 Stunden angegeben. Für welche Fahrzeuge die Nachrüst-LED von Philips zugelassen sind, zeigt die Herstellerliste: Hier geht es zur Kompatibilitätsliste von Philips.
Philips Ultinon Pro6000 Boost H7-LED im Test
Ebenfalls im Test durch uns gecheckt wurde die Philips Ultinon Pro6000 Boost H7-LED. Den Austausch am Beispiel eines VW Golf VII nach Anleitung schaffen auch Ungeübte in rund 20 min. Allerdings fordert der enge Bauraum viel Fingerspitzengefühl. Das helle, weiße Licht mit gleichmäßiger Ausleuchtung stellt dafür das Licht herkömmlicher H7-Lampen klar in den Schatten. Positiv bei der Philips H7-LED ist ebenfalls die hochwertige Verarbeitung hervorzuheben. Wichtig: ABE ausdrucken und mitführen! Und: Nicht alle Fahrzeuge sind für die Verwendung dieser Philips H7-LED freigegeben.
Legales LED-Standlicht W5W von Osram und Philips
LED-Standlicht mit W5W-Sockel gibt es zwar vielfach im Netz zu kaufen, aber viel zu oft nur ohne Straßenzulassung. Die Ultinon Pro6000 W5W-LED von Philips und die Night Breaker W5W-LED von Osram sind jedoch straßenlegal und können als Standlicht eingesetzt werden. Allerdings ist ihre Verwendung als Stand-, Begrenzungs- oder Parklicht auf jene Automodelle beschränkt, die für diese Art der Umrüstung zugelassen sind. Kleiner Tipp: Steht das eigene Automodell nicht auf der Kompatibilitätsliste, können die LED-Standlichter mit W5W-Sockel zumindest in vielen Innenraumleuchten zum Einsatz kommen – sie bieten LED-Licht mit einer Farbtemperatur von bis zu 6000 Kelvin. Für den Innenraum wird keine Zulassung benötigt. Für diese Fahrzeuge sind die Nachrüst-LED zugelassen: Kompatibilitätsliste von Philips und Kompatibilitätsliste von Osram.
LED-Nachrüstungen speziell für Motorräder
Auch Fahrer:innen ausgewählter Zweiräder dürfen sich über eine bessere Sicht durch mehr Licht freuen. Denn die Philips Ultinon Pro6000 H4-LED und H7 LED sowie die Osram Night Breaker H4 gibt es auch speziell für Motorräder. Wie bei den Retrofits für Pkw muss auch hier darauf geachtet werden, dass Modell und Scheinwerfernummer eine offizielle Freigabe erhalten haben. Nur dann darf das Motorrad mit den legalen LED-Nachrüstungen ausgestattet werden. Philips listet auf der Kompatibilitätsliste für Motorradlampen aktuell bereits 75 Zweirad-Modelle. Die Motorrad-Kompatibilitätsliste von Osram zählt aktuell 15 Modelle von BMW, Kawasaki, KTM und Triumph.
Osram Truckstar-LEDs für Lkw
Seit Januar 2024 können auch die größten Fahrzeuge im Straßenverkehr legal mit LED-Nachrüstungen ausgestattet werden. Osram bietet mit der Truckstar H7-LED erstmalig auch eine Lösung für Lkw an. Die Retrofits sind auf das 24-V-Bordnetz der Nutzfahrzeuge ausgelegt und lassen sich wie bei Pkw in vielen Fällen einfach in den vorhandenen H7-Sockel einsetzen. Bei einigen Modellen kann jedoch Zubehör (CAN-Bus, Adapter) notwendig sein – hier müssen zwingend die Anweisungen in der Kompatibilitätsliste für die Lkw-LED befolgt werden. Bisher begrenzt sich die Zulassung auf Modelle von MAN, darunter TGA, TGX, TGS und TGL (Baujahre und Scheinwerfernummer beachten).
Wie werden die LED-Leuchtmittel eingebaut?
Der Einbau läuft bei den meisten von Philips freigegebenen Modellen nach dem "Plug-and-Play"-Prinzip. Halogenbirne ausbauen, LED-Licht einsetzen, fertig! Die Hersteller bieten zum Selbsteinbau eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung an. Bei einigen Modellen von Philips ist jedoch ein Mehraufwand notwendig, damit die Nachrüstung auch fehlerfrei und mit anhaltender Leistung ihren Dienst erledigt. Besonders neuere Scheinwerfer-Typen der Marken Ford, Mercedes und VW benötigen oft einen Philips CAN-Bus-Adapter, damit die Elektrik keinen Fehler ausspielt, oder eine spezielle Halterung für die H7-LED, um das Leuchtmittel in Position zu halten. Welchen Adapterring das eigene Fahrzeug benötigt, und ob ein CAN-Bus-Adapter notwendig ist, kann in der Kompatibilitätsliste von Philips gecheckt werden. Gleiches gilt auch für die Osram-Alternative.
Was kostet es, ganze LED-Scheinwerfer nachrüsten?
Autos, die nicht über die entsprechende Genehmigung für die Osram- oder Philips-LED-Leuchtmittel verfügen, können in der Regel trotzdem umgerüstet werden. Dieser Umbau betrifft aber den gesamten Scheinwerfer, der (sofern straßenlegal vorhanden) durch ein entsprechendes Bauteil mit LED-Technik ausgetauscht wird. Das ist aber immer ein Fall für Profis: Hobby-Bastler:innen sollten nicht selbst Hand anlegen, erklärt Fahrzeugexperte Christian Heinz vom TÜV Thüringen. Außerdem sei zu beachten, ausschließlich zulässige Umrüstungen auf LED-Basis vornehmen zu lassen.
Für Leuchtstärken größer als 2000 Lumen ist darüber hinaus eine automatische Leuchtweitenregulierung sowie eine Scheinwerferreinigungsanlage verpflichtend. Wer also LED-Scheinwerfer nachrüsten möchte, muss per Gesetz auch die weiteren nötigen Funktionen einbauen lassen. Je nach Fahrzeugmodell und Teilehersteller muss mit mindestens 1000 Euro oder mehr gerechnet werden.
Wann ist LED-Scheinwerfer nachrüsten illegal?
Sind die LED-Leuchtmittel zwar legal, die Lampen für das Automodell aber nicht zugelassen sind, kann das den Verlust der Betriebsgenehmigung für das Fahrzeug zur Folge haben. LED mit deutscher Zulassung dürfen zudem nur in Autos eingebaut werden, die in Deutschland zugelassen sind. Man darf mit dem auf LED umgerüsteten Auto über die Grenze fahren, aber nicht in Ländern unterwegs sein, in denen Linksverkehr herrscht. Werden illegale Bausätze von LED-Scheinwerfern ohne Genehmigung nachgerüstet, verfällt ebenfalls die Bauartgenehmigung des Scheinwerfers und somit auch die Betriebserlaubnis des Autos.
Nicht nur deswegen sollte man sich im Vorfeld unbedingt informieren. Es kann auch passieren, dass die Hell-Dunkel-Grenze des Scheinwerfers nach der Umrüstung auf LED-Technik nicht mehr stimmt und andere Verkehrsteilnehmende somit geblendet werden.
LED- statt Halogenlampe: Vor- & Nachteile
Nicht umsonst sind LED-Scheinwerfer bei einigen Neuwagen nach wie vor aufpreispflichtig. Die Vorteile von LED-Lampen sind vielfältig:
Höhere Sicherheit: Eine LED-Lampe leuchtet nicht nur heller, sie bietet auch ein kontrastreicheres Licht, was die Erkennung von Gegenständen, Personen und Tieren bei Nacht deutlich einfacher macht und so für mehr Sicherheit sorgt.
Langlebigkeit: Ein ADAC-Test bestätigt, dass eine H7-LED-Nachrüstung fast fünfmal länger brennt als eine herkömmliche H7-Lampe. Genauer: Der Automobilclub kommt bei der LED auf 2500 h Lebensdauer, die H7-Halogenlampe schafft gerade einmal 550 h Dauerbetrieb. Dadurch brennen Leuchten seltener durch.
Stromverbrauch: LED bieten nicht nur mehr Licht und eine längere Lebensdauer, sondern verbrauchen dabei auch noch weniger Energie. Das ist bei einem laufenden Motor zweitrangig und selbst bei E-Autos spielt das eingeschaltete Abblendlicht keine große Rolle bei der Reichweite. Dennoch schont der genügsamere Stromabnehmer die Batterie bei ausgeschaltetem Motor.
Kein Licht ohne Schatten, denn es gibt auch ein paar Nachteile von LED-Nachrüstungen im Vergleich zu Standardlampen:
Preis: Ein Paar H7-LED kosten bis zu 95 Euro. Bei einigen Fahrzeugmodellen kann ein CAN-Bus-Adapter oder eine spezielle Halterung noch auf den Preis aufschlagen. Im Vergleich kosten Halogenlampen manchmal gerade einmal 15 Euro.
Kompatibilität: Leider fehlt bei den LED-Lampen für viele Automodelle noch das ABG-Zertifikat. Es muss jedoch zwingend vorliegen und im Auto mitgeführt werden, wenn die Scheinwerfer auf LED umgerüstet werden. Bei Halogenlampen ist das nicht notwendig, solange sie den Herstellerangaben entsprechen.
Einbau: Auch wenn es sich um eine mit der Fassung kompatiblen H7-Lampe handelt, kann der Aufwand für den Einbau gegenüber Halogen etwas höher sein. Besonders bei moderneren Autos von VW, Mercedes oder auch Ford sind oft Befestigungsadapter oder CAN-Bus-Verbindungen notwendig, um Halt zu garantieren und Fehlermeldungen der Bordelektronik zu vermeiden. Bei anderen Autos ist der Wechsel jedoch so simpel, wie bei herkömmlichen Leuchten.